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Tee für Babys Welche Tees eignen sich für Babys?

Baby trinkt im Winter draußen Tee aus einem Becher
© tatyana_tomsickova / iStock
Tee ist – ungesüßt – ein gesunder Durstlöscher und hilft zudem noch prima, wenn das Bäuchlein zwickt oder das Baby hustet. Welche Tees sich für Babys eignen und ab wann, liest du hier.

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Auf einen Blick

  • Das beste Getränk für Babys ist, neben Muttermilch, ganz einfach Wasser.
  • Tees sollten nicht als tägliches Getränk, sondern nur bei Beschwerden, etwa Bauchweh, gegeben werden.
  • Geeignete Teesorten sind zum Beispiel Fencheltee und Anistee, am besten verdünnt.
  • Für Babys nicht geeignet sind zum Beispiel Pfefferminztee und schwarzer Tee.
  • Achtung: Fertigtees für Babys enthalten oft Zucker oder süße Fruchtsaftzusätze.

Tee ist gesund, er löscht den Durst, es gibt ihn in vielen Varianten – und: Er schmeckt lecker! Außerdem hilft er gegen zahlreiche Beschwerden. Zumindest für uns Große ist das so. Kinder sollten nicht zu früh zur Teeflasche greifen. Und hinein gehören auch nur spezielle Babytees oder für Babys geeignete Teesorten.

Welcher Tee ist für Babys geeignet?

Die Engländer zelebrieren den Five o'Clock Tea, in China ist die Teekultur ein richtiger Kult, in der Türkei ist der Tee ein Zeichen der Gastfreundschaft und auch hierzulande ist Tee sehr beliebt. In Teeläden, Bioläden und Supermärkten gibt es viele verschiedene Sorten – und auch die Bandbreite an Babytees ist enorm.

  • Fencheltee:  Fencheltee ist der Favorit für Säuglinge: Er beruhigt und hilft gegen Blähungen. Außerdem trifft er mit seinem leicht süßlichen Aroma den Babygeschmack voll und ganz.
  • Hagebutten- und Hibiskustee: Der ist zwar auch für Babys geeignet, aber viele Kinder mögen ihn wegen seines säuerlichen Geschmacks eher nicht.
  • Kamillentee: Ein Tee aus Kamille wirkt beruhigend auf Magen und Darm und soll entzündungshemmend sein.
  • Anistee (meist als Mischung): Er hilft bei Bauchschmerzen und Blähungen und löst den Schleim bei Husten.
  • Roiboos-Tee: Dieser Tee aus Afrika enthält kein Koffein, dafür aber Mineralstoffe. Der Tee des Rotbuschs ist völlig ohne Reizstoffe, hat einen süßlichen Geschmack, er wirkt krampflösend – und ist für Kinder gut geeignet.
Ein Kleinkind sitzt in einem Babystuhl und hält einen gelben Trinkbecher in den Händen

Welche Tees sind nicht für Babys geeignet?

Nicht für Babys geeignet sind:

  • Pfefferminztee: Pfefferminztee ist zwar ein bewährtes Hausmittel – wegen des ätherischen Öls aber nicht für Säuglinge und Kleinkinder geeignet (Gefahr des Atemstillstands).
  • Schwarztee und Grüner Tee: Beide enthalten Gerbstoffe und wirken anregend – und sind deshalb nicht für Babys und Kinder geeignet.

Ab wann dürfen Babys Tee trinken?

Wird das Baby voll gestillt, ist zusätzliche Flüssigkeit nicht nötig: Muttermilch enthält alles, was Babys brauchen und ist Durstlöscher und Nahrung in einem, selbst in heißen Sommern. Wenn zusätzlich zum Stillen ein Teefläschchen angeboten wird, kann es sein, dass das Baby mit einer sogenannten "Saugverwirrung" reagiert: Das Trinken aus der Flasche ist für Babys einfacher und mit dem Wechsel zwischen Brustwarze und Sauger kommen sie oft nicht so gut klar. Zum Teil gibt es dann Probleme beim Stillen. Zudem kann der Tee im Babymagen das Hungergefühl reduzieren und bringt den Stillrhythmus aus dem Gleichgewicht.

