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10. Schwangerschaftswoche (10. SSW)

SSW 10
SSW 10
© Lushpix Illustration

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Wichtige Daten zu deiner 10. Schwangerschaftswoche

SSW:

10

Größe des Babys (SSL):

ca. 3,1 cm

Gewicht des Babys:

4 Gramm

SSW 10: So entwickelt sich dein Baby

Auch wenn du (und wir) immer von deinem Baby sprechen: Medizinisch gesehen war es bisher ein Embryo. In dieser SSW aber endet die Embryonalphase, das heißt, alle wichtigen Organe sind ausgebildet. Am Ende dieser Woche bezeichnen die Ärzte das Ungeborene als Fötus – ein kleiner Mensch mit allem Drum und Dran. Und das ist jetzt auch gut zu sehen: Das winzige Herz deines Babys ist in eine rechte und eine linke Kammer geteilt und schlägt kräftig. Der Kopf hat sich langsam aufgerichtet und der Hals ist jetzt gut zu erkennen. Arme und Beine kann dein Kleines nun schon richtig gut beugen. Die Schwimmhäute zwischen den Fingern und Zehen entwickeln sich zurück. Dein Baby ist schon jetzt ein unverwechselbares Wesen: In dieser Woche bilden sich nämlich Fuß- und Fingerlinien. Sie prägen die Fingerabdrücke für das ganze Leben.
 

Ultraschall-Video der Woche

Beim Ultraschall wird deutlich: Das winzige Herz des Babys schlägt bereits kräftig.

©  www.praenatalzentrum.de

Eltern Fallbackbild

Wichtig für Dich: Das hilft bei Verstopfung

In Schwangerschaftswoche 10 haben viele Frauen noch mit der hormonellen Umstellung zu kämpfen. Jede Schwangere reagiert anders auf die Veränderungen im Hormonhaushalt: Manche werdende Mütter haben sprödes, kraftloses Haar oder unreine Haut. Hier kann es schon mal helfen, ein anderes Shampoo oder eine andere Hautcreme zu benutzen. Vielleicht hast du aber auch Glück und gehörst zu denjenigen, die sich über besonders glänzende Haare und straffe Gesichtshaut freuen dürfen.
In der 10. Schwangerschaftswoche ist deine Gebärmutter etwa so groß wie eine Grapefruit. Vielleicht merkst du nun, dass du deine Hose oben noch gerade zubekommst, es am Reißverschluss aber schon eng wird? Dann wird es eventuell Zeit für eine Umstandshose. Die haben nämlich einen elastischen Bund und lassen deinem Bauch genügend Platz. Große Kaufhäuser haben oft eine ganze Abteilung mit Umstandsmode. Wenn du nicht so viel Geld ausgeben möchtest, kannst du Schwangerschaftskleidung aber auch sehr gut auf Flohmärkten oder bei Onlineportalen für Second-hand-Kleidung kaufen.
Nicht immer ist die wachsende Gebärmutter an den enger werdenden Hosen schuld. Viele Schwangere haben einen aufgeblähten Bauch, weil sie an Verstopfungen leiden. Progesteron sorgt nämlich dafür, dass sich die glatte Muskulatur im ganzen Körper entspannt – leider auch die des Darms. Wenn du unter Verstopfung leidest, helfen dir vielleicht diese Tipps:

  • Viel trinken. Am besten Wasser, Tee oder ungesüßte Fruchtsäfte.
  • Ausreichend Bewegung. Tägliche Spaziergänge an der frischen Luft tun dir und deinem Baby gut.
  • Ernähre dich ballaststoffreich (viel Vollkornprodukte, Obst und Gemüse).
  • Verzichte möglichst auf verdauungshemmende Nahrungsmittel wie Bananen oder Weißmehlprodukte. Und, so schwer es auch fällt, auf Schokolade.

Sollte das alles nicht helfen, wende dich am besten an deine Ärztin oder deine Hebamme.
Wichtig: Ohne ärztliche Verordnung bitte auf keinen Fall Abführmittel einnehmen.
 
SSW 10: Bluttest auf Down-Syndrom, Fruchtwasseruntersuchung und Nackenfaltenmessung – brauche ich das?

Bei der ersten Vorsorgeuntersuchung zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche wird dich dein Frauenarzt auch über die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik informieren. Gar nicht verkehrt, schon vorab ein paar Dinge darüber zu wissen und sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen. Unter dem Begriff Pränatadiagnostik versteht man eine Reihe von Untersuchungen, die Hinweise auf mögliche Fehlbildungen, Chromosomen-Abweichungen oder erblich bedingte Erkrankungen beim Baby geben. Dabei wird zwischen invasiven Methoden, die mit einem Eingriff in den Körper der Mutter verbunden sind, und nichtinvasiven Verfahren unterschieden.

