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Vorsorge bei Kindern U-Untersuchungen: Was erwartet mein Kind?

Baby beim Kinderarzt
© svetikd / iStock
Die ersten U-Untersuchungen passieren im Krankenhaus ganz nebenbei. Spätestens ab der U3 ist die Initiative der Eltern gefragt. Sie vereinbaren mit dem Kinderarzt die nächsten Termine zur Vorsorgeuntersuchung. Wir zeigen dir, was bei welchem U-Termin passiert.

Artikelinhalt

Auf einen Blick

  • Die kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 sind eine wichtige Gesundheitsvorsorge für jedes Kind, von der Geburt an bis zum Alter von sechs Jahren.
  • Die U1 und die U2 finden meist in der Klinik statt. Für die übrigen U-Untersuchungen müssen die Eltern selbst die Termine beim Kinder- und Jugendarzt vereinbaren.
  • Immer wieder geht es um die gleichen Frage: Entwickelt sich mein Kind geistig und körperlich seinem Alter entsprechend?
  • Wichtige Unterlagen für jeden Termin: das gelbe Kinderuntersuchungsheft, die Krankenversicherungskarte und der Impfausweis.
  • Jede der Untersuchungen soll in einer bestimmten Altersspanne stattfinden. Wird sie davor oder danach durchgeführt, müssen die Eltern die Kosten selbst tragen.

Alle U-Untersuchungen im Überblick

Untersuchung:

Alter des Kindes:

Das wird unter anderem untersucht:

Apgar-Test

in den ersten Lebensminuten

alle lebensnotwendigen Funktionen des Körpers

U1

1. Lebenstag

Herz, Atmung, Kreislauf, Puls

U2

3. bis 10. Lebenstag

Blut, Gehör, Organe, Muskeln und Nerven

U3

4. bis 5. Lebenswoche

Reflexe, Beweglichkeit, Hüfte

U4

3. bis 4. Lebensmonat

Beweglichkeit, Reflexe, Motorik, Fontanelle

U5

6. bis 7. Lebensmonat

Hör- und Sehvermögen, Beweglichkeit, soziale Interaktion

U6

10. bis 12. Lebensmonat

Beweglichkeit, Feinmotorik, Organe, Sprachvermögen

U7

21. bis 24. Lebensmonat

Beweglichkeit, Feinmotorik, Sprache, Zähne

U7a

34. bis 36. Lebensmonat

Sprache, Hör- und Sehvermögen, körperliche Auffälligkeiten

U8

46. bis 48. Lebensmonat

soziale Entwicklung, Sprache, Hör- und Sehvermögen, Organe

U9

60. bis 64. Lebensmonat

Augen, Gehör, Körperhaltung, Gewicht, Sozialverhalten

U-Untersuchungen

Warum sind die U-Untersuchungen so wichtig?

Neugeborenes wird abgehört
© Juanmonino / iStock

Die Früherkennungsuntersuchungen sind eine wichtige Vorsorge für jedes Kind, von Geburt an bis zum Alter von sechs Jahren. Sie ermöglichen es, die Gesundheit in regelmäßigen Abständen zu prüfen, mögliche Krankheiten frühzeitig aufzudecken und die Entwicklung - falls erforderlich - gezielt zu fördern. In den ersten Jahren durchlaufen die Kinder die unterschiedlichsten Entwicklungsschritte, die aufeinander aufbauen. Deshalb kann es fatale Folgen haben, wenn Störungen unerkannt bleiben. Genau das soll durch die Untersuchungen verhindert werden.  Die regelmäßigen Arzttermine sollen Sicherheit geben und Gelegenheit bieten, Beratung über Säuglingspflege und -ernährung einzuholen. Sie bieten Eltern neben der gesundheitlichen Check-ups Raum, um Zweifel, Sorgen, Probleme und Fragen loszuwerden.
 
