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Schwanger werden Befruchtung: Ein neues Leben entsteht

Spermien schwimmen auf Eizelle zu
© ridersuperone / Shutterstock
Die wichtigsten Infos zur Befruchtung: Was geschieht eigentlich genau, wenn eine Eizelle von einem Spermium befruchtet wird? Wie lange können Samenzellen überleben? Und was ist ein Y-Samenfaden?

Wir wollen ein Baby machen! Dann sollten Sie um den Eisprung herum möglichst viel Sex haben. Und dann? Etwas Geduld muss jetzt sein, bevor Sie mit einem Schwangerschaftstest herausfinden können, ob es geklappt hat. Aber vielleicht wollen Sie ja genau wissen, wie das funktioniert mit der Befruchtung? Hier erklären wir alle wichtigen Fakten.

Fakten zur Befruchtung: Los geht's mit dem Massenstart

Am Anfang sind es unglaublich viele: Etwa 100 Millionen Samenfäden machen sich nach der Ejakulation gemeinsam auf den Weg zur Eizelle. Aber 90 Prozent der winzigen, schwänzchenpeitschenden Spermien können dem keimfeindlichen Spermienmilieu nicht entwischen und sterben ab. Der Rest wedelt sich durch die Gebärmutterhalskanal bis in die Uterushöhle. Aber welches Spermium wird es bis zur Befruchtung schaffen?

Fakten zur Befruchtung: Erst mal auftanken und ausrichten

Spermien sind zwar beweglich, aber ohne Hilfe kommen sie nicht weit: Sie brauchen den Schleim am Muttermund und im Gebärmutterhals, der sie mit speziellen Zuckerstoffen auftankt. Das Sekret weist den Samenfäden außerdem den Weg; es bündelt sie und schiebt sie wie auf einer Schiene nach oben. Ohne diese Führung würden die Spermien im Kreis schwänzeln. Und niemals zur Befruchtung der Eizelle kommen.

Schwanger werden: Befruchtung: Ein neues Leben entsteht

Fakten zur Befruchtung: Jetzt kommt die gnadenlose Auswahl

Auch in normal fruchtbarem Ejakulat finden sich verformte Spermien, solche mit zwei Köpfen oder mit fehlenden Schwänzchen. Das Sekret im Gebärmutterhals sortiert die beschädigten Samenfäden aus: zweiköpfige können sich nicht in den richtigen Pfad einfädeln (weil sie zu groß sind), schwanzlose biegen ab, weil kein "Heckruder" für Stabilität sorgt.

Fakten zur Befruchtung: Manche laufen ins Leere

Mindestens die Hälfte der Spermien biegt aus der Gebärmutter falsch ab - und zwar in den Eileiter, der in diesem Zyklus keine befruchtungsfähige Eizelle bereithält. Das Gewebe absorbiert Spermien, die sich verlaufen haben. Sie werden bei der Befruchtung keine Rolle mehr spielen.

Fakten zur Befruchtung: Nur acht Stunden Zeit

Die Eizelle, die größte Zelle im menschlichen Körper (mit einem Durchmesser von einem Zehntel Millimeter), hat eine sehr begrenzte Lebensdauer. Gerade mal acht Stunden lang ist sie befruchtungsbereit. Dennoch besteht an etwa fünf Zyklustagen die Chance, dass sich Ei- und Samenzellen vereinen: Spermien können bis zu fünf Tage im Eileiter überleben und auf die Eizelle warten. Hier mehr zum Thema: Wie lange überleben Spermien?

Fakten zur Befruchtung: Der Brauttanz vor dem Ei

Einige hundert Samenfäden schaffen den Weg und bestehen die Auswahl, sie umschwirren schließlich die befruchtungsbereite Eizelle. Zum Zug kommt nicht das schnellste Spermium, sondern das von der Eizelle ausgewählte: Ihre äußere Hülle schickt Lockstoffe aus. Der Helm auf einem der wartenden Spermienköpfchen reagiert darauf am stärksten. Und für diesen Samenfaden macht die Eizelle nun ihre zähe Hülle auf. Im gleichen Moment wird der Weg nach innen für alle anderen Spermien verriegelt. Denn zur Paarung gehören nur zwei Zellkerne, ein weiblicher und ein männlicher.

Fakten zur Befruchtung: Die Ruhe nach dem Sturm

Langsam treiben der Zellkern des Spermiums und der Zellkern der Eizelle aufeinander zu. Sie lösen ihre Hüllen, ihre Chromosomen formen sich zu 23 Paaren - die Chiffre für einen neuen, einzigartigen Menschen.

Fakten zur Befruchtung: Das Geschlecht wird bestimmt

Eizellen tragen immer das Geschlechtschromosom X in ihrem Zellkern, Spermien können mit einem X oder einem Y ausgestattet sein. Kommt ein X-Spermium zum Zug, wird es ein Mädchen, bei einem Y-Samenfaden wird es ein Junge. Lange Zeit wurden den Y-Spermien schnelle Siegerfähigkeiten zugesprochen. Sex zum Eisprung, so hieß es, bringt die leichteren, schneller mit dem Schwänzchen peitschenden Jungen-Samenfäden nach vorn. Seit man bei der Zeugung zuschauen kann (bei IVF), haben Fruchtbarkeitsmediziner entdeckt: Geschwindigkeit und geringeres Gewicht bringen den Y-Spermien keinen Vorsprung. Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass das Hormonklima der Frau bis in die Hülle der Eizelle wirkt. Diese Hülle erwählt das Spermium, das dann zum Zuge kommt.

Sie wollen noch mehr wissen?

Wann findet der Eisprung statt? Und kann man ihn spüren? Alles dazu lesen Sie in unseren Artikeln "Der Eisprung: Jetzt können Sie schwanger werden!" und "Der Mittelschmerz: Ein Ziehen zeigt den Eisprung an"

Hier erfahren Sie alles zum Thema Einnistung : Was passiert da genau? Kann man die Einnistung spüren? Und kann man sie beeinflussen?

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