<link>https://www.eltern.de/</link> <description /> <language>de-DE</language> <copyright /> <pubDate>Fri, 03 Jun 2022 07:42:43 GMT</pubDate> <lastBuildDate>Fri, 03 Jun 2022 07:42:43 GMT</lastBuildDate> <dc:publisher>eltern.de</dc:publisher> <atom:link href="https://www.eltern.de/feed/kleinkind/" type="application/rss+xml" rel="self" /> <item> <title>Emotionales Lernen: Wie kann ich mit meinem Kleinkind über Gefühle reden? https://www.eltern.de/kleinkind/entwicklung/emotionales-lernen--so-kannst-du-mit-deinem-kleinkind-ueber-gefuehle-reden-13099246.html Gerade im Kleinkindalter gestaltet sich die (verbale) Kommunikation mit Kindern noch etwas holprig. Doch wie erfahren wir als Eltern, was wirklich im Kinderkopf vor sich geht und ob es dem kleinen Schatz gut geht? Gar nicht so einfach. Thu, 02 Jun 2022 11:52:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/entwicklung/emotionales-lernen--so-kannst-du-mit-deinem-kleinkind-ueber-gefuehle-reden-13099246.html 2022-06-02T11:52:00Z

Gerade im Kleinkindalter gestaltet sich die (verbale) Kommunikation mit Kindern noch etwas holprig. Doch wie erfahren wir als Eltern, was wirklich im Kinderkopf vor sich geht und ob es dem kleinen Schatz gut geht? Gar nicht so einfach.

Emotionale Entwicklung

Für die emotionale Entwicklung von Kindern ist es besonders wichtig, über Gefühle – egal ob negative oder positive – zu sprechen. So lernen sie, dass Gefühle immer da sind und üben sich auch im Benennen und Aussprechen. Denn wenn Kinder ihre Gefühle in Worte fassen können, können sie sich anderen auch mitteilen. Um zu diesem Punkt zu kommen, ist es wichtig, ein tolerantes Umfeld zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen und sie wissen, dass alle Gefühle da sein dürfen, akzeptiert und besprochen werden. Ganz wichtig dabei: Gespräche über Gefühle sollten ohne Druck passieren. Gebt eurem Kind die Zeit und den Raum, die es in diesen Momenten braucht.

Als Eltern unterstützt ihr euer Kind, seine Gefühle verbal und auch nonverbal auszudrücken. Das emotionale Lernen und das damit verbundene Emotionswissen, das Kinder langsam anhäufen, ist ein komplexer Prozess: Gefühle ungefiltert an sich selbst wahrnehmen, diese klar spüren können, wirklich aussprechen, was sie fühlen und auch bei anderen erkennen, wie sie sich fühlen – all diese Entwicklungen dauern ihre Zeit. Und sie erfordern gerade von euch Eltern jede Menge Geduld, Einfühlungsvermögen und Verständnis. Allerdings ist es besonders wichtig für Kinder, diese Fähigkeit auszubilden. Denn so lernen sie mit den Jahren, empathisch zu werden. 

Von der Eigenwahrnehmung zur Empathie

Diese Eigenschaft haben sie nicht von Anfang an. Die Kleinkindpädagogin, Buchautorin und Bloggerin Susanne Mierau beschreibt diesen Prozess folgendermaßen: "Wenn wir über Gefühle sprechen, bildet sich nicht nur der Wortschatz aus und die Eigenwahrnehmung wird gestärkt, sondern auch das Verständnis der anderen wird verbessert: die Empathie. Kinder lernen, nicht nur sich selbst besser zu verstehen und die Emotionen einzuordnen, sondern können auch besser die Gefühle der anderen Personen um sie herum 'lesen' und damit umgehen (…)". Die Wahrnehmung der eigenen Gefühle ist also auch die Basis für späteres empathisches Handeln und soziale Kompetenz. 

Hilfreiche Tipps zum Gefühlebegleiten 

Ob nun als kleiner Wutzwerg, der sich im Supermarkt auf den Boden wirft, als kleines Häufchen Elend, das am Boden zerstört ist, weil ihm der Becher mit dem Milchschaum aus den Händen geflutscht ist oder als fröhlicher Flummi, der unfassbar glücklich über das Spielplatzdate mit der besten Freundin ist – schon ganz früh sind Kinder mit großen Gefühlen konfrontiert und müssen selbst erst einmal lernen, mit ihnen klarzukommen. Mierau erklärt: "Als Eltern sind wir Begleiter unserer Kinder: Wir nehmen ihre Gefühle wahr, wir helfen ihnen dabei, sie zu verstehen und nach und nach selbst zu regulieren." Wie können Eltern ihr Kind also konkret begleiten? Die Intuition und Selbstwahrnehmung fördern, damit es seine Gefühle wahrnimmt und zu benennen lernt?

Zu Beginn ist es für euch Eltern sicher immer wieder eine Herausforderung, die Gefühle eures Kindes zu begleiten und mit ihnen herauszufinden, wie sie sich ausdrücken und mit den Gefühlen umgehen können. Doch es wird von Mal zu Mal leichter. Folgende Punkte können euch dabei helfen, besonders präsent zu sein: 

  • Versucht, bedürfnisorientiert heranzugehen und das Kind in seinen Gefühlen anzunehmen. Wenn die Gefühle aufkommen, könnt ihr euer Kind beispielsweise in den Arm oder auf den Schoß nehmen (wenn es das möchte). Ist es zu aufgebracht und braucht erst einmal Raum für sich, könnt ihr euch in die Nähe setzen. Ihr gebt damit auch das Signal, einfach "da" zu sein – und euer Kind zu beschützen, aber das unmittelbare Bedürfnis nach Raum auch zu respektieren.
  • Ihr beobachtet euer Kind: Ist es offen für einen Gesprächsversuch? Und helft ihm zu benennen, was es gerade fühlt. Das könnt ihr durch Verbalisieren tun: "Du bist gerade traurig, oder?" oder "Das hat dich gerade wütend gemacht, oder?". Geht auf euer Kind ein und versucht dabei, komplett wertfrei zu sein. Kinder sollen lernen dürfen, ihre Gefühle offen zu kommunizieren. Dabei ist es wichtig, als Eltern zuzuhören, zu reagieren und zu erklären.
  • Im nächsten Schritt könnt ihr nachfragen, warum sich das Kind in dieser Gemütslage befindet: "Magst du mir erzählen, warum?" Wenn es spricht, vielleicht auch einmal konkret nachfragen, ob andere Kinder oder Erzieher:innen involviert waren und die Emotionen möglicherweise ausgelöst haben.
  • Macht eurem Kind durch erklären und vorleben deutlich, dass alle Gefühle ihre Berechtigung haben und da sein dürfen. Gerade auch bei den "negativen" Gefühlen müssen Kinder lernen, dass auch diese okay sind und sie sie nicht verstecken müssen (Wut, Angst, Trauer zum Beispiel). Beobachtet vielleicht auch einmal, wie ihr als Eltern mit euren Gefühlen umgeht – und erklärt eurem Kind, warum ihr aufgebracht, sauer oder besonders glücklich wart in dieser bestimmten Situation. 
  • Ein tolles Hilfsmittel sind übrigens Bücher. Besorgt schöne, illustrierte Kinderbücher, in denen Gefühle thematisiert werden. So könnt ihr dieses komplexe Thema entspannter an euer Kind heranführen – und fühlt euch möglicherweise auch selbst sicherer oder besser vorbereitet. Zusätzlich lernt euer Kind auch anhand der ausgewählten Bücher, welche Gefühle es so gibt und erweitert seine Bandbreite dadurch auch immer mehr.

Jedes Kind ist ganz individuell – manchen fällt es leichter, die eigenen Gefühle in Worte zu fassen, manche tun sich schwerer. Deswegen gibt es wie immer im Familienleben kein Patentrezept. ABER: Was eurem Kind sicherlich hilft, die eigenen Gefühle zu ergründen, sind Eltern, die ihre Gefühle im Alltag vorleben, Aufmerksamkeit schenken und ihr Kind im Emotionschaos ernst nehmen und auffangen.

Verwendete Quellen: Susanne Mierau in geborgen-wachsen.de, kindergesundheit-info.de

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Wackelzahnpubertät: So kommt ihr gut durch die 6-Jahres-Krise https://www.eltern.de/kleinkind/wackelzahnpubertaet--so-kommt-ihr-gut-durch-die-6-jahres-krise-13208970.html Die Milchzähne wackeln und bringen auch die Seele aus dem Gleichgewicht. Rund um die Einschulung fahren die Emotionen eures Kindes öfter mal Achterbahn. Erst himmelhochjauchzend, dann zu Tode betrübt. Unsere Tipps helfen Eltern und Kindern durch die Wackelzahnpubertät. 6-Jährige Erster Schultag Zahnfee Thu, 02 Jun 2022 07:29:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/wackelzahnpubertaet--so-kommt-ihr-gut-durch-die-6-jahres-krise-13208970.html 2022-06-02T07:29:00Z

Die Milchzähne wackeln und bringen auch die Seele aus dem Gleichgewicht. Rund um die Einschulung fahren die Emotionen eures Kindes öfter mal Achterbahn. Erst himmelhochjauchzend, dann zu Tode betrübt. Unsere Tipps helfen Eltern und Kindern durch die Wackelzahnpubertät.

„Das kann ich ALLEINE!“, schimpft die Sechsjährige und knallt ihrer Mutter die Zimmertür vor der Nase zu. Solche Situationen kennst du? Im Prinzip ist die richtige Reaktion darauf einfach: durchatmen und abwarten. Meistens legen sich die Wutausbrüche und Trotzanfälle von Wackelzahnkindern so schnell, wie sie gekommen sind. Es ist ja auch ganz schön viel, was so ein Schulanfänger verdauen muss. Auf der Schwelle zwischen Kita und Schule fangen nicht nur die Zähne an zu wackeln, auch die Gefühle geraten in Schieflage. Aber in der Praxis ist es nicht immer ganz leicht, in dieser Phase die Ruhe zu bewahren. Was ist da los mit eurem Kind? Und was hilft ihm (und euch) jetzt?

Was ist das, die Wackelzahnpubertät?

Die sogenannte Wackelzahnpubertät ist auch unter den Begriffen „6-Jahres-Krise“, „Zahnlückenpubertät“ oder „kleine Pubertät“ bekannt. Sie tritt rund um den Schulstart auf und zeigt sich durch extreme Gefühle und einem verstärkten Autonomiestreben. Einige Kinder schwanken zwischen Wut und Freude, Trauer und großer Anhänglichkeit, bei anderen spielt sie sich eher im Stillen ab. In der Wackelzahnpubertät stehen für euer Kind große Veränderungen ins Haus. Das Ende des Kindergartens, die Vorfreude oder Angst vor der Schule, der Tag der Einschulung und die ersten Monate in einer ganz neuen Umgebung und mit neuen Menschen.

Die neue Situation verunsichert viele Kinder, ihr Gefühle sind aus dem Gleichgewicht. Da die Phase mit dem Lockern der ersten Milchzähne zusammenfällt, wurde sie Wackelzahnpubertät getauft. Aber keine Angst, Hormone sind dabei noch nicht im Spiel. Die wirbeln das Gefühlsleben eures Kindes dann erst ab der Vorpubertät durcheinander. Die 6-Jahres-Krise ist vielmehr Ausdruck eines emotionalen Umbaus. Nicht mehr Kleinkind, noch nicht richtig Schulkind. Euer Kind fühlt sich zwischen allen Stühlen und muss sich neu finden. Gefühlsausbrüche und irrationales Handeln sind der Weg dorthin. Wenn ihr den Hintergrund seines Verhaltens kennt, könnt ihr als Eltern vielleicht besser damit umgehen. Denn so ein Wackelzahnkind kann ganz schön anstrengend sein.

Mit welchem Alter kommt die Wackelzahnpubertät?

Das ist ganz unterschiedlich. Bei vielen beginnt die Wackelzahnpubertät tatsächlich mit den ersten Wackelzähnen oder dem Durchbruch der bleibenden Backenzähne (Sechs-Jahres-Molaren), bei anderen erst in der ersten Klasse. Die meisten Kinder erleben ihre 6-Jahres-Krise zwischen 5 und 7 Jahren. Dabei fällt der Zahnwechsel nicht zufällig mit der emotionalen Krise eures Kindes zusammen. Der Verlust der Milchzähne führt oft zu zwiespältigen Gefühlen.

Zum einen zeigen die ersten bleibenden Zähne, dass das Kind nun bald zu den Großen gehört. Der erste ausgefallene Milchzahn ist in vielen Kulturen ein Grund zum Feiern. Wenn sogar die Zahnfee kommt und ihn gegen ein Geschenk eintauscht, muss das ja schließlich was Tolles sein, oder?

Auf der anderen Seite macht es vielen Kindern aber auch Angst, einen Teil von sich zu verlieren. Der Umbau vom Milchzahn- zum Erwachsenengebiss ist ein kleiner Abschied von der ersten Kindheit. Das zeigt sich auch optisch. Das Wachstum des Kiefers wird das runde Kindergesicht bald etwas eckiger wirken lassen. Das passiert natürlich nicht von heute auf morgen.

Wie lange dauert diese Phase?

Der Zahnwechsel selbst dauert etwa bis zum elften Lebensjahr, bei einigen Kindern auch länger. Die Phase der Wackelzahnpubertät endet aber schon mit etwa acht Jahren. Bis dahin haben sich die meisten Kinder in ihrem neuen Leben als Schulkind gut eingerichtet und können ihre Emotionen besser kontrollieren. Für euch beginnt eine kurze Verschnaufpause bis zur Vorpubertät. Diese setzt heute früher ein als noch vor einigen Jahrzehnten. Immer mehr Mädchen bekommen ihre erste Periode bereits mit elf oder zwölf Jahren.

Typische Situationen in der 6-Jahres-Krise

Jedes Kind verhält sich anders in dieser körperlichen und geistigen Entwicklungsphase. Bei einigen äußert sich die Wackelzahnpubertät sehr heftig, bei anderen kaum. Wir haben einmal einige typische Verhaltensweisen für euch zusammengestellt.

Euer Kind ist vielleicht in der Wackelzahnpubertät, wenn es …

  • sehr wütend ist oder schwer nachvollziehbare Wutanfälle hat.
  • sich beschwert, dass man in der Kita mehr toben durfte als jetzt in der Schule.
  • seine Sachen packt und droht auszuziehen.
  • sehr anhänglich und liebesbedürftig ist.
  • sich ungeliebt und unverstanden fühlt.
  • schlechte Laune hat und gereizt ist.
  • traurig oder bedrückt ist.
  • sehr sensibel und empfindlich ist.
  • leicht verzweifelt, wenn etwas nicht so klappt wie gedacht.
  • euch bewusst provoziert.
  • laut und frech ist.
  • patzige Antworten gibt.
  • Stimmungsschwankungen hat.
  • euch deutlich zeigt, dass es Dinge schon allein kann.
  • sich wehrt und wütend wird, wenn ihr ihm etwas abnehmen wollt.
  • eure Anerkennung und Lob einfordert.

Das kommt euch widersprüchlich vor? Tja, ist es auch. Denn genau da liegt das Problem. Euer Kind pendelt zwischen seinem alten Kita-Ich und seiner neuen Schulkind-Identität. Seine neue Autonomie macht es stolz und es möchte gerne von euch gelobt werden, wenn es den Schulweg an diesem Morgen allein geschafft hat. Auf der anderen Seite bekommt es Angst vor der eigenen Courage und will sich bei einer Kuscheleinheit versichern, dass ihr da seid, wenn es doch noch Mamas und Papas Unterstützung braucht. Puh! Ein Drahtseilakt für alle!

Also wundert euch nicht, wenn euer Schulkind euch heute wegstößt und euch aus dem Nichts anschreit, dass es die Hausaufgaben schon selbst schafft und sich morgen auf euren Schoß setzt und euch fragt, ob ihr noch lebt, wenn es mal heiratet. Das Wissen darum, dass es nur eine weitere Phase ist und andere Familien davon auch betroffen sind, kann entlastend sein.

Aber Ihr seid ja nicht erst seit gestern Eltern. Auch ohne der Phase einen Namen geben zu müssen, könnt ihr euch sicher gut in euer Kind hineinversetzen. Schließlich geht es uns Großen doch auch nicht anders, wenn wir gerade einen Umbruch erleben: Wir haben Stimmungsschwankungen, sind mal wütend oder unfair zu anderen, wenn es gerade nicht läuft im Job oder wenn sich in der Familie etwas verändert.

Übrigens: Es ist kein Zufall, dass die Lehrer diese wütende, traurige, an sich selbst zweifelnde Seite eures Kindes vielleicht gar nicht kennen. Denn ihren Gefühlen lassen eure Kinder eher dort freien Lauf, wo sie sich beschützt und geborgen fühlen: zu Hause.

Wie erlebt euer Kind die Wackelzahnpubertät?

Euer Kind spürt die Veränderungen, die auf es zukommen, ganz deutlich. In der Schule werden nun Dinge erwartet, die in der Kita noch nicht so wichtig waren. Stillsitzen, leise sein, Leistung bringen. Das kann zu Angst und Stress führen.

Der aufgebaute Druck entlädt sich dann in Wutausbrüchen und extremen Gefühlsschwankungen. Erklären kann euer Vorschüler oder Erstklässler euch das aber nicht. Euer Kind ist in diesen Momenten seinen Emotionen ausgeliefert. Statt zu fragen, warum es sich so oder so verhalten hat oder Entschuldigungen einzufordern, ist es besser, euer Kind in einer Kuschelphase in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, dass ihr wisst, dass das alles gerade ganz schön viel auf einmal ist.

Wie erlebt ihr als Eltern das Gefühlschaos?

Die Sechs-Jahres-Krise kann bei einigen Kindern sehr anstrengend sein. Als Eltern seid ihr gefordert, das Gefühlschaos euer Wackelzahnkinder auszuhalten und ihm zu helfen, die neuen Herausforderungen in seinem Leben zu meistern. Das klappt an einigen Tagen gut und an anderen so gar nicht. Versucht vor allem eins: Sucht nicht nach logischen Erklärungen für das Verhalten eures Kindes und nehmt patzige Antworten und Provokationen nicht persönlich. Ihr seid ihr Prellbock in dieser Phase. Schließlich lernen es gerade auch, sich in der Schule zusammenzureißen.

Unsere Tipps: So geht es eurem Kind besser in der Wackelzahnpubertät

Gefühle ernst nehmen
Schon Kleinigkeiten können bei Wackelzahn-Kindern Wut, Traurigkeit und andere Emotionen auslösen. Dennoch ist es wichtig, dass ihr die Gefühle ernst nehmt, auch wenn ihr eigentlich denkt, dass das doch wohl nicht so schlimm ist, wenn man einen Fehler mehr in der Mathearbeit hat als Jonas. Oder wenn Sara sich heute mit Frederike verabredet hat. Begegnet eurem Kind auf Augenhöhe und sucht gemeinsam nach Lösungen, dann wird es euch sicher auch in Zukunft seine Sorgen anvertrauen.

Geduld und Verständnis zeigen
Versucht, Wutausbrüche auszuhalten und euch nicht provozieren zu lassen. Solange euer Kind sich selbst oder andere nicht in Gefahr bringt, lasst ihr den Sturm am besten erstmal vorüberziehen. Das ist nicht immer so leicht, aber meistens geht es ihm danach besser. Dann könnt ihr versuchen, es einfach ohne viel Worte in den Arm zu nehmen und zu trösten.