Von der Geburt bis zur Einschulung hat das Kind zehn Termine beim Kinderarzt. Immer steht seine Gesundheit im Fokus. Und immer wieder geht es um die gleichen grundsätzlichen Fragen: Entwickelt sich mein Kind geistig und körperlich seinem Alter entsprechend? Zeigt es Auffälligkeiten oder Gesundheitsstörungen, denen nachgegangen werden muss? So können mögliche Krankheiten frühzeitig erkannt und nötige Maßnahmen getroffen werden. Liegt eine schwerwiegende Erkrankung vor, etwa eine Behinderung, so verspricht die Früherkennung zwar keine Heilung, aber die Möglichkeit, entsprechende Therapie- und Fördermaßnahmen in Gang zu setzen. Die Us sind in Deutschland gesetzlich in der "Richtlinie über die Früherkennung von Krankheiten bei Kindern" (kurz: Kinder-Richtlinie) verankert und sollen Kinder auch vor Vernachlässigung und Misshandlung schützen. Nicht zuletzt wurde aus diesem Grund die U7a eingeführt, da sie die Lücke zwischen der U7 mit zwei Jahren und der U8 mit dreieinhalb bis vier Jahren schließt. Die meisten Länder haben für die Mehrzahl der Vorsorgeuntersuchungen eine Meldepflicht eingeführt, d.h., der Arzt ist verpflichtet, versäumte Vorsorgen zu melden. Halten Eltern sich nicht an die Termine der Vorsorgeuntersuchungen, so wird sich das Jugendamt über kurz oder lang einschalten.

Wann und wo finden die Untersuchungen statt?

Die ersten beiden Vorsorgeuntersuchungen finden noch in der Klinik statt. Danach müssen die Eltern jeweils selbst rechtzeitig die Termine beim Kinder- und Jugendarzt vereinbaren. Für alle sind bestimmte Zeiträume vorgegeben (siehe oben), die eingehalten werden sollten. Die Schwerpunkte der jeweiligen Kontrollen sind etwas unterschiedlich, je nachdem, welche Entwicklungsschritte in dieser Zeit eine besondere Aufmerksamkeit erfordern. Mal steht die Beweglichkeit im Fokus, mal eher die Motorik und ein anderes Mal wiederum die Sprache oder das soziale Verhalten. Die U-Untersuchungen sind kostenlos, aber: Werden sie zu früh oder erst nach Ablauf der festgesetzten Altersspanne durchgeführt, zahlt die Krankenkasse nicht mehr und die Kosten müssen privat beglichen werden.

In Zeiten von Corona: Die fällige U-Untersuchung lieber erst mal verschieben?

Eine Frage, die aktuell viele Eltern beschäftigt. Was ist größer: die Gefahr einer Corona-Ansteckung in der Kinderarztpraxis oder das Risiko, wenn zum Beispiel empfohlene Impfungen nicht pünktlich gegeben werden können?  
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband haben hierzu am 25. März 2020 einen Erlass verabschiedet. Aufgrund der Corona-Pandemie haben sie für bestimmte U-Untersuchungen die festen Zeitfenster aufgehoben. „Sie können später nachgeholt werden“, so die Mitteilung. Betroffen von dieser Entfristung sind die U6 (zehnter bis zwölfter Lebensmonat), U7 (21. bis 24. Lebensmonat), U7a (34. bis 36. Lebensmonat), U8 (46. bis 48. Lebensmonat) und U9 (60. bis 64. Lebensmonat).
Zu den Untersuchungen U2 bis zur U5 sollen laut Beschluss die Babys auch weiterhin weiter regulär in die Praxis gebracht werden. Sie sind für die Gesundheit der Kinder zu entscheidend, als dass sie aufgeschoben werden sollten. Viele Kinderärzte haben  in ihren Praxen besondere Vorkehrungen gegen eine Ansteckung im Wartezimmer getroffen. Am besten klärst du das direkt mit eurem Kinderarzt.

Was muss ich zu den Terminen mitbringen?

Natürlich das Kind, aber auch das gelbe Kinderuntersuchungsheft, die Krankenversicherungskarte und der Impfausweis. Am besten legst du den Impfausweis grundsätzlich ins Untersuchungsheft, so hast du alle wichtigen Infos beieinander.

Was hat es mit dem gelben Kinderuntersuchungsheft auf sich?

In dem gelben Untersuchungsheft, auch vereinfacht gelbes Heft genannt, werden alle Ergebnisse der U-Untersuchungen vom Arzt dokumentiert. Du bekommst es nach der Geburt deines Kindes. Es begleitet durch die Vorsorgeuntersuchungen und bereitet auf die Inhalte der Us vor. Zudem enthält es Bemerkungsfelder, in denen der Arzt Empfehlungen oder Fördermaßnahmen festhalten kann. Das Heft wurde im September 2016 neu aufgelegt und beinhaltet nun auch eine heraustrennbare Teilnahmekarte, die Eltern bei Bedarf Behörden, Kindergarten oder Schule vorlegen und damit den Besuch der einzelnen Untersuchungen belegen können.

