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Baby 7 Monate So entwickelt sich euer Baby im 7. Lebensmonat

Baby mit zwei Zähnchen lächelt
© marina shin / Shutterstock
Im siebten Monat wird euer Kind immer mobiler. Es findet kleinste Krümel unterm Esstisch und übt, sich allein aufzusetzen. Außerdem bildet es Doppelsilben wie ma-ma und ba-ba, allerdings noch ohne Bedeutung. Was noch passiert im 3. Monat? Hier alles Wichtige.

Ein halbes Jahr ist euer Baby jetzt alt – und kullert, rutscht oder krabbelt jetzt wahrscheinlich am liebsten dorthin, wo es spannend ist. Auch das Greifen wird in diesem Alter immer genauer und sicherer. Schwups, verschwinden immer kleinere Teile im Babymund. Heißt für euch im siebten Monat: regelmäßiger Security-Check auf herumliegende Kleinteile! Und auf einen besonderen Meilenstein könnt ihr euch freuen: Bald bildet euer Kind Doppelsilben wie ma-ma und ba-ba, aus denn irgendwann „Mama“ und „Papa“ entstehen.  

So entwickelt sich der Körper deines Babys im 7. Monat

Im 7. Lebensmonat flacht die Wachstumskurve eures Babys weiter ab. Es nimmt langsamer an Gewicht und Körpergröße zu. Nur das Köpfchen wächst etwas schneller. Sein Umfang beträgt bald 43 bis 45 Zentimeter. Gegen Ende des siebten Monats werden Jungen im Durchschnitt 8,4 Kilogramm wiegen und 70 Zentimeter groß sein. Mädchen sind mit 7,7 Kilogramm und 68 Zentimeter im Mittel etwas kleiner und leichter und wirken auch optisch oft ein wenig zarter. Ein gesundes Baby entwickelt sich innerhalb der sogenannten Perzentilen P25 und P75 der Wachstumskurve in eurem U-Untersuchungsheft. Das bedeutet, dass Gewicht und Größe von 50 Prozent der Babys in diesem Alter dem eures Kindes entsprechen. Liegt es z.B. in Sachen Gewicht oberhalb der 75. Perzentile, haben nur 25 Prozent ein ebenso hohes Gewicht. Bei deutlichen Abweichungen würde euer Kinderarzt mit euch sprechen.

Meilensteine im 7. Monat:

Gewicht

Mädchen: 7,7 kg, Jungen: 8,4 kg. Zunahme wird insgesamt langsamer

Größe

Mädchen: 68,2 cm, Jungen: 70,1 cm

Kommunikation

Ahmt Muttersprache nach, Gefühle zeigt es deutlich durch seine Mimik

Motorik

Hochdrücken in den Vierfüßerstand und erste Krabbelversuche, Scherengriff

Der langsamere Zuwachs im siebten Monat hat übrigens einen Vorteil: Die Kleidergrößen ändern sich nicht mehr so schnell. Den meisten Kindern passen nun eine ganze Weile Größen 68 bis 74 und Windelgröße 3.

Nachdem sie sich in der Regel schon sicher drehen können, beginnen einige Babys in diesem Alter zu krabbeln. Dazu drücken sie sich meistens aus der Bauchlage in den Vierfüßlerstand und bewegen dann Hände und Knie. Dabei machen sie die aufregende Erfahrung, dass sie so vorwärtskommen und beginnen die neue Fähigkeit begeistert zu verfeinern. Rutschen, drehen, krabbeln: Beobachtet euer Baby und seine Kollegen in der Krabbelgruppe. Ihr werdet sehen, dass die Übergänge fließend sind und auch die Reihenfolge der motorischen Meilensteine nicht bei jedem Baby gleich ist. Jedes entwickelt sich in seinem eigenen Zeitfenster. Trainieren lässt sich der nächste Schritt nicht. Wichtig ist nur, dass ihr eine gute Umgebung für seine Entwicklung schafft. Auf einer Krabbeldecke kann sich euer Baby frei entfalten und ausprobieren.

Motorisch wartet am Ende des 7. Lebensmonats auf einige Babys ein aufregender Meilenstein. Sie beginnen, sich allein aufzusetzen. Viele stützen sich dabei mit einer Hand ab und üben das aufrechte Sitzen erstmal lässig auf einer Pobacke oder auf den Unterschenkeln. So süß! Eltern sollten sich mit ihrer Hilfe jetzt zurückhalten. Dein Baby wird sich dann allein aufsetzen, wenn sein Körper dazu ausreichend entwickelt ist. Sind Motorik und Muskulatur noch nicht reif, dauert es eben noch ein wenig. Das ist völlig in Ordnung. Die Mehrheit der Babys setzen sich erst mit 8,5 Monaten selbständig aufrecht hin. Bis es so weit ist, kannst du dein Kleines bei den ersten Beikostmahlzeiten noch angelehnt auf deinem Schoß halten. Von längerem Sitzen in Kinderwippen oder Babyschalen raten Physiotherapeuten ab. Ausnahmen sind Autofahrten. Hier geht die Sicherheit eindeutig vor.