„Wichtige“ Aufgaben übertragen
In dieser Phase können Kinder an kleinen Alltagsaufgaben enorm wachsen. Schickt euren Vorschüler zum Bäcker, um die Frühstücksbrötchen zu kaufen oder zum Laden um die Ecke, weil ihr „unbedingt“ einen Liter Milch braucht. Wenn euer Kind dann stolz mit der Einkaufstasche vor der Haustür steht, ist ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit getan.

Nicht übertreiben
Schulkinder hören vor der Einschulung immer wieder, wie GROSS sie jetzt sind, und dass jetzt der Ernst des Lebens anfängt. Wenn ihr merkt, dass euer Kind das stresst, fahrt mal einen Gang runter. Vielleicht beruhigt es euren kommenden Erstklässler, von euch zu hören, dass sich jetzt zwar ganz viel verändert, Mama und Papa aber immer da sind, um zu helfen, wenn es Hilfe braucht.

Regeln beibehalten
Ja, es ändert sich vieles, aber nicht alles. Zeigt eurem Kind, dass die wichtigsten Familienregeln und Rituale auch weiterhin Bestand haben. Auch wenn es schreit und tobt, verdoppelt sich dadurch z.B. nicht die Medienzeit. Das findet euer Kind sicher in der Situation nicht toll, zeigt ihm aber, dass zu Hause immer noch alles beim Alten ist. Das gilt genauso für die Mahlzeiten. Auch das gemeinsame Essen gibt eurem Kind Sicherheit und Struktur. Soll doch mal eine Regel verändert werden, ist es wichtig, euer Kind zu beteiligen. Dann hält es die neuen Absprachen auch viel lieber ein.

Für Bewegung sorgen
Gerade aktive Kinder leiden unter dem vielen Stillsitzen in den ersten Schuljahren. Sorgt dafür, dass es sich nach der Schule beim Sport, auf dem Spielplatz oder auf Spaziergängen auspowern kann. Körperliche Anstrengung an der frischen Luft macht so manchen Wutausbruch überflüssig.

Das Leben leben
Wartet nicht darauf, dass die Phase endlich vorbei ist, sondern genießt sie. Schließlich ist euer Kind nur einmal ein Erstklässler. Lenkt eure Aufmerksamkeit lieber auf die vielen positiven Erfahrungen, die es gerade macht. Lesen lernen, bis hundert zählen, neue Freunde finden. Euer Kind erschließt sich eine neue Welt und ihr dürft dabei sein :)

Quellen:

Monika Kiel-Hinrichsen (2011): Von der Abhängigkeit zur Autonomie. Trotzalter, Zahnwechsel und Vorpubertät, in: a tempo, Ausgabe 1.

Monika Kiel-Hinrichsen, Renate Kviske (2021): Wackeln die Zähne - wackelt die Seele. Der Zahnwechsel. Ein Handbuch für Eltern und Erziehende, München: Urachhaus.

Monika Zschocher (2020): Nicht mehr klein und noch nicht groß. Der liebevolle Ratgeber für die Wackelzahnpubertät, Salzburg: Edition Riedenburg.

Remo Lago (2019): Kinderjahre: Die Individualität des Kindes als erzieherische Herausforderung, München: Piper.

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Dr. Sandra Hermes
Wertschätzende Erziehung: Hätte ich netter schimpfen sollen? https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/wertschaetzende-erziehung--haette-ich-netter-schimpfen-sollen--13216998.html Im stressigen Familienalltag ist es für Eltern nicht immer leicht, ruhig zu bleiben. Wie ihr es dennoch schafft, euren Kindern auf eine liebe und wertschätzende Art Grenzen zu setzen, hat uns eine Expertin verraten … Thu, 02 Jun 2022 07:24:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/wertschaetzende-erziehung--haette-ich-netter-schimpfen-sollen--13216998.html 2022-06-02T07:24:00Z

Im stressigen Familienalltag ist es für Eltern nicht immer leicht, ruhig zu bleiben. Wie ihr es dennoch schafft, euren Kindern auf eine liebe und wertschätzende Art Grenzen zu setzen, hat uns eine Expertin verraten …

In schwierigen Situationen entspannt bleiben und so den Kindern eine wertschätzende Erziehung vermitteln? Klingt für viele unmöglich. Ist es aber gar nicht! Die bekannte Kinder- Jugend- und Sachbuchautorin und Lehrerin Heidemarie Brosche gibt in ihrem neuen Buch "Hätte ich netter schimpfen sollen?" mit praktischen Anleitungen und Situationsbeispielen Hilfestellung, um gelassener zu bleiben. Uns hat sie erzählt, wie Eltern es schaffen, ihre Kinder sanft, liebevoll und wertschätzend zu erziehen – ohne zu schimpfen, zu drohen oder zu schreien. 

ELTERN: Liebe Frau Brosche, in welchen typischen Situationen beobachten Sie großes Potenzial für Streit und falsche Kommunikation zwischen Eltern und Kindern? 

Wenn das Kind nicht so will, wie die Eltern es wünschen. Erst versucht man es gerne mit einem freundlichen Gespräch und dem Appell an die Vernunft, aber stößt dies beim Kind nicht auf Gehör, schleicht sich schnell ein abwertender oder drohender Beiklang ein, und die Stimme wird immer lauter. Besonders brisant entwickelt es sich in Zeitnot und wenn die Eltern – ganz unabhängig vom Kind – nervlich schon angespannt sind. 

Wie können Eltern es in solchen Stresssituationen vermeiden, viel zu schimpfen, zu drohen oder zu schreien?

Indem Sie neben der Liebe auch zu Klarheit und Führung bereit sind, was nicht heißt, dass das autoritäre Verhalten früherer Zeiten wieder auflebt. Mit Erzeugen von Angst und mit Ausüben von Macht hat Klarheit nichts zu tun. Kinder brauchen Eltern, die ihnen Halt und Orientierung geben. Dabei müssen Eltern ihre Kinder als Wesen gleicher Würde betrachten und sie ernst nehmen – genau das hat man zu autoritären Zeiten eben nicht getan.

Ich empfehle auch:

a) Perspektivenwechsel: Wie fühlt sich die Situation gerade für mein Kind an?

b) Vorbeugung: Unter welchen Bedingungen, zu welchen Zeiten, an welchen Orten kommt es immer wieder zu Stress und Konflikten? Wie könnte man das entschärfen?

c) Gute Elternselbstfürsorge, die auch bedeuten kann, dass andere Menschen um Hilfe gebeten werden. Zusätzlich sollten Eltern ihr Leben immer wieder mal auf unnötige Stressfaktoren, die sich einfach so eingeschlichen haben, durchforsten. 

Wie gelingt eine wertschätzende Erziehung? Können Sie drei Tipps aufzählen, wie Eltern netter schimpfen können? 

  1. Wenn euch etwas wirklich wichtig ist, sagt es mit Nachdruck! Das ist noch kein Schimpfen. 
  2. Wenn ihr Kritik ausübt, zeigt dem Kind klar, dass ihr nur sein Verhalten meint!
  3. Lasst das Kind auch im Konfliktfall eure Liebe spüren, indem ihr ihm zum Beispiel über den Arm streicht oder ihm ein kleines Lächeln schenkt!

In welchen Momenten sollten Eltern besonders darauf achten, wie sie mit ihren Kindern umgehen? 

Wenn sie selbst schlecht drauf sind und spüren, dass sie an ihre eigenen Grenzen stoßen. Und wenn es Publikum gibt – aber nicht, weil man vor Publikum die Rolle der Supereltern spielen soll, sondern zum einen, weil man sich vor Publikum so leicht hilflos und beschämt fühlt und deshalb dazu neigt, nicht besonnen zu reagieren, und zum anderen, weil auch die Kinder nicht vor anderen Anwesenden blamiert und bloßgestellt werden sollen.

Was hilft Eltern, im Familienalltag gelassener zu werden? 

Hilfreich kann es sein, an der eigenen inneren Haltung zu arbeiten: Herausforderungen wie das trotzende Kleinkind oder der revoltierende Jugendliche werden dann als selbstverständliche Herausforderung des Lebens angesehen. Zudem können Eltern ihre Einstellung zu Konfliktsituationen überdenken, also anerkennen, dass das Kind nicht böse ist, sondern sich für sich selbst und seine Interessen einsetzt.

So trainiert das Kind Frustrationstoleranz und Konfliktfähigkeit.

Wenn das Kind traurig oder wütend die erlittene Enttäuschung verarbeitet, muss dies eben manchmal ausgehalten werden. Dabei hilft die Erkenntnis, dass das Kind lernt: Ich habe eigene Bedürfnisse, aber nicht all diese Bedürfnisse können erfüllt werden. So trainiert das Kind Frustrationstoleranz und Konfliktfähigkeit.

Haben Sie einen Ratschlag, wie man Grenzen richtig setzt? 

Auf keinen Fall sollte man sie setzen, weil "Kinder einfach Grenzen brauchen". Aber wenn ein Kind sein eigenes Wohlbefinden gefährdet, braucht es eine Grenze, wenn es andere gefährdet oder belästigt, ebenso. Und wenn die Eltern das sichere Gefühl haben, bei ihnen ganz persönlich sei das Ende der Gelassenheit erreicht, ist auch dies eine Grenze. In all diesen Fällen müssen Eltern eben klar, aber nicht schimpfend und "böse" dagegenhalten, auch wenn das Kind heftig protestiert. 

Was, wenn das Kind komplett dichtmacht, wenn es nicht aufhört zu schreien und in der Öffentlichkeit auf dem Boden einen Wutanfall bekommt. In solchen Momenten platzt vielen der Kragen …

Wenn Zeugen dabei sind, kommt zum Ärger der Eltern eben auch noch als Last, dass sie sich durch das trotzige, widerspenstige, sich "fehlverhaltende" Kind womöglich blamiert und vorgeführt fühlen. Hilfreich finde ich, sich vorher vorzustellen, was passieren kann und das im Geiste durchzuspielen. Tritt die Situation ein, wird man als Mutter oder Vater immerhin nicht mehr kalt erwischt. Eltern sollten sich auch in solchen Fällen bewusst darum bemühen, dem Kind Zuwendung zu schenken, also an seiner Seite bleiben, ohne viel zu reden. Das Kind spürt dabei: Mama oder Papa sind auch in dieser Krisensituation bei mir, aber sie knicken nicht ein.

Wie können Eltern respektvoll und wertschätzend bleiben und trotzdem Grenzen setzen? 

Wenn Eltern sich schwer mit dem Grenzensetzen tun, können zwei Gedanken helfen:

  1. Es ist gut für mein Kind! Das Kind bekommt sowohl Wertschätzung als auch Orientierung durch mich, ohne dass sein Selbstwertgefühl durch Abwertungen und Kränkungen angeknackst wird.
  2. Es ist gut für unser Zusammenleben und damit auch für mich selbst als Mutter oder Vater!

Oft eskalieren Situationen ja gerade dann, wenn Eltern zu lange unklar bleiben und Kinder immer mehr aufdrehen, bis bei den Eltern der sprichwörtliche Geduldsfaden reißt und sie in ihrer Not und Hilflosigkeit zu nicht wertschätzenden Reaktionen und Mitteln greifen. 

Was vergessen die meisten Eltern, wenn sie ihre Kinder anschreien und schimpfen? 

Dass das langfristig nicht nur keinen Erfolg bringt, sondern den Kindern wehtut. Zur Beruhigung: Wenn zwischen Eltern und Kindern eine sichere Bindung herrscht, wenn die Beziehung gut und von Wertschätzung geprägt ist, kurz: wenn die Kinder sich der bedingungslosen Liebe ihrer Eltern sicher sein können, dann "verzeihen" sie auch gelegentliche Ausraster. 

Und was sind langfristige Vorteile für Kinder, wenn Eltern ihren Kindern eine wertschätzende Kommunikation und Erziehung vorleben? 

Sie nehmen die Wertschätzung ganz selbstverständlich mit in ihr eigenes Leben – im Zusammenleben mit ihren Freund:innen, mit ihren Partner:innen und im Beruf. So kann sich auch gesellschaftlich etwas zum Guten verändern. Und natürlich werden die eigenen Kinder irgendwann davon profitieren. 

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Laura von Troschke
Rasenmähereltern: Warum dieser Erziehungsstil dein Kind unglücklich macht https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/rasenmaehereltern--darum-macht-dieser-erziehungsstil-dein-kind-ungluecklich-12367516.html Ihr seid euch ganz sicher, dass ihr keine Helikoptereltern seid? Sehr gut! Es gibt jedoch auch die Rasenmäherfraktion, die ebenfalls nicht ganz ohne ist. Hier erfährst du, was diesen Erziehungsstil auszeichnet. Wed, 01 Jun 2022 10:45:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/rasenmaehereltern--darum-macht-dieser-erziehungsstil-dein-kind-ungluecklich-12367516.html 2022-06-01T10:45:00Z

Ihr seid euch ganz sicher, dass ihr keine Helikoptereltern seid? Sehr gut! Es gibt jedoch auch die Rasenmäherfraktion, die ebenfalls nicht ganz ohne ist. Hier erfährst du, was diesen Erziehungsstil auszeichnet.

Manchmal scheint es, als würde jede Woche ein neuer Erziehungstrend auftreten: Gerade hast du verstanden, was mit Helokoptereltern gemeint ist, schon gibt es den nächsten erklärungsbedürftigen Begriff: Rasenmähereltern. Zum Glück ist das mit dem Rasenmäher genauso anschaulich und leicht verständlich wie mit dem Helikopter: Rasenmähereltern mähen einfach sämtliche Hindernisse weg, die für das eigene Kind auftauchen könnten, bevor es überhaupt so weit kommt. 

Gibt es beispielsweise harmlose Zankerei um die Sandkastenförmchen auf dem Spielplatz, sind Mama oder Papa immer zur Stelle, um das Problem zu lösen. Entweder bekommt das eigene Kind direkt ein zweites Förmchen gereicht, oder dem anderen Kind wird das Objekt der Begierde einfach entrissen – Hauptsache, dem eigenen Kind geht's gut!

Kinder sollten selbst lernen, Probleme zu lösen

Nachdem ein Lehrer anonym auf der Seite weareteachers.com einen Text über die "Lawnmower-Eltern" geschrieben hatte, entstand der Begriff. In seinem Text erklärt er, dass dieser Typ Eltern es gut meint und nur helfen will – aber damit nicht gerade dazu beiträgt, eine Generation heranzuziehen, die glücklich ist. Natürlich tun sie einerseits alles, um ihr Kind vor Auseinandersetzungen oder Misserfolgen zu schützen.

Doch das ist auf lange Sicht gesehen für den Nachwuchs überhaupt nicht förderlich. Schließlich gibt es, nachdem man ein Hindernis überwunden hat oder einer Herausforderung gewachsen war, auch immer ein schönes Glücksgefühl. Aber diese Kinder lernen nicht, echte Probleme zu lösen und scheitern eben auch dann, wenn sie es später einmal müssen und die Eltern nicht immer sofort zur Stelle sein können. Ein wahres Dilemma.

Helikoptereltern vs. Rasenmähereltern

Keines dieser Elternteile wird jedoch etwas Böses im Sinn haben bei solchen Verhaltensweisen. Trotzdem fällt es den sogenannten Rasenmäherkindern schwerer, Entscheidungen zu treffen und selbstbewusst aufzutreten. Die Rasenmähereltern sind eigentlich als Unterkategorie der Helikoptereltern zu verstehen. Die Kritik an diesem Erziehungsstil rührt nicht daher, dass Eltern ihre Kinder nicht beschützen sollen. Aber es zeigt, dass manches eben doch zu viel des Guten sein kann. Kinder können in einem geschützten Rahmen sehr gut lernen, sich alleine zurechtzufinden und sich zu behaupten.  

So werdet ihr das Erziehungsmuster wieder los

Der besagte Lehrer auf weareteachers.com glaubt, dass auf diese Weise eine Generation unglücklicher Kinder entstehen könnte, die beim bloßen Gedanken an Misserfolge in Panik ausbricht. Aber welche Eltern wollen schon eine Generation heranziehen, für die Scheitern sich so schmerzhaft anfühlt, dass man ständig in Schuldzuweisungen anderer flüchtet oder noch gefährlichere Verhaltensweisen wie eine Sucht entwickelt?

Die Lösung scheint ganz einfach: Beim nächsten kleinen Spielplatzkonflikt einfach mal in der Beobachterrolle verharren und schauen, was passiert. Fließen irgendwann doch bitterliche Tränen oder es kommt zu einem unschönen Streit zwischen den Kindern, kann man immer noch versuchen zu schlichten. Aber eben erst einmal mit Worten und nicht sofort mit übergriffigen Handlungen, die den Kindern alles abnehmen. 

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Theresa König Elena Sebening
Lena Gercke : Entzückende Aufnahme von Freund Dustin und Tochter Zoe https://www.eltern.de/kleinkind/lena-gercke---ich-haette-mir-nie-einen-besseren-vater-fuer-zoe-wuenschen-koennen--13231626.html Bilder sagen mehr als Worte: Das trifft auch auf das Foto von Dustin Schöne mit seiner Tochter Zoe zu, das Lena Gercke kürzlich in ihrer Instagram Story geteilt hat. Mon, 30 May 2022 10:29:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/lena-gercke---ich-haette-mir-nie-einen-besseren-vater-fuer-zoe-wuenschen-koennen--13231626.html 2022-05-30T10:29:00Z

Bilder sagen mehr als Worte: Das trifft auch auf das Foto von Dustin Schöne mit seiner Tochter Zoe zu, das Lena Gercke kürzlich in ihrer Instagram Story geteilt hat.

Lena Gercke, 34, hat ihr privates Glück gefunden. Seit April 2019 ist die GNTM-Gewinnerin der ersten Stunde mit dem Werbefilm-Regisseur Dustin Schöne, 36, zusammen. Im Juli 2020 erblickte das erste Kind des Paares das Licht der Welt: Tochter Zoe.

Lena Gercke teilt süßen Vater-Tochter-Moment

Der kleine Wirbelwind hat das Leben der beiden mächtig auf den Kopf gestellt. Mittlerweile geben die stolzen Eltern immer öfter Einblicke in ihr Familienleben. Aktuell verbringt die Familie sonnige Tage auf Ibiza. Dort sind auch Lenas neue Instagram Storys aufgenommen worden. Eine von ihnen geht ans Herz. 

Denn passend zum Vatertag am 26. Mai 2022 teilte die ehemalige GNTM-Siegerin einen neuen Schnappschuss ihres Liebsten und der gemeinsamen Tochter. Darauf zu sehen: das Vater-Tochter-Duo in wundervoller Hafenkulisse. Dustin trägt seine Prinzessin auf den Schultern. 


© instagram.com/lenagercke

"Ich hätte mir nie einen besseren Vater für Zoe wünschen können"

Die Liebe zwischen Vater und Tochter scheint für Lena Gercke auf dem Foto nahezu greifbar zu sein. Das entzückende Foto, das die 34-Jährige in ihrer Instagram Story teilt, enthält zudem eine rührende Liebesbotschaft an Dustin. Die Unternehmerin schreibt: "Ich hätte mir nie einen besseren Vater für Zoe wünschen können. Die Verbindung zwischen einer Tochter und ihrem Vater ist magisch. Und es ist das beste Gefühl für eine Mutter zu wissen, dass der Vater da sein wird, egal was passiert. Du wirst immer hinter ihr stehen, und sie weiß es bereits." Zeilen, die beweisen, wie glücklich die kleine Familie zu sein scheint.

Verwendete Quelle: instagram.com

Dieser Artikel ist ursprünglich auf GALA. de erschienen.