Zu den invasiven pränataldiagnostischen Methoden zählen:

  • Fruchtwasseruntersuchung: Bei einer sogenannten Amniozentese zwischen der 14. und 20. Schwangerschaftswoche sticht der Arzt mit einer Punktionsnadel durch die Bauchdecke der Mutter, die Gebärmutterwand und die Fruchtblase, um an das Fruchtwasser zu gelangen. Jeder Schritt wird dabei per Ultraschall kontrolliert, damit das Baby dabei nicht verletzt wird. Der Arzt saugt etwa 20 bis 25 Milliliter Fruchtwasser ab. Aus den kindlichen Zellen, die im Fruchtwasser schwimmen, lassen sich dann Chromosomen extrahieren und auf mögliche Fehlbildungen hin untersuchen.
  • Chorionzottenbiopsie: Im Mutterleib schwimmt ein Fötus im Fruchtwasser der Fruchtblase. Die Außenmembran dieser Fruchthülle ist das Chorion, das in der frühen Schwangerschaft die Chorionzotten, kleine Ausstülpungen, bildet. Aus diesen Zotten kann der Arzt bei der Chorionzottenbiopsie Gewebe entnehmen und so zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft die genetischen Anlagen des Kindes untersuchen. Dafür entnimmt er mit einer Hohlnadel, die in der Regel durch die Bauchdecke der werdenden Mama geführt wird, wenige Milligramm Choriongewebe. Anhand der gewonnenen Zellen kann im Labor dann der Chromosomensatz des Kindes untersucht werden. Eine Chorionzottenbiopsie wird zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt.
  • Nabelschnurpunktion: Etwa ab der 19. Schwangerschaftswoche kann auch Blut aus der Nabelschnur Aufschluss darüber geben, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist. Dazu führt der Arzt eine feine Hohlnadel durch den Bauch der Schwangeren in die Fruchthöhle und dann in die Nabelschnur-Vene und entnimmt etwas kindliches Blut. Im Labor wird das Blut des Kindes dann auf Auffälligkeiten untersucht.

Zu den nichtinvasiven Verfahren gehören:

  • Ultraschall-Untersuchungen: Zusätzlich zu den dir ohnehin zustehenden Basis-Ultraschall-Untersuchungen kannst du weitere feindiagnostische Schalltermine vereinbaren. Dabei schaut der Arzt, ob sich dein Kind gut entwickelt und die Plazenta das Baby weiterhin gut versorgt.
  • Nackenfaltentransparenzmessung: Die Messung der Nackenfalte wird zwischen der 11. und der 14. SSW mittels eines Ultraschalls durchgeführt. Dabei wird die Dicke des Flüssigkeitspolsters im Nackenbereich des Babys gemessen. In einem weiteren Schritt berechnet der Arzt anhand dieser Werte und weiterer Faktoren (wie etwa Alter der Schwangeren, genaue Schwangerschaftsdauer und die Scheitel-Steiß-Länge des Kindes) eine statistische Wahrscheinlichkeit für mögliche Fehlbildungen.
  • Bluttests: Während einer Schwangerschaft befinden sich neben den Erbinformationen der Mutter auch DNA-Bruchstücke des Babys im mütterlichen Blut. Über die Blutprobe kann im Labor das Erbgut des Kindes isoliert und auf genetische Auffälligkeiten hin untersucht werden. Für die Bluttests gibt es viele verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Angeboten bzw. Preisstaffelungen. Die meisten Tests können ab der 9. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Mehr dazu erfährst du hier.

Die Entscheidung für oder gegen pränataldiagnostische Untersuchungen muss jedes Elternpaar für sich treffen. Und das ist gar nicht so leicht. Klar, jedes Elternpaar wünscht sich ein gesundes und munteres Neugeborene. Was aber, wenn es doch genetische Auffälligkeiten gibt? Möchten wir das Kind behalten? Oder hat das einen Schwangerschaftsabbruch zur Folge? Am besten, ihr nehmt euch genügend Zeit für diese Entscheidung und tauscht euch in Ruhe aus. Wenn ihr mögt, könnt ihr auch unseren Argumente-Check zur Hilfe nehmen. Beim nächsten Frauenarzttermin seid ihr dann nicht so leicht überrumpelt und könnt gezielt all eure Fragen stellen.

Wichtig zu wissen:  Eltern müssen pränataldiagnostische Untersuchungen leider selbst zahlen, wenn kein medizinischer Grund dafür besteht. Die Kosten dafür variieren je nach Arzt bzw. Praxis. Wenn du dich dafür interessierst, frag am besten deinen Frauenarzt, mit welchen Kosten du rechnen musst.
 