Das Greifen funktioniert immer besser. Dein Baby kann jetzt einen Gegenstand von einer Hand in die andere geben. Dabei verwendet es vielleicht schon die Längen von Daumen und Zeigefinger, den sogenannten Scherengriff. Dinge werden nun etwas seltener in den Mund gesteckt und stattdessen mehr mit Händen und Augen untersucht. Kaut dein Baby aber nun verstärkt auf Spielzeugen herum und sabbert mehr als üblich, macht sich vermutlich gerade der erste Zahn auf den Weg. Ein gekühlter Beißring kann helfen, die Schmerzen zu lindern.

Und so entwickeln sich die Sinne im siebten Monat

Im 7. Lebensmonat kann euer Baby bereits die Feinheiten eines Gegenstands wahrnehmen. Auch Farben und Helligkeitsabstufungen erkennt es in diesem Alter immer besser. Außerdem schult es seinen Sehsinn, wenn es jeder Bewegung seiner Lieblingsmenschen aufmerksam mit den Augen folgt.

Aber auch seine anderen Sinne sind wach und nehmen begierig neue Eindrücke wahr. Eure Stimmen und Musik mag es besonders gern. Neben der Weiterentwicklung von Körperwahrnehmung und Tastsinn trainiert euer Schatz gerade besonders seinen Geschmacks- und Geruchssinn. Immerhin beginnt für die meisten Babys spätestens im siebten Monat die erste Beikost. Aufregend, wie anders Brei, Obst oder gedünstete Gemüse riechen, schmecken und sich im Mund anfühlen. Wenn euer Kleines die neue Kost gut verträgt, könnt ihr ruhig etwas Abwechslung auf den Speiseplan bringen. Je mehr Geschmäcker euer Baby in den ersten Jahren kennenlernt, desto offener ist es auch später für eine vielfältige, gesunde Ernährung.

Kognitive Entwicklung: So fühlt und lernt euer Baby im 7. Monat

Motorische und kognitive Entwicklung gehen Hand in Hand. Dein Baby wirft immer wieder Gegenstände auf den Boden? Ganz schön schlau! Denn unbewusst will es so testen, ob sie tatsächlich jedes Mal nach unten fallen. Eine erste Lektion in Sachen Schwerkraft, die nur durch häufige Wiederholung im Gehirn gespeichert wird.
Auch die sprachliche Entwicklung funktioniert nur durch Wiederholung. In der sogenannten zweiten Lallphase verschwindet die Internationalität der Lautäußerungen. Euer Baby beginnt nun seine Muttersprache durch einfache Silbenverdopplungen nachzuahmen und ist darauf angewiesen, dass ihr viel mit ihm sprecht. So entwickelt sich auch sein passiver Wortschatz täglich weiter. Mit sieben Monaten können viele Kinder schon ihren Namen verstehen und einige wichtige Begriffe (Bett, Flasche, Name eines Geschwisters) einem Objekt, einer Person oder einer Tätigkeit zuordnen. Auch auf einfache Fragen („Wo ist der Papa?“) antworte euer Schatz jetzt vielleicht schon siegesssicher mit einem Blick oder Fingerzeig.
Ein „Nein“ kann es ebenfalls schon deuten. Sprecht ihr das Verbot mit sanfter Strenge aus, wird es an eurem Tonfall die Bedeutung erkennen, und unterbrechen, was es gerade tut.
Übrigens: Kinder mit Hörproblemen hören im siebten Monat wieder auf, Laute von sich zu geben, weil ihnen der Input fehlt. Wenn ihr den Verdacht habt, dass die bei eurem Baby so ist, sprecht unbedingt eure Kinderärzt:in an.

Auch die emotionale Entwicklung schreitet voran. Im siebten Monat beginnen viele Babys zu fremdeln. Sie wissen nun ganz genau, wer zu ihrer kleinen Familie gehört und begegnen Außenstehenden skeptisch. Dazu gehören zu ihrem Leidwesen auch oft Verwandte, die euch nur selten besuchen. Euer Baby schaut die Person ängstlich an oder versteckt sein Gesicht. Manche Kinder versteifen sich oder fangen an zu weinen, wenn sie weiter angesprochen werden. Auch die Fremdelphase geht vorüber. Bis dahin ist es am besten, die persönlichen Grenzen deines Kindes zu akzeptieren und es selbst entscheiden zu lassen, wem es sich zuwenden möchte.
Dein Baby kann mit einem halben Jahr auch seine Emotionen immer besser zeigen. Freude, Angst, Schmerz, Schreck oder Staunen spiegeln sich nun in seiner ganzen Mimik. Macht ihm etwas großen Spaß, juchzt und lacht es laut und ansteckend. Und wenn ihr mitlacht, freut es sich noch mehr. Ziel erreicht! Es hat eure volle Aufmerksamkeit und genießt es, bei euch im Mittelpunkt zu stehen.