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Verklärte Kindheit: Wie war ich früher wirklich? https://www.eltern.de/kleinkind/verklaerte-kindheit--wie-war-ich-frueher-wirklich--13178752.html Je weiter wir uns von unserer Kindheit entfernen, desto mehr neigen wir dazu, sie zu verklären. Auch unser jüngeres Ich. Warum der Vergleich mit unseren Kindern unfair ist, warum wir es trotzdem tun und wie es anders geht. Sun, 29 May 2022 07:00:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/verklaerte-kindheit--wie-war-ich-frueher-wirklich--13178752.html 2022-05-29T07:00:00Z

Je weiter wir uns von unserer Kindheit entfernen, desto mehr neigen wir dazu, sie zu verklären. Auch unser jüngeres Ich. Warum der Vergleich mit unseren Kindern unfair ist, warum wir es trotzdem tun und wie es anders geht.

Das Bullerbü-Idyll

Der Mann meiner Freundin muss es schön gehabt haben, als er klein war. Sebastians Erzählungen klingen nach Bullerbü-Idyll und Tütensuppen-Werbespot: Staudämme bauen am Waldrand, im Abendrot schmutzig nach Hause radeln, wo der dampfende Eintopf auf dem Herd steht, Wochenenden im Pfadfinder-Zeltlager. Sein zwölfjähriger Sohn Ben ist da ganz anders. Sportlich, das schon, Tennis, Fußball, Hanteltraining. Aber eigentlich immer mit Hintergedanken an seinen Gaming-PC, an den nächsten Highscore oder Youtube-Spielervideos. Voll computersüchtig! So nimmt es jedenfalls Sebastian wahr und macht sich Sorgen. Meine Freundin macht sich auch Sorgen, aber andere: "Ben sitzt nicht länger am Rechner als seine Freunde, wir haben klare Absprachen für die Medienzeit. Ich habe eher den Eindruck, Sebastian verklärt seine eigene Kindheit – und zwar so, dass Ben nicht mithalten kann."

Ich höre ihr zu und fühle mich ertappt. Bei mir ist es nicht Sport, sondern eher die kreative Ader: Gedichte, Geschichten, Texte habe ich schon in der Grundschule geschrieben, einmal mit viel mütterlicher Hilfe ein Theaterstück zusammengebastelt, das wir sogar geprobt und vor Gästen aufgeführt haben. Da war ich neun. Vielleicht war das einfacher in Zeiten von drei Fernsehprogrammen, weil nicht ständig mediale Verlockungen uns von unseren Vorhaben abbrachten. Auch meinen Kindern hat es nie an Ideen gefehlt für Fantasyromane, Comics, selbstgemachte Hörspiele – aber meist am langen Atem, den es braucht, um über den ersten Absatz hinauszukommen. Und ich? Ich war ein wenig enttäuscht von ihnen.

Wiederum: War Kindsein in den Siebzigern, Achtzigern, Neunzigern wirklich ein permanentes Feuerwerk kreativer Ideen und sportlicher Rekorde – oder sind das doch nur die Highlights, die wie Erinnerungsinseln aus dem oft öden Einerlei herausstechen? Deutlich mehr Zeit als mit dem Schreiben habe ich wohl damit verbracht, Versandhauskataloge durchzublättern, immer wieder meine fünf Asterix-Comics zu lesen oder ein Geschicklichkeitsspiel zu spielen, bei dem man eine Metallkugel auf einer schiefen Ebene an Löchern vorbei navigieren musste. Fiel sie hinein, machte sie einen ohrenbetäubenden Lärm. Stummstelltaste? Fehlanzeige. Meine arme Mutter.

Der Weichzeichner über unserer Kindheit

Woran liegt es, dass sich im Älterwerden nicht nur ein Weichzeichner über unsere Kindheit selbst legt, sondern dass uns auch unser jüngeres Ich oft strahlender, erfindungsreicher, sozialer vorkommt als unsere eigenen Kinder? Anruf bei Pasqualina Perrig-Chiello in der Schweiz. Sie ist Professorin für Entwicklungspsychologie, und sie weiß, aus welchem Stoff unsere Erinnerungen gemacht sind. "Es ist richtig, dass die meisten Menschen ihre Kindheit und Jugend verklären", bestätigt sie meine Ausgangsfrage, "und nicht nur das: Was wir für authentisch halten, ist in Wirklichkeit eine Rekonstruktion in Rückblenden, die wir für unsere Identität, unser eigenes Selbstbild brauchen."

Sprich: Es ist sicherlich richtig, dass der Mann meiner Freundin als Kind viel im Freien getobt hat. Aber unser Hirn setzt eben genau diese Erinnerungen wie Puzzleteile zusammen und ignoriert die anderen, die nicht lückenlos ins Selbstbild passen: Ich bin der leidenschaftliche Outdoortyp/die geborene Schreiberin/der soziale Cliquenmensch. Dass wir unsere Vergangenheit vielfach durch eine rosa Brille betrachten, ist aber dennoch kein Selbstbetrug, sondern eher Zeichen psychischer Gesundheit, sagt Perrig-Chiello: "Diese Sichtweise reguliert unser Wohlbefinden und ist wichtig, um Ja sagen zu können zu unserer eigenen Biografie."

Aber die Psychologin betont auch die Kehrseite: Der positive Blick zurück kann uns selbstgefällig machen. Und genau das ist das Problem an solchen "Also wir haben damals immer"-Sätzen: Sie sind nicht nur die halbe Wahrheit, sondern auch ungerecht. Denn wenn wir uns mit einem Abstand von 30, 40 Jahren zum Beinahe-Wunderkind stilisieren, was wollen unsere Kinder dem schon entgegensetzen? Sie können uns nicht mal das Gegenteil beweisen. Es sei denn, sie finden unsere alten Schulzeugnisse.

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Eltern wollen, dass Kinder in ihre Fußstapfen treten

Dabei wollen wir sie ja gar nicht kleinhalten, sondern im Gegenteil, sie motivieren: Wir träumen davon, dass sie in unsere Fußstapfen treten und dabei gleichzeitig eine noch schönere, leuchtendere Spur hinterlassen. "Es ist das Anliegen jeder Generation, das Erreichte weiterzugeben, und es ist menschlich, Wünsche in Kinder hineinzuprojizieren", sagt Perrig-Chiello: Sie sollen höher fliegen, weiter kommen, glücklicher werden. Aber genauso gesund und richtig ist deren Gegenreaktion mit zunehmendem Alter: sich abzugrenzen. Sich ein Feld suchen, auf dem sie sich nicht mit uns Eltern messen lassen müssen. Und dafür ist digital einfach ideal: Die erste echte Internet-Generation ist eben immer drei Schritte weiter, selbst wenn Mama auch schon auf dem 486er-PC Tetris gespielt hat.

Dabei können wir unseren Kindern durchaus mitgeben, was uns von klein auf begeistert, sei es die Liebe zum Lesen, zum Kanufahren oder zu Musikfestivals (wenn sie denn wieder stattfinden dürfen). Nur nicht als alternativlosen Wegweiser, eher als Angebot, das man auch ablehnen kann. Vielleicht erweist es sich später im Leben als Schatz. Nicht wenige laufmuffelige Kinder werden als Erwachsene zu begeisterten Wanderern oder geben einem Instrument mit 27 noch mal eine Chance, nachdem sie sich mit sieben vor dem Üben gedrückt haben. "Entscheidend ist, Vertrauen in die Kompetenzen unserer Kinder zu haben", sagt Perrig-Chiello, "und ihnen die Gelegenheit zu geben, ihre eigene Wirksamkeit zu spüren." Und das passiert häufig eher in Bereichen, in denen Eltern nicht hineinreden können. Weil sie nichts verstehen von Tiktok-Clips oder selbst geschneiderten Mangakostümen.

Der Mann meiner Freundin hat also mindestens drei Möglichkeiten. Kurzfristig: seinen Sohn um eine Einführung in sein aktuelles Lieblings-Game bitten und festzustellen, dass doch mehr Grips dazu gehört als gedacht. Mittelfristig: hoffen, dass Ben von selbst Lust bekommt auf eine sportliche Vater-Sohn-Fernwanderung, auch wenn das noch zehn Jahre dauert. Oder langfristig: auf Enkel hoffen. Denn kaum etwas eignet sich so gut zur Rebellion gegen den eigenen Vater als Opas liebstes Hobby.

Bergweise Erinnerung

Als "Reminiscence Bump" (Erinnerungshügel) bezeichnen Fachleute die Zeit zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr, denn die Erlebnisse dieser Phase sind den meisten Menschen bis ins hohe Alter präsent. Grund: In diese Zeitspanne fallen besonders viele prägende Erfahrungen, die wir zum ersten Mal machen – in der Liebe, im Beruf, später oft die Geburt unseres ersten Kindes.

Pasqualina Perrig-Chiello ist eine der bekanntesten Lebenslaufforscherinnen im deutschsprachigen Raum, außerdem Professorin für Entwicklungspsychologie und Familientherapeutin. Sie lebt in der Schweiz.


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Verena Carl
Tierhaarallergie: Welches Haustier fürs Kind? https://www.eltern.de/kleinkind/tierhaarallergie--welches-haustier-fuers-kind--13180764.html Haustiere gehören zu den häufigsten Auslösern von Innenraumallergien. Sind Pudel besser als Boxer, Hunde sicherer als Katzen, oder sollte es besser gleich was ganz ohne Fell und Federn sein? Zehn Fragen und Antworten zur Tierhaarallergie. Impfungen Baby Sat, 28 May 2022 13:00:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/tierhaarallergie--welches-haustier-fuers-kind--13180764.html 2022-05-28T13:00:00Z

Haustiere gehören zu den häufigsten Auslösern von Innenraumallergien. Sind Pudel besser als Boxer, Hunde sicherer als Katzen, oder sollte es besser gleich was ganz ohne Fell und Federn sein? Zehn Fragen und Antworten zur Tierhaarallergie.

Hund, Katze, Maus: Welche Tiere lösen Allergien aus?

Ganz oben auf der Liste stehen Katzen, denn sie produzieren besonders aggressive Allergene. Auch Hunde, Meerschweinchen, Pferde, Vögel, Kaninchen und andere Nager können allergische Reaktionen verursachen. "Insgesamt sind diese Allergien aber seltener als die Katzenallergie", sagt Susanne Lau, stellvertretende Leiterin der Klinik für Pädiatrie an der Charité in Berlin. Der Begriff Tierhaarallergie ist übrigens irreführend, denn nicht die Haare sind das Problem, sondern Eiweiße, die im Speichel, im Schweiß, in Hautschuppen, Talg, Urin und Kot der Tiere sitzen. Der Mythos, dass Pudel eher für Allergiker geeignet sind, weil sie weniger Haare verlieren, hält sich zwar hartnäckig, ist aber falsch. Labradore zum Beispiel verbreiten weit weniger Allergene.

Unsere Familie hat ein erhöhtes Allergierisiko. Müssen wir auf ein Haustier verzichten?

Das dachte man früher, aber inzwischen weiß man, dass Hunde auch eine präventive Wirkung haben können. Sie scheinen das Risiko für Nahrungsmittelallergien und Neurodermitis zu senken. Auch bei Asthma gibt es entsprechende Hinweise. "Hundehaltung ist nicht mit einem erhöhten Allergierisiko verbunden", heißt es in der Leitlinie, an der sich Ärzte orientieren. Bei Katzen sieht es anders aus. Die klare Empfehlung: Familien mit erhöhtem Allergierisiko sollten sich keine Katze zulegen.

Sicherer Schutz durch Verzicht? Leider nein: Auch Menschen, die nie mit einer Katze zusammengelebt haben, können eine Katzenallergie entwickeln. Denn Katzenallergene sind überall, wo viele Menschen ein- und ausgehen: in Schulen, Kitas, Bussen, Kinos. Das liegt an der Struktur der Allergene, die sehr leicht sind und stundenlang in der Luft schweben können. Außerdem haften sie gut an Möbeln, Kleidung, Wänden und Böden. Auch Monate, nachdem eine Katze das letzte Mal einen Raum durchstreift hat, finden sich dort noch Allergene. Eine Untersuchung in Kitas aus Nordrhein-Westfalen ergab: In einigen Einrichtungen war die Konzentration von Hunde- und Katzenallergenen ähnlich hoch wie in Wohnungen, in denen die Tiere lebten. "Vermutlich werden Tierhaarallergene über die Kleidung verschleppt", meinen die Wissenschaftler.

Wie verbreitet sind Tierhaarallergien?

Schwierig zu sagen, denn über gängige Untersuchungen lässt sich nur herausfinden, ob ein Mensch eine Allergiebereitschaft gegen ein bestimmtes Allergen hat (Sensibilisierung), aber nicht, ob er tatsächlich allergisch reagiert. Studien legen nahe, dass etwa zehn bis 20 Prozent der Schulkinder in Europa gegen Tierhaare sensibilisiert sind.

Woran erkenne ich, dass mein Kind eine Haustierallergie hat?

Die Tierhaarallergie gehört zur Gruppe der Soforttyp-Allergien: Die Symptome treten in der Regel ein paar Minuten nach dem Kontakt auf. Muss das Kind plötzlich niesen, nachdem es mit einer Katze geschmust hat, bekommt es rote Augen oder juckt die Haut, spricht viel für eine Katzenallergie. Blöderweise kann eine Tierhaarallergie aber auch Dauerschnupfen und chronischen Husten auslösen, also klassische Symptome einer Erkältung, "Wenn Eltern den Eindruck haben, dass sich ein Infekt direkt an den nächsten anschließt, würde ich mal prüfen lassen, ob es vielleicht am Haustier liegt", rät Adam Chaker, HNO-Arzt am Klinikum rechts der Isar und Forscher am Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM) der Technischen Universität München. Auch wiederkehrende vergrößerte Rachenmandeln könnten auf eine Tierhaarallergie hinweisen.

Besteht der Verdacht auf eine Allergie, wird der Arzt einen Haut- oder Bluttest vornehmen. Beim Hauttest werden verschiedene Allergene auf die Haut aufgetragen, um zu sehen, ob der Körper reagiert. Bei der Blutuntersuchung suchen Ärzte nach Antikörpern. "Manchmal kommt es vor, dass Kinder zwar allergische Symptome haben, wir die Allergie aber noch nicht nachweisen können", sagt Chaker. "Wenn die Symptome für eine Tierhaarallergie sprechen, können wir die Eltern nur bitten, die Untersuchung in einem Jahr zu wiederholen." Bei Kindern ab vier Jahren machen er und seine Kollegen bei Bedarf einen Provokationstest an der Nase. Das heißt: Das Kind wird unter ärztlicher Aufsicht bewusst mit dem Allergen in Kontakt gebracht, um zu sehen, ob es reagiert. "Diese Methode ist sicher und kann den Verdacht einer Tierhaarallergie bestätigen."

Mein Kind reagiert auf Tierhaare. Aber nur leicht. Ist ein bisschen Schnupfen schlimm?

Auf Dauer ja. Kinder mit chronischem Schnupfen schlafen schlechter als andere. Sie können nicht so doll toben und rennen, haben mehr Probleme, sich zu konzentrieren und in der Schule mitzuarbeiten. Das Hauptproblem: Aus dem allergischen Schnupfen kann ein allergisches Asthma bronchiale werden. Fachleute sprechen von einem sogenannten Etagenwechsel: Gemeint ist, dass sich die Beschwerden von den oberen in die unteren Atemwege verlagern. Deshalb sollten Eltern eine Dauerschniefnase behandeln.

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Was kann ich tun, um meinem Kind zu helfen?

Wo keine Allergene sind, kann das Kind nicht reagieren. Die wirksamste Therapie ist deshalb, sich vom Haustier zu trennen. Aber Katze, Hund und Co. sind ja nicht nur Allergenquellen, sondern heiß geliebte Freunde. Das macht die Sache so schwierig. Hat das Kind nur schwache Symptome, kann man versuchen, die Beschwerden durch viel Hygiene in den Griff zu bekommen: Böden und Möbel täglich wischen, Teppiche und Vorhänge reduzieren, Bettwäsche in kurzen Abständen wechseln, nach jedem Tierkontakt sofort die Hände waschen und – ganz wichtig – das Kinderzimmer zur Sperrzone fürs Haustier erklären. Was davon umsetzbar ist, muss jede Familie für sich entscheiden. Adam Chaker rät zu Luftreinigern mit Hepa-Filtern im Kinderzimmer: "Damit bekommt man viele Allergene weg, die Luftqualität wird deutlich besser. Das ist wahnsinnig effektiv, weil das Kind zehn Stunden in dem Zimmer schläft."

Da Kinder aber auch bei Freunden, in der Kita, im Bus und an anderen Orten mit Tier-Allergenen in Kontakt kommen, wird es immer wieder zu Reaktionen kommen. Gegen Dauerschnupfen helfen antiallergische Nasensprays, Hautausschläge können kurzfristig mit kortisonhaltigen Cremes und Salben behandelt werden.

Im Internet werden allergiefreie Rassen beworben. Was ist dran?

Wenig. Es gibt keine allergenfreien Katzen, Hunde oder Pferde, egal, was Züchter behaupten. Was stimmt: Die Zahl der Allergene schwankt zwischen verschiedenen Rassen. So konnte ein Forscherteam zeigen, dass Islandpferde vergleichsweise wenige Allergene enthielten, Oldenburger dagegen viele. Aber auch zwischen Pferden der gleichen Rasse gab es riesige Unterschiede. Bei manchen Tieren war der Gehalt eines zentralen Allergens 10 000-mal höher als bei anderen. Außerdem scheint das Geschlecht eine Rolle zu spielen: Stuten und Wallache produzieren in der Regel weniger Allergene als Hengste, kastrierte Kater und Katzen weniger als unkastrierte Kater.

Kann ich irgendwie herausfinden, ob mein Kind auf ein bestimmtes Tier reagiert?

Das wäre schön: Dreimal mit dem Hund Gassi gehen oder mit der Katze schmusen – dann weiß man mehr. Leider funktioniert das nur in eine Richtung. Reagiert das Kind sofort mit Niesattacken, ist die Sache klar. Zeigt es keine Reaktionen, wird es schwierig. "Man kann nicht sicher ausschließen, dass das Kind vielleicht in drei Monaten auf das Tier reagiert", sagt Chaker. Bis dahin sind Hund und Katze aber längst feste Familienmitglieder geworden.

Lässt sich eine Tierhaarallergie behandeln?

Bei einer Katzen- oder Hundeallergie gibt es die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Der Körper wird über Jahre hinweg immer wieder mit dem Allergen konfrontiert, damit er eine Toleranz entwickelt. Allerdings wird diese Therapie bei einer Katzenallergie nur in Ausnahmefällen empfohlen, weil bisher wenige Daten zur Wirksamkeit vorliegen und ein höheres Risiko für allergische Reaktionen besteht. Adam Chaker setzt sie bei seinen Patienten trotzdem ein. "Man muss Nutzen und Risiko mit den Eltern besprechen", sagt er. "Ich finde die spezifische Immuntherapie total sinnvoll."

Welche neuen Therapieansätze gibt es?

Ein Ansatz ist, Patienten nicht mehr mit dem Allergen selbst zu konfrontieren, sondern ihnen gleich künstlich hergestellte Antikörper gegen das Allergen zu spritzen. Diese Antikörper wirken dann wie ein Schutzschild. In ersten kleinen Studien zeigte sich eine Wirksamkeit, die Patienten reagierten nach der Behandlung einige Wochen lang kaum noch auf das Allergen. Jetzt müssen große, internationale Studien diese Ergebnisse bestätigen.

