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8. Schwangerschaftswoche (8. SSW)

SSW 8
SSW 8
© Lushpix Illustration

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Wichtige Daten zu deiner 8. Schwangerschaftswoche

SSW:

8

Größe des Babys (SSL):

ca. 15 Millimeter

Gewicht des Babys:

noch nicht messbar

SSW 8: So entwickelt sich dein Baby

Embryo
Embryo
© www.praenatalzentrum.de

Ungefähr 15 Millimeter vom Scheitel bis zum Steiß misst der Embryo jetzt. Damit ist das Baby gerade mal so breit wie dein Daumennagel. Und doch sieht er schon fast aus wie ein winziger Mensch: Der Embryo hat klitzekleine Finger und Zehen, in den Beinen entwickeln sich gerade die Kniegelenke und in den Armen die Ellenbogen. Sogar die Ohren sind schon deutlich zu erkennen. Die Augen deines Kindes, die auf sehr guten Ultraschallbildern jetzt als schwarze Punkte erscheinen, sind mit einem feinen Häutchen überzogen, aus dem sich später die Augenlider bilden. Die meisten inneren Organe haben in SSW 8 ihren richtigen Platz gefunden. Auch wenn Nieren und Magen bereits damit begonnen haben, Urin und Magensäure zu bilden, werden noch einige Wochen vergehen, bis die Organe voll entwickelt sind. Das Herz des Babys arbeitet auf Hochtouren. Es versorgt den kindlichen Kreislauf mit Sauerstoff und Nährstoffen, die über Plazenta und Nabelschnur zu ihm kommen.
Um dein Baby im Bauch bis zur Geburt bestmöglich zu schützen, hat sich die Natur etwas Geniales einfallen lassen: Dein Kind schwebt in klarem Fruchtwasser, umhüllt von einer dünnen Haut, der Fruchtblase, und darüber einer kräftigen Muskelschicht. Erschütterungen, Druck, Kälte oder Hitze und Lärm im Alltag können dem Baby somit nichts anhaben.
 

Ultraschall-Video der Woche

Die Wahrscheinlichkeit, Drillinge zu erwarten, liegt ungefähr bei 1:7000, kommt also sehr selten vor. Doch wir hatten Glück und konnten ein Ultraschall-Video ergattern, bei dem man gleich drei kleine Babys in Mamas Bauch sieht. Schau mal!

©  www.praenatalmedizin-altona.de

Eltern Fallbackbild

Wichtig für dich: Die Gebärmutter wächst

Etwa um die 8. Schwangerschaftswoche herum spüren viele Schwangere ein Zwicken und Ziehen im Bauch. Kein Grund zur Sorge. In den allermeisten Fällen liegt das ganz einfach daran, dass deine Gebärmutter nun wächst und sich dabei aus der etwas abgeknickten Lage aufrichtet. Dein Uterus wird durch einen ganzen Bandapparat in einer aufrechten Position gehalten. Je größer die Gebärmutter wird, umso mehr werden diese Bänder gedehnt. Und diese Dehnung führt dann eben zu Schmerzen, meistens beidseitig im Unterbauch bzw. in der Leistengegend.

Das hilft bei Dehnungsschmerzen durch die so genannten Mutterbänder:

  • Vermeide körperliche Belastung. Die Einkaufstasche kann wenn möglich dein Partner nach oben tragen.
  • Gönne dir immer wieder Pausen. Dein Körper hat enorme Umstellungen zu bewältigen. Am besten, du legst dich ab und zu hin. Das entspannt die gesamte Muskulatur.
  • Massiere die schmerzende Gegend sanft mit kreisenden Bewegungen.
  • Und halte dich schön warm, kuschel dich in eine Decke oder gönn dir ein warmes Bad.

Tipp: Wenn du weiter unter Schmerzen leidest, gehe lieber zum Arzt. Gegebenenfalls kann er dir Magnesium verschreiben, das die Beschwerden dann oft lindert.

Blutungen in der Schwangerschaft
Auch Blutungen kommen in der Schwangerschaft leider vor. Klar, ist das für Betroffene zunächst ein Schock. Gerade in den ersten Wochen ist die Angst vor einer Fehlgeburt besonders groß. Vielleicht hilft es aber zu wissen, dass etwa jede vierte Schwangere mit Blutungen zu tun hat, die aber in den meisten Fällen harmlos sind. Trotzdem: Solltest du eine Blutung bei dir feststellen, bitte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Er kann dich untersuchen und die Ursachen herausfinden. Möglich sind zum Beispiel:

