VG-Wort Pixel

Baby 5 Monate So entwickelt sich euer Baby im 5. Lebensmonat

Fröhliches Baby hält Spielzeug in der Hand.
© Maryna Pleshkun / Shutterstock
Im 5. Monat hat euer Kleines sein Geburtsgewicht etwa verdoppelt und wird immer aktiver. Vielleicht ist es ja schon bereit für etwas Beikost? Wir sagen, woran ihr das erkennt. Was jetzt sonst noch passiert? Hier alles Wichtige.

Aus dem Kinderzimmer hörst du euer Baby schon erwartungsvoll lachen, obwohl es dich noch nicht sehen kann? Genau genau! Im 5. Lebensmonat erkennt euer Kleines Mama und Papa bereits an der Stimme. Und noch weitere Meilensteine sind in diesen Wochen möglich. Das eine Baby rollt sich zum ersten Mal auf Bauch oder Rücken, das andere probiert seinen ersten Brei oder geht mit Papa zum Babyschwimmen. Schon jetzt gleicht kein Familienleben dem anderen. Noch ein Grund, kein Entwicklungs-Wettbewerb zu starten und das Leben mit eurem Baby so zu genießen, wie es gerade ist.

So entwickelt sich der Körper deines Babys im 5. Monat

Im 5. Lebensmonat haben viele Babys ihr Geburtsgewicht verdoppelt. Dabei handelt es sich aber natürlich nur um einen Richtwert. Euer Baby kann auch etwas weniger oder mehr wiegen. Was sich im gesunden Rahmen bewegt, weiß die Perzentilenkurve in eurem U-Untersuchungsheft. Am Ende des 5. Monats wiegt euer Schatz zwischen 6,8 und 7,5 kg und wird etwa 2,5 cm gewachsen sein. Viele Babys passen noch gut in Kleidergröße 62/68, andere brauchen schon 69/74. Der Kopfumfang liegt nun bei 41 bis 43 Zentimetern. Bei größeren Babys braucht ihr schon Windelgröße 2.

Meilensteine im 5. Monat:

Gewicht

Geburtsgewicht verdoppelt, Mädchen: 6,8 kg
Jungen: 7,5 kg

Größe

Mädchen: 65 cm, Jungen: 66,4 cm

Kommunikation

Palette der Laute nimmt zu, Ausprobieren unterschiedlicher Tonhöhen

Motorik

Aufrechthalten mit Unterstützung, Drehungen vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt, Greifen wird zielsicherer

Im 5. Monat ist euer Baby deutlich aktiver und seine Grobmotorik wird sich zügig weiterentwickeln. Die Nacken-, Brust- und Rückenmuskulatur schaffen es nun ohne Probleme, den schweren Babykopf aufrecht zu halten. Am besten klappt das in Bauchlage, aber auch auf eurem Arm oder beim Sitzen funktioniert die aufrechte Haltung mit Hilfe immer besser. Vorsicht: Skelett und Muskulatur eures Kindes können die Last noch nicht lange tragen. Es ist besser, euer Baby im 5. Monat nicht zu lange sitzen zu lassen.

Vielen Babys gelingt in diesem Alter auch die Drehung schon gut. Sowohl vom Bauch auf den Rücken als auch umgekehrt. Einige entdecken dabei das Rollen sogar als Fortbewegungsmittel und fangen gar nicht mehr an zu krabbeln. Andere stützen sich auf Knie und Hände und strecken den Po in die Höhe. Nun dauert es nicht mehr lange, und euer Kleines setzt Hand oder Knie ein Stück nach vorne. Das große Krabbeln kann beginnen!

Die Hand-Augen-Koordination hat sich in den vergangenen Wochen immer weiterentwickelt. Beim Greifen spielen die Reflexe kaum noch eine Rolle. Nun kann euer Baby ganz bewusst ein Objekt ansteuern und es fassen. Nach wie vor wird es dann gleich in den Mund befördert und mit Lippen und Zunge ausgiebig untersucht.

Neben einer ausdrucksstärkeren Mimik werden auch die Bewegungen eures Babys immer mehr Teil seiner Kommunikation. Vielleicht streckt es euch zum Beispiel schon die Arme entgegen, wenn es hochgenommen werden möchte.