Eine andere Idee ist, nicht den Menschen, sondern das Tier zu behandeln. Wissenschaftler aus der Schweiz haben einen Impfstoff entwickelt, der das Hauptallergen der Katze – Fel d 1 – unschädlich macht. Nach der Impfung sonderten die Tiere weniger Allergene ab. Auch hier muss man weitere Studien abwarten.

Verwendete Quellen: "Allergieinformationsdienst am Helmholtz Zentrum München", "Gesundheitsinformation.de", "Gesellschaft Pädiatrische Allergologie Umweltmedizin: Elternratgeber Katzenallergie, Tierallergie".

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Carina Frey
Kinderbetreuung: Tagesmutter oder Kita: Was ist besser für unser Kind? https://www.eltern.de/kleinkind/kinderbetreuung/tagesmutter-oder-kita Lieber in kleiner Runde mit Familienanschluss oder in einer großen Kitagruppe? Das fragen sich viele Eltern auf der Suche nach einer Betreuung fürs Kind. Doch was zeichnet eine Tagesmutter/ einen Tagesvater eigentlich aus und wo liegen die Unterschiede zur Betreuung in der Kita? Fri, 27 May 2022 15:25:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/kinderbetreuung/tagesmutter-oder-kita 2022-05-27T15:25:00Z

Lieber in kleiner Runde mit Familienanschluss oder in einer großen Kitagruppe? Das fragen sich viele Eltern auf der Suche nach einer Betreuung fürs Kind. Doch was zeichnet eine Tagesmutter/ einen Tagesvater eigentlich aus und wo liegen die Unterschiede zur Betreuung in der Kita?

Tagesmütter: Was zeichnet sie aus?

Bevor wir euch die Unterschiede zwischen Tagesmüttern und Kitas vorstellen, ist es erst einmal wichtig zu wissen, was überhaupt eine Tagesmutter auszeichnet: Die Betreuung durch Tagesmütter und Tagesväter wird generell unter dem Begriff Kindertagespflege zusammengefasst und ist eine gesetzlich anerkannte Betreuungsform im familiennahen Umfeld. Sie ist rechtlich gleichrangig mit der Betreuung in einer Kita. Jede Tagesmutter braucht laut § 43 SGB VIII für die Ausübung ihrer Tätigkeit eine Erlaubnis vom Jugendamt, die für jeweils fünf Jahre gilt. Die Kriterien für diese Erlaubnis unterscheiden sich je nach Bundesland. Viele Bundesländer stellen aber folgende Bedingungen:  

  • Die Person muss eine persönliche Eignung für die Betreuung von Kindern vorweisen. Das heißt: Sie pflegt einen liebevollen Umgang mit Kindern, ist verantwortungsbewusst und interessiert an Fortbildungen. 
  • Sie muss ein erweitertes Führungszeugnis zum Kinder- und Jugendschutz vorlegen. 
  • Sie muss geeignete Räume haben, in denen es genügend Platz und Möglichkeiten zum Spielen und Schlafen gibt und die es den Kindern ermöglicht, in der näheren Umgebung Natur zu erleben. Außerdem müssen die Räume unfallverhütend eingerichtet sein. 
  • Das Essen, das sie anbietet, ist ausgewogen und wird unter hygienischen Bedingungen zubereitet. Es muss nahrhaft sein und natürlich auch den Kleinen gut schmecken.
  • Sie muss eine Grundqualifizierung in der Kindertagespflege von mindestens 160 Stunden, häufig auch von 300 Stunden durchlaufen.
  • Sie muss sich jährlich mindestens 20 Stunden fortbilden. 

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Eine Tagesmutter darf maximal bis zu fünf fremde Kinder gleichzeitig betreuen – ihre eigenen Kinder sind davon ausgenommen. Im Einzelfall kann die Erlaubnis auch nur für weniger Kinder erteilt werden. Verfügt die betreuende Person über eine pädagogische Ausbildung, kann sie in manchen Bundesländern auch mehr als fünf gleichzeitig anwesende Kinder betreuen. 
 

Verschiedene Betreuungsformen der Kindertagespflege

Genauso, wie es verschiedene Kita-Größen und -Arten gibt, gibt es auch in der Kindertagespflege unterschiedliche Formen der Betreuung:

Betreuung im Haushalt der Eltern
Eine Tagesmutter kann dein Kind (oder auch mehrere) bei euch zu Hause betreuen. Umgangssprachlich spricht man dann von einer Kinderfrau oder Kinderbetreuerin. In diesem speziellen Fall braucht die Tagesmutter allerdings keine Erlaubnis vom Jugendamt, sondern arbeitet für euch in einem angestellten Arbeitsverhältnis und ist weisungsabhängig von euch. Möchtest du mehr über diese Betreuungsform im Angestelltenverhältnis wissen, kannst du dich beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend informieren. 

Betreuung im Haushalt der Tagesmutter 
Viele Tagesmütter nutzen ihre Elternzeit, um weitere Kinder bei sich zu Hause zu betreuen. Dafür brauchen sie die oben genannte Erlaubnis und müssen die gleichen Kriterien erfüllen. 

Betreuung in anderen geeigneten Räumen
Die Betreuung kann – außer im Haushalt der Eltern oder im Haushalt der Tagesmutter – auch in anderen geeigneten Räumen erfolgen. Nicht in jedem Bundesland ist diese Form der Betreuung möglich, aber die meisten Bundesländer machen davon Gebrauch.  

Betreuung als Großtagespflege
In einigen Bundesländern können sich mehrere Tagesmütter zu einer sogenannten Großtagespflege zusammenschließen. Dort betreuen sie die Kinder in der Regel mit einem Betreuungsschlüssel von eins zu fünf. 

10 Vorteile der Tagesmutter-Betreuung (22752)

In diesen Punkten gleichen sich Tagesmutter und Kita

  • Bildungs- und Erziehungsauftrag: Bildung, Erziehung und Betreuung – das ist der Auftrag für Tagesmütter und für Erzieher/innen in Kitas. Ihr könnt also sicher sein, dass euer Kind in beiden Betreuungsformen kindgerecht versorgt wird und auf eine altersgerechte Unterstützung in der Entwicklung geachtet wird. Jede betreuende Person muss den Kindern Möglichkeiten und Anregungen zur Förderung der Entwicklung geben.
  • Pädagogisches Konzept: In Kita gibt es immer ein pädagogisches Konzept. Aber auch die meisten Tagesmütter haben zum Beispiel während ihrer Grundqualifizierung ein pädagogisches Konzept erarbeitet. 
  • Soziale Kompetenzen: Euer Kind wird bei der Kita und bei der Tagesmutter auf Kinder unterschiedlichen Alters treffen und soziale Kompetenzen erlernen. Die Kinder fassen untereinander Vertrauen zueinander, versuchen, Konflikte zu lösen, helfen und trösten sich gegenseitig. Sie lernen in einem sozialen Umfeld. 
  • Infekte: Auch Infekte gehören zum Betreuungsalltag in der Kita oder bei einer Tagesmutter dazu. Vor allem das erste Jahr der Betreuung ist bei den meisten Kindern von vielen kleinen Infekten geprägt. Ob Erkältung, Magen-Darm-Virus oder Hand-Mund-Fuß-Krankheit: Das alles ist leider zu erwarten, wenn viele kleine Menschen zusammen kommen, die alles in den Mund stecken. 
  • Krankheitsfälle: Natürlich sind auch Erzieher/innen und Tagesmütter nicht ausgenommen von Infekten und fallen mal aus. In Krankheitsfällen springt in einer Kita meistens ein den Kindern bekannter Kollege/in ein und gewährleistet somit, dass die Kinder weiterhin betreut werden können. Doch aufgrund von Personalmangel und hoher Arbeitsbelastung sieht es in der Praxis häufig anders aus: Viele Kitas müssen sich mit Auszubildenden oder Honorarkräften aushelfen. 

    Tagesmütter sind bei Krankheitsfällen Kitas auch hier gesetzlich gleichgestellt: Eine Ersatzbetreuung sollte durch das Jugendamt geregelt sein, wie §23 Achtes Sozialgesetzbuch (SGB VIII) es vorschreibt. Aber auch bei Tagesmüttern sieht es in der Praxis häufig anders aus: Die Jugendämter sind überlastet und kommen nicht dazu, allen Tagesmüttern eine Vertretung zuzuweisen. Eine engagierte Tagesmutter hat sich in so einem Fall ein Netzwerk aufgebaut und kann selber auf Vertretungen zurückgreifen, so dass der Ausfall nicht zu Lasten der Eltern geht. Leider ist aber auch das nicht immer die Regel. 
  • Unterschiedliche Altersgruppen: In beiden Gruppen gibt es Kinder unterschiedlichen Alters, die von einander lernen können. Wie man zum Beispiel ein Haus malt oder dass es nicht erlaubt ist, andere Kinder mit der Schaufel zu hauen. Natürlich begleiten die betreuenden Personen den Ablauf und die Regel der Gruppen, aber auch die älteren Kinder geben ihr Wissen an Jüngere weiter. 


Betreuung bei der Tagesmutter oder in der Kita: Das sind die Unterschiede

  • Ausbildung: Betreuungspersonen in der Kita haben eine mehrjährige Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieher/in durchlaufen. Für Tagesmütter gibt es dagegen keine einheitlich geregelte Ausbildung. Ob die Tagesmutter, die für euch infrage kommt, ausgebildete Erzieherin ist oder Mutter mit Grundqualifizierung und eventuellen Fortbildungen, müsst ihr erfragen. Zudem unterstützen Sozialassistenten die pädagogische Arbeit in der Kita. Sofern es Inklusionskinder in der Kita gibt, können auch Logopäden, Ergotherapeuten und weitere Spezialisten hinzukommen. Dieses Angebot kann eine Tagesmutter meistens nicht bieten. 
  • Gruppengröße: Bei einer Tagesmutter werden die Kinder in wesentlich kleineren Gruppen betreut – maximal fünf Kinder pro Tagesmutter sind erlaubt. Das heißt natürlich auch, dass eine viel intensivere Betreuung möglich ist und dass die betreuende Person wesentlich mehr Rücksicht auf die Förderung von speziellen Bedürfnissen der Kinder, z. B. die individuelle Entwicklung des Kindes, nehmen kann. Gerade für Einzelkinder ist die enge geschwisterähnliche Konstellation mit den anderen Kindern besonders bereichernd. Und: Ein Kind, das bei einer Tagesmutter betreut wird, muss die Spielsachen nicht mit so vielen anderen Kindern teilen.

    In Kitas dagegen ist der Betreuungsschlüssel nicht einheitlich geregelt und weicht von Kita zu Kita stark ab. 2018 lag der durchschnittliche Betreuungsschlüssel laut Destatis – Statistisches Bundesamt von Kindern unter drei Jahren bei 1 zu 4,2 und bei Kindern zwischen zwei und acht Jahren sogar bei 1 zu 8,4. Eine intensive Einzelbetreuung, besonders bei älteren Kindern, ist in Kitas selten umsetzbar. Hinzu kommt, dass die Kinder in Kitas oft einem extremen Geräuschpegel ausgesetzt sind – das ist auch für Kinder anstrengend und kostet Kraft. Für schüchterne oder geräuschempfindliche Kinder kann die Betreuung durch die Tagesmutter, die weniger Kinder betreut, die bessere Alternative sein. 
  • Betreuungszeiten: Tagesmütter können in der Regel ihre Betreuungszeiten viel flexibler und individueller an die Bedürfnisse der Eltern anpassen, Kitas sind meistens starrer in der Zeiteinteilung. So müssen in vielen Kita die Kinder zu den Kernzeiten da sein und dürfen nicht später gebracht oder früher geholt werden. Auch Früh-  und Spätdienst bieten in der Regel nur die großen Kitas an. 
  • Bezugsperson: In Kitas gibt es häufig Schichtwechsel und somit auch einen Wechsel der Ansprechpartner für die Kinder. Bei Tagesmüttern werden die Kinder den ganzen Tag von einer Person begleitet. Diese konstante Bezugsperson ist besonders für junge Kinder, Kinder mit besonderem Förderbedarf und Kinder aus Familien mit Fluchterfahrungen wichtig, um sich optimal entwickeln zu können. 
  • Soziale Kontrolle: Ganz gleich, in welcher Betreuungsform, der persönliche Eindruck ist besonders wichtig, genauso wie Vertrauen zu der betreuenden Person. Vertrauen zu einer Tagesmutter ist aber insbesondere wichtig, wenn sie alleine arbeitet, weil es dann keine soziale Kontrolle gibt wie in einer Kita mit mehreren Angestellten. 
  • Angebote: Eine Kita hat mehrere Räume zur Verfügung, in denen verschiedene Angebote stattfinden können. Sie sind extra auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten. Sei es ein Turnraum, so dass auch im Winter für genug Bewegung gesorgt ist oder ein Atelier, in dem die Kinder viele Materialien finden, die sie ausprobieren können. Je mehr Erzieher dort arbeiten, umso vielfältiger sind die pädagogischen Aspekte, die sie einbringen. Da die meisten Tagesmütter die Kinder in ihrem Privathaushalt betreuen, ist das Raum- und Spielangebot natürlich begrenzter als in Kitas. Aber auch Tagesmütter haben kindgerechte und liebevoll eingerichtete Räume und individuelle Angebote an Aktivitäten.
  • Einbezug der Eltern: In Kitas gibt es Elternvertreter für jede Gruppe, so dass ihr in Konfliktfällen dort Unterstützung für euer Anliegen findet. Bei einer Tagesmutter lässt sich andererseits aufgrund der wenigen Eltern oft schneller eine Einigung finden, da nicht erst die ganze Gruppe mitdiskutiert wie in einer Kita. 
  • Betreuung der eigenen Kinder: Viele Tagesmütter betreuen ihre eigenen Kinder mit. Wenn du das Gefühl hast, hier könnte ein Interessenskonflikt entstehen, kannst du immer das persönliche Gespräch suchen. Die meisten Tagesmütter können diese Situation gut meistern. Höre dabei auf dein Bauchgefühl. 

Entscheidet ihr euch für eine Tagesmutter, solltet ihr unbedingt einen Betreuungsvertrag mit der Person abschließen. Was in dem Vertrag stehen sollte, erfahrt ihr im Handbuch Kindertagespflege

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Biona Schütt Janna Mansfeld
Kindern Haare schneiden: Tipps zum Haareschneiden bei den Kleinen https://www.eltern.de/kleinkind/entwicklung/haare-schneiden.html Du möchtest deinen Kindern die Haare schneiden, weil sie zum Beispiel in die Augen fallen oder deinen Liebling auf andere Art stören? Dann kannst du dich für einen sicheren Haarschnitt an unserer Anleitung und unseren hilfreichen Tipps orientieren. Fri, 27 May 2022 10:19:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/entwicklung/haare-schneiden.html 2022-05-27T10:19:00Z

Du möchtest deinen Kindern die Haare schneiden, weil sie zum Beispiel in die Augen fallen oder deinen Liebling auf andere Art stören? Dann kannst du dich für einen sicheren Haarschnitt an unserer Anleitung und unseren hilfreichen Tipps orientieren.

Nun ist es so weit: Die Haare deines Kindes verlangen einen Besuch bei einem Friseur. Doch ist ein Kinderhaarschnitt nicht auch zu Hause möglich? Mit dem richtigen Equipment können auch Eltern zur Haarschneideschere oder Haarschneidemaschine greifen und so der Frisur einen neuen Schnitt verpassen oder den Pony kürzen.

Kinderhaare selber schneiden: alles parat?

  • Utensilien: Du benötigst einen Kamm, eine Schere, ein Handtuch und einen Besen zum Auffegen der Haare. Am besten eignet sich eine Haarschere, da diese das Haar nicht knickt und unnötig belastet. Günstige Profi-Scheren bekommst du schon ab 20 Euro im Drogeriemarkt. Die Investition lohnt sich besonders, wenn du deinem Sprössling regelmäßig die Haare selbst schneiden möchtest.
  • Umgebung: Die richtige Umgebung spart nicht nur Zeit beim anschließenden Saubermachen, auch dein Liebling sollte sich in dem Raum wohlfühlen und in einem Spiegel im besten Fall deine Tätigkeit beobachten können. Leicht von abgeschnittenen Haarspitzen zu reinigen sind alle glatten Böden wie Fliesen, Laminat, Holz- oder Steinfußboden.
  • Zeitplan: Je nach Frisur deines Kindes variiert die Dauer des Haarschnittes, doch auch bei einer Kurzhaarfrisur kannst du (mit Vorbereitungszeit und Saubermachen) mit etwa einer halben bis eine Stunde rechnen. Der Haarschnitt an sich sollte jedoch nicht länger als zehn bis 15 Minuten dauern, um die Geduld deines Kindes nicht zu strapazieren. Nimm dir jedoch trotzdem genügend Zeit und lege den Haarschnitt nicht zwischen zwei Termine. Dein innerer Zeitdruck kann sich schnell auf dein Kind übertragen.
  • Position: Setze dein Kind möglichst hoch, am besten mit dem Kopf auf Augenhöhe, damit du es so bequem wie möglich hast und auch dein Liebling gut und sicher sitzt.
  • Das Vorgehen: Am besten zieht sich dein Kind bis auf die Unterwäsche aus – vorausgesetzt, es ist natürlich warm genug. So sparst du dir die Wäsche, denn die kleinen Haarspitzen jucken, wenn sie sich in der Kleidung verfangen. Ein Handtuch über den Schultern fängt die Haare auf. Damit es nicht herunterrutscht: beide Enden mit einer Wäscheklammer zusammenklippen. Auch ein Bademantel kann hinterher leicht ausgeschüttelt werden.

Tut Haareschneiden nicht weh?

Kinder mit der ersten Wuschelmähne protestieren möglicherweise, wenn es daran geht, ein Stück von ihrer Haarpracht abzugeben. Warum die Angst und Panik? Vielleicht, weil sie ahnen, dass sie etwas verlieren werden – und das muss natürlich verhindert werden. Kleine Kinder sehen ihren Körper als etwas Ganzes an, jedes abgeschnittene Teil ist für sie ein großer Verlust und könnte sogar weh tun. Schneide dir deshalb einfach selbst eine kleine Strähne ab. So kannst du deinem Kind zeigen, dass du beim Abschneiden der Spitzen keine Schmerzen hast.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen ersten Haarschnitt

  1. Haare anfeuchten. Kamm hinter einem Ohr ansetzen und über den Oberkopf im Bogen einen Scheitel bis zum anderen Ohr ziehen. Das Deckhaar deines Kindes nach vorn kämmen und mit Klammern fixieren.
  2. Vom Nacken beginnend Kamm nach oben führen, vertikale Partie abteilen und zwischen die Finger nehmen – so siehst du genau, wie lang die Haare sind. Mit der Schere Haare parallel zur Kopfform in der gewünschten Länge abschneiden. Die Haare zum Oberkopf hin etwas länger lassen. Mit den anderen Haaren am Hinterkopf des Kindes ebenso verfahren, bis die gewünschte Länge erreicht ist.
  3. Vom Hinterkopf ausgehend mehrere gerade Linien bis zur Stirn ziehen. Strähnen zwischen die Finger nehmen und kürzen. Bei den restlichen Haaren am Oberkopf auch so vorgehen. Achtung: Die Partie um den Wirbel gerät schnell zu kurz. Damit sie nicht absteht, die Haare Schritt für Schritt etwas kürzer schneiden.
  4. Die Haare deines Kindes (wenn gewünscht) über den Ohren kürzen, indem du vorsichtig mit der Scherenspitze von unten in die Haare hineinschneidet. Dein Kind kann das Ohr schützen und nach vorn klappen. Wiederhole das mehrmals – so fallen einige Haarspitzen heraus und es entsteht ein leicht fransiger Effekt. Fertig!