Wenn Babys Beikost bekommen
Sobald zugefüttert wird, sollten Babys auch extra Flüssigkeit angeboten bekommen. Gewöhne dein Baby aber besser an reines Wasser, entweder abgekochtes Leitungswasser oder stilles Mineralwasser, das ausdrücklich für die Säuglingsernährung geeignet ist. Auch wenn Dein Baby schon etwas größer ist, empfiehlt es sich, konsequent Wasser als Durstlöscher anzubieten – und Tee nur bei Beschwerden. Für den Anfang eignet sich am besten Fencheltee, da er süßlich schmeckt und gegen Blähungen hilft, die kleine Babys oft quälen.
Babys, die nicht gestillt werden, benötigen vor allem an heißen Sommertagen auch dann schon zusätzliche Flüssigkeit, wenn sie noch keine Beikost bekommen.

Was ist bei Babytees zu beachten?

  • Wichtig ist, dass der Tee für dein Baby keinen Zucker enthält (auch keinen Malz-, Trauben- oder Milchzucker oder etwas anderes im Kleingedruckten, das auf "-ose" endet.) und dass keine Eiweißextrakte enthalten sind. Der Zucker schadet den Babyzähnchen – dein Baby gewöhnt sich schnell an den wunderbar süßen Geschmack und möchte mehr davon.
  • Der Babytee sollte auch nicht mit Fruchtsaft gemischt sein, denn Fruchtsäfte enthalten von Natur aus viel Zucker.
  • Babytees sollten immer aus streng kontrollierten biologischem Anbau stammen.
  • Der Geschmacksinn von Babys ist empfindlich – Babytees dürfen ruhig mit viel Wasser verdünnt werden.
  • Dein Baby sollte die Flasche nur im Mund haben, wenn es auch wirklich trinkt. Zu viel Nuckeln schadet den Zähnen.

Wie viel Tee dürfen Babys trinken?

Babys sollten eher selten Kräutertee bekommen. Der Grund: eine mögliche Verunreinigung mit Pyrrolizidinalkaloiden (PA). PA sind krebserregende Stoffe, die von vielen Pflanzen zur Abwehr von Fressfeinden gebildet werden, zum Beispiel Vergissmeinnicht, Huflattich, Borretsch und Beinwell. Werden solche Pflanzen aus Versehen mitgeerntet, können die PA in den Tee gelangen. Zwar sind die Mengen, die bisher in Kräutertees gefunden wurden, so gering, dass Menschen sich nicht direkt mit dem Tee vergiften können. Trinkt man aber täglich in reichlichen Mengen von solch einem verunreinigten Tee, dann kann das tatsächlich der Leber schaden. Bioprodukte sind übrigens nicht weniger belastet, da es sich bei den PA um einen natürlichen Inhaltsstoff der Pflanzen handelt.
Deshalb sagt das Bundesamt für Risikobewertung: „Insbesondere Eltern wird empfohlen, ihren Kindern nicht ausschließlich Kräutertees und Tee anzubieten, sondern auch andere Getränke wie Wasser oder mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte zu reichen.“
Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, wählt Babytee von Herstellern, die ihre Produkte regelmäßig auf den PA-Gehalt testen.

Verwendete Quellen

Stiftung Warentest: Kinder- und Baby­tees – viel Zucker in fertigem Tee-Saft-Mix
Verbraucherzentrale – Pyrrolizidinalkaloide in Kräutertees und Tees
Bundesinstitut für Risikobewertung: Fragen und Antworten zu Pyrrolizidinalkaloiden in Lebensmitteln

ELTERN

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