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Urbia Community Stories Die vierte Geburt. Oder: Entbinden im Kreißsaal ist überbewertet!

Meine 4. Geburt: Babyhand umschließ kleinen Finger
© Jsnow my world / Shutterstock
Denise aus der Urbia Community erzählt hier über die außergewöhnliche Geburt ihres vierten Kindes. Eine Geschichte, die zeigt, dass jede Geburt anders verläuft und auch erfahrene Mütter noch überrascht werden können. 

Wir haben bereits 2 wundervolle Söhne und eine Sternentochter (22.SSW), aber wir wollten gerne noch ein Abschlussbaby.

Da unsere beiden Großen jeweils an 37+0 die Fruchtblase platzen ließen, war ich der festen Überzeugung, auch bei Junge Nr. 3 geht es vorzeitig los.

Tja, ich fing schon in der 34. Woche an rumzuwehen und tatsächlich, bei der Routineuntersuchung in der 35. Woche war der Gebärmutterhals verstrichen und der Muttermund durchlässig. Ich sagte zu meinem Mann, das sei bestimmt ein Zeichen, dass es diesmal anders wird, denn bei unseren Jungs gab es Tage, bevor sie kamen, immer einen geburtsunreifen Befund. Und ich sollte Recht behalten. 

Woche um Woche verging und ich wehte jeden Abend vor mich hin. 37+0 kam und ging und nichts passierte. Teilweise hatte ich bis zu 2 Stunden Verarsch-Mich-Wehen in regelmäßigen Abständen...

"Schließlich war es soweit: Der ET war erreicht"

Ich sagte unserem Krümel, dass er jetzt auch noch 3 Tage warten kann, denn der 1.9. hätte einige Vorteile für uns gehabt. Tja, der kleine Mann hatte andere Pläne.

In der Nacht zu ET+1 stand ich zu meiner obligatorischen Pippirunde in der Nacht auf.  Es war kurz nach 2 und auf der Toilette platzte die Fruchtblase. Da er schon so tief im Becken lag kam nur wenig Fruchtwasser raus und ich war mir nicht sicher, ob es wirklich schon los ging. Also erst mal unter die Dusche.

Ausgerechnet an diesem Tag sollte unser Großer auf die weiterführende Schule eingeschult werden und wir hatten keinen Plan B. Um halb 3 dann die erste Wehe und jepp, es war die Fruchtblase, denn unter der Wehe kam Flüssigkeit mit. Der Abstand zur nächsten war 7 Minuten und die danach schon nur noch 5. Ok, der Mann muss doch geweckt werden. 

Viertel vor 3 habe ich ihn geweckt und unter die Dusche geschickt, war doch gerade erst die 3. Wehe rum... Tja, es eskalierte schnell … Um kurz vor 3 tönte ich schon ziemlich und ermahnte Männe zur Eile. Es war wie eine Naturgewalt, die sich in Wellen über meinen Körper erbrach.

"Die Fahrt zum Krankenhaus dauerte zum Glück nur 12 Minuten"

Er ließ mich vorne raus und unter starken Wehen ging ich alleine zum Aufzug. Im Aufzug spürte ich schon einen großen Druck nach unten und der Weg zu den Kreißsälen kam mir ewig vor. Ich klingelte und tönte immer lauter. Es dauerte gefühlt Stunden, bis die Tür aufging … Ich konnte der Hebamme nur kurz meine Daten entgegenwerfen, bevor mich die nächste Wehe erschütterte.

Mittlerweile war mein Mann da und er sollte mich erst mal anmelden gehen. Ich kam ins Vorzimmer/CTG-Zimmer, damit sie die Eingangsuntersuchung machen konnten. Mein Tönen wurde immer lauter, der Druck nach unten stärker und ich kam nur unter Mühen auf die Liege.

Sie schnallte noch ein CTG um und meinte, ich müsste mich beruhigen, aber ich war schon voll im Geburtsmodus. In einer kurzen Pause teilte ich ihr mit, dass ich pressen müsste und sie half mir total schockiert dabei, die Hose runterzuziehen. Dann wurde sie hektisch, griff zum Telefon und rief nur zwei Mal, dass sofort jemand kommen müsste. 

"Drei Mal pressen und der Kopf war geboren"

Ich spürte einen enormen Druck und bekam nur beiläufig mit, dass sie schnell improvisierte und alles für die Entbindung zusammensuchte. Die Ärztin kam und ich spürte den starken Drang zu pressen. Der Kopf war schon sichtbar, mein Mann kam gerade noch pünktlich rein.

Dreimal pressen und der Kopf war geboren. Zwei weitere Presswehen später wurde unser 3. Sohn geboren <3. Ich war insgesamt nur 11 Minuten im Kreißsaal bzw. in dem Vorraum gewesen. Unser kleiner Schnellstarter war von seinem Tempo etwas überfordert und musste mit einem Schwall Wasser zum Atmen animiert werden. Er bekam zum Glück schnell die Kurve und wurde in meine Arme gelegt. 

Trotz stolzer Maße von 4.270g, 55cm und 37,5cm Kopfumfang erlitt ich keinerlei Verletzungen bis auf eine Prellung am Steißbein. Mein Kleiner hatte leider mehr an der schnellen Geburt zu knabbern, denn er hatte diverse Blockaden, die zum Glück später gelöst werden konnten.

Auch wenn ich nicht zur Einschulung konnte, hat es durch die schnelle Geburt zumindest mein Mann geschafft. Nichtsdestotrotz erwartet unser Großer noch eine Wiedergutmachung von seinem kleinen Bruder und ich wette, er wird sie irgendwann einfordern.

Diese Geschichte ist die persönliche Erfahrung einer Mutter/eines Vaters aus unserer Community. Der Inhalt wurde nicht redaktionell überprüft und gibt nicht die Meinung der Redaktion wieder.

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ELTERN

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