Pony schneiden

Auch der Pony deines Kindes lässt sich Strähne für Strähne zu Hause schneiden. Kämme dafür den Pony nach vorne und binde die restlichen Haare mit einem Haargummi im Nacken zusammen. Nimm anschließend deine Haarschneideschere zur Hand und teile nach und nach eine zwei Zentimeter breite Strähne ab, die du in der gewünschten Länge kürzt. Tipp: Lieber ein wenig länger als zu kurz. Sollte der Pony am Ende immer noch zu lang sein, kannst du das Ponyschneiden einfach wiederholen. An dieser Strähne orientierst du dich nun und schneidest immer mit einem Teil der Vorlage zwischen Zeigefinger und Mittelfinger nach und nach den gesamten Pony. 

Der Besuch beim Friseur: Alles Wissenswerte

Ob ihr als Eltern selbst das Haareschneiden in die Hand nehmt oder einen Profi in einem Salon aufsucht, ist ganz euch überlassen. Für euer Kind ist der erste Friseurbesuch natürlich ganz aufregend, denn es kann sich gar nicht so recht vorstellen, was gleich geschieht. Um deinem Kind die Aufregung zu nehmen, kannst du ihm oder ihr schon zu Hause erzählen, was beim Friseur passieren wird. Möchte es, dass du in der Nähe bleibst, kannst du den Friseur oder die Friseurin fragen, ob du dich daneben setzen kannst. Von Vorteil ist es, wenn du einen Salon wählst, in dem du als Kund:in ebenfalls regelmäßig zu Besuch bist. Eine lockere Atmosphäre überträgt sich auch ganz leicht auf deinen Sprössling und so wird der nächste Friseurbesuch vielleicht schon mit Vorfreude erwartet.

Gleich weiterlesen: Lasse dich von unseren Kinderfrisuren inspirieren.

Verwendete Quellen:

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Carmen Schütterle
Entwicklung: Mein Kind ist 3 Jahre alt: Das kann es schon! https://www.eltern.de/kleinkind/entwicklung/mein-kind-ist-3-jahre-alt--das-kann-es-schon--12529282.html Mit drei Jahren wiegt ein Kind im Durchschnitt 14 Kilo. Es liebt Klettern, Ballspiele und Fahrzeuge. Auch feinmotorisch entwickelt sich euer Kitakind rasant weiter. Perlen auffädeln, malen, kneten und im Matsch buddeln machen genauso viel Spaß wie Rollenspiele. Dabei lernt es Empathie und Sozialverhalten und bekommt neuen Input für seinen Wortschatz. Wachstumsschub Sport für Kinder Trotzphase stillen Fri, 27 May 2022 09:51:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/entwicklung/mein-kind-ist-3-jahre-alt--das-kann-es-schon--12529282.html 2022-05-27T09:51:00Z

Mit drei Jahren wiegt ein Kind im Durchschnitt 14 Kilo. Es liebt Klettern, Ballspiele und Fahrzeuge. Auch feinmotorisch entwickelt sich euer Kitakind rasant weiter. Perlen auffädeln, malen, kneten und im Matsch buddeln machen genauso viel Spaß wie Rollenspiele. Dabei lernt es Empathie und Sozialverhalten und bekommt neuen Input für seinen Wortschatz.

Im vierten Lebensjahr werden die Bewegungen immer flüssiger und sicherer. Der Babyspeck verabschiedet sich und die Statur wird schlanker. Am Ende des vierten Lebensjahrs können einige Kinder schon Radfahren. Unglaublich, wie schnell euer Kleines sich entwickelt hat. Das findet es auch selbst. Sein Selbstbewusstsein ist gerade nicht zu toppen. Lob möchte es dennoch gerne bekommen, wenn es immer größere Türme stapelt, schönere Bilder malt und sich schon fast ganz ALLEINE anzieht. Die meisten Kinder plappern in diesem Alter munter drauflos und stellen unendlich viele Fragen. Wenn das Kind mit 3 Jahren noch nicht spricht, ist es wichtig, dass die Eltern abklären, ob eine Sprachentwicklungsstörung oder eine körperliche Ursache vorliegt. Und was kann ein Dreijähriges sonst noch? Das ist natürlich von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Zur groben Orientierung kommt hier unser Überblick.

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So groß und schwer ist ein Kind mit drei Jahren

Wie groß und wie schwer euer Kind nun aktuell ist, hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen ist die Körpergröße genetisch bedingt, zum anderen ist sie abhängig von der Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffen. Aber auch der Gesundheitszustand eures Kinders hat Auswirkungen auf das Längenwachstum. Macht euer Schatz gerade eine Infektion durch, macht es häufig eine Pause. Ist das Kind dann wieder gesund, folgt oft ein Wachstumsschub und der Körper holt sein Pensum wieder auf. Im Schnitt wächst ein Kind im Kleinkindalter nun 5 bis 6 Zentimeter im Jahr.

Ob euer Kind rund um seinen dritten Geburtstag (34.- bis 36. Monat) eine durchschnittliche Größe und ein gesundes Gewicht hat, könnt ihr anhand der Wachstumskurven im gelben U-Heft ablesen. Mit drei Jahren sind die meisten Jungs zwischen 88 und 104 cm groß. Das Normalgewicht liegt zwischen 12 und 17 Kilogramm, der Durchschnitt bei 14 kg. Wiegt ein Dreijähriger mehr als 18 Kilo, gilt er als übergewichtig. Häufig liegt das an zu viel Fett und Zucker und mangelnder Bewegung. Es kann aber auch eine Stoffwechselstörung dahinterstecken.

Mädchen sind ein wenig kleiner. Hier liegt die Spanne zwischen 88 und 102 cm. Ihr Normalgewicht bewegt sich ebenfalls zwischen 12 und 17 Kilo. Die meisten Mädchen wiegen in diesem Alter etwa 14 Kilogramm. Macht euch keine Sorgen, wenn euch die Wachstumskurven zu kompliziert sind. Euer Kinderarzt wird euch Eltern sicher darauf ansprechen, wenn Größe oder Gewicht auffällig erscheint.

Fröhlicher Dreijähriger auf einem Klettergerüst

© FamVeld

So sicher bewegt sich dein Kind mit drei Jahren

Mit drei Jahren kann euer Kind sicher laufen und rennen, auf zwei Beinen hüpfen, Treppen im Wechselschritt meistern, auf einer Bordsteinkante balancieren und auf einem Bein stehen. Im vierten Lebensjahr werden diese Bewegungen nun noch sicherer und flüssiger, da Muskeln und Nervensystem sich stetig weiterentwickeln. Euer Kind wird jetzt auch nicht mehr so häufig hinfallen und kann schon sicher gegen einen Ball treten. Das hat auch mit seinem Körperbau zu tun. Er wird schlanker und gleichmäßiger proportioniert. Der Babyspeck sagt adé.

Im vierten Lebensjahr könnt ihr die weitere motorische Entwicklung eures Kindes aktiv fördern. Gebt ihm die Möglichkeit, auf dem Spielplatz oder beim Kinderturnen alles auszuprobieren, was es sich zutraut. Versucht, es selbständig schaukeln, rutschen und klettern zu lassen. Auch wenn es euch manchmal schwerfällt, euren Schatz nicht festzuhalten. Euer Kind lernt mehr, wenn es ein kleines Klettergerüst alleine bewältigt, als wenn es von Papa auf einen hohen Turm bugsiert wird.

Mit drei Jahren ist alles, was fährt, besonders spannend. War es vor Kurzem noch ein Dreirad und ein Rutschauto, erweitert sich der Fuhrpark nun um Laufrad und Tretroller. Kinder, die schon länger sicher auf dem Laufrad unterwegs sind, können gegen Ende des 4. Lebensjahrs schon mit dem Radfahren anfangen.

Ein tolles Gleichgewichtstraining sind Trampoline. Nicht jeder hat so ein Gerät im Garten stehen, aber es gibt viele Sportvereine, in denen Kinder die Geräte ausprobieren können. Auch auf einigen Spielplätzen gibt es sie. Aber egal, ob hüpfen, klettern oder Rad fahren: Wichtig ist vor allem, dass euer Kind sich jeden Tag bewegt und immer wieder Neues ausprobieren kann.

Kleines Kind baut einen hohen Lego-Turm

Diese Spiele liebt euer Kind jetzt

Auch Feinmotorik und kognitive Fähigkeiten entwickeln sich weiter. Bälle wird euer Kind bald von oben statt von unten werfen. Dadurch kann es besser zielen. Sein Fingerspitzengefühl trainiert es zum Beispiel beim Auffädeln von Perlen, beim Zusammensetzen von Bausteinen oder beim Malen. Im vierten Lebensjahr entstehen dabei schon richtige kleine Kunstwerke. Euer Kind malt Formen und kann einige Farben, die es benutzt schon benennen. Besonders viel Spaß macht das mit dicken Pinseln und Wasserfarbe oder gleich mit der Hand. Manche Kinder malen in dieser Entwicklungsphase die ersten Kopffüßler. (Tipp: Wenn Ihr besonders gelungene Kunstwerke aufheben wollt, schreibt nicht nur den Namen des Kindes auf die Rückseite, sondern auch das Datum und was das Kind zu diesem Bild gesagt hat. Denn was zehn Jahre später nur noch als Krikelkrakel gilt, war eigentlich ein Vulkanausbruch oder ein Zirkus mit Einhorn!) Andere formen lieber aus Knetmasse Würste oder stechen „Plätzchen“ aus. Auch mit einer abgerundeten Schere kann ein Dreijähriges schon bald umgehen.

Beim Bauklötze stapeln geht es immer höher hinaus. Ein Turm aus fünf bis zehn Würfeln ist für viele Dreijährige zu schaffen. Bis zum Ende des vierten Lebensjahrs kann es dabei sogar schon mitzählen. Noch einfacher geht es natürlich mit Legosteinen. Auch die werden bei Kindern im vierten Lebensjahr immer beliebter.

Auch An- und Ausziehen ist für die meisten Kinder in diesem Alter noch ein herausforderndes Spiel. Schließlich müssen dabei Knöpfe geschlossen und Reißverschlüsse rauf- oder runterbewegt werden. Eine Schleife können Kinder im vierten Lebensjahr in der Regel noch nicht binden. Noch leisten daher Klettverschlüsse prima Dienste.

Die Interaktion mit anderen Kindern wird beim Spielen selbstverständlicher. Rollenspiele wechseln sich mit Phasen ab, in denen die Kinder in der Kita eher nebeneinander als miteinander spielen. Je besser die Sprache entwickelt ist, desto eher können sich mehrere Kinder auf ein Spiel einigen. Steht auch Verkleidungsmaterial zur Verfügung, macht der fantasievolle Rollenwechsel noch mehr Spaß. Dabei geben die Kinder jetzt auch Gegenständen eine andere symbolische Bedeutung. Ein Karton wird zum Rennauto, ein leere Geschenkpapierrolle zum Schwert, ein Haufen Blätter zum Mittagessen für die Puppen.

Draußen spielen steht bei fast jedem Wetter hoch im Kurs. Buddeln in Sand oder Erde, mit Gummistiefeln oder barfuß durch Wasser rennen oder eine kleine Furt durch einen Bach bauen: Kinder im Waldkindergarten brauchen nur wenig Spielzeug, um alle Sinne zu fordern.

Kleines Mädchen isst Müsli aus einer Schüssel

© Romrodphoto

So klappt es mit dem Essen im vierten Lebensjahr

Auch im vierten Lebensjahr bleiben die Eltern das große Vorbild in Sachen Ernährung. Was Mama, Papa und die älteren Geschwister essen, wird euer Dreijähriges sicher auch probieren. Gut, wenn bei euch viel Obst und Gemüse, Kohlenhydrate (am besten Vollkorn), Milchprodukte, Seefisch und fettarmes Fleisch auf den Tisch kommen. Auch Trinken ist für die Entwicklung der Kinder wichtig. Für unterwegs ist es praktisch, wenn ihr immer eine Wasserflasche dabeihabt. Auch härtere Kost kann euer Kind jetzt schon gut kauen. Denn bei den meisten Kindern sind zum dritten Geburtstag alle Backenzähne durchgebrochen und helfen beim Zerkleinern von Rohkost, Brot und Fleisch.

Klar darf es auch mal was Süßes sein. Das lässt sich spätestens bei der ersten Geburtstagseinladung ohne Mama ohnehin nicht mehr vermeiden. Versucht, es in Maßen zu halten, und denkt ans Zähneputzen.

In Sachen Tischmanieren ist weiter Luft nach oben. Und das ist auch völlig normal. Löffel und Gabel kann euer Dreijähriges sicher führen, aber mit Messer und Gabel essen die meisten Kinder erst mit vier oder fünf Jahren. Anders ist das mit der Höflichkeit. Am Tisch Bitte und Danke zu sagen, könnt ihr eurem Kind jetzt schon beibringen, am besten durchs eigene Vorbild. Auch ein Tischspruch, mit dem man sich „Guten Appetit!“ wünscht, ist für Kinder in diesem Alter ein beliebtes Ritual.

So sieht es mit dem Schlafen aus mit drei Jahren

Die meisten Dreijährigen brauchen etwa zwölf bis 13 Stunden Schlaf. Aber natürlich gibt es auch Ausnahmen. Wenn euer Kind nachts nicht mehr durchschläft, kann es ein Zeichen dafür sein, dass es mit weniger auskommt. Der Mittagschlaf ist dann nicht mehr notwendig. Auch wenn die Umstellung die Tage für die Eltern erstmal anstrengender macht, kehrt dafür nachts wieder Ruhe ein.

In diesem Alter wollen Kinder auch oft von selbst in ihrem eigenen Bett schlafen. Helfen kann eine offene Tür zum hellen Flur oder ein Nachtlicht. So haben Monster im Schrank oder unter dem Bett keine Chance. Auch die bewährten Gute-Nacht-Rituale sind für euer Kind weiterhin wichtig. Lest ihm eine Geschichte vor, schaut euch zusammen ein Sachbuch an oder singt ihm ein Lied vor. Eure Stimme und die gemeinsam verbrachte Zeit lassen es zur Ruhe kommen und erleichtern das Einschlafen. Tipp: Viel Bewegung an der frischen Luft sorgt für einen ruhigen Schlaf – für alle!

Kleines Mädchen sucht ein Buch in einem Regal

© 2p2play

Sprachentwicklung: Jetzt explodiert der Wortschatz

Der Wortschatz eures Kindes umfasst nun rund 500 Wörter und wächst stündlich. Mit drei Jahren kann es ihn auch aktiv anwenden. Aber wem erzählen wir das? Vermutlich plappert euer Dreijähriges den ganzen Tag munter vor sich hin und stellt ganz viele Fragen. Dabei verwendet es Personalpronomen („Ich habe Hunger!“), versteht Präpositionen („Die Puppe liegt auf dem Bett“) und bildet drei- bis fünf-Wortsätze.

Das Fragen ist manchmal ganz schön anstrengend, ist aber sein Weg, sich seine Welt zu erschließen und immer mehr dazuzulernen. Euer Part? Klar, aufmerksam zuhören und antworten. Es bricht aber auch kein Zacken aus eurer Elternkrone, wenn die Antwort mal ist, dass ihr das nicht so genau wisst. Euer Kind wird so lernen, dass es für bestimmte Bereiche Experten in seiner Familie gibt. Papa kann gut kochen, Mama ist Spezialistin für Tiere und Pflanzen und Opa kennt jede Automarke.

Und wenn noch kaum etwas Verständliches herauskommt aus dem Kindermund? Auch das kann passieren. Wenn euer Kind mit drei Jahren noch nicht aktiv spricht, ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen. Sie kann sowohl körperlich (z.B. eine Hörschädigung) als auch psychisch (z.B. Mutismus) sein. Sprecht am besten mit eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin und vereinbart bei Bedarf einen Termin bei einer Logopäd:in.

Tipp zur Sprachförderung: Bücher vorlesen und über die Geschichten sprechen ist die beste Sprachförderung. Wenn ihr eurem Kitakind Fragen stellt, kann es sein Redebedürfnis stillen und ihr bekommt einen Eindruck, ob es den Inhalt versteht. Und ihr hört, wo es noch Probleme bei der Aussprache von Lauten hat. Verbessert das Kind aber nicht. Wiederholt einfach kommentarlos das Wort noch einmal richtig, ohne ihm einen Vorwurf zu machen. „Ah, du möchtest noch ein Stück  SCHOKOLADE?“ – „Ja, DODOLADE!“ antwortet es dann vielleicht immer noch. Gar nicht schlimm. Bald wird es auch den SCH-Laut richtig aussprechen.  

Kleiner Junge mal mit Kreide auf der Straße

© byswat

Die emotionale und soziale Entwicklung im vierten Lebensjahr

Im vierten Lebensjahr schulen Kinder ihre Empathie besonders durch Rollenspiele. So können sie sich in andere Menschen oder auch Tiere hineinversetzen und nun leichter nachempfinden, wie sich ein anderer fühlt. Dadurch können sie auch immer besser eigene Gefühle ausdrücken und zum Beispiel Mitleid haben, wenn sich ein anderes Kind wehgetan hat oder traurig ist. Im Alltag können Eltern das daran erkennen, dass ihr Kind einem anderen hilft oder es mitfühlend tröstet.

Auch wenn die Trotzphase eures Kindes gegen Ende des vierten Lebensjahrs langsam endet, ist sein Selbstbewusstsein nicht weniger geworden. Mit drei Jahren ist man schließlich schon groß. Da ist sich euer Kind sicher. Trotzdem ist es in fremder Umgebung oder in der Dunkelheit oft mit seinen Ängsten konfrontiert. Sie zu überwinden ist nicht immer leicht, gehört aber dazu, wenn man noch größer werden will. Als Eltern helft ihr eurem Kind, indem ihr die Ängste nicht kleinredet und ihm trotzdem Mut macht. Euer Kind möchte sein Eis selbst bei dem fremden Mann hinter dem Tresen bestellen, traut sich aber nicht? Vielleicht nehmt ihr es einfach auf den Arm, damit es auf Augen- und Tresenhöhe ist und das Geld selbst hinlegen kann.

Klar, dass man auch gelobt werden will, wenn man etwas toll gemacht hat. Der Wunsch nach Zustimmung ist in dieser Entwicklungsstufe besonders präsent. Versucht beim Loben konkret zu sein. Sag lieber, dass du die Farben auf einem Bild toll findet, statt das Kind als weltbeste Künstlerin zu preisen.

Beim Medienkonsum ist es wichtig zu wissen, dass dein Kind noch nicht zwischen realen und fiktiven Personen unterscheiden kann. Charaktere aus Filmen und Zeichentrickserien können ihm Angst machen und in seiner Fantasie einen nächtlichen Besuch abstatten.

Mit drei Jahren müssen Kinder noch lernen, beim Spielen zu teilen. Da hilft nur stetiges Wiederholen, Vorbild und die liebevolle Anleitung, wie Teilen und Abwechseln überhaupt geht. Das Kind muss verstehen, dass es das Spielzeug nicht für immer fortgeben muss. „Jetzt spielt Paula mit dem Kasperletheater und du schaust vielleicht zu. Und in fünf Minuten bist du dran! Einverstanden?“

Die beste Förderung für euer Dreijähriges

Im vierten Lebensjahr fühlen Kinder sich schon richtig groß. Sie sind stolz auf hohe Türme, Krakelbilder, selbst angezogene Schuhe, und dass sie nun keine Windel mehr brauchen! Lobt sie, auch wenn manches davon euch wie eine Kleinigkeit erscheint. Nicht übertrieben, sondern liebevoll und ehrlich. So gebt ihr eurem Kind das Gefühl, genau richtig zu sein.

