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Hautprobleme beim Baby Neugeborenenakne: Was die Pickelchen bedeuten

Neugeborenes mit Akne
© tatyana_tomsickova / iStock
Auf den Wangen eures Babys erscheinen kleine rote Pickelchen mit gelben Knötchen? Vermutlich habt ihr es mit einer Neugeborenenakne zu tun. Anders als die bekannte Teenagerakne verschwindet sie in der Regel von allein. In unserem Video erfahrt ihr direkt vom Kinderarzt, wie ihr die Hautveränderung erkennt und was ihr tun könnt.

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Was ist Neugeborenenakne?

Unter einer Neugeborenenakne versteht man eine vorübergehende Hautirritation, die meistens in der dritten Lebenswoche eures Babys auftritt. Sie ist auch unter dem Namen Babyakne, Neugeborenen-Exanthem oder Acne neonatorum bekannt. Treten die typischen roten Pickel mit der gelblichen Spitze allerdings erst ab dem dritten Lebensmonat auf, handelt es sich wahrscheinlich um eine Säuglingsakne. Diese Hautveränderung verschwindet nicht von allein. Zum Unterschied zwischen dieser Krankheit und der harmlosen Babyakne unten mehr.

Babyakne

Wie sieht Neugeborenenakne aus?

Die Pusteln sprießen vor allem auf den Wangen. Seltener breiten sich die Pickel auch auf der Stirn, dem Kinn oder dem oberen Brustkorb aus. Betroffen sind etwa 20 Prozent aller Babys. In vier von fünf Fällen sind es Jungen.

Was ist die Ursache?

Einige Forscher gehen davon aus, dass die Ursache hormoneller Natur ist. Einig ist sich die Wissenschaft allerdings nicht. Die Argumentation wirkt jedoch schlüssig: Das Baby hat nach der Geburt noch die mütterlichen Hormone im Blut, die über die Plazenta in seinen Blutkreislauf gelangt sind. Da nach der Geburt kein Nachschub mehr kommt, sinkt der Hormonspiegel rapide ab. Davon sind auch Hormone betroffen, die auf die Talgdrüsen wirken. Die veränderte Hormonkonzentration führt dann ab der dritten Woche zu einer Talg-Überproduktion. Bei einigen Babys entsteht die Neugeborenenakne. Sie klingt ab, wenn der Hormonhaushalt wieder im Gleichgewicht ist. Bei kleinen Jungen hat der Körper mehr mit der Regulation der mütterlichen Hormone zu tun. Aus diesem Grund sind Jungs anfälliger für Babyakne.

Gibt es noch andere Ursachen?

Auch wenn die Forschung die Suche nach der Ursache noch nicht abgeschlossen hat – mit der Ernährung oder einer falschen Pflege hat die Hautveränderung aller Wahrscheinlichkeit nach nichts zu tun. Einige US-amerikanische Studien gehen einem Zusammenhang zwischen Babyakne und Medikamenten nach, die während der Stillzeit eingenommen wurden. Man geht außerdem davon aus, dass einige äußere Reize den Ausbruch der Babyakne auslösen oder verstärken können. Dazu zählen das Abreiben der empfindlichen Babyhaut mit einem zu groben Handtuch oder der Kontakt mit starken Reinigungsmitteln oder einer Überdosis Weichspüler.

Wie wird Neugeborenenakne behandelt?

In der Regel ist gar keine Behandlung notwendig. Die Pusteln jucken nicht. Wenn die Babyakne nach einigen Wochen oder Monaten von selbst verschwunden ist, bleiben auch keine Narben auf der zarten Babyhaut zurück.
Um den natürlichen Heilungsprozess zu unterstützen, wischt ihr eurem Baby Speichel oder Milchreste am besten immer mit einem sauberen Tuch ab und reinigt die Haut regelmäßig mit lauwarmen Wasser. Reibt die betroffenen Stellen nicht zu feste mit Waschlappen oder Handtuch. Die Babyhaut ist in den ersten Lebensmonaten noch sehr empfindlich. Creme sollte nur sparsam benutzt werden.
Und bitte lasst die Finger von den Pickelchen! Auch wenn ihr das Bedürfnis habt, den kleinen Pusteln den Garaus zu machen, lasst es lieber. Durch das Ausdrücken könnte sich die Haut dann doch entzünden und es würden vielleicht Narben entstehen. Hier ist eure Geduld gefragt. Abwarten ist in diesem Fall die beste Therapie!
Eurem Baby keinem Zigarettenrauch auszusetzen sollte ohnehin selbstverständlich sein. Bei Hautproblemen gilt dies ganz besonders, da die Haut auf den Qualm sehr empfindlich reagiert.
Achtet darauf, dass das Baby sich nicht selbst an den Pickelchen kratzt. Das kann auch passieren, wenn die Stellen nicht jucken. Unser Tipp: Vielleicht zieht ihr ihm kleine Handschuhe über, wenn ihr es nicht selbst im Auge habt. Durch Schwitzen können sich die Symptome übrigens verschlimmern. Achtet darauf, euer Baby nicht zu warm anzuziehen und die Wohnung immer gut zu lüften, um für ein gutes Raumklima zu sorgen.
Auf keinen Fall sind Aknemittel für Teenager geeignet, eine Neugeborenenakne zu behandeln! Sie schaden der zarten Babyhaut.

