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Kein Eisprung Warum bleibt mein Eisprung aus?

Kein Eisprung? Das kann verschiedene Gründe haben.
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Kein Eisprung, kein Baby – das ist eine ganz einfache Rechnung. Daher ist es gerade bei der Familienplanung wichtig zu wissen, ob du einen Eisprung hast oder nicht. Wie du das herausfindest und was du tun kannst, falls du keinen Eisprung hast, erklären wir dir hier.

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Wenn Paare sich ein Kind wünschen und es mit der Schwangerschaft einfach nicht klappt, kann dies eine Ursache haben: Es findet kein Eisprung statt. Im medizinischen Fachjargon nennt sich das Ausbleiben des Eisprungs Anovulation

Ein Anzeichen für einen fehlenden Eisprung kann das Ausbleiben der Regelblutung sein. Doch in bestimmten Fällen kann es sein, dass selbst bei einer regelmäßigen Periode kein Eisprung stattfindet. Wie kann man nun also herausfinden, ob es im Zyklus zum Eisprung kommt?

Woran kann ich erkennen, dass kein Eisprung stattfindet?

Mit folgenden Methoden kannst du feststellen, ob du einen Eisprung hast:

  • Temperaturmethode
  • Schleimmethode
  • Ovulationstests

Temperaturmethode

Wenn du einen Eisprung hast, ändert sich im Laufe deines Zyklus auch deine Körpertemperatur. So steigt die Temperatur in der zweiten Zyklushälfte, ca. ein bis zwei Tage nach dem Eisprung, meist minimal an. Ursache dafür ist das Gelbkörperhormon Progesteron, das in diesem Zeitraum vermehrt gebildet wird. Um festzustellen, ob du einen Eisprung hast, kannst du also täglich zur selben Zeit, am besten morgens vor dem Aufstehen, deine Körpertemperatur (auch Basaltemperatur genannt) messen. Die Werte trägst du in ein spezielles Kurvenblatt ein. Oft schon nach einem Monatszyklus, spätestens aber nach zwei, drei Zyklen kannst du hier ziemlich sicher ablesen, ob du einen Eisprung hast.

Achtung: Diese auch Basaltemperaturmethode genannte Möglichkeit erfordert jede Menge Disziplin, da du regelmäßig zur selben Zeit messen musst. Außerdem solltest du darauf achten, dass Infekte, Schlafmangel oder Alkoholkonsum die Körpertemperatur beeinflussen und damit das Ergebnis verfälschen können.

Schleimmethode (Billingsmethode)

Die Drüsen im Gebärmutterhals produzieren den sogenannten Zervix-Schleim, der innerhalb des Zyklus seine Konsistenz verändert. So ist direkt nach der Periode zunächst sehr wenig Schleim vorhanden, doch der Schleimfluss nimmt langsam zu und ist dabei weißlich-gelb, klebrig und dickflüssig. Zum Zeitpunkt des Eisprungs verändert er sich jedoch erheblich. Er wird durchsichtig, flüssiger und du kannst ihn zwischen zwei Fingern in Fäden ziehen. Beobachte also regelmäßig die Schleimkonsistenz, wenn du feststellen möchtest, ob du einen Eisprung hast.

Ovulationstests

Wenn du befürchtest, dass kein Eisprung stattfindet, kannst du auch Ovulationstests zur Hilfe nehmen. Diese bekommst du in Drogerien und Apotheken. Mit den Tests wird die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin gemessen, welches kurz vorm Eisprung ansteigt. Die Teststreifen hältst du kurz in deinen Urin, in dem der Anstieg des LH-Hormons etwa 24 Stunden vor dem Eisprung messbar ist. 

Befrage deine:n Gynäkologen / Gynäkologin

Auch dein Frauenarzt oder deine Frauenärztin kann dir helfen. Ihnen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, um festzustellen, ob du eine Ovulation hast. Dazu zählen unter anderem die Blutuntersuchung oder der Vaginal-Ultraschall, mit dessen Hilfe man sehen kann, ob ein Eisprung kurz bevorsteht oder gerade stattgefunden hat.

Hier kannst du noch mal genau nachlesen, welche die 10 häufigsten Eisprung-Symptome sind.

Es findet kein Eisprung statt: Woran kann es liegen und was kann ich tun?

Störung Hypophyse/Hypothalamus

Ein Eisprung kann nur erfolgen, wenn die Arbeit der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und des Hypothalamus ineinandergreifen. Denn die Hypophyse kann nur Hormone, das luteinisierende (gelbkörperbildende) Hormon LH und das follikelstimulierende Hormon FSH, produzieren, wenn es die richtigen Kommandos vom Hypothalamus bekommt. Passiert dies nicht, können keine Eizellen reifen, es findet keine Östrogenproduktion statt und auch kein Eisprung.

