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Kinderwunsch Mönchspfeffer: Natürliche Hilfe für die Fruchtbarkeit

Agnus castus Pflanze
Mönchspfeffer
© Kerrick / iStock
Zyklusstörungen stellen Paare mit Kinderwunsch auf eine harte Geduldsprobe. Denn wer sich ein Baby wünscht, will nicht lange warten! Leichte Unregelmäßigkeiten im Zyklus lassen sich mit Mönchspfeffer, auch Keuschlamm oder Agnus Castus genannt, behandeln. Hier alles Wichtige über Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen.

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Auf einen Blick

  • Einige Studien belegen, dass Mönchspfeffer helfen kann, den Hormonhaushalt zu regulieren.
  • Mönchspfeffer fördert die Bildung des Gelbkörperhormons und kann bei einem Gelbkörpermangel unterstützend eingesetzt werden.
  • Bei schweren Zyklusstörungen ist keine Wirkung von Mönchspfeffer zu erwarten.
  • Schwangere und stillende Frauen sollten Mönchspfeffer besser nicht einnehmen, da die Wirkstoffe hemmend auf die Milchbildung wirken können.
  • Nebenwirkungen des Mönchspfeffers können sein: Hautausschläge, Schwindel, Verdauungsbeschwerden und Kopfschmerzen.

Keuschlamm, Mönchspfeffer - woher die seltsamen Namen?

Aus dem Mittelalter. Der Mönchspfeffer ist in den Mittelmeerländern und in Asien heimisch und wächst vor allem an feuchten Plätzen. Die mehrere Meter hohen Sträucher tragen duftende Blüten, in deren Kelchen Früchte wachsen. Die getrockneten Früchte des Mönchspfeffers wurden schon im Altertum als Arzneimittel verwendet. Offenbar hatte man gemerkt, dass sie eine Wirkung auf die Gesundheit hatten.
Im Mittelalter wurde ihnen eine lustdämpfende Wirkung nachgesagt. Nonnen und Mönche sollen die Früchte des Mönchspfeffers gegessen haben, um keusch zu bleiben. "Vitex agnus-castus" lautet der lateinische Name des Mönchspfeffers, übersetzt bedeutet das so viel wie "keusches Lamm". Deshalb wird Mönchspfeffer auch "Keuschlamm" genannt. Und "Pfeffer" kommt wahrscheinlich daher, dass die Früchte Pfefferschoten ähneln und auch scharf schmecken. Hinweise darauf, dass die Pflanze auch bei Kinderwunsch helfen könnte, kamen aber erst später auf.

Wie kann Mönchspfeffer bei Kinderwunsch helfen?

Einige Studien belegen, dass ein Extrakt aus den Früchten dem Körper der Frau dabei helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren. Der Mönchspfeffer kann Frauen mit Zyklusbeschwerden helfen, da es wahrscheinlich die Wirkung von Prolaktin im Gehirn hemmt. Dieses Hormon wird vermehrt während der Schwangerschaft und vor allem während der Stillzeit ausgeschüttet. Es regt die Milchbildung an und sorgt während der Schwangerschaft dafür, dass die Brustdrüsen wachsen. Für Frauen, die noch nicht schwanger sind und sich ein Baby wünschen, kann ein erhöhter Prolaktinwert jedoch dem Kinderwunsch im Wege stehen. Denn Prolaktin kann zum Ausbleiben des Eisprungs führen und steht damit der Fruchtbarkeit im Wege. Auch für ein Spannungsgefühl in der Brust oder Niedergeschlagenheit können erhöhte Prolaktinwerte verantwortlich sein. Deshalb wird Mönchspfeffer oft bei Prämenstruellem Syndrom empfohlen.

Kann der Extrakt die Fruchtbarkeit auch noch auf andere Weise unterstützen?

Ja, Mönchspfeffer fördert die Bildung von Gelbkörperhormon. Das Gelbkörperhormon wird nach dem Eisprung, also in der zweiten Hälfte des Zyklus, im Körper der Frau gebildet und bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor. Auch nach der Einnistung wird das Hormon weiter gebildet, dann vor allem von der Plazenta. Das Gelbkörperhormon hat für Frauen, die sich ein Kind wünschen, also eine besondere Bedeutung. Denn wenn der Körper zu wenig Gelbkörper entwickelt, kann sich das Ei nicht in der Gebärmutter einnisten. Obwohl die Eizelle befruchtet wurde, kann die Frau nicht schwanger werden. Mönchspfeffer kann daher bei einem Gelbkörpermangel unterstützend eingesetzt werden.

Eltern Fallbackbild

Wo kann Mönchspfeffer nicht helfen?

Bei schweren Zyklusstörungen ist keine Wirkung zu erwarten, ebensowenig wirkt die Heilpflanze, wenn der Eisprung ganz ausbleibt. Paare mit Kinderwunsch sollten sich in diesen Fällen an einen Experten wenden.

Welche Präparate gibt es?

Aus den Früchten wird ätherisches Öl gewonnen, dem vor allem die Wirkung auf die Gesundheit zugesprochen wird. Daneben enthält die Pflanze so genannte Iridoidglykoside, Flavonoide und Gerbstoffe. Es gibt eine ganze Reihe von Tabletten, Kapseln und Tropfen, die auch mit den Bezeichnungen "Vitex Agnus-castus", "Agnus" oder "Keuschlamm" angeboten werden. Achtung: Flüssige Präparate können hochprozentigen Alkohol enthalten! Deshalb die Packungsbeilage aufmerksam lesen. Auch wichtig: Ehe eine Wirkung eintritt, können einige Wochen vergehen. Der Hersteller empfehlen meist, die Präparate länger als einen Monat einzunehmen.

Was muss ich bei der Einnahme beachten?

Mönchspfeffer-Präparate bekommst Du rezeptfrei in der Apotheke. Trotzdem ist es wichtig, dass Du vor der Einnahme mit Deiner Frauenärztin sprichst. Sie kann feststellen, ob Du zu hohe Prolaktinwerte hast oder andere Probleme, die mit dem Mönchspfeffer behandelt werden können. Bei hormonabhängigen Krankheiten wie z.B. Endometriose oder bestimmten Formen von Brustkrebs sollte Mönchspfeffer nicht eingenommen werden. Und auch nicht in der Schwangerschaft und der Stillzeit, da die Wirkstoffe hemmend auf die Milchbildung wirken können.

Welche Nebenwirkungen sind bei Mönchspfeffer-Präparaten möglich?

Was oft übersehen wird: Auch pflanzliche Medikamente können zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen und Wechselwirkungen haben. Die Wirkstoffe von Mönchspfeffer / Keuschlamm können Hautausschläge, Schwndel, Verdauungsbeschwerden und Kopfschmerzen auslösen. Die Nebenwirkungen vergehen aber wieder, wenn man das Präparat absetzt. In seltenen Fällen reagieren Menschen allergisch auf die Wirkstoffe. Bei Schwellungen im Gesicht und /oder Atembeschwerden sofort einen Arzt aufsuchen!
Wechselwirkungen gibt es zum Beispiel mit Medikamenten gegen Parkinson, Schizophrenien und Psychosen.

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