Muss ich mit dem Kind zum Arzt?

Wenn sich die Symptome nicht zusehends verschlimmern, müsst ihr mit einer Babyakne nicht zum Arzt. Seid ihr euch jedoch unsicher, wie ihr die Haut pflegt, das Baby am Kratzen hindert oder ob es tatsächlich eine Neugeborenenakne ist, geht lieber zu eurem Kinderarzt. Vielleicht ergibt sich auch die Gelegenheit, eure Nachsorgehebamme um Rat zu fragen.

Nicht verwechseln: Neugeborenenakne und Säuglingsakne

Rein äußerlich sehen sich die Neugeborenenakne und die Säuglingsakne sehr ähnlich. Beide treten bei Babys im Gesicht und manchmal auch an der oberen Brust auf. Bei beiden Hautveränderungen bekommt das Baby Pickel mit kleinen gelben Knötchen an der Spitze. Für euch Eltern sind sie aber durch den Zeitpunkt des Auftretens gut auseinanderzuhalten. Tritt die Babyakne bereits in der dritten Lebenswoche auf, macht sich die Säuglingsakne (acne infantum) dagegen erst zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat bemerkbar.

Woher kommt die Säuglingsakne?

Auch für die Säuglingsakne ist die Ursache noch nicht abschließend geklärt. Man geht allerdings davon aus, dass sie erblich bedingt ist. Ein Baby mit Säuglingsakne wird daher vermutlich auch in der Pubertät mit Akne zu kämpfen haben.

Was hilft bei Säuglingsakne?

Abwarten ist bei dieser Hautveränderung nicht die richtige Strategie. Denn diese Form kann stark jucken und hält auch meist länger an. Bis zu zwei Jahre können vergehen, bis die Haut sich vollständig erholt hat. Kratzt sich euer Kind die Stellen auf, werden sich diese wahrscheinlich entzünden. Dadurch können auch Narben entstehen. Euer Kinderarzt wird euch sagen, was ihr gegen den Juckreiz und eventuelle Entzündungen tun könnt. Zusammen werdet ihr entscheiden, ob eine lokale Behandlung ausreicht oder doch ein Antibiotikum notwendig ist, um eurem Baby Linderung zu verschaffen. Von einer Selbsttherapie ist abzuraten.
Als Eltern könnt ihr aber zusätzlich etwas tun, um eurem Kind zu helfen. Ebenso wie bei der Neugeborenenakne gilt es, für frische Luft zu sorgen und die Haut im Gesicht und an den anderen betroffenen Stellen trocken zu halten. Handschuhe und kurz geschnittene Fingernägel hindern das Baby daran, die Stellen aufzukratzen. Sorgt dafür, dass euer Kind nicht schwitzt. Denn Wärme verschlimmert die Beschwerden. Hat euer Baby die Pickel auch am Körper, hilft ihm luftige Kleidung.
Bei der Pflege reicht lauwarmes Wasser und ein wenig milde Seife. Auf parfümierte Pflegeprodukte und zu viel Öl solltet ihr lieber verzichten. Auch Cremes und Lotions können die Poren verstopfen. Fragt euren Arzt, wie ihr die Haut eures Babys in dieser Zeit am besten pflegen könnt.
Hebammen empfehlen stillenden Mamas, die roten Pusteln mit Muttermilch abzutupfen. Auch eine Mischung aus 2 Esslöffel Calendula (Ringelblume)-Tinktur und 250 ml abgekochtem und abgekühltem Wasser lindern Juckreiz und Entzündung.


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