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Kopfläuse Keine Chance für Nissen, Läuse und Co.

Alles andere als ausgestorben sind auch heute noch Kopfläuse. Gerade in Kindergärten und -krippen sind sie aufgrund des nahen miteinanders der Kinder nach wie vor Thema. Doch es gibt Mittel und Wege, wie man die lästigen Parasiten wieder los wird.

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Was ist eine Laus?

Kopfläuse: Keine Chance für Nissen, Läuse und Co.
© Jovanmandic / iStock

Kopfläuse sind flügellose Insekten. Sie sind nur etwa drei Millimeter groß, besitzen drei kräftige Beinpaare und sind mit dem bloßen Auge nur schwer auszumachen. Kopfläuse sind Parasiten, die nur den Menschen befallen und sich ausschließlich von dessen Blut ernähren. Dabei stechen sie mit ihrem Rüssel in die Kopfhaut. Das charakteristische Jucken entsteht übrigens häufig erst nach vier bis sechs Wochen oder bei einem zweiten Befall. Lediglich 14 bis 36 Prozent der Betroffenen leiden direkt unter Juckreiz. Der Grund: Der juckreizauslösende Speichel der kleinen Blutsauger ist unserem Körper zunächst unbekannt. Erst wenn Antikörper produziert wurden, reagiert unser Körper mit Rötungen und Juckreiz. Dieser tritt dann besonders im Nacken, hinter den Ohren und am Hinterkopf auf und ist ein finales Anzeichen für einen Läusebefall. Wenn sie gerade Blut gesaugt haben, sind sie rotbraun oder auch rötlich. Wenn sie hungrig sind, sehen sie eher blassgrau aus. Eine Laus hat eine Lebenserwartung von 30 bis 40 Tagen. In dieser Zeit können die Weibchen bis zu 300 Eier legen.

Läuse

Nissen - die Eier der Läuse

Waschen mit Läuseshampoo alleine reicht nicht - kämmen ist ebenso wichtig

Die Kopflaus legt längliche Eier, die sogenannten Nissen. Nissen sehen anfangs weißlich glänzend aus, später eher gelblich. Von Kopfschuppen sind sie gute zu unterscheiden, denn man kann sie nicht abstreifen. Das Weibchen klebt seine Eier mit einem wasserunlöslichen Kitt am Haar nahe der Kopfhaut fest. Bevorzugte Niststellen sind dabei der Haaransatz im Nacken, an den Schläfen und hinter den Ohren. Nach acht bis zehn Tagen schlüpfen aus den Eiern die Larven. Sie sind wiederum nach gut einer Woche geschlechtsreif und vermehren sich. Je wärmer es dabei ist, desto schneller läuft dieser Zyklus ab.

Wie bekommt man Läuse?

Kopfläuse können weder springen noch fliegen und überleben ohne Kontakt zu einem Menschen höchstens 50 Stunden. Von Mensch zu Mensch werden sie durch direkten Körperkontakt übertragen, zum Beispiel beim gemeinsamen Spielen oder wenn Kinder die Köpfe zusammenstecken. Aufgrund dieser Übertragungsart sind gemeinschaftliche Einrichtungen wie Kindergärten, Kinderkrippen und Schulen diejenigen Orte, an denen sich Kinder besonders oft anstecken. Die Übertragung durch Mützen, Kleidung oder Spielzeug tendiert hingegen gegen null. So wurde beispielsweise bei einer im Jahr 2000 durchgeführten Studie in 1.000 Kopfbedeckungen von Schülern mit Läusen nicht eine Kopflaus gefunden. Bei anderen Kleidungsstücken und Spielzeug verhält es sich ähnlich. Die Gefahr der Übertragung besteht aber sehr wohl beim Schmusen oder wenn die Kinder miteinander toben. Mädchen sind aufgrund der Haarlänge stärker gefährdet als Jungen. 

Was tun bei Lausbefall?

  • Sag zunächst im Kindergarten oder der Schule Bescheid. Dies ist seit ein paar Jahren Pflicht. Am besten ruf auch die Eltern der Spielkameraden an.
  • Lass dir vom Kinderarzt eines der gängigen Läusemittel verschreiben. Manche Schulen und Kindergärten bestehen auf ein Attest, um festzustellen, dass Eltern auch wirklich beim Arzt waren.
  • Wasch mit dem Lausschampoo die Haare der ganzen Familie und kontrollier das Haar immer wieder mit einem speziellen Läusekamm (in der Apotheke erhältlich). Dieser hat sehr viele feine Zähne, mit denen die abgetöteten Nissen aus dem Haar gekämmt werden können.
  • Beim Auskämmen solltest du Sorgfalt walten lassen. Kämme sehr gründlich Strähne für Strähne und nutze am besten Conditioner für die Haare. Dann ziept es nicht so.
  • Nutze beim Auskämmen ein Papiertaschentuch, an dem du den Läusekamm abreiben kannst. So kannst du Läuse und Nissen gut erkennen.
  • Da Kopfläuse sehr schnell sterben, ist das Waschen von Bettwäsche und Plüschtieren nicht notwendig. Allerdings spricht auch nichts dagegen, solltest du auf Nummer sicher gehen wollen.
  • Acht Tage nach der ersten Behandlung solltest du eine genaue Nachkontrolle vornehmen, ob sich vielleicht neue Nissen oder Läuse gebildet haben. (Eine einizige verbliebene Nisse oder Laus genügt für einen erneuten Befall!).

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Quelle:
www.aerzteblatt.de
www.rki.de


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