Auch im vierten Lebensjahr wollen eure Kinder von den Erwachsenen vor allem eins: ihre Zeit. Und die wollen sie nicht mit dem Smartphone teilen. Nehmt euch doch  mal vor, das Gerät im Flur zu lassen, wenn ihr euch Zeit zum Spielen nehmt. Wer braucht eure ungeteilte Aufmerksamkeit so sehr wie euer Kind?

In unseren Artikeln Mein Baby ist 1 Jahr und Mein Kind ist 2 Jahre kannst du nachlesen, was dein Kind in den ersten Lebensjahren gelernt hat.

Gemeinsamer Bundesausschuss: Kinderuntersuchungsheft

Kinder- & Jugendärzte im Netz: Entwicklungskalender

Logopädiepraxis Hannover: Sprachentwicklung: Ein Überblick.

Deutsches Jugendinstitut: Nicola Böcker: Bewegungsentwicklung & Sprache bei Kindern von 0 – 3 Jahre.

Remo Largo (2016): Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren, München: Piper.

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Dr. Sandra Hermes
Entwicklung: 10 Tipps: So wird dein Vorschulkind fit für die Schule https://www.eltern.de/kleinkind/kinderbetreuung/vorschulkinder.html Dein Vorschulkind will ganz viel selbst machen? Super! Eigenständigkeit ist in der Schule von Anfang an gefordert. Anregungen, wie du dein Beinahe-Schulkind sonst noch spielerisch auf die Schule vorbereiten kannst, findest du hier. Fri, 27 May 2022 07:21:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/kinderbetreuung/vorschulkinder.html 2022-05-27T07:21:00Z

Dein Vorschulkind will ganz viel selbst machen? Super! Eigenständigkeit ist in der Schule von Anfang an gefordert. Anregungen, wie du dein Beinahe-Schulkind sonst noch spielerisch auf die Schule vorbereiten kannst, findest du hier.

1. Auch mal ohne Mama und Papa auskommen

Am Samstagmorgen beim Bäcker um die Ecke die Brötchen kaufen, bei der besten Freundin übernachten oder eine halbe Stunde alleine zu Hause bleiben – das können und wollen viele Kinder, die bald in die Schule kommen. Und sie sollten es auch dürfen. Denn in der Schule wird viel Selbständigkeit von ihnen verlangt werden: Sie müssen an ihren Turnbeutel denken, sich die Hausaufgaben merken, sollen auf dem Schulweg nicht trödeln.

2. Die Feinmotorik üben

Ausschneiden und Ausmalen schulen die Feinmotorik und sind eine gute Vorbereitung auf das Schreibenlernen. Stell deinem Kind am besten viel Papier, Schere und Stifte zur Verfügung und ermuntere es, zu schnipseln und zu malen. Und zwar nicht mehr nur mit den dicken Stiften, es dürfen auch dünne Stifte mit feinen Spitzen sein, wenn das Kind daran Spaß hat.

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3. Geduld üben im Alltag

Klar, Kinder wollen alles sofort. Aber Geduld macht das Leben leichter, und sie lässt sich lernen. Mute deinem Kind immer mal wieder kleine Wartezeiten zu, Gelegenheiten gibt es im Alltag ja genug. Wichtig ist aber auch euer Vorbild als Eltern: Wie geduldig oder ungeduldig ihr im Stau, an der Supermarktkasse oder im Restaurant wartet, färbt auch aufs Kind ab.

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4. Verantwortung übernehmen macht stolz

Kleines Mädchen spült Tasse

© PeopleImages

Hat dein Kind schon kleine Pflichten im Alltag, etwa den Tisch mit abzuräumen, sein Bett zu machen oder den Müll rauszubringen? Wenn nicht, ist eine gute Gelegenheit, so etwas jetzt einzuführen. Denn dann wird es sich auch im Klassenverband damit leichter tun.
 

5. Misserfolge wegstecken können

Dein Kind wird nicht immer Erster sein, und es wird in der Schule auch mal korrigiert werden. Gut, wenn es jetzt schon lernt, damit umzugehen. Vielleicht hat es schon genug Gelegenheiten, das zu üben, weil es ältere Geschwister hat. Falls nicht: Lass es bei Gesellschaftsspielen nicht mehr nur gewinnen, hänge es beim Wettlauf auch mal ab. Verlieren, ohne gleich aufzugeben – das ist eine Fähigkeit, die im Schulalltag und überhaupt im Leben enorm wichtig ist. 24 wichtige Herausforderungen für Vorschulkinder (13894)

6. Den Bewegungsdrang auch mal beherrschen

Kinder haben einen großen Bewegungsdrang, das ist wichtig und gesund. Stillsitzen ist deshalb für viele Schulanfänger ganz schön schwierig. Leichter fällt es ihnen, wenn sie den Tag über genug Gelegenheit zum Toben, Hüpfen und Rennen haben. Beim Üben, den Bewegungsdrang für eine gewisse Zeit zu beherrschen, helfen ruhige Beschäftigungen wie malen, puzzeln, basteln, bauen, Bücher anschauen.

7. Wichtig: Über Gefühle sprechen zu können

Zwei Mädchen umarmen einander

© gpointstudio

Natürlich möchtest du wissen, wie es deinem Kind in der Schule geht. Ob es stolz ist auf seine Leistung oder sich überfordert fühlt, wie es mit den Lehrern zurechtkommt und ob es gute Freunde hat. Manche Kinder sprudeln vor Mitteilungsdrang über, andere schweigen sich am liebsten aus. Die Frage "Wie war's in der Schule?" hilft da wenig. Besser: konkrete Fragen stellen, etwa, was dem Kind heute gefallen hat, was blöd war, welche Kinder er /sie mag. Es soll verstehen, dass seine Meinung wichtig ist und ernst genommen wird. Ihr Eltern könnt auch vormachen, wie man über Gefühle spricht: "Heute habe ich mich gefreut, weil ..." Oder: "Das war vielleicht in anstrengender Tag!"

8. Den Schulweg schon möglichst früh üben

Erstklässler sind oft aufgeregt – je besser sie das richtige Verhalten auf der Straße und den eigenen Schulweg beherrschen, desto sicherer sind sie. Am besten geht ihr den Schulweg schon jetzt immer man wieder miteinander ab. Vielleicht auch mal mit dem Rad, falls ihr nicht sowieso mit dem Rad fahrt: Als Radfahrer lernt dein Kind mögliche Gefahren aus einer anderen Perspektive kennen.

24 wichtige Herausforderungen für Vorschulkinder (13894)

9. Die Vorfreude auf die Schule pflegen

Dein Kind gehört nicht gerade zu den Kindern, die den ersten Schultag herbeisehnen? Vielleicht könnt ihr versuchen herauszufinden, ob euer Kind Ängste oder Sorgen rund um den Schulanfang hat und außerdem Kontakte zu den Familien der zukünftigen Klassenkamerade knüpfen. Nutzt auch die Möglichkeiten, die zukünftige Schule näher kennenzulernen, etwa Kennenlern-Veranstaltungen für die zukünftigen Erstklässler.

10. Kein Kind muss alles können!

Bist du dir nicht sicher, ob dein Kind den Anforderungen in der Schule schon gewachsen ist? Am besten suchst du das Gespräch mit der Kita, die Erzieher(innen) kennen dein Kind und haben viel Erfahrung.
Ganz wichtig: Dein Kind muss nicht in allen Bereichen gleich fit sein. Jeder Mensch – auch jeder Schüler – hat stärkere und schwächere Seiten. Hast du trotzdem große Zweifel, ob dein Kind den Anforderungen schon gewachsen ist, solltest du dich beraten lassen. Die Schule hilft dabei.

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Christine Brasch
Frühkindliche Prägung: Frühe Erinnerungen sind keine verlorenen Erinnerungen! https://www.eltern.de/kleinkind/fruehe-erinnerungen-sind-keine-verlorenen-erinnerungen--13228862.html Kleinkinder mögen sich später nicht an den Familienausflug an den Strand erinnern – aber die damit verknüpften Gefühle werden sie ihr Leben lang begleiten. Tue, 24 May 2022 12:29:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/fruehe-erinnerungen-sind-keine-verlorenen-erinnerungen--13228862.html 2022-05-24T12:29:00Z

Kleinkinder mögen sich später nicht an den Familienausflug an den Strand erinnern – aber die damit verknüpften Gefühle werden sie ihr Leben lang begleiten.

Eine der größten Freuden als Eltern ist es ja, den Kindern die Wunder der Welt zu zeigen und ihnen schöne Kindheitserinnerungen zu verschaffen, auf denen sie ihr Leben aufbauen können. Und dafür ist es nie zu früh – selbst, wenn die Kinder sich später nicht mehr an die einzelnen Erlebnisse erinnern werden.

Die gängige These ist, dass Kinder sich erst ab einem Alter von drei Jahren an ihr Leben erinnern können. Doch die Sache ist komplexer. Führende Kinderpsycholog:innen wie Nora Newcombe von der "Temple University" in Philadelphia haben herausgefunden, dass Ein- oder Zweijährige sich zwar später nicht mehr an die erste Karussellfahrt mit Papa erinnern werden, aber dass sie eine andere Art von Erinnerung speichern, die sie ihr Leben lang begleiten wird.

Wissenschaftler:innen haben erkannt, dass Erinnerungen mehr als mentale Bilder sind

Wissenschaftler:innen sprechen von einem expliziten und einem impliziten Gedächtnis: Die explizite Erinnerung ist die bewusste, bildliche Erinnerung, die an Zeit und Ort geknüpft ist. Die implizite Erinnerung bezieht sich auf die mit dem Ereignis verbundenen Emotionen.

So mag unsere Zweijährige sich später nicht an die duftenden Armen Ritter erinnern, die wir ihr am Sonntagmorgen zubereiten, aber an das Gefühl von Wärme und Geborgenheit, die dieses Frühstück bei ihr auslöst.

Erst mit ungefähr drei Jahren werden die expliziten Erinnerungen häufiger und detaillierter. Ab sechs oder sieben Jahren erinnern sich Kinder wie Erwachsene an Vergangenes.

Eltern können ihre Kinder übrigens im Erinnern unterstützen, indem sie mit ihnen immer wieder über das gemeinsam Erlebte sprechen. Dadurch können sie beeinflussen, wie früh wie viele Erinnerungen gebildet werden. Die Urlaubsdia-Abende unserer Vorfahren erfüllten also einen wichtigen Zweck jenseits der Geselligkeit.

Es macht nichts, wenn Kinder sich nicht erinnern – denn sie tun es doch

Wenn wir unser Kleinkind betrachten und traurig denken: "Daran wird es sich später bestimmt nicht erinnern", haben wir einerseits recht. Doch auch, wenn es sich nicht an die Details seiner prägenden Jahre erinnern wird, saugt es das Wichtigste auf: dass seine Eltern sich liebevoll um es gekümmert haben. Und mit einer solchen Gewissheit wird die Welt zu einem guten Ort.

Gehen wir also das nächste Mal mit unserem Zweijährigen auf die Alpakaweide, wird er sich vermutlich später nicht daran erinnern. Doch dass das Leben richtig schön sein kann, daran schon. Newcombe sagt: Solche Erfahrungen seien die Basis "für die generelle Erwartung, dass die Welt ein schöner Ort ist." Und das ist die beste Erfahrung, die unser Kind machen kann.

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Bitte nicht machen: Du liebst es, Kinder zu kitzeln? Darum solltest du das lassen https://www.eltern.de/kleinkind/kinder-kitzeln--warum-ihr-das-lassen-solltet-12368164.html Kitzeln löst Lachen aus, aber das heißt nicht, dass es Spaß macht. Im Gegenteil. Bloggerin Andrea erklärt, warum sie Kitzelattacken für Quälerei hält. Tue, 24 May 2022 08:20:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/kinder-kitzeln--warum-ihr-das-lassen-solltet-12368164.html 2022-05-24T08:20:00Z

Kitzeln löst Lachen aus, aber das heißt nicht, dass es Spaß macht. Im Gegenteil. Bloggerin Andrea erklärt, warum sie Kitzelattacken für Quälerei hält.

Meine Definition von "Kitzelattacke":

Man hält das Kind fest und kitzelt es durch. Das Kind kann sich nicht befreien. Es wird weiter gemacht, obwohl man merkt, dass das Kind weg will. Es geht in diesem Beitrag also um ÜBERGRIFFIGES Kitzeln. Nicht um sanftes, achtsames Kitzeln, dagegen gibt es natürlich nichts einzuwenden.

Kitzeln ist gar NICHT lustig!

Ich lese auf Facebook oft "Dann kitzle ich mein Kind ordentlich durch!". In diesem Beitrag will ich erzählen, warum ich mein Kind niemals durchkitzle und was das übergriffige Kitzeln mit unseren Kindern macht.

Die gnadenlose "Kitzelmaschine"

Als ich ein Kind war, liebte ich die Besuche meines Onkels. Wir erlebten zusammen die aufregendsten Abenteuer im Urwald, am Mond oder in der Wüste. Seine Fantasie war nahezu grenzenlos.

Doch wenn er zur "Kitzelmaschine" wurde, fühlte ich mich mit einem Schlag wie gelähmt. Er riss dann seine Augen weit auf und machte ein witziges Motorengeräusch. Dabei ging er ein paar Schritte wie in Zeitlupe, um sich dann plötzlich mit lautem Geschrei auf mich zu stürzen. Das Grauen begann. Er hielt meinen Fuß fest und kitzelte meine Fußsohle wie verrückt. Mein Onkel lachte, ich lachte. In Wirklichkeit aber starb ich dabei tausend Tode. Denn ich bekam keine Luft mehr, alles tat mir vom Lachen weh. Ich war ihm körperlich völlig unterlegen und konnte meinen Fuß nicht befreien, so sehr ich das auch versuchte.

Ich wollte laut "Stopp!", "Bitte hör auf!", "Es tut mir alles weh!" brüllen, doch aus meinem Mund kam nur dieses quälende, schmerzhafte Lachen.

Als er endlich meinen Fuß losließ, rannte ich erschöpft in mein Zimmer und verstand die Welt nicht mehr. Wenn daran denke, kann ich heute noch diesen unerträglichen Schmerz (ja Schmerz!) auf meinen Fußsohlen spüren.

Eine liebe Freundin hat mir eine ähnliche Geschichte aus ihrer Kindheit erzählt. Ihre Mama lief ihr jeden Abend, kurz vor dem Schlafengehen nach und jagte sie spielerisch ins Bett, dann startete sie eine Kitzelattacke. Ihre Mutter lachte dabei Tränen. Meine Freundin vergoss die Tränen innerlich. Sie fühlte sich hilflos und hoffte, dass es diesmal nicht so lange andauern würde. Sie fragte sich als Kind, warum diese Kitzelattacken so schlimm für sie waren, wo ihre Mama so viel Spaß dabei hatte.

Ich kenne keinen einzigen Erwachsenen, der es mag, gekitzelt zu werden. Warum nehmen wir an, dass unsere Kinder an Kitzelattacken Spaß haben?

Weil unsere Kinder dabei lachen? Dieses "Lachen" beim Kitzeln ist meist kein wohliges Lachen aus Freude, sondern ein Reflex in Form von unfreiwilligem Lachen, Schreien oder Zuckungen.

Die Kinder können nicht aufhören zu lachen, bevor die "Kitzelmaschine" das Gekitzle endlich beendet. Obwohl sie dabei lachen, leiden sie meist dabei. Ich finde, es gleicht eindeutig einem Schmerzgefühl.

Außerdem fühlen sich unsere Kinder dabei völlig machtlos, denn wir Erwachsenen sind ihnen körperlich deutlich überlegen. Diese überwältigende Hilflosigkeit macht die Kinder oft wütend und/oder ängstlich.

Wenn wir unsere Kinder festhalten, sodass sie sich nicht befreien können, ist dies übergriffig, obwohl die Kinder dabei lachen.

Kitzeln wurde früher sogar als Folterwerkzeug eingesetzt

"Kitzeln als Folter überlebte bis ins Mittelalter und die Zeit des kolonialen Amerika, allerdings im Wesentlichen zur öffentlichen Demütigung. Der "Stock" war eine spezielle Form des Prangers, die entworfen wurde, um die nackten Füße des Opfers zu fixieren, damit Passanten die Fußsohlen kitzeln konnten. Zum Kitzelreiz selbst kommen nach längerer Zeit durch das Lachen und Bewegungsreflexe verursachte Lungen- und Muskelschmerzen." (Quelle Wikipedia)

Wissenschaftlich gesehen gibt es zwei Arten von Kitzeln:

  • Knismesis: ist ein sanftes Kitzeln, wenn jemand einem zum Beispiel sanft mit einer Feder über die Haut streicht. Hierbei müssen wir nicht lachen. Dagegen habe ich nichts einzuwenden.
  • Gargalesis: ist eine fast schmerzhafte Kitzelattacke.


Was können wir statt Kitzeln anbieten?

Wenn Kinder den Wunsch nach Kitzeln äußern, ist dies meist eine Strategie, um ihr Bedürfnis nach Körperkontakt zu erfüllen.
Mögliche Alternativen:

  • Für das Kind vorhersehbares und kurzes Kitzeln, zum Beispiel mithilfe eines Liedes oder eines Reimes. Dabei achten wir sehr genau auf unser Kind. Wir hören sofort auf, wenn sich das Kind zurückzieht.
  • Wildes oder liebevolles Kuscheln
  • Eine liebevolle Rückenmassage
  • Das Kind ist die "Kitzelmaschine" und kitzelt uns

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Artikel inspirieren, die "Kitzelmaschine" einfach abzuschalten.

Text von Andrea Schiefer, ursprünglich erschienen auf herzensglueckskind.com.

Dieser Artikel ist zuerst erschienen bei BRIGITTE.de.

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Andrea Schiefer
Hilfe, mein Kind will basteln ...: Spielzeug, das Kinder lieben – aber Eltern überhaupt nicht! https://www.eltern.de/kleinkind/nerviges-spielzeug--was-kinder-ueber-alles-lieben---aber-eltern-ueberhaupt-nicht--13126462.html Wir freuen uns wirklich von Herzen, wenn unsere Kleinen beim Spielen Spaß haben. Aber manchmal hinterlassen die Spielsachen einfach jede Menge Arbeit und rauben uns den letzten Nerv. Mon, 23 May 2022 13:45:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/nerviges-spielzeug--was-kinder-ueber-alles-lieben---aber-eltern-ueberhaupt-nicht--13126462.html 2022-05-23T13:45:00Z

Wir freuen uns wirklich von Herzen, wenn unsere Kleinen beim Spielen Spaß haben. Aber manchmal hinterlassen die Spielsachen einfach jede Menge Arbeit und rauben uns den letzten Nerv.

Damit unsere Kinder sich beschäftigen können, kaufen wir ja allen möglichen Klimbim. Ob zum Malen, Basteln oder einfach nur zum Amüsieren – Hauptsache, das Kind ist glücklich. Also fast. Denn gerade Bastel-Utensilien hinterlassen nach dem Spielen jede Menge Putzarbeit. In der Urbia-Community haben sich Eltern darüber ausgetauscht, was sie besonders auf die Palme bringt. Wir haben die Antworten mal gescannt. Es wurden von den User:innen vor allem diese Spielwaren genannt.

Bügelperlen

Wie kriegt man die Dinger bloß heil zum Bügeleisen – fast eine Mission Impossible! Mal abgesehen davon, dass die Perlen noch wochenlang irgendwo auf dem Fußboden oder in der Sofaritze auftauchen ...