Zu solch einer Störung kann es vorübergehend bei starkem Stress kommen, bei starker Gewichtsabnahme oder durch extremen Leistungssport. Auch Essstörungen wie Bulimie oder Magersucht können zu einer Störung zwischen Hypothalamus und Hypophyse führen.

Auch kann die Hypophyse direkt gestört sein, beispielsweise durch einen Tumor oder eine Durchblutungsstörung.

Was kann man dagegen tun?

Bei einer Therapie sollte vor allem der Grund für diese Störung gefunden und beseitigt werden (beispielsweise Stressminderung, Essstörung therapieren). Zudem ist es möglich, den Hypothalamus durch Medikamente so zu stimulieren, dass die Abläufe wieder ineinandergreifen können.

Ausfall der Eierstöcke

Irgendwann stellen die Eierstöcke bei jeder Frau ihre Arbeit ein. Dann reifen keine Eizellen mehr heran und es findet kein Eisprung mehr statt. Dieser Prozess, der sich meist über mehrere Jahre zieht, bis gar kein Zyklus mehr stattfindet (Menopause), wird umgangssprachlich "Wechseljahre" genannt. Bei den meisten Frauen geschieht dies etwa zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Allerdings kann es bei manchen Frauen auch zu "vorzeitigen Wechseljahren" kommen. Dann stellen die Eierstöcke ihre Arbeit wesentlich früher ein. Hierfür können verschiedene Ursachen zugrunde liegen wie etwa eine Autoimmunerkrankung oder genetische Erkrankungen.

Was kann man dagegen tun?

Sind vorzeitige Wechseljahre zu erwarten bzw. bereits im Gange, kann eine Stimulation der Eierstöcke durch hohe Hormondosen erfolgen.

Auch mit einer Eizellspende kann eine Schwangerschaft bei Wechseljahren erfolgen. Dies ist in Deutschland allerdings nicht erlaubt. 

Gelbkörperschwäche

Bei einer Gelbkörperschwäche (Lutealinsuffizienz) kann ein Eisprung zwar stattfinden, trotzdem soll dieses Problem hier einmal erläutert werden, da diese Art der Insuffizienz trotzdem eine Schwangerschaft verhindern kann. In diesem Fall ist nämlich zu wenig Gelbkörperhormon (Progesteron) vorhanden, um die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des befruchteten Eis vorzubereiten. Das befruchtete Ei kann sich somit nicht oder nur schwer einnisten und es kann zu frühen Fehlgeburten kommen.

Was kann man tun?

Der Arzt / die Ärztin kann durch eine Blutuntersuchung feststellen, wie hoch der Progesteronwert ist. Es gibt Medikamente (beispielsweise Clomifen, Letrozol oder Metformin), mit denen die Follikelreifung und die Qualität des Gelbkörpers verbessert und der Progesteronspiegel erhöht werden kann. 

Auch das pflanzliche Mittel Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) wird oft verordnet. Allerdings ist dessen Wirkung wissenschaftlich nicht bewiesen. 

Störung der Schilddrüse

Bereits leichte Schilddrüsenfehlfunktionen können dafür sorgen, dass kein Eisprung stattfindet. Besonders Schilddrüsenunterfunktionen kommen bei rund zehn Prozent aller Frauen vor. Daher sollten auch die Schilddrüsenhormone einmal in Augenschein genommen werden, wenn du keinen Eisprung hast. Dies geschieht anhand einer Blutuntersuchung.

Was kann man tun?

Eine Unterfunktion der Schilddrüse lässt sich mit der Gabe eines Schilddrüsenhormons behandeln. Diese Therapie sollte am besten von einem Endokrinologen beziehungsweise einer Endokrinologin begleitet werden. 

Zu viele männliche Hormone

Es ist völlig normal, dass im Körper einer Frau auch männliche Geschlechtshormone (Androgene) gebildet werden. Wenn es davon jedoch zu viele gibt, kann dies den Hormonkreislauf der Frau beeinträchtigen und auch dazu führen, dass kein Eisprung stattfindet. Oftmals leiden Frauen mit einer Androgenerhöhung auch unter stärkerer Behaarung in Gesicht und am Körper und / oder unter Akne. Auch das sogenannte PCO-Syndrom geht mit einer Erhöhung des Androgenspiegels einher. 

Ursachen für die Überproduktion von Androgenen können unter anderem Übergewicht, Enzymdefekte oder – sehr selten – Tumore sein, die Hormone bilden.

Was kann man tun?

