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Babypflege Zehn Fragen zur Pflege von Babys

Babypflege
© Mladen Zivkovic / iStock
Wie viel Pflege braucht mein Baby und worauf können wir getrost verzichten? Hier findest du Antworten auf zehn häufig gestellte Fragen zum Thema Babypflege.

Artikelinhalt

Auf einen Blick

  • Ein Baby muss nicht unbedingt gebadet werden. Warmes Wasser und ein Waschlappen reichen zum Säubern.
  • Das beste Hilfsmittel gegen einen wunden Po ist frische Luft. Deswegen das Baby öfter "unten ohne" spielen lassen.
  • Fingernägel am besten schneiden, wenn das Kind schläft. Dabei die Finger des Babys gut festhalten.
  • Für die Reinigung der Ohren bitte keine Wattestäbchen benutzen, sondern mit dem Zipfel eines Taschentuchs den Ohrenschmalz vorsichtig herausreiben.

Babypflege: Brauche ich Badezusätze für das Bad meines Säuglings?

Das Wichtigste vorweg: Das beste Mittel zur Babypflege ist warmes Wasser. Gesunde Babyhaut benötigt keine Badezusätze, denn Seife und manche Schaumbadzusätze trocknen die Haut zusätzlich aus. Für Kinder, die bereits trockene Haut haben, kann man zwei bis drei Tropfen Weizenkeimöl ins Badewasser geben. Falls du stillst, kannst du auch ein wenig abgepumpte oder ausgestrichene Muttermilch mit ins Badewasser geben. Das tut empfindlicher Babyhaut gut. Wer mag, kauft spezielle Badeöle für die Säuglingspflege.

Babyhaut: Das macht sie so besonders

Babypflege: Genügt eine Katzenwäsche?

Ja, denn Säuglinge sind eigentlich nicht schmutzig. Es reicht, wenn du dein Kind mit einem Waschlappen ohne Seife sanft abreibst. Achte auch auf die vielen kleinen Hautfalten. Besonders am Hals, unter den Achseln und in der Leiste sammeln sich oft Hautschuppen, die regelmäßig abgewischt werden sollten. Sonst kann sich die Haut dort entzünden. Wenn dein Kind empfindliche Haut hat, kannst du diese Stellen auch mit ein wenig Babyöl einreiben. Dazu einfach etwas Öl auf deine Finger träufeln und dann damit sanft die Hautfalten entlangfahren.

Manche Kinder genießen es, wenn man sie nach dem Waschen trockenföhnt. Das trocknet allerdings die Haut aus und sollte deshalb nur gelegentlich passieren. Und Achtung: Bei warmer Luft entspannen Babys, sodass sie manchmal plötzlich lospinkeln. Damit besonders bei Jungs kein Urinstrahl den Föhn trifft, bitte immer den Unterleib mit einer Windel oder einem kleinen Handtuch abdecken oder weit genug wegstehen.

Ein Neugeborenes wird nach dem Waschen getrocknet.

Babypflege: Wie pflege ich einen wunden Po?

Der Po ist knallrot und dein Kind jammert, sobald du die gereizten Stellen berührst? Ein wunder Poist natürlich nicht schön, lässt sich aber leider nicht immer verhindern. Vielleicht reagiert dein Kind empfindlich auf ein bestimmtes Lebensmittel oder Gewürze. Auch zahnende Babys haben häufiger mit einem wunden Po zu tun. Urin und Stuhlgang reizen die angegriffene Haut dann zusätzlich. Deshalb: Wickel dein Kind am besten häufiger als sonst und pflege den Po dabei mit reinem Wasser.

Gönne deinem Kind wenn es geht auch viel windelfreie Zeit und lass es in einem geheizten Raum ohne Windeln strampeln. So heilt die Haut am besten. Wenn du unterwegs bist und dein Baby eine Windel tragen muss, lege ihm etwas Heilwolle in die Windel, das sorgt für eine gute Belüftung. Zur Reinigung kannst du dann am besten Öltücher verwenden. Heilsalben wie beispielsweise Ringelblumensalbe oder Zinksalben unterstützen den Heilungsprozess zusätzlich.