Die beste Ernährung im siebten Lebensmonat

Im siebten Lebensmonat sollte es spätesten losgehen mit der Beikost. Es gibt nur wenige Babys, die jetzt noch mit reinen Milchmahlzeiten zufrieden sind. Und auch aus ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten ist es nun wichtig, auch andere Lebensmittel in den Speiseplan eures Babys aufzunehmen. Los geht es am besten mit der Mittagsmahlzeit.
Wie der Name Beikost schon sagt, fütterst du sie zunächst zusätzlich zu den restlichen Milchmahlzeiten. Klappt es mit der ersten Breimahlzeit seit einigen Wochen schon gut, kannst du mit dem abendlichen Vollkorn-Getreide-Brei weitermachen. Als letztes kommt nachmittags der Getreide-Obst-Brei hinzu.
Ihr denkt alternativ über BLW (Baby-led-weaning) nach? Mit einer Kombination aus Brei und Fingerfood seid ihr auf der sicheren Seite. Euer Baby ist anhand wissenschaftlich fundierter Ernährungspläne gut versorgt, kann aber dennoch nach Herzenslust ausprobieren, wie eine Avocado schmeckt, ein Stückchen Huhn riecht und wie sich ein Stückchen Kartoffel im Mund zerquetschen lässt.

Dazu könnt ihr eurem kleinen Feinschmecker auch einen Becher mit Wasser oder ungesüßtem Tee geben. Das Trinken ist dabei allerdings eher eine Übung. Solange du dein Baby neben der Beikost noch stillst oder ihm das Fläschchen gibst, sind zusätzliche Getränke eigentlich nicht notwendig.

Tipp: Wann ein Baby bereit für die Beikost ist, zeigen euch die Beikostreifezeichen.

So schläft dein Kleines im 7. Monat

Auch mit sieben Monaten schlafen nur wenige Babys durch. Wenn euer Kleines also weiterhin nachts ein-, zweimal aufwacht und vielleicht auch noch gestillt werden möchte, ist das völlig normal. Und um einmal ein häufiges Missverständnis aus dem Weg zu räumen: Wenn alle Welt vom Durchschlafen spricht, ist damit nicht gemeint, dass das Baby abends um sieben Uhr einschläft und am Morgen um sieben wieder aufwacht. Durchschlafen bedeutet vielmehr, dass es selbst wieder einschlafen kann, wenn es – was völlig normal ist – nachts kurz aufwacht. Die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen und nicht nach seinen Eltern zu rufen oder sofort zu weinen, entwickeln einige Kinder ganz von selbst. Oft helfen dabei ein Schnuller oder ein Schnuffeltuch. Andere Kinder brauchen dazu die Unterstützung ihrer Eltern. Ein leises Lied, ein sanftes Streicheln, eine Hand auf ihrer Brust.

Hat euer Baby immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ihr es nicht allein lasst, wird es das irgendwann auch selbst schaffen. Denn es weiß: Wenn es sie wirklich braucht, kommen seine Lieblingsmenschen. Übrigens: Auch tagsüber stehen nach Bedarf zwei bis drei Nickerchen auf dem Plan.

Spielen und Fördern mit sieben Monaten

Ausgleich schaffen: Viele Kinder haben beim Drehen eine Lieblingsseite. Damit die Rolle auch in die andere Richtung klappt, könnt ihr daraus ein Spiel machen. Legt einfach das Lieblingsspielzeug eures Babys auf die andere Seite. So wird die Drehung in die andere Richtung spannender.

Mit allen Sinnen: Fingerspiele fördern dein Baby auf vielen Ebenen. Nicht nur Hörsinn, Sprachentwicklung und Motorik werden geschult, auch die Konzentrationsfähigkeit wird trainiert. Ach ja, und Spaß macht es auch noch. Hier findest du die schönsten Reime und Fingerspiele zum Nachmachen.

