Die Schauspielerin Miriam Maertens, 52, wurde mit Mukoviszidose geboren, einer vererbbaren lebensbedrohlichen Stoffwechselerkrankung, bei der zäher Schleim in den Zellen entsteht und lebenswichtige Organe wie vorwiegend die Lunge aber auch Bauchspeicheldrüse, Dünndarm und Leber nach und nach verstopft. Am 30. Mai 2022 hat das ZDF die Verfilmung der Autobiografie der 52-Jährigen ausgestrahlt (abrufbar in der ZDF-Mediathek). In dem Spielfilm mit dem Titel "Die Luft zum Atmen" stand Maertens selbst als betreuende Lungenärztin vor der Kamera.
Muskoviszidose-Patientin Miriam Maertens wollte unbedingt Mutter werden
Der Sender zeigt die Lebensgeschichte der Schauspielerin von Kindesbeinen an. Die Lebenswahrscheinlichkeit der Muskoviszidose-Patientin lag im einstelligen Bereich. Dennoch taten ihre Eltern alles dafür, dass es ihrer Tochter gut geht. Sie könne sogar ein "fast normales Leben führen", wie die Ärztin im Film hervorhebt. Sie erklärt der jugendlichen Patientin (gespielt von Cloé Heinrich) allerdings auch, dass sie als erwachsene Frau kein Kind bekommen sollte.

Die Schauspielerin setzte sich gegen den Rat der Ärzte durch
Doch die Hamburgerin, die aus einer Schauspielfamilie stammt, hat für die Erfüllung ihres Babywunsches gekämpft, trotz wiederholter Warnungen der Mediziner:innen, dass eine Schwangerschaft für Mukoviszidose-Patientinnen lebensgefährlich sei. Denn während der Schwangerschaft nimmt die Lungenfunktion ab. Wie stark, ist individuell sehr unterschiedlich.
"Da habe ich mich durchgesetzt gegen alle. Das habe ich gespürt, dass das zu meinem Leben dazugehört", erklärte sie im Morgenmagazin "Volle Kanne". Maertens selbst betont, sie habe lange für ihre Gesundheit gekämpft. Inhalation, intravenöse Behandlung – "es hört sich egoistisch an, aber ich habe einen ganz tollen Sohn, der ist ja schon riesengroß". Sie wollte das Mutterglück erleben, um jeden Preis. Joshua ist heute 21 Jahre alt. Das größte Geschenk für seine Mutter: Er hat die Krankheit nicht geerbt.

2012 unterzog sie sich einer Lungentransplantation
Doch das Glück wurde getrübt, denn 2012 musste die Schauspielerin einen Rückschlag erleiden. Als sie kaum noch Luft bekommt, lässt sie sich auf die Warteliste für eine Spenderlunge setzen – die sie im Alter von 42 Jahren tatsächlich auch transplantiert bekommt. Sieben Wochen nach der lebensrettenden OP geht es aufwärts. Der Moment, in dem sie realisiert, dass sie frei atmen kann, war für sie "unfassbar toll".
Aufgeben war für die Autorin nie eine Option. "Wenn du bei dieser Krankheit aufgibst, hast du verloren", sagt Miriam Maertens heute. Ihr Buch "Verschieben wir es auf morgen", das die Drehbuchautoren Angelika Schwarzhuber und Christian Lex sowie Regisseur Jophi Rie als Grundlage für den Fernsehfilm genommen haben, soll allen Menschen mit Mukoviszidose Hoffnung geben.
Verwendete Quellen: ZDF - "Volle Kanne", "Die Luft zum Atmen"
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Gala.de.