Wichtig: Wenn die Haut nässt und sich kleine Knötchen bilden, die sich am Rand kräuseln, am besten einen Kinderarzt aufsuchen. Eventuell hat dein Baby eine Pilzinfektion.

Spiele für den Wickeltisch

Wunder Po

Säuglingspflege: Wie lange darf mein Neugeborenes baden?

Nach neuesten internationalen Richtlinien besteht keine erhöhte Infektionsgefahr, wenn Neugeborene gebadet werden, bevor der Nabelschnur-Rest abgefallen und der Nabel vollkommen verheilt ist. Allerdings sollten Neugeborene nicht gleich nach der Geburt gebadet werden, damit die wertvolle Käseschmiere nicht abgewaschen wird. Sie enthält Stoffe, die die Haut des Neugeborenen schützen und pflegen.

Weil die Haut von Neugeborenen nur ein Fünftel so dick ist wie die von Erwachsenen, ist sie sehr empfindlich. Deshalb im ersten Lebensjahr lieber nicht länger als zehn Minuten baden. Kleinkinder über einem Jahr können dann länger im Wasser planschen. Wie häufig du dein Kind badest, bleibt ganz dir überlassen. Ein Muss ist das Baden nämlich nicht. Wenn dein Kleines gerne badet und nicht zu trockener Haut neigt, kann es ruhig öfter baden. Wenn es zu den Kindern gehört, die nicht gerne baden, mach dir keine Gedanken. Es reicht, dein Baby ab und zu mit einem Waschlappen abzureiben.

Babypflege: Was kann ich gegen starke Schuppen tun?

Baby mit trockener Kopfhaut
© Rafael Abdrakhmanov / iStock

Die dicke, klebrige Schuppenschicht, die sich bei vielen Säuglingen auf der Kopfhaut bildet, finden viele Eltern unschön. Doch Grund zur Sorge besteht nicht: Die Schuppen sind völlig harmlos und bilden sich nur so lange, bis die Talgdrüsen richtig arbeiten. Wenn du nicht warten willst, kannst du die befallenen Hautflächen mit Babyöl oder Olivenöl abtupfen, eine Stunde einwirken lassen, und dann die Beläge vorsichtig mit einem Kamm lösen. Danach das Köpfchen mit lauwarmen Wasser abwaschen.

Säuglingspflege: Warum hat mein Kind Pickel?

In den letzten Monaten der Schwangerschaft bildet der mütterliche Körper Hormone, die beim Baby die Reifung der Lunge und Entwicklung des Immunsystems vorantreiben. Allerdings bewirken sie auch, dass Talgdrüsen in der Haut des Kindes verstopfen. Die Folge: Neugeborenen-Akne. Kleine Jungen haben damit etwas häufiger zu tun als Mädchen. Eine besondere Pflege braucht die Haut nicht.

Eltern sollten die Pickelchen auch bitte nicht ausdrücken. Das tut dem Baby weh und kann unangenehme Entzündungen nach sich ziehen. Am besten, du verzichtest auf parfümierte Pflegeprodukte, solange das Gesicht deines Kindes aussieht wie ein Streuselkuchen. Ansonsten einfach abwarten. Meist klingt die Neugeborenen-Akne zwei bis drei Monate nach der Geburt wieder ab.

Babylaunen: Das mögen Babys gar nicht

Säuglingspflege: Wie pflege ich die Haare meines Babys?

Babys brauchen eigentlich gar kein Shampoo. Ihr feines Haar kann einfach beim Baden mitgewaschen werden und ist mit oder ohne Haarwaschmittel gepflegt und sauber. Erst wenn das Haar des Kindes dichter geworden ist, ist ein mildes Baby-Shampoo sinnvoll. Es ist schonender für die Kopfhaut als das Haarwaschmittel für Erwachsene und brennt nicht in den Augen. Achte aber trotzdem beim Waschen darauf, den Kopf deines Kindes nach hinten zu halten, damit Shampoo und Wasser nicht in die Augen laufen. Die Haare nach dem Baden gut abtrocknen, damit sich dein Kleines nicht erkältet.