Und so entwickeln sich die Sinne im fünften Monat

Auch im 5. Monat schärft euer Schatz all seine Sinne. Besonders fällt die fortschreitende Entwicklung euch in diesen Wochen vielleicht beim Hören auf. Denn nun erkennt euer Baby eure Stimme, ohne euer Gesicht zu sehen. Das merkt ihr daran, dass euer Schatz schon lacht und quickt, bevor ihr in den Raum kommt. Ein Meilenstein in der sensorischen Entwicklung, den ihr im Alltag auch für kleine Förderspiele nutzen könnt.
Ihr geht für kurze Zeit aus dem Zimmer und redet dabei weiter mit eurem Baby. Beschreibt, wo ihr seid („Jetzt geht Mama in die Küche“), was ihr gerade macht („Jetzt hole ich ein Taschentuch“ und kommt dann wieder zu eurem Baby zurück. Vielen Kindern macht das großen Spaß. Sie verstehen schnell, dass Mama gar nicht richtig weg ist und halten sich an ihrer Stimme fest. Anderen fällt die kurze Trennung noch schwer und sie fangen an zu weinen. Dann versucht es doch einfach mit Guckguck spielen, indem ihr euch kurz ein Tuch vors Gesicht haltet und dann wieder hervorschaut. Das begeistert fast alle Babys.

Bei Kindern, die schon im fünften Monat die erste Beikost bekommen, kriegen nun auch die Geschmacksnerven richtig was zu tun. Die neue Nahrung bietet eine ganze Reihe von aufregenden Geschmackserlebnissen, die zu sehr unterschiedlichen Reaktionen führen: Hmmmm, süß! Igitt, sauer! Haltet das Smartphone bereit und bewahrt diesen köstlichen Moment für die Ewigkeit, wenn der erste Brei auf Babys Zunge landet.

Kognitive Entwicklung: So fühlt und lernt euer Baby im 5. Monat

Im 5. Monat nimmt euer Baby die Umwelt immer deutlicher wahr. Mit erhobenem Kopf nimmt es jetzt viele Reize auf und kann sie zum Teil schon parallel verarbeiten. Es probiert in diesen Wochen verschiedene Tonhöhen aus und testet mit großer Begeisterung, wie laut es kreischen kann. Die Palette der Laute wird immer größer. Helft eurem Baby, auf neue Ideen zu kommen. Antwortet ihm auf sein Gebrabbel mit denselben Lauten oder schlagt gerne auch etwas anderes vor. Euer Kind fühlt sich in diesen Zwiegesprächen ernst genommen und bekommt das Feedback: „Mama und Papa finden toll, was ich sage!“
Gefühle zeigt euer Baby nun ganz deutlich. Es lacht vor lauter Freude über Papas Späße, quengelt, wenn die Windel voll ist und weint frustriert, wenn es ein Spielzeug nicht erreichen kann. Alle Achtung! Schon mit 5 Monaten ist euer Schatz eine richtige kleine Persönlichkeit.
Zu seiner emotionalen Entwicklung gehört auch die Phase des Fremdelns. Die steht zwar in ihrer stärksten Ausprägung erst mit etwa 8 Monaten im Entwicklungskalender, aber die ersten Ausläufer des Fremdelns sind bei vielen Baby schon jetzt zu beobachten. Hintergrund: Euer Baby kann nun sehen und hören, wer Mama und Papa sind und wer keine primäre Bezugsperson ist. Das kann auch die arme Oma treffen. Plötzlich will euer Kleines nur noch bei euch auf den Arm oder quengelt und weint, wenn ihr das Zimmer verlasst. Ganz wichtig: Respektiert die Zurückhaltung eures Babys, und bittet auch andere darum.

Die beste Ernährung im fünften Lebensmonat

In Deutschland empfehlen die Fachgesellschaften für Babyernährung einen Beikoststart zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat. Was jetzt? Im 5., 6. oder 7. Monat den ersten Brei füttern? Das kommt drauf an. Euer Baby bestimmt das Tempo. Wenn ihr aufmerksam hinschaut, nimmt die Natur euch die Entscheidung ab.