  • eine Einnistungsblutung (auch Nidationsblutung genannt). Diese Blutung entsteht bereits in den ersten Tagen nach der Befruchtung, nämlich dann, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut der Mutter einnistet. Dabei wächst Gewebe der Mutter mit dem des Kindes zusammen, neue Blutgefäße entstehen, andere lösen sich auf – und das führt dann eben zu leichten Blutungen.
  • die Ablösung von Gewebe. Diese Blutungen sind meist harmlos und geben sich innerhalb kürzester Zeit wieder.
  • eine tiefsitzende Plazenta. In diesem Fall ist für Schwangere Schonung angesagt. Häufig wird der Mutterkuchen mit dem Wachstum der Gebärmutter weiter nach oben gezogen. Das Risiko für Blutungen nimmt dann wieder ab.
  • Infektionen des Gebärmutterhalses.
  • Kontaktblutungen nach Geschlechtsverkehr. Das Gewebe am Muttermund ist während der Schwangerschaft besonders weich. Berührungen durch den Penis können kleine Blutgefäße zum Platzen bringen. Das ist kein Grund zur Sorge. Die Blutungen lassen meist schnell wieder nach.
  • die Lösung des Schleimpfropfens. Diese leichte Blutung tritt meist ein paar Tage vor dem Geburtstermin auf und kündigt an: Jetzt geht es bald los!
  • eine Plazenta Praevia. In späteren Schwangerschaftswochen nehmen die Wehentätigkeiten zu. Dabei wird die Gebärmutter gedehnt. Liegt die Plazenta vor dem Muttermund, steigt das Risiko, dass sie sich dabei von der Gebärmutterwand löst und Blutgefäße verletzt werden.
  • ein vorzeitiges Ablösen der Plazenta. Dies ist ein echter Notfall, der glücklicherweise aber nur sehr selten vorkommt, und sofortige medizinische Hilfe notwendig macht.
  • eine Fehlgeburt. Leider kommt auch das vor. Deshalb: Bei Blutungen in Verbindung mit Unterleibsschmerzen sollten Schwangere bitte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

 
8. Schwangerschaftswoche: Schon jetzt eine Hebamme suchen?
Die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, dir eine Hebamme zu suchen, ist leicht beantwortet: Es ist nie zu früh. Jede gesetzlich krankenversicherte Frau hat einen Anspruch auf Hebammenhilfe während der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett. Leider ist es in weiten Teilen Deutschlands heute gar nicht mehr so leicht, eine Hebamme zu finden. Warum? Zum einen steigt die Geburtenrate stetig an. Zum anderen ist der Beruf der Hebamme für viele nicht sonderlich attraktiv. In Krankenhäusern angestellte Hebammen arbeiten im Schichtdienst und werden leider oft schlecht bezahlt. 80 Prozent aller Hebammen sind deshalb freiberuflich tätig. Freie Hebammen müssen allerdings sehr hohe Haftpflichtprämien bezahlen, um sich gegen die Folgekosten möglicher Fehler bei der Geburt abzusichern. Oft haben sie aber Probleme, dieses Geld überhaupt erst zu erwirtschaften. Liegt dein Geburtstermin in den Ferien oder der Weihnachtszeit, erschwert das die Hebammen-Suche zusätzlich. Deshalb: Je früher du dich kümmerst, desto besser. Ein frühzeitiger Kontakt zu einer Hebamme hat auch ganz praktische Vorteile: Oft sind sie terminlich flexibler und können dir schneller mit Rat und Tat zur Seite stehen als niedergelassene Gynäkologen.  

Tipp: In den letzten Jahren häufen sich Berichte, dass manche Gynäkologen eine wechselnde Betreuung von Arzt und Hebamme während der Schwangerschaft verweigern. Anfang 2017 hat die Bundesregierung allerdings klargestellt: Das ist nicht zulässig.