Zaubersand

Ein Sand, der an sich selbst haftet – welch ein Spaß für Kinder! Weniger Spaß macht es, wenn sich der Zaubersand dann auf magische Weise im ganzen Haus verteilt ...

Kratzbücher

An sich ja eine schöne Idee, Motive in ein Buch zu kratzen. Wären da nur nicht diese kleinen schwarzen Brösel, die sich ähnlich wie Magnetsand und Bügelperlen verhalten. Ihr versteht schon. 

Knete

Ja, die klebt ordentlich. Vorzugsweise in Teppichen. Ein riesen Akt, die Knete da wieder rauszubekommen!

Alles mit Glitzer

Und da gibt es ja Unmengen an Spielzeug! Ob Glitzerstift, Glitzergel, Glitzerschminke ... gemeinsam hat das alles eines: Es ist einfach üüüüüüberall! Und egal, wie oft man auch nachwischt. Es scheint immer wieder von selbst zurückzukommen.

Eltern Club Teaser für Eltern-Texte

Fingerfarben

Das Gute an Fingerfarben: Die Kinder verwenden sie gerne. Das schlechte an Fingerfarben: Die Kinder verwenden sie wirklich gerne. Und das bedeutet, dass sie Rot, Blau, Gelb und Grün sicher nicht da bleiben, wo sie eigentlich hingehören ...

Pustestifte

Ähnlich verhält es sich mit Pustestiften. Dabei wird – wie der Name schon verrät – Farbe aufs Blatt Papier gepustet. Das Problem: Durch das Pusten verteilt sich die Farbe auch gerne mal auf dem Tisch. Und die Finger der Kleinen sind sowieso so bunt wie ein Regenbogen!

Du willst dich mit anderen Eltern oder werdenden Eltern über Themen wie Schwangerschaft, Kindererziehung oder Familienalltag austauschen? Dann schau doch mal in die Urbia-Community!

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Experte erklärt: Diese wichtige Erfahrung sollten Eltern ihren Kindern nicht nehmen https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/geist-formen--diese-erfahrung-sollte-man-kindern-nicht-nehmen-13202924.html Kinder lernen jeden Tag dazu. Und das ist wichtig. Welche Erfahrung man ihnen unbedingt selbst überlassen sollte, erklärt ein Hirnforscher. Wed, 18 May 2022 06:47:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/geist-formen--diese-erfahrung-sollte-man-kindern-nicht-nehmen-13202924.html 2022-05-18T06:47:00Z

Kinder lernen jeden Tag dazu. Und das ist wichtig. Welche Erfahrung man ihnen unbedingt selbst überlassen sollte, erklärt ein Hirnforscher.

Ist es nicht verführerisch, unsere Kleinen in eine bestimmte Richtung zu lenken, was ihre Hobbys, Interessen, Talente oder Geschmäcker angeht? Der Judoverein wäre doch eine gute Idee oder der Klavierunterricht. Und sieht der rote Pulli mit den Blumen nicht viel schöner aus als das Jeanskleid? Wir haben als Eltern eine Meinung, das ist klar. Und es ist auch selbstverständlich, dass wir immer das Beste für unsere Kinder wollen und sie deshalb versuchen, dahingehend zu formen. Nur blöd, dass genau das – sich einmischen, eingreifen, Weg weisen – unseren Sprösslingen eine wichtige Erfahrung stehlen kann, sagt Neurobiologe Gerald Hüther, Autor des Buches "Rettet das Spiel".

Focus online fasst zusammen, was sein Hauptanliegen ist: Dass Eltern es sich nicht zur Aufgabe machen sollten, den Geist des Kindes zu formen, sondern ihnen eher die Möglichkeiten bieten sollten, sich selbst zu entfalten. Übersetzt heißt das, ihnen weniger zu sagen, was zu tun ist und sie mehr ausprobieren lassen.

Und was heißt das im Alltag?

Vielleicht gibt es ja einen Tag der offenen Tür im Sportverein, wo man mal in verschiedene Sportarten hineinschnuppern kann? Oder in der Schule werden verschiedene Musikinstrumente vorgestellt. Und statt dem Kind zu sagen, wie das neue Spielzeug funktioniert, lässt man es eben mal selbst die Welt entdecken. Das kostet manchmal Zeit, aber weckt die:den Entdecker:in im Kind und fördert seine Kreativität. Greifen wir zu sehr ein und lenken den Nachwuchs in eine bestimmte Richtung, verliert er diese Ideenvielfalt schnell. 

Die drei Säulen der kindlichen Entwicklung - laut Hüther:

Laut des Neurobiologen gibt es drei wichtige Treiber für die Entwicklung eines Kindes:

  • Kreativität und Fantasie

Kinder brauchen Zeit und Raum, zu spielen, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Nur so lernen sie, verschiedene Perspektiven einzunehmen und können später leichter Probleme lösen.

  • Wissen aneignen

Bevor man dem Kind erklärt, wie Dinge funktionieren oder ihm Antworten auf Fragen gibt, die es noch gar nicht gestellt hat, lieber den Freiraum lassen, selbst zur Lösung zu kommen. 

  • Handlungskompetenzen erwerben

Das Kind muss Scheitern können, um seine Talente und Fähigkeiten zu entdecken. Leider schützen wir unsere Kinder oft vor dem Scheitern, weil wir glauben, ihnen damit etwas Gutes zu tun. Genau das Gegenteil ist aber der Fall. 

Letztendlich läuft es immer aufs Gleiche raus: Klar ist es unsere Aufgabe, unsere Kinder vor Gefahren zu schützen – und das tun wir auch. Wer aber seine Schützlinge darüber hinaus – natürlich aus einer guten Absicht heraus – zu sehr einengt, nimmt ihnen Chancen auf persönliche Entwicklung. Das ist sicher etwas, das uns im Alltag schwerfällt, wir uns aber immer wieder vor Augen halten können. 

Quelle: Focus Online

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Erziehung: 10 Dinge, die Eltern glücklicher Kinder tun https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/erziehung--10-dinge--die-eltern-von-gluecklichen-kindern-tun--13216840.html Jede:r von uns möchte seine Elternrolle bestmöglich erfüllen und dadurch natürlich auch glückliche Kinder erziehen. Bloß – wie kann das gelingen?  Tue, 17 May 2022 08:46:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/erziehung--10-dinge--die-eltern-von-gluecklichen-kindern-tun--13216840.html 2022-05-17T08:46:00Z

Jede:r von uns möchte seine Elternrolle bestmöglich erfüllen und dadurch natürlich auch glückliche Kinder erziehen. Bloß – wie kann das gelingen? 

Eltern von glücklichen Kindern...

... nehmen sich selbst nicht zu ernst.

Das Stichwort heißt: Entspannung! Das Leben ist nicht perfekt, als kleine Familie schon gar nicht – und gerade die Unvollkommenheit macht glücklich. Wer mit Humor durch den Alltag geht, zeigt seinen Kindern automatisch, dass kleine Fehler kein Weltuntergang bedeuten. 

... setzen Grenzen und halten sich auch selbst daran.

Gute Eltern zu sein macht nicht immer nur Spaß. Grenzen helfen nicht nur dem Kind, sondern auch uns selbst – aber dafür müssen wir uns auch dazu zwingen, sie selbst einzuhalten. Manchmal gar nicht so leicht...

... sprechen mit ihren Kindern auf Augenhöhe.

Und zwar nicht nur sinnbildlich. Tatsächlich gibt es Kindern das Gefühl, ernstgenommen zu werden, wenn man sich auf ihre Augenhöhe begibt und sich zum Beispiel neben sie hockt, wenn man mit ihnen spricht.

... schützen sie und geben Sicherheit.

Gute Eltern bauen eine Höhle. Und zwar wieder buchstäblich und metaphorisch: Wenn Kinder wissen, dass sie bei dir immer Sicherheit bekommen und du ihnen hilfst, werden sie auch später noch mit Problemen zu dir kommen. Sei die Höhle, in der sie sich verkriechen können und in der sie frei von Angst leben.

... ermutigen sie Dinge auszuprobieren und geben Freiraum.

Diese kleinen Menschen haben schon ihren ganz eigenen Kopf – ermutige sie, sich auszuleben. Dazu muss man vor allem selbst lernen, den Kindern zu vertrauen und ihnen Freiraum zu lassen, selbst wenn wir sie nicht immer verstehen – sie verstehen unser Verhalten sicher auch nicht immer.

... stärken sie, statt sie klein zu machen, auch wenn Fehler passieren.

Fehler passieren jedem – und zwar auch Eltern. Das Wichtigste, was Kinder von dir lernen können, ist, wie sie damit umgehen. Denn wenn sie merken, dass sie an Fehlern wachsen können, werden sie mutiger.

... entschuldigen sich.

Und wo wir gerade bei Fehlern wären: Gute Eltern entschuldigen sich bei ihren Kindern, wenn sie Mist gebaut haben.

... zeigen Gefühle.

Es ist okay, mal traurig, wütend oder enttäuscht zu sein. Denn so lernen Kinder nicht nur Empathie, sondern auch, selbst Gefühle zu erkennen und zuzulassen. Und das macht langfristig deutlich glücklicher, als diese in sich hineinzufressen.

... werden nicht laut, sondern bleiben ruhig und konsequent.

Jaa, wir geben zu – das ist nicht immer einfach. Aber wenn's doch mal laut wird, bleibt immerhin obige Entschuldigung.

... kümmern sich um sich selbst.

Zuletzt der fast wichtigste Punkt: Eltern von glücklichen Kindern kümmern sich um sich selbst. Denn wer mit sich selbst im Reinen, glücklich und zufrieden ist, gibt dieses Gefühl ganz automatisch an seinen Nachwuchs weiter. Dafür ist es nötig, seine eigenen Bedürfnisse nicht außer Acht zu lassen!

Es sind die kleinen Dinge, die uns zu guten Eltern machen

Bestimmt hat dein Kind dich bereits im Moment seiner Geburt zum glücklichsten Menschen gemacht! Dazu müssen Babys ja auch gar nicht viel tun. Die kleinen Wunder sind da und schon ist die Welt in Ordnung. 

Aber ab diesem Moment beginnt für uns Eltern die größte Herausforderung und Aufgabe unseres Lebens: Wie stelle ich es an, dass mein Kind mit dem größtmöglichen Glück sein leben lebt? Wir wälzen Ratgeber und üben Erziehungsstrategien, die wir maximal zwei Wochen praktizieren. Aber keine Sorge: Am Ende sind es doch wieder die kleinen Dinge, die uns zu guten Eltern und unsere Kinder zu glücklichen Menschen machen. 

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Streitverhalten: Gibt es den richtigen Zeitpunkt für Streit? https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/erziehung--gibt-es-den-richtigen-zeitpunkt-fuer-streit-mit-kindern--13175926.html Mit Kindern streiten – das tun alle Eltern. Die Frage ist nur, wann und wie sie das machen sollten. Schnuller Mon, 16 May 2022 06:15:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/erziehung--gibt-es-den-richtigen-zeitpunkt-fuer-streit-mit-kindern--13175926.html 2022-05-16T06:15:00Z

Mit Kindern streiten – das tun alle Eltern. Die Frage ist nur, wann und wie sie das machen sollten.

Im ersten Jahr

Kein Thema

Babys müssen bekommen, was sie brauchen. Wärme. Nähe. Fürsorge. Das reicht. Erziehen ist noch nicht nötig. Auch wenn Eltern manchmal so ein Gefühl beschleicht: Was macht es denn da? Muss das sein?

Fünf Babymomente, die wir nicht missverstehen dürfen:

Oh nein, das Babyphon meldet sich schon wieder

Um in den Schlaf zu finden, muss ein Baby nicht nur müde, satt und warm sein. Es muss sich auch geschützt und geborgen fühlen. Evolutionsbiologisch war es sehr sinnvoll, dass die Kleinsten nicht einfach irgendwo alleine unter einem Baum in der Steppe einschliefen – oder in einem ruhigen, dunklen Kinderzimmer. Am Esstisch wird gelacht, im Fernsehen reden Tatort-Kommissare, Mama hüstelt im Schlaf, Papa schnarcht leise. Am besten schlafen Babys da, wo sie hören und fühlen können, dass sie in Sicherheit sind.

Karotte quer über den Tisch

Es ist eingebauter Selbstschutz: Was das Baby nicht kennt, schluckt es nicht. Eine Ausnahme sind süße Geschmäcker. An süß sind Essanfänger von Geburt an gewöhnt, weil so Mutter- oder Anfangsmilch schmeckt. Um andere Geschmacksrichtungen wie sauer oder salzig zu mögen, brauchen Kinder oft bis zu zwölf Versuche. Bei manchen (Brokkoli! Spinat!) klappt es erst spät oder nie.

Runterwerfen, aufheben, runterwerfen

Was sich wie ein Dressurakt anfühlt – Schnuller landet siebenmal hintereinander unter dem Tisch, Mama taucht ihn hoch – ist eine wunderbare Baby-Übung in Selbstwirksamkeit: Ich tue etwas und erreiche damit die gewünschte Wirkung. Mit jeder solchen Erfahrung baut das Kind Selbstvertrauen auf.

Du nicht, Opa!

Gestern noch geliebter Babysitter. Heute Anlass für die Flucht hinter Papas Beine. Um den achten Monat herum macht ihre zunehmende Mobilität Kindern ab und zu Angst. Sie konzentrieren sich dann voll auf die Eltern, die zwischen den Ausflügen in die Selbstständigkeit den besten Schutz versprechen.

Erst mal schubsen

Zwölf Monate alt und noch auf wackligen Beinen, aber schon der Schrecken der Krabbelgruppe. Sehr große Kinder können ihre Kraft nicht einschätzen. Dann sieht die Kontaktaufnahme zu zierlichen Altersgenossen schon mal aus wie ein Angriff – als der er aber überhaupt nicht gemeint ist.

Im zweiten Jahr

Machen, nicht quatschen

Kinder sind von vielen Worten und Erklärungen schnell überfordert

Die eine muss noch schnell Petersilie kaufen. Der andere will siebzehn Mal in eine Matschpfütze springen. Das ist erst einmal nur ein Interessenkonflikt. Kann sich aber schnell anfühlen wie Streit, wenn die eine 36 ist und es eilig hat – und der andere eineinhalb ist und Spaß haben möchte. Typische Elternsätze wie "Kommst du bitte, Schatz?!" helfen dann wenig bis überhaupt nicht. Pfützenspringer schalten nicht auf Empfang, nur weil Mama sendet.

"Wenn Eltern ihr Kind lenken möchten, ist es das Wirksamste, sich zunächst in seine Welt zu begeben und es dort abholen", sagt Entwicklungspsychologin Johanna Graf, die am Institut zur Stärkung der Erziehungskompetenz das Trainingsprogramm "Familienteam" mitentwickelte.

In welcher Gefühlswelt lebt es gerade? Es platscht, es macht Welle, es tut etwas Spannendes mit wunderbarem Ergebnis. Warum sollte es das freiwillig aufgeben, nur um langweilige Petersilie zu kaufen? Um trotzdem zum Kind durchzudringen, müssen wir es "kontakten", wie Pädagogen das nennen. Berührungen sind dafür ein gutes Mittel. Im Fall des Pfützenspringers also auf Spritzwasserweite heran, die Hand auf seine Schulter legen. Wir dürfen jetzt natürlich noch einen umständlichen Erklärsatz ("Mit Wasser spritzen ist toll, ich weiß das, aber ich möchte trotzdem, dass wir jetzt gehen, weil ich noch Petersilie kaufen muss, weil ohne Petersilie das Couscous nicht schmeckt") anbringen. Wenn es darauf – wahrscheinlich – nicht reagiert, lässt es sich mit der Hand auf der Schulter vielleicht sanft körperlich lenken, weg von der Wasserstelle, hin zum Laden. Mama könnte ihren Sohn auch auf den Arm nehmen, mit ihm zweimal über die Pfütze springen, dann in Richtung Gemüsemann rennen. Ablenken klappt in dem Alter oft noch sehr gut.

Plus

3 häufige Elternsätze und was Kinder von ihnen halten:

  • "Es wäre toll, wenn du jetzt deine Zähne putzen würdest." Kind: "Bagger baggern ist toller."
  • "Würdest du jetzt endlich die Zähne putzen?" Kind: "Nö!"
  • "Bitte, putze deine Zähne." Kind: "Danke, ich will nicht."

Und ein unbeliebter Satz, um den wir manchmal aber nicht herumkommen:

"Wir. Machen. Das. Jetzt."

Ulrich Gerth, Pädagoge und langjähriger Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, meint dazu: "Haben Eltern entschieden, dass etwas so wichtig ist, dass sie auf jeden Fall bei ihrer Meinung bleiben, dann müssen sie das dem Kind unmissverständlich in wenigen klaren Worten sagen."

Im dritten Jahr

Bin so sauer!

Das kann auf Kinder zutreffen. Aber auch auf ihre Eltern. Warum Strafen alles nur noch schlimmer machen

Theoretisch wissen wir Bescheid: Irgendwann um den zweiten Geburtstag herum beginnt die Autonomiephase. Ich kann selber! Das ist wunderbar. Eigentlich. Weil sie dabei aber diesen einen Elternnerv treffen, der gern selbst bestimmen möchte (oder auch muss, weil es um Zwänge geht oder Gefahren), wird es jetzt öfter laut.

Der Klassiker: Papa hat es morgens eilig, das Kind nicht. Es möchte Klötzchen schubsen, noch mal schnell die Kuschelrobbe Lotti küssen. Und noch mal. Und noch mal. Irgendwann stampft Papa auf, als sei er selber gerade erst zweieinhalb. Er wird laut. Er verweigert seinem heulenden Kind den Schluck Apfelsaft in der Kita-Wasserflasche, den es so gern mag.

Familienkrach. Natürlich mögen Kinder ihn nicht. Sie wollen gut mit ihren Eltern auskommen. Schaffen sie es nicht zu kooperieren, gibt es dafür eine Handvoll Gründe. Es passiert, wenn niemand Zeit hat für sie. Wenn sie müde sind, hungrig, durstig, weil sie Bewegung brauchen. Wenn sie dann störrisch werden, wenn sie quengeln, trödeln, wegrennen, kann sich das für uns Eltern anfühlen wie der Verlust der Kontrolle übers (Familien-)Leben, oder zumindest einen Moment davon. Das bringt uns dazu, Sachen zu sagen (zu schreien auch, leider) oder zu tun, die wir eigentlich nicht möchten. Eine blöde Strafe verhängen zum Beispiel wie: "Heute kein Apfelsaft!"

Strafen sind Machtdemonstrationen, die Kinder demütigen. Das Gefühl, der Ohnmacht, das dabei entsteht, versuchen sie sehr oft mit noch mehr schlechtem Benehmen zu überspielen – sie kommen nicht runter, auch wir fühlen uns weiter machtlos, die Wutspirale schraubt sich höher und höher. Da hilft nur erwachsene Einsicht.

Wir können kurz aus dem Raum gehen, durchatmen, einen Schluck Tee trinken, ein Mantra murmeln: "Dieses hier ist mein wunderbares Kind, für das mein Herz weit offen ist. Immer!" Auch wenn es gerade brüllt, dass die Wände wackeln.

Plus:

Vorschlag für ein überraschendes Streit-Ende

Alle schreien durcheinander. "Stopp", ruft eine(r). "Sofort an die Wand starren!" Ab jetzt schauen Mutter, Vater, Kind oder wer sonst noch beteiligt ist, stumm auf einen Punkt, Zimmerdecke, Himmel oder Baumkronen gehen auch. Wetten, irgendwann müssen auch die wütendsten Wüteriche kichern?

