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Schmerzen beim Eisprung Mittelschmerz: Ein Ziehen zeigt den Eisprung an

Mittelschmerz: Ein Ziehen zeigt den Eisprung an
Mittelschmerz: Ein Ziehen zeigt den Eisprung an
© Alliance / Thinkstock
Etwa jede vierte Frau spürt ihn, den so genannten Mittelschmerz. Als Ziehen oder Stechen im Unterleib tritt er rund um den Zeitpunkt des Eisprungs auf. Wir erklären, was hinter dem Mittelschmerz steckt, wie man ihn lindern kann und wie er Dir bei einem Kinderwunsch helfen kann, Deine fruchtbaren Tage auszumachen.

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Auf einen Blick

  • Der Mittelschmerz tritt bei manchen Frauen während der Ovulation bzw. ungefähr 14 Tage vor Beginn der nächsten Periode auf.
  • Die Intensität und Dauer des Mittelschmerzes wird von Frau zu Frau unterschiedlich wahrgenommen.
  • Die genaue Ursache für den Mittelschmerz ist wissenschaftlich nicht erwiesen, als wahrscheinlichste Ursache gilt aber das Aufplatzen des prall gefüllten Follikels während des Eisprungs.
  • Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können bei starkem Mittelschmerz Linderung verschaffen.

Wie fühlt sich der Mittelschmerz an?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, da der Schmerz von Frau zu Frau ganz verschieden wahrgenommen wird. Manche Frauen spüren ihn gar nicht. Auch die Intensität und Dauer beschreiben sie ganz unterschiedlich. Der Mittelschmerz kann nur ein paar Minuten lang andauern, mehrere Stunden oder sogar ein bis zwei Tage. Er macht sich von diffus bis stark schmerzend bemerkbar, meistens als leichtes bis mittelschweres Ziehen oder als Stechen im Unterleib – und zwar auf Höhe der Eierstöcke. Aber die Beschwerden können auch krampfartig auftreten und sehr schmerzhaft sein. Bei manchen Frauen strahlt der Schmerz vom Unterbauch aus sogar in den Rücken oder die Beine aus oder äußert sich durch ein unangenehmes drückendes Gefühl im Dammbereich. Der Schmerz kann in einem Monat sehr stark zu spüren sein und im nächsten kaum oder gar nicht. Außerdem wechselt der Mittelschmerz die Seite – je nachdem, welcher Eierstock aktiv ist. Und so kann die schmerzende Seite mitunter monatlich wechseln. Allgemeines lässt sich also kaum feststellen.

Frau hält Kalender mit markierten Tagen vor ihr Gesicht.

Was löst den Mittelschmerz aus?

Die genaue Ursache für den Mittelschmerz ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Als die wahrscheinlichsten gelten aber die folgenden Gründe: Kurz bevor der Follikel, also das Eibläschen, aufreißt und die Eizelle freigibt, ist er bereits sehr prall gefüllt. Die Spannung, die dadurch und durch das Aufplatzen des Follikels entsteht, kann einen Schmerz auslösen. Beim Aufplatzen tritt außerdem Flüssigkeit aus, die das Bauchfell reizen und dadurch als Ursache hinter dem Schmerz liegen könnte.

Zu welchem Zeitpunkt tritt er auf?

Bei den meisten Frauen tritt der Mittelschmerz immer ungefähr zur gleichen Zeit auf, und zwar etwa in der Mitte des Zyklus um den Eisprungtag herum, daher nennt man ihn auch Ovulationsschmerz. Oft treten die Beschwerden zusammen mit der so genannten Ovulationsblutung auf, einer kurzen Blutung, die eher einem rötlich oder bräunlich verfärbtem Zervixschleim gleicht. Der Mittelschmerz kann vor, nach und direkt am Eisprungtag auftreten, der zeitliche Zusammenhang ist nicht exakt bestimmbar und individuell verschieden. Trotzdem liefert er einen ungefähren Anhaltspunkt für die fruchtbaren Tage, was besonders hilfreich ist, wenn man schwanger werden möchte. Je nach Zykluslänge tritt etwa zwei Wochen später die Periode ein.
Als Richtwert für eine natürliche Verhütung ist der Mittelschmerz übrigens ungeeignet, da er keinen sicheren Aufschluss darüber geben kann, wann die unfruchtbare Phase beginnt oder endet.

Ist der Mittelschmerz ein zuverlässiges Signal für den Eisprung?

Wer den Mittelschmerz spürt, kann also genau bestimmen, wann der Eisprung stattfindet? Jein – zumindest ist dieses Signal als einziges Mittel zur Familienplanung nicht zuverlässig. Allerdings kann er helfen, die Zeit der fruchtbaren Tage im Zyklus einzukreisen. Das gelingt, indem man ihn zusammen mit anderen Symptomen kombiniert betrachtet.
Der weibliche Körper deutet mit verschiedenen Symptomen auf einen nahenden Eisprung hin. Und das kann, gerade wenn man schwanger werden möchte, sehr hilfreich für die natürliche Familienplanung sein. Den eigenen Körper und dessen Signale verstehen zu lernen, kann bei einem Kinderwunsch helfen, schwanger zu werden. Zu den verschiedenen Symptomen, die einen Eisprung ankündigen, zählen unter anderem die Beschaffenheit des Muttermunds, eine höhere Basaltemperatur, ein veränderter Zervixschleim und die kurze Ovulationsblutung. Betrachtest Du zum Beispiel die Konsistenz des Zervixschleims und die Werte der Basaltemperaturkurve, kann der Mittelschmerz Dir helfen, die fruchtbaren Tage herauszufinden. Dazu am besten das genaue Einsetzen der Periode sowie die verschiedenen Symptome ein paar Monate lang im Eisprungkalender oder unserer Eisprung-App dokumentieren und auswerten. Hier geht es zu unserer Eisprung-App, mit der du auch unterwegs Deine fruchtbaren Tage im Blick hast.
Wenn Du Symptome und Deine Regelblutung zusammen über einen längeren Zeitraum hinweg dokumentierst, weißt Du, an welchen Tagen Ihr Sex haben solltet, um die Chance zu erhöhen, schwanger zu werden. Allerdings können dich die verschiedenen Eisprung-Symptome bei Deinem Kinderwunsch nur leiten, wenn Du einen halbwegs regelmäßigen Zyklus hast.
Bedenke aber auch, dass der Mittelschmerz nicht als eindeutiges Zeichen dafür gedeutet werden kann, dass auch wirklich ein Eisprung stattfindet. Genauso gilt aber auch, dass ein fehlender Mittelschmerz keinen fehlenden Eisprung bedeutet. Also kein Grund zur Panik.

Was hilft beim Mittelschmerz?

Für eine schnelle Linderung können eine Wärmflasche oder ein erwärmtes Dinkelkissen sorgen, auch ein warmes Bad kann entspannend wirken. Zum Glück ist der Schmerz meist schnell überwunden. Versuchsweise kannst Du auch Magnesium einnehmen, um Krämpfe im Unterleib zu lösen. Erst wenn die Schmerzen länger anhalten und relativ stark sind, solltest Du lieber einen Arzt aufsuchen. Heftige Schmerzen im Leistenbereich können immer auch eine andere Ursache wie zum Beispiel eine Blinddarmentzündung haben.


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