Kleine Wurfmaschine: Dein Baby liebt es gerade, Dinge fallenzulassen oder sogar mit Schwung herunterzuwerfen? Erweitert sein Spiel durch unterschiedliche Materialien. So kann dein Baby beobachten, dass ein Taschentuch langsamer nach unten segelt als ein Spielzeugauto und dazu noch ein anderes Geräusch macht. Dein Schatz wird staunen, was du ihm alles in die Hand drückst und begeistert mitmachen. Ach ja, und dass Mama oder Papa sich ständig bücken müssen, ist dann Teil eures Fitnessprogramms :)

Euer Baby im 7. Monat: Wann zum Kinderarzt?

Vermutlich wart ihr schon im sechsten Monat eures Babys bei der U5. Falls nicht, könnt ihr auch mit eurem halbjährigen Kind noch zu dieser gesetzlichen Vorsorgeuntersuchung gehen. Für alle anderen steht im siebten Lebensmonat kein regulärer Kinderarzttermin an. Das heißt aber natürlich nicht, dass es nicht mal drückt oder zwackt. Bauchschmerzen in Folge der Beikosteinführung, Fieber als Begleiterscheinung des ersten Zähnchens und der erste Schnupfen aufgrund des nun schwindenden Nestschutzes. Mit einem Baby gibt es auch außerhalb von Impfungen und Vorsorge immer wieder Anlässe, in der Praxis eures Vertrauens einen Termin zu vereinbaren. Zögert bitte nicht! Dazu sind Kinderärztinnen und -ärzte schließlich da.

Tipp: Schon der erste Zahn möchte geputzt werden. Am besten mit einer ganz weichen Zahnbürste und erstmal ohne oder nur mit einem Tropfen Zahncreme für Babys. Auch einen ersten Zahnarzttermin könnt ihr nun vereinbaren. Er dient besonders dazu, euch in Sachen Zahnpflege und Fluoridgabe beraten zu lassen.

Unsere Tipps für euren siebten Baby-Monat

Lieber nicht: Spielerisch sollen die Kinder in ihnen die ersten Schritte üben. So werben die Hersteller für die sogenannten Babyhopser. Physiotherapeut:innen und Kinderärzt:innen sind vom Gegenteil überzeugt und warnen vor dem zweifelhaften Spielzeug. Das Herabhängen der Beine führt zu einer Spitzfußhaltung, die das Laufenlernen eher behindert als fördert. Außerdem sollten Kinder mit sieben Monaten ohnehin nicht länger als 20 Minuten in einer sitzenden Position verbringen.

Allzeit bereit: Wie reagiert ihr, wenn sich euer Baby verschluckt? Was macht ihr, wenn es sich etwas Giftiges in den Mund gesteckt hat? Die meisten Eltern haben sich ihr Erste-Hilfe-Wissen angelesen. Das schadet nicht, besser ist aber ein richtiger Erste-Hilfe-Kurs. Hier wird die Reaktion auf die häufigsten Notfälle auch praktisch geübt. Wenn dein Kleines sich schon von Oma und Opa betreuen lässt, ist jetzt ein guter Zeitpunkt einen Kurs für Erste Hilfe am Kind zu besuchen.

Vorsicht, heiß! Giftige Pflanzen sind verschenkt, spitze Ecken gepolstert und wackelige Regale an die Wand gedübelt! Prima! Aber habt ihr bei eurem Security-Check auch schon an den Herd gedacht? Sobald euer Baby anfängt, sich an Möbeln hochzuziehen, sind auch Herd und Ofen nicht mehr sicher vor eurem Weltentdecker.

Zeit für euch: Dank Fläschchen und Beikost wird euer Baby langsam weniger abhängig von seinen wichtigsten Bezugspersonen. Ihr habt Oma und Opa um die Ecke wohnen? Ihr Glücklichen! Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt, auch wieder etwas an euch zu denken. Schickt die Großeltern mit ihrem Enkel auf einen kleinen Spaziergang und nutzt die Zeit einfach für einen guten Film auf dem Sofa, ein ungestörtes Gespräch oder ein Nickerchen. Je früher ihr damit beginnt, desto selbstverständlicher und schöner wird ein Oma- und/oder Opa-Tag für alle.

Quellen:

Annette Nolden et al. (2013): Das große Buch für Babys erstes Jahr: Das Standardwerk für die ersten 12 Monate, München: Gräfe und Unzer.

Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) (2014): Ernährung gesunder Säuglinge, in: Monatsschrift Kinderheilkunde, 6, 527-538.

Krombholz, Heinz (2018): Meilensteine der motorischen Entwicklung – Zwischenergebnisse, in: Hebamme, 31 (06), 387-392.

Gemeinsamer Bundesausschuss: Kinder-Untersuchungsheft.

Kinderärzte im Netz: Entwicklungskalender.

Das aktuelle Impfschema der Stiko (Stand: 08.02.2021)

Remo Lago (2016): Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren, München: Piper.

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