Wenn euer Baby diese sogenannten Beikostreifezeichen zeigt, könnt ihr langsam mit nicht-flüssiger Nahrung beginnen:

  1. Dein Baby kann, leicht angelehnt, aufrecht sitzen
  2. Es kann den Kopf selbst aufrecht halten
  3. Dein Kleines befördert das Essen nicht mit der Zunge wieder hinaus (der Zungenstoßreflex ist weitgehend verschwunden)
  4. Es macht deutliche Kaubewegungen und Schmatzgeräusche
  5. Euer Baby kann die Nahrung selbst mit der Hand greifen und zum Mund führen
  6. Es zeigt Interesse an der Nahrung der Erwachsenen und älteren Geschwister

Beikost muss dabei nicht nur Breikost heißen. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Eltern zum sogenannten Baby-Led-Weaning (BLW) übergegangen. Bei dieser Methode bestimmt das Baby selbst über seine Entwöhnung. Dazu bekommt es statt oder abwechselnd mit einer Breimahlzeit verschiedene Sorten weichgekochtes und geschältes Gemüse (z.B. gedünstete Karotten, Avocado, Apfelschnitze, Bananenscheiben), kalte Hühnerfiletstückchen oder Nudeln hingestellt. Euer Spatz kann dann selbst entscheiden, was es sich greift und in den Mund schiebt. So kann euer Baby seine neue Nahrung mit Händen, Mund, Lippen und Gaumen ertasten und schmecken.

In den ersten Wochen wird das Kind von dem ungewohnten Fingerfood natürlich nicht satt. Daher ist es wichtig, es nach der festen Mahlzeit auch weiterhin zu stillen oder mit der Flasche zu füttern. Das ist auch der Grund, warum von Beikost gesprochen wird. Egal ob Gläschenkost, selbstgekochter Brei oder Fingerfood, zunächst wird die Beikost zusätzlich zur Milch angeboten.

Erst mit der Zeit gewöhnt sich euer Baby an die Beikost und nimmt mit ihr so viele Kalorien auf, dass der Appetit auf die ursprüngliche Flüssignahrung nachlässt. Je weniger dein Baby an der Brust trinkt, desto weniger Milch wird produziert. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Ein gutes Argument, das Abstillen nicht zu überstürzen. Wenn du deinem Körper Zeit gibst, regelt er das von ganz allein.

Am Ende bist du aber diejenige, die entscheidet, wie es in Sachen Babyernährung weitergeht. Wenn du Beschwerden beim Stillen hast oder einfach möchtest, dass auch dein Partner jetzt seinen Beitrag beim Füttern leisten kann, ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn du nun auf das Fläschchen umsteigst. Am besten beginnt du das Abstillen nicht zeitgleich mit dem Beikoststart. Die leicht verdauliche Muttermilch hilft deinem Baby, die neue Nahrung besser zu verwerten und wirkt stuhlregulierend. Wenn dein Kleines schon regelmäßig zwei kleine Beikostportionen zu sich nimmt, ist ein guter Zeitpunkt, die Stillzeiten zu reduzieren.

Gut zu wissen: Solange du stillst oder Fläschchen fütterst, braucht dein Baby beim Beikoststart noch keine zusätzlichen Getränke. Erst mit der Einführung der 3. Täglichen Beikostmahlzeit könnt ihr anfangen, ihm Wasser zu geben.

So schläft dein Kleines im 5. Monat

Im fünften Lebensmonat wird sich das Schlafverhalten deines Babys nur wenig verändern. Es benötigt weiterhin zwischen 12 und 16 Stunden Schlaf. Wenn ihr Glück habt, wacht euer Baby nun nachts seltener hungrig auf. Die meisten wollen im 5. Monat aber noch mindestens einmal die Brust oder die Flasche.
Macht euer Kleines gerade einen Wachstumsschub durch, kann es auch sein, dass euer Baby wieder bedürftiger wird und nachts wieder mehr Trost und Nähe einfordert. Tagsüber sind die Nickerchen immer noch ausgiebig. 1 bis 3 Stunden sind völlig normal. Euer Baby braucht den Schlaf, um all die neuen Erfahrungen und Sinneseindrücke gut zu verarbeiten und Energie für neue Abenteuer zu tanken.

Spielen und Fördern mit fünf Monaten

Mit fünf Monaten werden die Spiele mit eurem Baby immer interessanter. Euch fällt nichts ein? Wir haben da ein paar Ideen!

