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Schwanger werden Einnistung: Es hat geklappt!

Einnistung der Eizelle
Einnistung der Eizelle
© Thinkstock
Die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter ist ein faszinierender Vorgang. Hier erklären wir alle Details: Was passiert da genau? Kann man die Einnistung spüren? Und kann man sie beeinflussen? Alle Antworten findest Du hier.

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Auf einen Blick

  • Nach der Befruchtung wandert die Eizelle etwa vier Tage durch den Eileiter in die Gebärmutter, bis zur endgültigen Einnistung kann es danach aber noch mehrere Tage dauern
  • Manche Frauen berichten, dass sie die Einnistung als ein Ziehen im Unterleib wahrgenommen haben
  • Bei der Einnistung kann es zu einer unbedenklichen Einnistungsblutung kommen
  • Embryo und Mutter sind ab dem zehnten bis elften Tag nach der Befruchtung über Blutgefäße miteinander verbunden

Die Zygote auf dem Weg zur Einnistung

Etwa vier Tage wandert die befruchtete Eizelle durch den Eileiter, bis sie in der Gebärmutter ankommt. Dabei hat sie fleißige Helfer: Die Flimmerhärchen im Eileiter schieben die Eizelle tatkräftig voran. In dieser Zeit bewegt sich der Keim (in diesem Stadium auch "Zygote" genannt) aber nicht nur, sondern entwickelt sich auch schon mit unglaublicher Schnelligkeit weiter. Zunächst teilt die Zygote sich in zwei identische Zellen und dann immer wieder, etwa alle zwölf Stunden einmal. Drei Tage nach der Befruchtung besteht der Keim bereits aus 32 Zellen. Die äußere Schicht der Zygote bilden Zellen, aus denen sich später der Mutterkuchen entwickelt und die den Embryo ernähren werden. Aus den inneren Zellen wird der Embryo selbst wachsen.
 

Schwanger werden: Einnistung: Es hat geklappt!

Die Blastozyste sucht nach dem richtigen Platz

Die Zellen der äußeren Schicht entwickeln sich zum Mutterkuchen

Ungefähr am vierten Tag nach der Befruchtung ist der Keim am Eingang der Gebärmutter angekommen. Er hat jetzt die Größe eines Stecknadelkopfes. In seinem Inneren hat sich ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum gebildet, der Keim wird jetzt auch als Blasenkeim oder Blastozyste bezeichnet. Nun wird sich die Blastozyste ein passendes Plätzchen zur Einnistung suchen. Bei der Wahl ihres neuen Zuhauses ist sie aber sehr wählerisch, daher kann es mehrere Tage dauern, bis sie sich endgültig niederlässt. Die Gebärmutter hat sich bereits seit Beginn des Zyklus auf ihren Gast vorbereitet und eine fruchtbare Schleimhaut aufgebaut, um ihn gut versorgen zu können.

Sobald die Blastozyste ihren Platz gefunden hat, bildet sich in der Gebärmutterwand eine Mulde, in die der Keim einsinkt. Auf diese Weise verbindet sich die Blastozyste mit dem Organismus der Mutter. Anschließend legt sich über die Grube eine dünne Haut, so dass die Eizelle vollständig bedeckt ist und gut versorgt werden kann. Das Eindringen der Eizelle in die obere Schicht der Gebärmutterwand nennen Mediziner auch Implantation. Im Fall einer Zwillingsschwangerschaft machen es sich auf diese Weise gleich zwei Eizellen in der Gebärmutter bequem.
 
Die Zellen auf der äußeren Schicht entwickeln sich nun zum Mutterkuchen, sie werden sich im Laufe der Schwangerschaft immer weiter ausdehnen. Ab jetzt wird der Keim als Embryo bezeichnet. Etwa am 24. Tag des Zyklus ist die Einnistung abgeschlossen.
 

Die Einnistung lässt den HCG-Spiegel steigen

Die Signale im Körper der Frau sind nun auf "schwanger" umgestellt. Die frühen Plazenta-Zellen bilden das Schwangerschaftshormon HCG. Das Signal an Eierstöcke und Hirnanhangdrüse, dass in den nächsten Monaten kein Eisprung stattfinden muss. Außerdem bilden die Eierstöcke vermehrt das Hormon Progesteron und sorgen so dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht abgebaut wird. Bereits zehn bis elf Tage nach der Befruchtung der Eizelle sind Embryo und Mutter über Blutgefäße miteinander verbunden.

Wann findet die Einnistung genau statt?

Wenn Du einen Zyklus von 28 Tagen hast, dann wird die Einnistung wahrscheinlich am 19. Tag stattfinden. Hast Du einen längeren Zyklus, nistet sich der Embryo entsprechend später ein. Wenn Du es genauer wissen möchtest, kannst Du Deine fruchtbaren Tage und den Tag der Einnistung mit unserem Fruchtbarkeitskalender errechnen.

Kann ich die Einnistung spüren?

Manche Frauen spüren die verschiedenen Phasen ihres Zyklus und berichten auch, dass sie die Einnistung durch ein Ziehen im Unterleib geahnt haben. Tatsächlich kann es sein, dass Du die Bewegungen des Eileiters beim Wandern der Zelle spürst. Aber eindeutige Signale gibt es nicht. So können die Schmerzen zum Beispiel auch auftreten, weil der Körper sich auf die Regelblutung einstellt. 
Allerdings können bei der Einnistung Blutgefäße in der Gebärmutterschleimhaut verletzt werden. Dies führt in manchen Fällen zu einer sogenannten Einnistungsblutung, die ein Paar mit Kinderwunsch stark verunsichern kann. Die Einnistungsblutung fällt aber normalerweise sehr leicht aus und ist viel heller als eine normale Regelblutung. Lies hier noch mehr über die ersten Schwangerschaftsanzeichen.

Kann ich die Einnistung beeinflussen?

Ebenso wie bei der Befruchtung gibt es keinen besonderen Trick, mit dem Du die Einnistung beeinflussen kannst. Aber Du kannst Deinem Körper Gutes tun, damit es eventuell etwas schneller klappt - zum Beispiel, indem Du Folsäure nimmst, mit dem Rauchen aufhörst, weniger Alkohol trinkst und Dich ausreichend bewegst. Hier findest Du alle Tipps zum Thema "Schneller schwanger werden".
 

Die Kinderwunschmedizin kann helfen

Nicht immer klappt es sofort mit der ersehnten Schwangerschaft. Hilfe bietet vielen Paaren die Reproduktionsmedizin mit ihren vielfältigen Verfahren - hier findest Du einen Überblick über die gängigsten Behandlungsmethoden.

Schwanger werden: Einnistung: Es hat geklappt!

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