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Sabine Maus
Faul sein: Auch Mütter dürfen mal kürzertreten https://www.eltern.de/kleinkind/faul-sein--auch-muetter-duerfen-mal-kuerzertreten-13168748.html Das musste Nora im Laufe ihres Mutterdaseins erst mühsam lernen. Inzwischen genießt es die ganze Familie. Babypflege stillen Wochenbett Sun, 15 May 2022 07:00:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/faul-sein--auch-muetter-duerfen-mal-kuerzertreten-13168748.html 2022-05-15T07:00:00Z

Das musste Nora im Laufe ihres Mutterdaseins erst mühsam lernen. Inzwischen genießt es die ganze Familie.

Der Erzieherin war die Sache sichtbar peinlich. Während mein Kind mir beim Abholen stolz einen Zettel entgegenstreckte, setzte sie zu einer wortreichen Erklärung an: Sie wisse ja, dass ich als mehrfache Mutter sicher unglaublich fleißig und viel beschäftigt sei, und ihr sei auch überhaupt nicht klar, warum mein Kind so darauf bestanden habe, das da nun hinzuschreiben, aber …

Ich nickte irritiert, packte Kind und Zettel ein und verstand erst draußen, was der Grund für diesen seltsamen Moment war: ein Fragebogen, den die Kinder im Kindergarten ausgefüllt hatten. "Meine Mama“ stand groß über einer Art Steckbrief: Was meine Mama am liebsten isst, was meine Mama am liebsten trinkt, was meine Mama am besten kann. Und da stand dann: "Faul sein".

Mein Kind strahlte mich an: "Stimmt doch, Mama, oder? Faul sein kannst du besonders gut!"

All die Mühe umsonst?

Klar versetzte mir das im ersten Moment einen Stich. Da hatte ich mit diesem kleinen Menschen jahrelang gemalt und gesungen, gebastelt und gebacken … und dann fiel ihm auf die Frage nach meiner Superkraft ausgerechnet das Nichtstun ein?

Bei näherem Hinsehen ging mir auf, wie toll die Antwort eigentlich war. Denn tatsächlich habe ich in kaum einem Bereich meines Mutter-Lebens so eine steile Lernkurve hingelegt wie beim Thema Kürzertreten. Die Gefahr, sich selbst zu überfordern, besteht ja nicht nur bei mir. Studien, die die Wochenarbeitszeit von Müttern kleiner Kinder zu erfassen versuchen, landen regelmäßig bei Sechzig- bis Hundertstundenwochen.

Man könnte es auch einfacher formulieren: Mütter von Kindern, die noch nicht auf sich selbst aufpassen, arbeiten nahezu immer – entweder für Geld in ihrem Job oder unbezahlt im Haushalt und der Kinderbetreuung. Dahinter steckt einerseits ein jahrhundertealtes Mutterbild, das uns Frauen weismachen will, von Natur aus besonders begabt in Sachen Babypflege zu sein. Andererseits spiegelt sich darin das Wertegerüst unserer modernen Leistungsgesellschaft wider: Du bist, was du schaffst. Die Folge: Wir arbeiten und arbeiten und arbeiten – und haben trotzdem immer das Gefühl, nicht genug zu tun.

Eltern Club Teaser für Eltern-Texte

Schlechtes Gewissen

Und selbst wenn wir uns als Eltern die Arbeit partnerschaftlich teilen, wird das Gefühl von Entlastung schnell von einem nagend schlechten Gewissen aufgefressen, wie eine Studie des Deutschen Jugendinstituts von 2019 eindrucksvoll belegt. Die Wissenschaftlerinnen fanden heraus, dass Mütter nicht nur Stress haben, wenn sie Haushalt und Kinderbetreuung nahezu oder ganz allein managen. Sondern auch, wenn sie einen engagierten Partner an ihrer Seite haben, der mehr als die Hälfte der anfallenden Care-Arbeit übernimmt.

Warum? Weil sie sich dann schnell als schlechte Mütter fühlen. Die Folge dieser unseligen Verquickung von überhöhtem Mutterideal und gnadenlosem Selbstoptimierungswahn ist eine Rastlosigkeit, wie ich sie bei nahezu allen Müttern in meinem Umfeld beobachte. Wir checken beim Stillen unsere E-Mails, flitzen nach der Arbeit im Affenzahn zur Kita, zwingen uns gegen unsere Erschöpfung an zum Spielen, Basteln und Pflasterkleben, streicheln unseren Kindern jeden Abend an der Bettkante sacht die Augen zu – und haben trotzdem ständig das Gefühl, nicht genug zu sein. Weil wir eben doch wieder laut geworden sind. Weil es zum Abendessen Tütensuppe gab statt frischer selbst gekochter. Weil unsere Kinderzimmer nicht so stylish aussieht wie das bei anderen Insta-Moms und wir selbst uns nicht so dauerdankbar und glücklich fühlen wie die Mütter, die da in ihre Handykameras lächeln.

Ich vermute, dass es solche Bilder waren, die mich nach der Geburt meiner ersten Tochter dazu brachten, mich bereits wenige Tage nach der Geburt in meine alten Jeans zu quetschen, Make-up aufzulegen und tapfer und stolz zu versuchen, mich in meinen neuen Alltag mit Baby zu stürzen – obwohl mir mein Körper eigentlich signalisierte, dass Ausruhen die bessere Wahl gewesen wäre.

Wichtige Erkenntnis

Es dauerte mehrere Jahre, bis mir bewusst wurde, wie hart und gnadenlos ich da mit mir selbst umgegangen bin – und wie wenig gesund es ist, mich selbst in allen Bereichen meines Lebens zu Höchstleistungen anzutreiben. In der Folge habe ich ganz bewusst geübt, faul sein zu können und zu dürfen, gerade und vor allem im Wochenbett. Von Kind zu Kind blieb ich nach meinen Geburten länger im Bett und ließ mich versorgen wie eine Königin. Und von Kind zu Kind hatte ich dabei immer weniger Schuldgefühle und spürte immer mehr, wie gut mir dieses vollkommene Nichtstun von Zeit zu Zeit tut.

Diese Erfahrung nahm ich mit in meinen neuen Alltag. "Kommt, lasst uns heute faul sein" wurde für meine Kinder entsprechend bald zu einem anderen Wort für wirklich entspannte Nachmittage mit viel Fernsehen, Kakao und Abendessen vom Pizzadienst. Das gehört für sie heute genauso selbstverständlich zu ihrem Alltag wie unsere Ausflüge und Aktivitäten.

"Faul sein ist wunderschön", singt Pippi Langstrumpf auf dem Bildschirm, während mein Mann die Popcornmaschine anschmeißt und wir anderen uns gemeinsam aufs Sofa kuscheln. "Sag ich doch", sagt mein Kind zufrieden und schmiegt sich an mich. "Und du kannst es besonders gut."

Nora Imlau schreibt als freie Autorin für ELTERN, sie hat einen erfolgreichen Blog (nora-imlau.de) und viel Erfolg mit Bestsellern wie "So viel Freude, so viel Wut", Kösel, 20 Euro, oder "Mein Familienkompass", Ullstein, 22,99 Euro.

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Nora Imlau
Wutanfall? : 9 Dinge, die Kinder brauchen, um ihren Ärger auszudrücken https://www.eltern.de/kleinkind/9-dinge--die-kinder-brauchen--um-ihren-aerger-auszudruecken-13221206.html Kinder schauen sich vieles von ihren Eltern ab. Was sie bei uns lernen, nehmen sie oft mit bis ins Erwachsenenalter. Wie wir und unsere Kleinen mit Emotionen umgehen, ist deshalb besonders wichtig. Thu, 12 May 2022 15:32:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/9-dinge--die-kinder-brauchen--um-ihren-aerger-auszudruecken-13221206.html 2022-05-12T15:32:00Z

Kinder schauen sich vieles von ihren Eltern ab. Was sie bei uns lernen, nehmen sie oft mit bis ins Erwachsenenalter. Wie wir und unsere Kleinen mit Emotionen umgehen, ist deshalb besonders wichtig.

Ein Wutanfall kann bei Kindern in vielen Situationen auftreten. Manchmal ist es nur die Müdigkeit und er:sie ist überfordert und gereizt. Manchmal geht es vielleicht darum, eine weitere Folge der Lieblingsserie schauen zu dürfen, länger aufzubleiben oder ein Eis essen zu wollen, obwohl man doch beim Brokkoli "gar keinen Hunger" hatte. Was für uns und unsere Lieblinge aber essenziell ist, ist, diese Emotionen und Gefühlslagen zuzulassen und sie zu verstehen. Warum reagiert mein Kind so, wie es das gerade tut? Und was sollte ich dabei beachten? Hier kommen ein paar Tipps, die unseren Kindern helfen, ihren Ärger besser auszudrücken und damit auch besser zu managen.

1. Fragen, wie sich dein Kind fühlt

Gerade wenn es um Wut geht, ist die erste Reaktion von Eltern oft die Emotion zu unterbinden. Doch für dein Kind kann es extrem wichtig sein, die eigenen Gefühle und dessen:deren Stimmung auszudrücken. Wenn es lernt, dass wütend sein nicht ok ist, wird es sich zukünftig vielleicht verschließen. Und oft liegen hinter der Wut weitere komplexe Gefühle, die zu der Situation geführt haben. Wenn dein Kind traurig ist oder vielleicht beleidigt, kann das zu Wut führen, weil die Gefühle es überfordern. Also stelle die Frage: Wie fühlst du dich? Gebe den Gefühlen Worte und helfe deinem Kind zu verstehen, was gerade in ihm:ihr passiert.

2. Gefühle dürfen gefühlt werden

Kinder können ihre Emotionen noch nicht richtig regulieren. Als Erwachsene verstehen wir die Gefühlsausbrüche unserer Lieblinge aber oft nicht. Das liegt unter anderem daran, dass wir bereits besser über unser Verhalten reflektieren können und uns glücklicherweise lange nicht mehr so gefühlt haben wie ein Kleinkind das tut. Wenn dein Kind einen Wutanfall bekommt, ist die beste Idee, ruhig zu bleiben und es auf keinen Fall auszuschimpfen, zu verurteilen oder nicht ernst zu nehmen. Eine halbe Stunde Geschrei, nur weil es von der Badewanne ins Bett gehen soll? Anstatt für uns zu beschließen, dass unser Kind überreagiert, sollten wir lieber Punkt eins berücksichtigen und unser Kind danach fragen. Unsere Kinder sollten nicht denken, dass sie mit ihren Gefühlen etwas falsch machen. Sie sind ihr eigenes kleines Persönchen mit ganz eigenen Emotionen, die sie künftig nicht in sich hineinfressen sollen.

3. Dabei helfen, Gefühle auszudrücken

Gerade kleinen Kindern fehlt oft noch das Vokabular, um auszudrücken, warum sie wütend sind. Oder eben: ob sie überhaupt wütend sind. Kinder können lernen, Emotionen zu erkennen und diese in Zukunft zu beschreiben. Es kann beispielsweise helfen, deinem Kind Beispiele zu geben, um das Bild der Wut für ihn:sie zu verdeutlichen. Du kannst beispielsweise fragen, ob die Wut sich so groß anfühlt wie ein Elefant oder so stark ist wie ein Löwe. Auch Musik oder Malstifte können Hilfsmittel sein, die deinem Kind neue Ausdrucksweisen beibringen. Bücher oder Kinderserien sind ebenfalls tolle Helfer. Beispielsweise, wenn der wütende Löwe eigentlich so böse ist, weil er einen Dorn in der Pfote hat – oder der Hase wütend ist, weil seine Freund:innen ihn allein gelassen haben und er eigentlich einsam ist. So lernt dein Kind, wie Emotionen entstehen und dass Wut nicht immer nur auf eine Ursache zurückzuführen ist.

4. Die Kinder Kind sein lassen

Kinder sind individuell und vielseitig, genauso wie jeder andere Mensch auch. Deshalb sollten wir unseren Kindern beibringen, dass sie sie selbst sein dürfen und sie nicht ausbremsen. Beispielsweise wenn dein Kind unbedingt diese einen Schuhe anziehen will, wir die anderen aber schöner oder praktischer finden. Das ist kein triftiger Grund, ihn:sie nicht die Entscheidung selbst treffen zu lassen. Das kann den:die Kleine nämlich frustrieren und verärgern. Wenn die Kleinen anfangen, ihre eigene Person zu sein und ihre Wünsche zu kommunizieren, ist das etwas, dass wir loben sollten.

Die Ausnahme ist natürlich, wenn es darum geht, Sommerschuhe im Winter anzuziehen. Als Eltern sollten wir uns dann aber Zeit nehmen und in Ruhe erklären, warum das keine gute Idee ist. Oder noch besser: Unser Kind selbst darauf kommen lassen. Nach dem Motto: Denkst du, diese Schuhe sind wärmer oder kälter als diese? Und weiter: Ist es draußen warm oder kalt? Versuche dein Kind die Lösung selbst finden zu lassen und lobe es dafür. Das stärkt auch gleichzeitig das Selbstbewusstsein.

5. Erkläre deine eigenen Gefühle

Kinder lernen, was wir vorleben. Wir sind ihre Vorbilder und deshalb ist es wichtig, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn du also selbst ein bestimmtes Gefühl oder eine Emotion hast, dann teile das deinem Kind mit. Beispielsweise wenn es dich in einem Wutanfall angeschrien und verletzt hat, obwohl es das sicherlich gar nicht wollte. Erkläre ihm: "Dass du das gesagt hast, hat mich traurig gemacht, weil..." und lass dein Kind nicht im Ungewissen. Von selbst werden sie nicht wissen, wie du dich fühlst oder was dazu geführt hat. 

6. Selbst ein gutes Beispiel sein

Kinder saugen Informationen auf wie ein Schwamm.  Wenn du in einer Situation überreagierst und herumschreist, kann es sein, dass dein Kind dieses Verhalten auch annimmt. Sei dir deshalb bewusst, dass du ein Vorbild für dein Kind bist. Zu sehen, wie du mit deinen Emotionen umgehst, hilft auch deinem Kind. Bring deinen Kindern stattdessen die Kraft des Positiven bei: Gut über die eigenen Fähigkeiten zu reden hilft deinem Kind dabei zu lernen, sich zu motivieren und die eigenen Stärken zu erkennen. Wenn dein Kind aufgebracht oder gestresst ist, sollte es wissen, dass die Dinge wieder besser werden. Erkläre, wie er:sie reagieren kann und wie wichtig es ist, diese Emotionen zu fühlen und zu äußern, selbst wenn sie nur vorübergehend sind.

7. Ab nach draußen!

Frische Luft ist ein wahres Wundermittel. Beim Spielen auf dem Spielplatz oder im Park steigt die Laune deines Kindes oft wie von selbst. Denn draußen zu sein hilft auch den Kleinen, sich zu entspannen und durchzuatmen. In der Natur zu sein, zusammen mit den Menschen, die ihnen wichtig sind, hebt einfach die Stimmung. 

8. Manche Reaktionen haben Konsequenzen

Ein Kind darf fühlen, darf auch hin und wieder ausrasten und überfordert mit den eigenen Emotionen sein. Trotzdem sollten wir sie aber auch wissen lassen, dass es besser ist, Emotionen erst einmal auf sich selbst wirken zu lassen, ehe es zu einem Ausraster kommt. Sich schlecht zu fühlen heißt nämlich nicht, dass sie beispielsweise in ihrer Wut mit Dingen werfen, andere hauen oder uns böse Worte an den Kopf werfen sollten. Kinder sollten lernen, dass ihr Handeln auch Konsequenzen haben kann und zu was ihre Reaktion bei anderen Menschen führt. Beispielsweise Traurigkeit oder Sorge.

9. Ein Gefühl von Sicherheit

Der wohl wichtigste Punkt ist es, deinen Kindern ein offenes Ohr zu bieten. Er:sie sollte sich sicher dabei fühlen, mit dir über seine:ihre Emotionen zu sprechen. Der erste Schritt sollte daher immer sein, ruhig zu sein, zuzuhören, nicht zu verurteilen und die Emotionen des Kindes wahrzunehmen.

Verwendete Quelle: awarenessact.com

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Lena Kluß
Rebecca Mir und Co.: Promi-Mütter überraschen mit nie gesehenen Fotos ihrer Sprösslinge https://www.eltern.de/kleinkind/rebecca-mir---co---promi-muetter-zeigen-nie-gesehene-fotos-ihrer-kids-13219824.html Am Muttertag (8. Mai 2022) überraschten zahlreiche Promi-Mamas mit nie gesehenen Schnappschüssen und liebevollen Botschaften an ihre Kinder.  6-Jährige Tue, 10 May 2022 12:06:00 GMT https://www.eltern.de/kleinkind/rebecca-mir---co---promi-muetter-zeigen-nie-gesehene-fotos-ihrer-kids-13219824.html 2022-05-10T12:06:00Z

Am Muttertag (8. Mai 2022) überraschten zahlreiche Promi-Mamas mit nie gesehenen Schnappschüssen und liebevollen Botschaften an ihre Kinder. 

Viele Promi-Mütter behüten ihre Kinder, indem sie ihre Privatsphäre schützen und sie nur selten in der Öffentlichkeit zeigen. Zum Muttertag machen jedoch einige von ihnen eine Ausnahme.

Rebecca Mir

Rebecca Mir, 30, und Massimo Sinató, 41, sind im April 2021 zum ersten Mal Eltern eines Sohnes geworden. Ihren Spross halten die Moderatorin und der Tänzer seither allerdings größtenteils aus der Öffentlichkeit fern. Wenn das Paar Fotos zeigt, sorgen Rebecca und Massimo dafür, dass das Gesicht ihres Söhnchens nicht zu sehen ist. Selbst den Babynamen haben die beiden bisher noch nicht verraten. Zum Muttertag veröffentlicht die glückliche Mama jetzt aber einen niedlichen Schnappschuss mit ihrem Sohn. "Mein 2. Muttertag und ich könnte nicht glücklicher sein", schreibt die ehemalige GNTM-Kandidatin zu der Mutter-Sohn-Aufnahme im Grünen.

Alexandra Maria Lara

2014 machte der kleine Ben das Glück von Alexandra Maria, 43, und Sam Riley, 42, perfekt. Ob die Kinderplanung bei den beiden wohl schon abgeschlossen ist? "Das weiß man ja immer nicht", gab sie sich einst offen. Und fügte an: "Aber der eine, den wir haben, der ist so toll, wenn es nur der eine wäre, wäre das schon der absolute Jackpot." Die Schauspielerin genießt ihr Leben mit Kind. Und auch Sam geht in seiner Rolle als Vater allem Anschein nach voll auf, wie Alexandra Maria selbst einmal gegenüber GALA verriet: "Mein Mann ist ein Super-Daddy und ein Naturtalent! Von Anfang an stand er da wie eine Eins und hat sich in jeder Beziehung großartig um seinen Sohn gekümmert, ohne dass ich ihn um etwas bitten musste." Zum Muttertag gibt's ein neues Foto von Ben und das offenbart auch gleich seine Leidenschaft: das Lesen.

Fernanda Brandao

Fernanda Brandao, 39, feiert ihren ersten Muttertag! Der Hot-Banditoz-Star hat im April dieses Jahres eine Tochter zur Welt gebracht. Jetzt teilt die Neu-Mama eine goldige Aufnahme ihres Schatzes mit ihres Fans. "Happy mother's day", schreibt sie zu dem Schnappschuss, auf dem sie ihre kleine Maus in den Armen hält.

Verwendete Quellen: instagram.com, bunte.de

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf GALA.


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