Mini-Kicker: Legt einen weichen Stoffball auf den Boden und greift euer Baby unter den Armen. Schwingt es leicht vor und zurück und versucht, mit seinem Fuß den Ball zu treffen. Euer Schatz wird sich freuen, dass es den Ball zusammen mit euch bewegt hat und ihm lachend nachschauen.

Kleine Musiker:in: Rasseln, Xylophon, Pappkarton und Holzlöffel: Mit der musikalischen Früherziehung könnt ihr starten, sobald euer Schatz die Instrumente bewusst greifen kann. Versucht, an seinem Gesichtsausdruck zu erkennen, welche Töne ihm am besten gefallen.

Sprachtrainer: Mit kurzen Reimen und Fingerspielen könnt ihr jedem fünf Monate alten Kind eine Freude machen. Die Kombination aus kleinen Bewegungen und Streicheleinheiten auf seinem Körper und einem passenden Lied finden Babys besonders schön und fördert Körpergefühl, Hörsinn und Sprachentwicklung.

Euer Baby im 5. Monat: Wann zum Kinderarzt?

Euer Baby ist im 5. Monat 4 Monate alt. Jetzt steht nach dem geltenden 2+1-Impfschema des Robert-Koch-Instituts die zweite Dosis der Sechsfachimpfung sowie der Immunisierung gegen Pneumokokken an. Die nächste Vorsorgeuntersuchung wird erst mit einem halben Jahr durchgeführt.

In den kommenden Wochen können sich auch die ersten Milchzähnchen auf den Weg aus dem Kiefer an die Oberfläche machen. Euer Schatz speichelt dann vielleicht stärker als gewöhnlich und ist etwas quengelig und. Kein Wunder: Der Durchbruch der Zähne kann durchaus Schmerzen verursachen und kommt für euer Baby ohne Vorwarnung. Tröstet es und gebt ihm einen im Kühlschrank gekühlten Beißring (ohne Phthalate!). Der kann den Schmerz ein wenig lindern.

Unsere Tipps für euren fünften Baby-Monat

Bitte nicht übertreiben: Ihr geht zum Babyschwimmen, zum PeKip und denkt euch zu Hause jeden Tag neue Spiele für euren Schatz aus? Tolle Initiative, aber zu viel Action kann euer Baby auch überfordern. Es braucht in diesen Wochen noch viele Ruhephasen und findet es gar nicht schlimm, wenn sich die Spiele auch wiederholen. Im Gegenteil: Jede Routine gibt ihm Sicherheit.

Familiensinn fördern: Eure Verwandtschaft lebt nicht gerade um die Ecke? Bis sie zum ersten Babybesuch vorbeischaut, könnt ihr sie trotzdem schon in den Baby-Alltag integrieren. Bastelt eurem Schatz ein kleines Album mit seinen wichtigsten Verwandten und Freunden. Das könnt ihr euch dann immer wieder zusammen anschauen und dabei benennst du alle Personen mit Namen. Denk daran, dass es vermutlich im Mund landen wird. Laminierte Seiten sind daher am besten.

Im Gespräch bleiben: Versuch, die Dinge, die du im Alltag tust, zu benennen. Das ist eine der besten Sprachförderungen für dein Kind. „Jetzt gehen wir mal ins Badezimmer“, „Schau, jetzt macht Mama das Fläschchen fertig!“, „Guck mal, die Windel ist ganz nass. Jetzt bekommst du eine neue!“ Dein Baby genießt jeden deiner Sätze und wird dir nach Kräften mit einem Quitschen, Brabbeln oder überzeugten „DaDa“ antworten.

Quellen:

Annette Nolden et al. (2013): Das große Buch für Babys erstes Jahr: Das Standardwerk für die ersten 12 Monate, München: Gräfe und Unzer.

Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) (2014): Ernährung gesunder Säuglinge, in: Monatsschrift Kinderheilkunde, 6, 527-538.

Gemeinsamer Bundesausschuss: Kinder-Untersuchungsheft.

Kinderärzte im Netz: Entwicklungskalender.

Das aktuelle Impfschema der Stiko (Stand: 08.02.2021)

Online-Lexikon für Psychologie und Pädagogik: Aufmerksamkeit.

Remo Lago (2016): Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren, München: Piper.

ELTERN

Mehr zum Thema