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Schädellage Was diese Position für die Geburt bedeutet

Schädellage: Was diese Position für die Geburt bedeutet
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Dein Baby liegt in Schädellage? Wir erklären dir, was diese Position für die Schwangerschaft und die Geburt bedeutet.

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Wenn in der gynäkologischen Praxis oder bei der Hebamme festgestellt wird, dass sich dein Baby in Schädellage (kurz SL) befindet, bedeutet dies, dass dein Kind in Längsrichtung positioniert ist. Dabei gilt das Verhältnis der Längsachse des Babys zur Längsachse der Mutter. Das Ungeborene liegt dabei mit dem Kopf im Becken, wobei sich sein Köpfchen leicht auf die Brust neigt und sein Steiß seitlich nach oben gerichtet ist. Diese Position, die auch Hinterhauptslage genannt wird, gilt als die optimale Position für die Geburt und kommt am häufigsten vor.

Schädellage: Diese Unterschiede gibt es

Doch Schädellage ist nicht gleich Schädellage. Auch hier gibt es kleine Unterschiede und so wird bei den Vorsorgeuntersuchungen zwischen Schädellage I und Schädellage II unterschieden - je nachdem, welcher Seite das Ungeborene seinen Rücken zudreht.

Schädellage I: Hier befindet sich der Rücken des Babys auf der linken Seite. Es ist die am häufigsten vorkommende Hinterhauptslage.

Schädellage II: Der Rücken des Babys befindet sich auf der rechten Seite. Diese Position kommt etwas seltener vor als die SL I.

Die Lagen sind absolut gleichwertig und bringen beide die bestmöglichen Voraussetzungen für eine Geburt mit. Es spielt keine Rolle, von welcher Seite sich der Kopf des Babys beim Geburtsvorgang in das Becken dreht. Für eine reibungslose Geburt ist es nur wichtig, dass das Köpfchen sich überhaupt von der Seite in das Becken schiebt.

Wann dreht sich das Baby in Schädellage?

In den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft dreht sich das Ungeborene meist noch in verschiedene Positionen, da im Bauch der Mutter genügend Platz für Bewegungen und Drehungen ist. Bis etwa zur 34. Schwangerschaftswoche kann die Drehung des Kindes in die Schädellage in Ruhe abgewartet werden. Bleibt das Baby dann in Steißlage, also mit dem Kopf nach oben und dem Steiß nach unten gerichtet, sind die 34. und 35. Schwangerschaftswoche eine gute Zeit, um das Baby noch zum Umdrehen zu animieren.

Wie wird die Schädellage festgestellt?

Meistens wird die Lage des Babys per Ultraschall festgestellt. Hebammen nutzen oftmals die sogenannten Leopold-Handgriffe, um die Lage des Kindes zu bestimmen. Die Lage deines Kindes wird nach jeder Untersuchung in deinen Mutterpass eingetragen. Dabei erhält die Schädellage das Kürzel SL. BEL steht für Beckenendlage, QL für Querlage. 

Was bedeutet die Schädellage für die Geburt?

Befindet sich dein Baby vor der Geburt in Schädellage, wird die Geburt aller Wahrscheinlichkeit nach in folgenden Schritten ablaufen:

  1. Der Kopf des Babys schiebt sich leicht quer in den Geburtskanal.
  2. Eine erste Drehung mit einem Drehungswinkel von 90 Grad findet in der Durchtrittsphase der Beckenhöhle statt, wobei sich der Kopf des Babys zur Brust neigt und der Rücken sich so dreht, dass er nicht mehr seitlich, sondern gerade nach oben verläuft.
  3. Der Kopf des Kindes ist nun mit dem Gesicht zum Steißbein der Mutter gedreht, so dass es einen optimalen Durchgang durch den längsovalen Beckeneingang der Mutter findet.
  4. Der Hinterkopf des Kindes wird geboren, dicht gefolgt von Vorderhaupt und Gesicht.
  5. Das Baby dreht sich ein zweites Mal um etwa 90 Grad, um auch die Schultern und den restlichen Körper durch den Beckenausgang zu schieben.

Wie kann man das Baby zu einer Drehung in Schädellage animieren?

Sollte sich dein Kind bis zum Ende des siebten Schwangerschaftsmonats noch nicht in die Schädellage gedreht haben, besteht kein Grund zur Sorge. Fast ein Viertel aller Ungeborenen befinden sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der SL. Die meisten von ihnen drehen sich bis zur Geburt noch in die Kopflage. Sollte sich dein Baby auch dann nicht von allein drehen, gibt es Möglichkeiten das Kind zu einer Drehung zu animieren. Hierfür gibt es verschiedene Methoden: 

  • Moxibustion: Hierbei werden Akupunkturpunkte an den kleinen Zehen beider Füße mithilfe einer angezündeten Beifußzigarre stimuliert. Währenddessen wird das Becken der Frau meist hochgelagert.
  • Indische Brücke: Dies ist eine Übung aus dem Hatha-Yoga, mit der du dein Baby zu einer Drehung verhelfen kannst. Hierzu befrage am besten deine Hebamme oder deine/n Ärzt:in. 
  • Licht: Das Baby kann mithilfe einer Lichtquelle (beispielsweise einer Taschenlampe) nach oben gelockt werden.
  • Geräusche: Das Ungeborene wird per Klang animiert sich zu drehen, indem ein Geräusch (Musik oder Glocke beispielsweise) vom unteren Bauch zum oberen Bauch geführt wird. 
  • Äußere Wendung: Ein/e Ärzti:n versucht, das Baby mit speziellen Griffen von außen im Bauch der Mutter zu drehen.

Quellen:

  • hebammenzentrum.at
  • tk.de
  • quarks.de
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