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Präeklampsie Ein Test verrät das Frühgeburts-Risiko

Präeklapsie in der Schwangerschaft
Präeklapsie in der Schwangerschaft
© pojoslaw / Thinkstock
Eine Präeklampsie oder Gestose gehört zu den schwerwiegendsten Komplikationen einer Schwangerschaft. Weil sie auch zu Frühgeburten führen kann, haben Ärzte jetzt einen Bluttest entwickelt, der dieses Risiko bald abklären könnte. Was Sie über die Krankheit wissen sollten und wie der Test funktioniert, erfahren Sie hier:

Was genau ist eine Präeklampsie?

Früher war sie als Schwangerschaftsvergiftung bekannt und gefürchtet - heute wird die Präeklampsie auch als Gestose oder Schwangerschaftshochdruck bezeichnet. Nur Schwangere können an ihr erkranken. Immerhin fünf bis acht Prozent aller werdenden Mütter sind von einer Präeklampsie betroffen.

Was genau dahintersteckt, ist bis heute nicht ganz klar. Es scheint so zu sein, dass der Körper sich gegen die Schwangerschaft zur Wehr setzt: mit Bluthochdruck (vorübergehend erhöht auf über 140/90), mit Ödemen (nicht nur in den Beinen, sondern am ganzen Körper) und mit Eiweiß im Urin. Deshalb werden Schwangere bei jedem Vorsorgetermin auf diese Symptome untersucht.

Als besonders gefährdet, an einer Präeklampsie zu erkranken, gelten übrigens Frauen, die Mehrlinge erwarten sowie Schwangere, die bereits zuvor an Nierenerkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes litten. Daneben scheinen auch die Gene eine Rolle zu spielen: So erkranken besonders häufig Frauen, in deren Familie es bereits Präeklampsie-Fälle gab.

Einige Wissenschaftler glauben zudem, dass die Plazenta selbst bei einer drohenden Mangelversorgung des Ungeborenen (zum Beispiel wegen ungenügender oder falscher Ernährung seiner Mutter) den Blutdurchfluss durch die Nabelschnur und damit den Blutdruck der werdenden Mutter erhöht - also als eine Art Hilfsmaßnahme für das Baby.

Präeklampsie: Ein Test verrät das Frühgeburts-Risiko

Welche Symptome deuten auf eine Präeklampsie hin?

Das Gefährliche an einer Präeklampsie: Oft verläuft sie lange schleichend, ohne direkte Symptome. Ein Anzeichen können jedoch Wassereinlagerungen im Gewebe sein: dicke Füße und Hände, ein aufgeschwemmtes Gesicht oder auch eine plötzliche Gewichtszunahme von mehr als 500 Gramm pro Woche. In schweren Fällen können Kofschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen und Sehstörungen bis hin zu Schwindel, Lichtempfindlichkeit, Schläfrigkeit und Verwirrtheit dazu kommen.

Warum ist die Präeklampsie so gefährlich?

Der Bluthochdruck der Schwangeren kann bei einer Präeklampsie lebensbedrohlich steigern. Gleichzeitig wird das Baby nicht mehr genügend mit Nährstoffen versorgt. Deshalb gilt: Tritt eines der oben genannten Symptome auf, sollte die werdende Mutter sofort einen Arzt aufsuchen. Schlimmstenfalls muss das Baby dann bereits früher auf die Welt geholt werden - meist per Kaiserschnitt.

Lässt sich die Frühgeburt aufgrund einer Präeklampsie verhindern?

Keine Angst: Hebamme und Arzt erkennen die Präeklampsie sofort und können meist entsprechende Maßnahmen ergreifen. Oft helfen Ruhe und blutdrucksenkende Mittel, die Schwangere wird außerdem engmaschig überwacht.

Ob sich die Frühgeburt mit diesen Maßnahmen tatsächlich verhindern lässt, könnte bald auch ein Bluttest zeigen: Wie die "Ärzte Zeitung" berichtete, hat die Charit in Berlin gemeinsam mit der Universitätsfrauenklinik Leipzig sowie fünf weiteren eurpäischen Studienzentren diesen Test klinisch erprobt.

Der Test misst die Konzentration bestimmter Proteine, die in der Plazenta produziert werden und im Blut der werdenden Mutter zirkulieren. Überschritten diese Proteine (sFlt-1 sowie der plazentäre Wachstumfaktor PIGF), die als wichtig für die Entstehung einer Präeklampsie gelten, eine bestimmte Konzentration, zeichnete sich während der Studie eine Frühgeburt ab. Tatsächlich brachten die Frauen, die die höchsten Werte aufwiesen, im Schnitt 48 Stunden nach der Messung ihr Kind zur Welt. Von dem Test versprechen sich die Mediziner deshalb eine bessere Kurzzeitprognose über den weiteren Verlauf der Präeklampsie.

Kann auch die Schwangere etwas gegen die Präeklampsie tun?

Ja, und das ist ganz wichtig: Mit der richtigen Ernährung, die ausreichend Kalorien, Eiweiß und Salz enthält, lässt sich die Präeklampsie oft in Schach halten. Wie das genau geht, hat eine Selbsthilfegruppe zusammengetragen: Unter www.gestose-frauen.de finden Sie alles, was Sie zur Präeklampsie wissen müssen.


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