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Verstaubt? Von wegen! Die eigene Familiengeschichte hält oftmals zahlreiche wunderbare Babyamen bereit. Das entdecken inzwischen auch immer mehr werdende Eltern. Während alte deutsche Namen lange Zeit als angestaubt und unmodern galten, tauchen Klassiker wie Luise, Thea oder Lotte seit einiger Zeit wieder häufiger in Geburtsanzeigen auf. Die hippen, kurzen Kindernamen, die sich in den letzten Jahren an der Spitze der Hitliste der beliebtesten Vornamen tummelten, werden so allmählich abgelöst.
Bist auch du auf der Suche nach einem modernen, klangvollen Vornamen für dein Mädchen? Oder interessierst du dich für moderne, angesagte Jungennamen? Dann lass dich doch einfach von unserer Auswahl inspirieren. Außerdem kannst du dich auch selbst in deinem Umfeld umschauen. Welche seltenen, vergessenen oder längst wieder trendigen Vornamen verstecken sich in deiner Familiengeschichte?
Altdeutsche Vornamen: Diese Namen haben Vintage-Charme

Hier kommen 50 charmante altdeutsche Vornamen als Vorschläge für dein Kind.
Name | Herkunft | Bedeutung |
Agnes | Griechisch | die Heilige, die Geweihte |
Alwin | Althochdeutsch | edler Freund |
Anna | Hebräisch | die Begnadete |
Anton, Antonia | Lateinisch | aus dem Geschlecht der Antonier |
Arthur | Keltisch | der Bärenstarke |
August | Lateinisch | der Erhabene |
Benno | Althochdeutsch | stark und mutig |
Charlotte | Althochdeutsch | die Tüchtige, die Freie |
Clemens | Lateinisch | der Sanftmütige, der Milde |
Dorothea | Griechisch | Gottesgeschenk |
Elisabeth | Hebräisch | mein Gott ist Fülle |
Emil | Lateinisch | der Wetteifernde |
Emma | Germanisch | die Allumfassende |
Ferdinand | Gotisch | kühner Beschützer |
Franka | Germanisch | die Freie, die Mutige |
Franz | Althochdeutsch | der Freie, der Franke |
Frederick | Althochdeutsch | der Friedensreiche |
Georg | Griechisch | der Landmann |
Greta | Griechisch | die Perle |
Gustav | Altnordisch | Stab Gottes |
Hagen | Althochdeutsch | der Heger, der Beschützer |
Hans | Hebräisch | Jahwe ist gnädig |
Helene | Griechisch | die Sonnenhafte, die Strahlende |
Henri | Französisch | Heimat und Macht |
Henriette | Französisch | die Hausherrin |
Jakob | Hebräisch | Jahwe möge schützen |
Johann, Johanna | Hebräisch | der Herr ist gnädig |
Josephine | Hebräisch | Gott vermehrt |
Julius | Lateinisch | aus dem Geschlecht der Julier |
Justus | Lateinisch | der Gerechte |
Karl, Karla | Althochdeutsch | der / die Freie, der Mann / die Frau |
Karolina | Althochdeutsch | die Geliebte |
Kasimir | Slawisch | der Friedensbringer |
Kaspar | Persisch | der Schatzmeister |
Katharina | Griechisch | die Reine |
Konrad | Althochdeutsch | kühner Ratgeber |
Konstantin | Lateinisch | der Standhafte, der Beständige |
Lorenz | Lateinisch | der Lorbeerbekränzte |
Luise | Althochdeutsch | die Weise |
Margarete | Griechisch | die Perle |
Maximilian | Lateinisch | der Größte |
Oskar | Altnordisch | mit Speer |
Otto | Althochdeutsch | der Besitzer, der Erbe |
Paul | Lateinisch | der Kleine, der Geringe |
Richard | Althochdeutsch | starker Herrscher |
Robert | Germanisch | von glänzendem Ruhm |
Simon, Simone | Hebräisch | von Gott erhört |
Theresa | Griechisch | von der Insel Thera stammend |
Viktoria | Lateinisch | die Siegerin |
Wilhelm, Wilhelmine | Althochdeutsch | entschlossene/r Beschützer/in |

Ab wann spricht man von altdeutschen Vornamen?
Von altdeutschen Vornamen spricht man meist, wenn ihre Bedeutung bis ins Mittelalter oder sogar in die Antike zurückreichen. Oft wird auch von Altdeutsch gesprochen, wenn die Namen zuletzt vor vielen Jahren in Deutschland populär waren. Diese traditionellen alten deutschen Namen stammen vielfach auch aus dem Althochdeutschen: Albert, Bruno, Karla oder Luise zum Beispiel. Althochdeutsch hat sich aus der indogermanischen Sprachfamilie entwickelt und ist eigentlich ein Zusammenschluss verschiedener Dialekte.
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Warum sind altdeutsche Vornamen so populär?
Wer seinem Kind einen traditionellen, altdeutschen Vornamen gibt, der hebt es mittlerweile aus der Masse hervor. Gerade in Zeiten anglisierter und von TV-Serien inspirierter Namen oder skurriler Neuschöpfungen klingt es meist erfrischend, die traditionellen Klassiker zu hören.
So denken zumindest immer mehr werdende Eltern. Während in den vergangenen Jahren Originalität und Individualität an der Tagesordnung waren, besinnen sich heutige Mütter und Väter immer stärker auf ihre eigene Familiengeschichte. Alte, klassische Namen, die an die Generation der Omas und Opas erinnern, haben deshalb zunehmend Konjunktur.
Manche Evergreens waren allerdings schon immer recht beliebt und sind nie richtig verschwunden. Paul, Emma oder Anna zum Beispiel waren schon vor über hundert Jahren sehr beliebt in Deutschland. Nachdem sie zwischen den fünfziger und siebziger Jahren immer seltener wurden, nahm ihre Popularität seit den Achtzigern wieder kontinuierlich zu.
Altdeutsche Vornamen: Spagat zwischen Tradition und Moderne

Wie lässt sich dieser Trend erklären? Namensforscher haben erkannt, dass sich Eltern mit altdeutschen Namen bewusst vom regelrechten Wettbewerb um die ausgefallensten Babynamen abgrenzen. Sie sind heute traditionsbewusster und konservativer eingestellt als die Generationen in den Jahrzehnten zuvor.
Mit Namen wie Emma, Johanna oder Karla schaffen sie einen spannenden Spagat zwischen Tradition und Moderne, Vergangenheit und Gegenwart. Auch altdeutsche Jungennamen wie Friedrich, Richard oder Karl, die über lange Zeit nur selten vergeben und als längst nicht mehr zeitgemäß empfunden wurden, feiern nun ein regelrechtes Comeback.
Bleiben altdeutsche Namen modern?
Ist dieser Trend nachhaltig und sind altdeutsche Namen auch in zehn oder zwanzig Jahren immer noch beliebt? Das lässt sich nicht mit letzter Gewissheit sagen, denn Trends kann man nur sehr schwer voraussagen. Namensforscher sind sich allerdings einig, dass sich Vornamentrends regelmäßig wiederholen. In Deutschland kehren Moden circa alle vier Generationen – also ungefähr alle hundert Jahre – wieder.
Schon bald könnten also Namen wie Petra, Sabine oder Bernd, die schon lange nicht mehr zu den Trendnamen gehören und in den 50er oder 60er Jahren ihre Hochphase hatten, wieder in Mode kommen. Spätestens in dreißig bis vierzig Jahren, wenn wieder vier Generationen zwischen dem ersten Auftreten und der Renaissance der vergessenen Vornamen liegen.