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Schwangerschaft Was erwartet mich bei der ersten Untersuchung?

Frau mit Bauchschmerzen
© elenaleonova / iStock
Der erste Besuch bei der Frauenärztin nach dem Schwangerschaftstest zuhause - ganz schön aufregend! Hier erfährst du, was dich dort erwartet.

Auf einen Blick

  • Bei der ersten Vorsorgeuntersuchung bestätigt die Ärztin zunächst die Schwangerschaft. Weitere Untersuchungen sind Wiegen, Blutdruckmessen, Urinuntersuchung, Hb-Bestimmung.
  • Am besten sammelst du schon vor dem ersten Termin bei deiner Ärztin alle Fragen, die dich bewegen.
  • Nimm Unterlagen wie Impfpass oder Allergikerausweis direkt mit zum ersten Termin.
Dr. med Annette Klöpper, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Psychotherapie

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Dr. med. Annette Klöpper geprüft.

Warum zur Frauenärztin?

Klar, das Baby wächst auch ohne ärztliche Überwachung. Trotzdem machen die meisten Frauen nach dem positiven Schwangerschaftstest einen Termin bei ihrer Gynäkologin aus. "Wir beobachten seit langem, dass die Frauen immer früher kommen", berichtet Dr. Peter Hausser, bayerischer Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) aus seiner Bayreuther Praxis. Kein Wunder, schließlich möchte man ja in den allermeisten Fällen so früh wie möglich Gewissheit haben.

Schwangerschaft: Was erwartet mich bei der ersten Untersuchung?

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den ersten Termin?

Wenn du frühzeitig wissen möchtest, ob es diesmal geklappt hat, musst du nicht erst auf das positive Ergebnis eines Schwangerschaftstests warten. Denn der liefert erst etwa 14 Tage nach dem Eisprung sichere Ergebnisse. Der Frauenarzt dagegen kann mithilfe eines Bluttests schon früher feststellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Denn im Blut lässt sich das SchwangerschaftshormonHCG bereits sechs bis neun Tage nach der Befruchtung nachweisen.


Ist die Arztpraxis mit entsprechender Technik ausgestattet, kann der Gynäkologe ab der sechsten Schwangerschaftswoche beim sogenannten frühen Ultraschall darüber hinaus nicht nur die Schwangerschaft eindeutig feststellen, sondern auch überprüfen, ob sich der Embryo richtig in der Gebärmutter eingenistet hat. Allerdings: Bislang werden weder die Kosten für den Bluttest noch die des ersten Ultraschalls von den Krankenkassen übernommen.

Was passiert bei der ersten Untersuchung?

Bei der ersten Vorsorgeuntersuchung bestätigt die Ärztin zunächst die Schwangerschaft. Daneben stehen weitere Untersuchungen an: Wiegen, Blutdruckmessen, Urinuntersuchung, Hb-Bestimmung. Es wird dir auch Blut abgenommen, um deine Blutgruppe und den Rhesusfaktor zu bestimmen und weitere Tests – auf HIV und Röteln, den Antikörper-Suchtest und die Lues-Such-Reaktion – durchzuführen.
Im Vordergrund dieses Termins steht jedoch die Beratung. "Wir klären die Schwangere über mögliche Risiken auf, geben Tipps zur richtigen Ernährung sowie zum Zusammenhang von Karies und Ernährung in der Schwangerschaft", erklärt Dr. Hausser. Und die Frau hat natürlich Gelegenheit, die Fragen zu stellen, die ihr unter den Nägeln brennen.

Wie soll ich mich auf das Gespräch vorbereiten?

Bin ich schwanger? An diese Frage schließen sich meist unzählige andere an – auch medizinische. Was ist mit meinem Heuschnupfenmittel? Muss ich meine Katze abgeben? Muss ich den Mallorca-Urlaub jetzt absagen? Am besten, du sammelst all diese Dinge, die dich bewegen, schon vor dem Termin bei deiner Ärztin – so kannst du sie gleich bei der ersten Vorsorgeuntersuchung klären und gehst mit dem guten Gefühl aus der Praxis, dich rundum informiert zu haben.
Auch deine Ärztin hat Fragen: Sie wird sich vor allem für deine bisherige Krankengeschichte interessieren: Stoffwechsel-, Kinder- und Erbkrankheiten, mögliche Allergien, eventuelle Fehlgeburten und Abbrüche – dies sind Themen, die sie ansprechen wird. Und natürlich deinen Impfstatus. Deshalb nimm entsprechende Unterlagen wie Impfpass oder Allergikerausweis am besten gleich mit zum Termin.

Bekomme ich jetzt schon den Mutterpass?

Zunächst wird der Frauenarzt deine Blutprobe ins Labor schicken. Sobald die Ergebnisse vorliegen, trägt er diese in den Mutterpass ein und händigt ihn aus. Das wird allerdings ein paar Tage dauern. Sobald du stolze Besitzerin des Passes bist, solltest du ihn immer bei dir tragen – zu deiner Sicherheit und zu der deines Babys.

Noch Fragen?

Du hast doch noch Fragen, aber dafür reichte die Zeit angesichts des überfüllten Wartezimmers nicht aus? Am besten siehst du dich schon zu Beginn der Schwangerschaft nach einer Hebamme um. Sie ergänzt den Frauenarzt perfekt: So hat man zwei kompetente Ansprechpartner für die verschiedensten Themenbereiche, die einen durch die Schwangerschaft begleiten. Und: Viele Hebammen machen sogar Hausbesuche.


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