Es ist und bleibt eine sensible Entscheidung: Was gebe ich meinem Baby, wenn ich nicht stillen kann beziehungsweise will? Klar, Stillen ist das Beste für dein Kind. Darauf weisen auch die diversen Hersteller von Milchpulver hin, sei es auf den Verpackungen selbt oder aber auf ihren Websites. Denn Muttermilch lässt sich nicht so einfach kopieren. Doch keine Sorge! Die Ersatznahrung, die im Einzelhandel in Pulverform erhätlich ist, unterliegt strengsten Auflagen und bringt im Regelfall alles mit, was eine gesunde Entwicklung des Babys von Geburt an erfordert.
Die meisten Mütter, etwa 90 Prozent, stillen ihr Baby. Nach vier Monaten gibt nur noch die Hälfte ihrem Baby die Brust. Dann kommt spätestens Milchpulver ins Spiel und die Frage: Welches ist das beste für mein Kind? Ist in der Milch wirklich alles drin, was es jetzt braucht? Bei fast keinen anderen Lebensmitteln wird so genau hingeschaut wie im Fall von Säuglingsanfangsnahrung. Wir sagen dir, was Stiftung Warentest in der jünsten Untersuchung herausgefundet hat, und geben dir in der Bildergalerie einen Überblick der gängigsten Baby-Pre-Nahrungen.
Wie haben die Milchpulver bei Stiftung Warentest abgeschnitten?
Im Sommer 2016 hat Stiftung Warentest die Ergebnisse zur Säuglingsanfangsnahrung veröffentlicht (Heftausgabe vom Juli). 15 Fertigmilchprodukte, die die Kennzeichnung Pre für Baby-Anfangsmilch tragen und am häufigsten über den Ladentisch im Supermarkt gehen, wurden unter die Lupe genommen. Darunter waren vier hypoallergene Babynahrungen (HA Pre), die speziell für allergiegefährdete Babys gemacht sind. Die genauen Testergebnisse sind online auf der Seite von Stiftung Warentest gegen Bezahlung abrufbar.
Aber so viel kann allen Eltern zu den getesten Milchpulvern zusammenfassend gesagt werden: "Wir haben bei allen Produkten im Test die nötigen – und übrigens auch vom Gesetzgeber genau vorgeschriebenen – Nährstoffe gefunden, die Babys für ihre Entwicklung brauchen; etwaige Mangelerscheinungen sind also nicht annähernd zu befürchten", fasst Dr. Jochen Wettach, Projektleiter, in der Pressemitteilung "Baby-Anfangsmilch: Eine Babymilch ist 'mangelhaft'" zusammen. Krankmachende Keime wurden also nicht entdeckt und aus ernährungsphysiologischer Sicht haben alle Babynahrungen mit "gut" abgeschnitten. Das bedeutet, dass die untersuchten Produkte eine gute Zusammensetzung an Nährstoffen, sprich eine gute Nährstoffdichte, aufweisen konnten. Alles, was Dein Baby jetzt an Proteinen, Fetten, Vitaminen und anderen Nährstoffen in seinen ersten Lebenswochen über die Milch zu sich nimmt, ist also in den getesteten Ersatz-Babynahrungen enthalten. Das kommt auch nicht von ungefähr, denn die Hersteller von Milchpulver unterliegen den strengen Vorgaben der Deutschen Diätverordnung. Sie gibt im Detail vor, was in ihnen enthalten sein muss – ein Grund, warum sie sich in ihren Rezepturen kaum unterscheiden.
Natürlich legt diese auch fest, was nicht drin sein darf: Schadstoffe! Auf diese hat Stiftung Warentest ein besonderes Augenmerk gelegt, mit dem Ergebnis: "Schadstoffe haben wir leider in allen Produkten gefunden. Bedenklich sind hier insbesondere die bei der Fettraffination entstehenden krebsverdächtigen Stoffe 3-MCPD- und Glycidyl-Ester. Leider sind diese gegenwärtig noch nicht vollständig vermeidbar; sie lassen sich jedoch immerhin minimieren. Hier sind in den vergangenen Jahren Fortschritte zu verzeichnen und die Hersteller sollten hier nicht nachlassen", so Dr. Jochen Wettach weiter. Wirklich besorgniserregend ist der Schadstoffgehalt aber lediglich in einer der getesteten Nahrungen. In drei weiteren Milchpulvern wurden ebenfalls Schadstoffe entdeckt, deren Menge zwar nicht gefährlich ist, aber deutlich reduzierbar.

Was sollten Eltern vor dem Kauf von Milchpulver beachten?
Es ist wichtig, dass du im Vorfeld Rücksprache mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt hältst, bevor du deinem Kind Flaschennahrung gibst. Nicht nur, weil generell das Stillen bevorzugen wird, sondern auch um dich beraten zu lassen, welches Milchpulver für dein Baby am geeignetesten ist. Leidet nämlich ein Elternteil unter einer Allergie oder Unverträglichkeiten, ist zu empfehlen, dem Baby hypoallergene Anfangsnahrung, kurz HA, zu geben. Damit soll mit Hilfe teilweise aufgespaltener Milcheiweiße Allergien vorgebeugt werden.
Hinweis: Neben der Inhaltsstoffe, die vorgegeben werden, mischen die Hersteller meist noch weitere Zusatzstoffe bei, wie etwa Milchsäurebakterien oder Mehrfachzucker. Sie sollen für eine noch bessere Verträglichkeit der Milch sorgen, denn die kleinen Babymägen sind ja noch empfindlich. Ab 2020 tritt eine neue Verordnung in Kraft, die auf den allerneusten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht und vorgibt, eine mehrfach ungesättigten Fettsäure aus Fischöl den Babynahrungen beizufügen. Diese soll nämlich nachweislich die Gehirnentwicklung und Sehfähigkeit des Kindes fördern.
Alle Ergebnisse können bei Stiftung Warentest nachgelesen werden.