SSW 8: Wann wurde mein Kind gezeugt?
Der Tag, der dein Leben veränderte. Wann genau wurde mein Baby gezeugt? War es noch im romantischen Kurzurlaub oder doch schon wieder im heimeligen Nest? Das möchten die meisten Eltern gerne wissen. Auch wenn viele Rechner versprechen, dir den Tag der Empfängnis genau sagen zu können, ganz so einfach ist das leider nicht. Denn: Eine Eizelle ist auf ihrem Weg vom Eierstock in die Gebärmutter etwa 24 Stunden befruchtungsfähig. Spermien können in der Gebärmutter sogar bis zu fünf Tage überleben und auf die Eizelle warten. Das heißt also: Selbst wenn ihr an einem bestimmten Tag Sex hattet, kann die Befruchtung durchaus vier Tage später stattgefunden haben – eben dann, wenn du deinen Eisprung hattest. Den aber rückwirkend ganz genau auf einen Tag festzulegen, ist kaum möglich. Selbst wenn du genau Buch über deinen Zyklus geführt hast und deinen Eisprung vielleicht sogar spürst, kann dir keiner sagen, zu welchem Zeitpunkt die eigentliche Befruchtung stattgefunden hat. Das Wunder des Lebens geschieht dann eben doch ganz heimlich in deinem Körper. Und ein bisschen rätseln, wann der magische Moment denn nun war, ist doch auch schön, oder?
„Woher will der Arzt denn dann so genau wissen, in welcher Schwangerschaftswoche ich bin?“, fragst du dich vielleicht. Die meisten Gynäkologen haben dafür ein einfaches Hilfsmittel zu Hand, das Gravidarum. Ein Gravidarium ist eine bewegliche Doppelscheibe. Auf der einen Scheibe ist ein ganzjähriges Kalendarium gedruckt. Auf der anderen Daten zur Schwangerschaft (z.B. erster Tag der letzten Regelblutung, möglicher Tag der Empfängnis, Schwangerschaftswochen und voraussichtlicher Geburtstermin). Weiß der Arzt, wann der erste Tag deiner letzten Periode war, kann er die Scheibe entsprechend einstellen und sofort ablesen, wann der voraussichtliche Geburtstermin deines Babys ist und in welcher Schwangerschaftswoche du dich befindest. Du kannst deine SSW aber auch ganz einfach online berechnen. Unser Geburtstermin-Rechner basiert auf der gängigsten Formel nach dem Heidelberger Gynäkologen Franz Naegele (1778 - 1851): erster Tag der letzten Periode + 7 Tage - 3 Monate + 1 Jahr. Übrigens: Oft warten Gynäkologen die ersten Schwangerschaftswochen ab, bevor sie den voraussichtlichen Geburtstermin in den Mutterpass eintragen. Je nach Entwicklungsstand des Embryos korrigieren sie den Termin eventuell ein paar Tage nach vorne oder nach hinten. Dementsprechend wird dann auch deine Schwangerschaftswoche neu berechnet.

8. Schwangerschaftswoche (8. SSW)

Für den Vater in der 8. SSW

So richtig willst du deinem Glück, bald Vater zu werden, noch nicht trauen? Du fürchtest, dich zu sehr zu freuen und eventuell enttäuscht zu werden? Die Angst vor einer möglichen Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft belastet nicht nur Frauen. Sie ist auch für Väter in den ersten drei Monaten präsent. Vielleicht hilft es dir, deine Partnerin zu den Vorsorgeterminen zu begleiten und von einem Arzt zu hören, dass das Kind sich zeitgemäß entwickelt und alles gut ist. Die Frage „Hey, ging es dir auch so?“ an einen befreundeten Vater wird dir zeigen, dass diese Unsicherheiten zu Beginn einer Schwangerschaft ganz normal sind. Letztlich zeigt es doch, dass du als Papa schon richtig in deine Rolle hereinwächst. Du hast zu deinem Baby – trotz aller Vorsicht – eine Beziehung aufgebaut, träumst davon, wie du in ein paar Monaten ein duftendes kleines Neugeborenes im Arm halten wirst und sorgst dich schon jetzt um seine Gesundheit.

Hinweis zu Größe und Gewicht
Mit fortschreitender Schwangerschaft entwickeln sich Babys immer individueller. Daher sind die Größen- und Gewichtsangaben in diesem Schwangerschaftskalender Durchschnittswerte. Dein Kind ist ein bisschen kleiner oder größer und auch sein Gewicht entspricht nicht den durchschnittlichen Werten? Kein Grund zur Sorge. Dein Frauenarzt wird die Entwicklung deines Babys während der Schwangerschaft genau beobachten.

Die 8. SSW zusammengefasst:

  • Dein Baby ist so groß wie dein Daumennagel.
  • Keine Angst vor Lärm und Erschütterungen: Das Baby ist in der Fruchtblase gut geschützt.
  • Dein Körper hat große Umstellungen zu verkraften. Deine Gebärmutter wird immer größer. Bei Schmerzen bitte einen Gang runterschalten und regelmäßige Pausen einlegen.
  • Blutungen in der Schwangerschaft? Meist ist die Ursache harmlos.
  • Jetzt schon eine Hebamme suchen? Aber klar doch! Mit unseren Tipps findest du garantiert die richtige.
  • In welcher SSW bin ich? Unser Geburtstermin-Rechner verrät es dir ganz schnell.
  • Bis zur Geburt deines Babys vergehen noch ca. 32 Wochen.

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