SSW 10: Wieso spricht der Arzt bei mir von einer Risikoschwangerschaft?
Das Wort Risiko möchten Schwangere eigentlich gar nicht in Verbindung mit ihrem Baby hören. Und trotzdem gibt es den Vermerk Risikoschwangerschaft im Mutterpass. Auf S. 5 findest du eine rosafarbenen Kasten, in dem „Nach ärztlicher Bewertung des Kataloges A liegt bei der Erstuntersuchung ein Schwangerschaftsrisiko vor“ steht. Ist das Kreuzchen rechts im Kästchen gesetzt, zählst du zu den Risikoschwangeren. Aber keine Sorge. Das bedeutet nicht automatisch, dass eine akute Gesundheitsgefährdung für dich und dein Baby besteht. Es heißt nur, dass deine Schwangerschaft engmaschiger kontrolliert wird, einfach um sicher zu gehen, dass dein Kleines sich richtig entwickelt. Faktoren für eine Risikoschwangerschaft sind zum Beispiel:

  • das  Alter  der werdenden Mutter (Das ideale Alter für eine problemlose Schwangerschaft liegt für eine Frau zwischen 20 und 30 Jahren, denn in dieser Zeit treten bei Schwangeren die wenigsten Komplikationen auf. Bist du jünger als 18 oder älter als 35 Jahre, wirst du automatisch zu den Risikoschwangeren gezählt).
  • Bluthochdruck
  • Chronische Krankheiten, wie etwa Asthma, Diabetes oder eine Schilddrüsenerkrankung
  • Erkrankungen der Mutter an Herz, Niere, Leber oder Lunge
  • Starkes Übergewicht
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Mehr als vier Schwangerschaften
  • Rhesus-Unverträglichkeit
  • Vorzeitige Wehen
  • Vorangegangene Fehlgeburten
  • Frühere Frühgeburt
  • Rasche Schwangerschaftsfolge (weniger als ein Jahr Abstand)
  • Vorangegangener Kaiserschnitt
  • Thromboseneigung
  • Psychische oder soziale Belastung

Für den Vater in der 10. Schwangerschaftswoche

Wie ist das eigentlich mit dem Sex in der Schwangerschaft? Geht das? Oder schade ich damit meinem ungeborenen Kind? Eine Frage, die Mütter und Väter gleichermaßen beschäftigt. Verläuft die Schwangerschaft deiner Frau normal, spricht nichts gegen ein erfülltes Sexualleben – solange sich beide damit wohlfühlen. Manche Frauen verspüren gerade in der Frühschwangerschaft weniger Lust. Nimm das nicht persönlich. Schließlich kann es wirklich schwierig sein, zwischen ständiger Übelkeit, spannenden Brüsten und unendlicher Müdigkeit auch noch erotische Gefühle zu entwickeln. Aber im zweiten Schwangerschaftsdrittel gibt sich das meistens: die unangenehmen Begleiterscheinungen lassen nach, Frauen verspüren häufig wieder mehr Lust. Dies liegt unter anderem daran, dass Gebärmutter und Sexualorgane während der Schwangerschaft besser durchblutet sind.
 

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Hinweis zu Größe und Gewicht
Mit fortschreitender Schwangerschaft entwickeln sich Babys immer individueller. Daher sind die Größen- und Gewichtsangaben in diesem Schwangerschaftskalender Durchschnittswerte. Dein Kind ist ein bisschen kleiner oder größer und auch sein Gewicht entspricht nicht den durchschnittlichen Werten? Kein Grund zur Sorge. Dein Frauenarzt wird die Entwicklung Deines Babys während der Schwangerschaft genau beobachten.

Die 10. SSW zusammengefasst:

  • Ab jetzt bezeichnen Mediziner dein Baby nicht mehr als Embryo, sondern als Fötus.
  • Verstopfung? Vielleicht ist das Hormon Progesteron daran schuld.
  • Laut Mutterpass liegt bei dir eine Risikoschwangerschaft vor? Keine Panik. Zunächst bedeutet das einfach mehr Vorsorge in den 40 Schwangerschaftswochen.
  • Bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung wird der Arzt dich fragen, ob du pränataldiagnostische Untersuchungen machen lassen möchtest. Dabei wird zwischen invasiven Methoden, die mit einem Eingriff in den Körper der werdenden Mama verbunden sind, und nichtinvasiven Verfahren unterschieden. Unser Argumente-Check hilft dir bei der Entscheidung.
  • In welcher Schwangerschaftswoche bin ich? Unser Geburtstermin-Rechner verrät es dir ganz schnell.
  • Bis zur Geburt deines Babys vergehen noch ca. 30 Schwangerschaftswochen.

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