Bei Übergewicht ist es unumgänglich, an Gewicht zu verlieren, damit sich der Hormonhaushalt stabilisieren kann. Liegt ein Enzymdefekt vor, kann dieser durch die Gabe von Hormonen ausgeglichen werden. Im seltenen Fall eines Tumors muss dieser entfernt werden.

Manchmal kommt es auch vor, dass kein Grund für die Erhöhung der männlichen Hormone gefunden werden kann. In diesem Fall wird meist versucht, die Eierstöcke mit einer leichten Hormongabe zu stimulieren. 

Erhöhter Prolaktinspiegel

Es gibt noch eine andere Variante, die bei einer Störung des Hormonhaushaltes vorliegen könnte – besonders dann, wenn trotz Periode kein Eisprung stattfindet: ein erhöhter Prolaktinspiegel. 

Prolaktin ist ein Hormon, das in der Hirnanhangdrüse produziert wird und vor allem in der Stillzeit eine große Rolle spielt, da es maßgeblich an der Milchbildung beteiligt ist. Ist zu viel dieses Hormons da, wird die Produktion des follikelstimulierenden Hormons FSH gestört bzw. verhindert. Das Ei kann dann nicht reifen, ein Eisprung nicht stattfinden. 

Ursache für einen erhöhten Prolaktinspiegel kann ein hoher Stresspegel sein und auch bestimmte Medikamente können dafür sorgen, dass vermehrt Prolaktin gebildet wird. In seltenen Fällen kann ein gutartiger Knoten in der Hirnanhangdrüse der Grund für eine stark erhöhte Prolaktinbildung sein. 

Was kann man tun?

Es gibt verschiedene Medikamente, die die Prolaktinproduktion beeinflussen, also auch verringern können. Befrage dazu am besten deine:n Arzt / Ärztin.

Welche Mittel können noch hilfreich sein, wenn kein Eisprung stattfindet?

Es gibt noch eine Reihe rezeptfreier Mittel, die das Auslösen eines Eisprungs fördern können. Allerdings sollte auch die Einnahme dieser Mittel zuvor mit einem Arzt / einer Ärztin besprochen werden und nicht auf eigene Faust genommen werden. Eine ausreichende Versorgung mit diesen Vitaminen und Mineralien kann zudem oftmals schon über eine ausgewogene gesunde Ernährung erreicht werden. Daher sollte zunächst die Betrachtung der eigenen Ernährungsweise im Fokus stehen.

Hier ein kleiner Überblick der Mittel, die den Eisprung beeinflussen können:

  • Vitamin B6 und B12: Die tägliche Einnahme dieses Vitamins kann die Bildung weiblicher Sexualhormone unterstützen und den Östrogen- und Progesteronhaushalt regulieren.
  • Vitamin C: Dieses Vitamin kann das Auslösen des Eisprungs fördern. Gerade in Gemüse und Obst steckt viel davon und sollte bevorzugt gegessen werden.
  • Vitamin E: Dieses Vitamin kann nicht nur die Funktion des weiblichen Hormonhaushaltes positiv beeinflussen, sondern auch die Qualität des männlichen Spermas verbessern.
  • Zink: Ein Zinkmangel kann die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau negativ beeinflussen. Es ist dem Körper aber leicht durch das Essen von Gemüse, Eiern oder Vollkornprodukten zuzuführen. 
  • Jod: Ein Jodmangel kann ebenfalls zu Problemen bei der Fruchtbarkeit führen. Allerdings sollte dies nicht ohne die Einbeziehung medizinischer Fachberatung geschehen. Gerade Frauen mit einer Schilddrüsenerkrankung sollten hier vorsichtig sein und sich auf jeden Fall beraten lassen.
  • Folsäure: Dieses Vitamin (Vitamin B9) ist nicht nur während der Schwangerschaft wichtig, sondern kann auch davor eine wichtige Rolle spielen, denn ein ausgeprägter Folsäure-Mangel kann die Fruchtbarkeit einschränken.

Kein Eisprung: Was kann ich noch tun?

Neben ärztlicher Beratung, Medikamenten und Therapien gibt es noch andere Methoden, die die optimalen Abläufe während deines Zyklus und damit auch den Eisprung unterstützen können. Beispielsweise können Homöopathie, Akupunktur oder das sogenannte Hormonyoga hilfreich sein, auch wenn die Wirkung dieser alternativen Methoden wissenschaftlich nicht ausreichend erforscht ist. 

Fest steht: Hast du das Gefühl, dass du keinen Eisprung hast, solltest du nicht zu viel Zeit vergehen lassen und dir schnell Klarheit verschaffen. Nur so kannst du bestmöglich dafür sorgen, dass du keine Probleme hast, wenn es um einen Kinderwunsch geht.

Quellen:

ELTERN

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