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Väterreport 2021 Das sind die 6 wichtigsten Ergebnisse

Vater und Tochter.
Vater und Tochter.
© Mladen Zivkovic / Shutterstock
Eines steht fest: Die Vaterrolle ist im Wandel. Heutige Väter unterscheiden sich bereits stark von ihren eigenen – das Verhältnis zu den Kindern ist enger und die Beziehung zur/zum Partner:in zeichnet sich mehr und mehr durch Gemeinschaft aus. Das zeigt auch der aktuelle Väterreport.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat jetzt den aktuellen Väterreport 2021 herausgegeben. Der Report beschreibt die familiäre und berufliche Situation von Vätern und Veränderungen, die sich durch die Corona-Pandemie ergeben haben. Ebenfalls wird ein Blick auf die derzeit noch klaffende Diskrepanz zwischen den Wünschen der Väter und der Realität geworfen. Im Fokus der Untersuchung standen dabei heterosexuelle Paare mit Kindern.

Der Generationen-Vergleich: Heutige Väter kümmern sich mehr um ihre Kinder

69 Prozent der Väter mit Kindern unter sechs Jahren gaben an, dass sie sich mehr als ihre eigenen Väter an der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder beteiligen. Auch die gesellschaftlichen Erwartungen haben sich gewandelt. Über 80 Prozent der Bevölkerung erwarten von einem Vater, dass er mit seinen Kindern möglichst viel Zeit verbringt. Nur 30 Prozent gaben an, dass diese Erwartung auch zum Rollenbild des eigenen Vaters gehörte.

Das neue Leitbild lautet: Aktive Vaterschaft

Im Bereich der Kinderbetreuung wird die aktive Vaterschaft am deutlichsten. Beschäftigten sich Väter 1993 unter der Woche durchschnittlich 1,9 Stunden pro Tag mit ihren Kindern, waren es 2019 bereits 3,0 Stunden. 48 Prozent der befragten Eltern mit Kindern unter 18 Jahren stimmten der Aussage: "Heute unterstützen sich die Partner besser in der Kindererziehung als früher" zu.

Von Wünschen und der Realität des Familienlebens

Die Wünsche der Väter stehen oft einer Realität gegenüber, in der sie sich nur schwer umsetzen lassen. Insgesamt 48 Prozent der Väter wünschen sich eine partnerschaftliche Aufgabenverteilung von Familie und Beruf. 55 Prozent der Väter möchten gerne die Hälfte der Kinderbetreuung übernehmen und 45 Prozent geben an, dass sie denken, nicht genug Zeit für ihre Kinder zu haben.

Die Wünsche und die Wirklichkeit liegen noch immer weit auseinander. Insgesamt wünschen sich 45 Prozent der Eltern eine partnerschaftliche Aufteilung bei der Kinderbetreuung. In der Realität übernehmen aber nur 17 Prozent der Eltern etwa gleiche Anteile. Dem gegenüber stehen 42 Prozent der Mütter, die ihre Erwerbstätigkeit gerne ausweiten oder überhaupt wieder aufnehmen würden.

Deutliche Unterschiede bei der Nutzung von Elterngeld und Elternzeit in Ost und West

Die Veränderungen in der Familienpolitik vom Erziehungsgeld hinzu der Kombination aus Elternzeit und Elterngeld haben bewirkt, dass deutlich mehr Väter die Leistungen in Anspruch nehmen. 2006 nahmen drei Prozent der Väter das damalige Erziehungsgeld in Anspruch, nach den Neuerungen 2008 waren es im selben Jahr bereits 21 Prozent der Väter. Mittlerweile ist der Anteil auf 42,1 im Jahr 2018 gestiegen.

Bei der Nutzung des Elterngeldes unterscheiden sich jedoch Väter in Ost- und Westdeutschland. In Ostdeutschland machten 49 Prozent vom Elterngeld gebrauch. Im Westen waren es 33 Prozent. Nicht nur der Wohnort, sondern auch der Sozialstatus ist dabei entscheidend. Väter mit einem höheren Sozialstatus nutzen das Elterngeld deutlich häufiger – 49 versus 29 Prozent.

Warum immer noch nicht alle Väter das Elterngeld oder die Elternzeit nutzen

Der Anteil der Väter, die Elterngeld und Elternzeit in Anspruch nehmen, ist deutlich gestiegen, jedoch gibt es noch immer einen Großteil der Männer, die diese Möglichkeit ausschlagen. 51 Prozent der Väter geben beim Verzicht wenigstens ein finanzielles Motiv als Ursache an. 27 Prozent geben grundsätzliche Vorbehalte gegen Elternzeit und Elterngeld an und acht Prozent fürchten berufliche Nachteile.

Väter während der Corona-Pandemie

Mütter haben in der Pandemie nach wie vor den größten Anteil der Familienarbeit übernommen. Die statistischen Zahlen zeigen jedoch, dass der Sorgeanteil der Väter im Verhältnis deutlich höher ausgefallen ist. 2019 übernahmen Väter rund 2,8 Stunden der täglichen Sorgearbeit, Mütter 6,7 Stunden.

Im Frühjahr 2020 waren es dann 5,3 Stunden am Tag bei den Vätern und 9,6 Stunden bei den Müttern. In absoluten Zahlen ist das eindeutige Ungleichgewicht sofort zu sehen. Im Verhältnis ist die Sorgearbeit bei den Vätern jedoch um 89 Prozent angestiegen, bei den Müttern waren es 43 Prozent.

Verwendete Quelle: bmfsfj.de, Väterreport. Update 2021


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