VG-Wort Pixel

Geschwister Wenn das zweite Kind kommt

Geschwister: Wenn das zweite Kind kommt
© SolStock / iStock
Schwangerschaft, Geburt, Elternsein: Beim zweiten Kind ist das für dich und deinen Partner kein Neuland mehr. Für dein Erstgeborenes schon. Es wird neugierig sein, aber auch etwas ängstlich der Veränderung entgegensehen. Wie du dein Kind optimal vorbereitest und auf seine Fragen reagieren kannst, liest du hier.

Artikelinhalt

So machst Du Dein Kind "Geschwister-fit":

War Dein Erstgeborenes vorher unbestrittener Mittelpunkt der Familie, wird es nach der Geburt Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit der Erwachsenen mit dem neuen Baby teilen müssen. Damit das Große versteht, was da vor sich geht, solltest Du es gut auf die Ankunft des Geschwisterchens vorbereiten. Verheimlichen kannst Du Deine Schwangerschaft ohnehin nicht lange, selbst wenn Dein Bauch noch nicht so groß ist - Kinder können meist sehr früh spüren, dass sich in der Familie etwas verändert. Und darauf reagieren manche mit Wut, Trotz und Verweigerung.

  • Der richtige Zeitpunkt für das Verkünden der frohen Botschaft, spielt eine große Rolle. Ein- und Zweijährige haben noch kein Zeitgefühl, deshalb genügt es, ihnen ein paar Wochen vor dem Entbindungstermin von dem Neuankömmling zu erzählen.
  • Bleibe immer bei der Wahrheit und beschreibe das Baby realistisch als hungriges, schreiendes Windelbündel und nicht als Super-Spielgefährten. Das vermeidet große Enttäuschungen.
  • Krame beim Gespräch über das Baby in Erinnerungen an den Älteren. Wenn das Erstgeborene mitbekommt, dass es auch süß war und von allen verhätschelt wurde, kann es das Neue besser akzeptieren.
  • Eine Babypuppe mit Zubehör "zum Üben" macht fast allen Kindern Freude.
  • Wenn große Geschwister aussuchen dürfen, welche ihrer Ex-Spielsachen aus der Babyzeit für Nummer zwei geeignet sind, fühlen sie sich ernst genommen und trennen sich leichter von Dingen, die sie nicht mehr brauchen. Enteigne das Kind nicht einfach.
  • Der Vater spielt jetzt eine wichtige Rolle: Gewohnheiten und Rituale, die er nach der Geburt des Zweiten wahrnehmen soll, kann er jetzt schon übernehmen - zum Beispiel dem Kind abends etwas vorlesen, es in den Kindergarten bringen. Das erleichtert die Umgewöhnung.
  • Entthronte Erstgeborene brauchen neue Bezugspersonen: Oma oder Opa, Nachbarn oder Freunde: Kurz jemanden, der schnell da sein kann um das Kind zu füttern, trösten oder zum Spielplatz zu bringen. Wichtig ist auch, wer auf das Kind aufpasst, wenn die Mutter nach der Entbindung im Krankenhaus ist. Beim Papa ist das natürlich kein Problem, eine Großmutter dagegen, die sonst nur selten auftaucht, muss vorher gut eingeführt werden.
  • Kinder verkraften nur eine große Veränderung auf einmal. Es ist daher keine gute Idee, rund um die Geburt auch noch umzuziehen oder mit dem Kindergarten anzufangen.
Eltern Fallbackbild

Welche Fragen wird Dein erstes Kind haben?

Hier findest Du typische Fragen, die kleine Kinder beschäftigen, wenn die Mama schwanger ist und unsere Vorschläge für eine Antwort:

  • Kann das Baby zum Nabel herausschauen? Das geht nicht. Denn das Baby wächst in der Gebärmutter, das ist so etwas wie eine warme Höhle. Sie ist fest umschlossen von Muskeln und Haut. Und schau mal deinen Nabel an - der ist innen zu, so ist das bei allen Menschen. Deshalb kann das Baby nicht rausschauen.
    Tipp: Nicht zu ausführlich schildern, dass das Baby von Fruchtwasser, der Fruchtblase, Gewebs- und Muskelschichten umgeben ist. Das ist für Dein Kind noch zu abstrakt und könnte es eher ängstigen.
  • Was isst das Baby? Sein Essen bekommt das Baby über die Nabelschnur direkt im Bauch. Über den Mund kann es noch nichts essen. Die Nabelschnur ist eine Art Schlauch. Da kommt ganz fein zerteilt alles rein, was Mama isst. Im Bauch hat das Baby nie Hunger, weil immer genug Essen im Nabelschnurschlauch ist.
    Tipp: Es stimmt natürlich, dass Ungeborene über das Blut der werdenden Mutter versorgt werden. Aber Kinder ekeln sich, wenn sie sich vorstellen, Blut essen zu müssen. Mit der abstrakten Vorstellung, dass Nährstoffe über das mütterlich Blut transportiert werden, können Kinder frühestens mit acht etwas anfangen.
  • War ich auch im Bauch? Ja. Wir haben uns sehr auf Dich gefreut und den Bauch gestreichelt. Wir haben gewusst, dass du ein Mädchen / Junge bist und Dich schon mit Deinem Namen angesprochen. Oder: Wir haben uns überraschen lassen, ob Du ein Mädchen oder Junge bist.
    Tipp: Wenn Du ein Foto von Dir mit großem Baby-Bauch aus der ersten Schwangerschaft hast, dann zeige es Deinem Kind und erkläre ihm, dass es da in Deinem Bauch war.
  • Wie kommt das Baby aus dem Bauch? Wenn es dem Baby zu eng wird da drin, weil es schon so gewachsen ist, dann will es lieber auf die Welt. Dann kommt es zwischen den Beinen der Mama raus.
    Tipp: Erzähle bitte nichts über die Schmerzen bei der Geburt. Die einzige Botschaft, die Dein Kind daraus ziehen würde, ist: Das Baby tut der Mama weh.
Eltern Fallbackbild

Mehr zum Thema