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URBIA Community Stories Meine ungeplante Sturzgeburt zu Hause

Schwangere telefoniert
© sementsova321 / Adobe Stock
Manchmal haben es die Kleinen eilig. Juni aus der URBIA Community erzählt hier die Geschichte ihrer ungeplanten Hausgeburt.

Angefangen hat alles am Abend des 30.12.2021 mit seeeeehr leichten Wehen, die immer im Abstand vom 5-8 Minuten kamen. Allerdings nichts, was ich in irgendeiner Form als Geburtswehen ernstgenommen hätte. Nachdem ich um 23 Uhr duschen war, waren auch alle Wehen komplett weg. So. Ins Bett gelegt. An Schlaf war irgendwie nicht zu denken.

Das dauert also noch

Um 0:45 Uhr auf einmal eine sehr starke erste Wehe, die ich auch sofort veratmen musste. Habe sofort mit dem Tracken begonnen (die Hoffnung, dass es endlich mal losgehen könnte, war schon seit Tagen da). 9 Minuten später die nächste Wehe. Die nächste ließ allerdings 17 (!) Minuten auf sich warten. Nun ja. Dauert also noch. Plötzlich kam die nächste Wehe nach 3:40 Minuten, dann nach 2 Minuten. Die 2 Minuten sind dann erstmal geblieben. Als nach einer Stunde Wehen die Wehen plötzlich alle 1:30 Minuten kamen, hab ich im Kreißsaal angerufen und nachgefragt, was ich machen soll.

Wir schaffen es nicht mehr bis ins Krankenhaus

Die meinten, ich solle mich gemütlich auf den Weg machen (da Wehen erst seit einer Stunde überhaupt vorhanden waren). Also hab ich meine Mama um 1:48 Uhr angerufen, damit sie vorbeikommt und auf die Große aufpasst. Mein Freund hat sich um 1:55 Uhr dann auch endlich mal dazu durchgerungen, aufzustehen, allerdings ernstgenommen hat er mich nicht wirklich. Mittlerweile waren die Wehen dauerhaft ohne Unterbrechung und ich konnte nicht mehr! Meine Mama kam um Punkt 2:00 Uhr, hat mich gesehen und sagte nur noch: "Ihr fahrt nirgendwo mehr hin. Sofort RTW rufen, ihr schafft es nicht mehr bis ins Krankenhaus." In dem Moment hat mein Freund realisiert, dass ich nicht hysterisch bin, sondern, dass das wirklich passiert.

"Wir schicken einen Krankenwagen"

Plötzlich hatte ich das Gefühl, auf Toilette zu müssen. Meine Mama brachte mich ins Bad, aber ich konnte mich nicht mehr setzen. In dem Moment ist meine Fruchtblase geplatzt und die Presswehen haben sofort angefangen. (Ca 2:03 Uhr) Der nette Herr bei der Leitstelle meinte: "Wir schicken einen Krankenwagen, aber machen Sie sich keine Sorgen! So schnell geht eine Geburt nicht." (Er dachte wohl: die hysterische Oma) Meine Mama und mein Freund haben es irgendwie geschafft, mich ins Wohnzimmer zu bringen und mich auf den Teppich zu legen. Leider konnte ich unter Presswehen überhaupt nicht mehr laufen! In dem Moment, wo ich anfangen musste zu pressen, hatte ich so eine höllische Angst! Ich dachte nur, der Muttermund könnte noch nicht vollständig auf sein und mir und meinem Kind passiert etwas. Aber alles half nichts. Mein Körper ließ ein Unterdrücken der Wehen nicht zu. Der Papa hat sich aus Panik auf die Straße verkrümelt, "um den Krankenwagen einzuwinken".

Wir haben es ganz alleine geschafft

Somit waren meine Mama und ich allein. Und was soll ich sagen: Wir haben es einfach zu zweit ganz alleine geschafft. Um ca. 2:15 Uhr der erste Schrei von meinem kleinen Wunder. Kurz darauf kamen dann die Sanitäter die Treppe hoch und waren sehr entzückt darüber, dass das Kind schon da ist (selber hatten sie, nach eigener Aussage, keine Erfahrung mit Geburten) Der Papa durfte noch abnabeln und dann ging es zur Plazentageburt ins Krankenhaus. Dort wurde leider festgestellt, dass mein Prinz eine Neugeboreneninfektion hatte und er auf die Kinderstation muss. Das waren noch ein paar für mich wirklich harte Tage (besonders, weil ich meine Große die komplette Zeit nicht sehen durfte). Aber jetzt geht es ihm blendend und wir sind endlich zuhause!

Diese Geschichte ist die persönliche Erfahrung einer Mutter/eines Vaters aus unserer Community. Der Inhalt wurde nicht redaktionell überprüft und gibt nicht die Meinung der Redaktion wieder.

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