Babypflege: Wie warm sollte das Badewasser sein?

Eltern baden Baby in Babybadewanne
© Halfpoint / iStock

Der Körper deines Kindes beherrscht erst ab dem zweiten Lebensjahr die Wärmeregulation über die Haut. Deshalb ist es wichtig, dass es Babys beim Baden schön warm haben. Am besten, du heizt das Badezimmer auf mollige 24 Grad auf. Achte darauf, dass Fenster und Türen geschlossen sind, damit dein Kind keine Zugluft abbekommt. Das Badewasser sollte nicht zu heiß und nicht zu kalt sein. Eine Temperatur von etwa 37 Grad ist ideal.

Tipp: Am besten, du kaufst in einer Drogerie ein extra Badethermometer. Damit kannst du die Wassertemperatur am einfachsten überprüfen.

Säuglingspflege: Wie schneide ich meinem Kind am besten die Finger- und Fußnägel?

In den ersten Wochen nach der Geburt sind die Nägel meist noch so weich, dass du überstehende Ränder einfach vorsichtig abzupfen kannst. Etwas später aber haben Säuglinge manchmal ganz schön scharfe Nägel, mit denen sie sich selbst unschöne und schmerzhafte Kratzer zufügen können. Mit einer abgerundeten Nagelschere, die es in Drogerien speziell für Babys gibt, können Eltern die kleinen, weichen Nägel etwas entschärfen. Das funktioniert am besten, wenn das Kind schläft. Halte die kleine Hand gut vorn an den Fingern fest und drücke eventuell die Fingerkuppe etwas nach unten. So kommst du mit der Schere besser an den Nagel. Versuche beim Fingernagelschneiden, dem leichten Halbrund der natürlichen Nagelform zu folgen. Dunkle Ränder bitte auf keinen Fall mit der Spitze einer Feile säubern. Das könnte das weiche Nagelbett verletzten.

Einem Baby werden mit einer Nagelschere die Fingernägel gekürzt

Babypflege: Wie kann ich die Ohren und Augen pflegen?

Bei der Pflege kleiner Babyohren ist weniger tatsächlich mehr. Denn: Ohren besitzen eine so genannte Selbstreinigungsfunktion. Ohrenschmalz gelangt langsam, aber stetig aus dem Ohr heraus und kann dann ganz einfach mit einem dünnen Papiertuch oder dem Zipfel eines Handtuchs aus der Ohrmuschel gerieben werden. Ohrenstäbchen sind unnötig und für Babys sogar ungeeignet. Denn die Kleinen bewegen sich oft ruckartig. Steckt dann ein Ohrenstäbchen im Ohr, kann das Trommelfell verletzt werden. Abgesehen davon wird Ohrenschmalz durch Wattestäbchen oft noch tiefer in den Gehörgang geschoben. Irgendwann kann sich so ein Pfropf bilden, der den Gehörgang dann verschließt und vom Kinderarzt herausgespült werden muss.

Dein Kind hat nach dem Schlafen verklebte Augen? Oft liegt das daran, dass die Tränendrüsen nach der Geburt noch nicht richtig arbeiten und die Tränenkanäle, durch die Flüssigkeit aus den Augen abläuft, noch nicht voll entwickelt sind. Um Beläge oder kleine Krusten vom Augen zu entfernen, können Eltern Watte zwischen Daumen und Zeigefinger drehen, sodass ein Stiel entsteht. In abgekochtes, kühles Wasser tauchen und damit die Beläge abwischen. Wichtig: bitte immer von außen nach innen abwischen.

Tipp: Wenn du stillst, kannst du auch etwas Muttermilch auf die Watte geben. Ein wahres Wundermittel, auch bei der Säuglingspflege. Sie löst die Verklebungen und wirkt zudem entzündungshemmend.


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