Der Apgar-Test findet in den ersten Lebensminuten des Neugeborenen statt und wird dann nochmals nach fünf und zehn Minuten wiederholt. Das Baby wird gemessen und gewogen, Blut und Nabelschnur werden untersucht. Die Ergebnisse des Tests zeigen, wie das Baby die Geburt überstanden hat, wie gut es den Anpassungsprozess außerhalb des Mutterleibs bewältigt und ob es sich nach anfänglichen Schwierigkeiten schnell erholt.

U1-Untersuchung

  • Alle lebenswichtigen Funktionen werden beim Neugeborenen nach der Geburt überprüft. Der Arzt hört das Baby ab (Atemfrequenz, Atem- und Herzgeräusche) und untersucht den Kreislauf.
  • Der Puls wird am Füßchen gemessen, denn dort ist er am aussagekräftigsten: Ein kräftiger Fußpuls bedeutet, dass die Arterien gut durchlässig sind.
  • Außerdem wichtig: Sind Muskelspannung, Reflexe und Bewegungen in Ordnung, hat das Baby eine rosige Gesichtsfarbe, sind die Schlüsselbeinchen bei der Geburt heil geblieben, da sie die breiteste Stelle des Körpers sind?
  • Aus der Nabelschnur wird etwas Blut entnommen und sein Sauerstoffgehalt untersucht. Der Arzt überprüft, ob Nase und Speiseröhre frei durchgängig sind und saugt - wenn nötig - noch vorhandenes Fruchtwasser ab.
  • Um eine Unterversorgung auszugleichen, die zu einer Blutgerinnungsstörung führen kann, bekommt das Neugeborene Vitamin-K-Tropfen. Anschließend wird, wie bei allen weiteren U-Untersuchungen, Maß genommen: Wie verhält sich die Größe zum Gewicht, wie ist der Kopfumfang?

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U1 Untersuchung.
Und hier das U1-Video mit Dr. med. Axel von der Wense, Leitender Arzt Neonatologie & pädiatrische Intensivmedizin Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

U2-Untersuchung

  • Sie findet meist kurz vor der Entlassung aus dem Krankenhaus statt; ambulant Gebärende oder Frauen, die eine Hausgeburt hatten, müssen sich rechtzeitig um einen U2-Termin beim Kinderarzt kümmern.
  • Falls noch nicht stattgefunden: Blutuntersuchungen auf angeborene Stoffwechselstörung oder Lungenerkrankung
  • Neugeborenen-Hörtest
  • Besonderes Augenmerk gilt der Haut und den anderen Sinnesorganen, den Brust- und Bauchorganen, den Geschlechtsteilen sowie den Muskeln und Nerven.
  • Eine weitere wichtige Frage, die nun geklärt wird: Hat das Baby eine Neugeborenengelbsucht entwickelt?
  • Auch bei der U2 werden dem Neugeborenen Vitamin-K-Tropfen gegeben.
  • Außerdem erwartet die Eltern eine Beratung zu diversen Themen: Ernährung und Entwicklung ihres Kindes, Risikovermeidung von Plötzlichem Kindstod, die Zufuhr von Vitamin D und Fluorid sowie allgemeine Informationen zu Unterstützungsangeboten in der Nähe.

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U2 Untersuchung.
Und hier das U2-Video mit Dr. med. Axel von der Wense, Leitender Arzt Neonatologie & pädiatrische Intensivmedizin Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

U3-Untersuchung

  • Sie ist meist die erste Untersuchung in der Kinderarztpraxis
  • Jetzt steht die Entwicklung der Sinne im Vordergrund: Kann das Baby Gegenstände mit den Augen fixieren, zeigt es Schreckreaktionen nach lauten Geräuschen (wenn beispielsweise ein Spielzeug auf den Boden fällt)?
  • Der Arzt prüft, ob das Baby in Bauchlage kurze Zeit den Kopf heben kann und ob sich die Beinchen in der Hüfte gut bewegen lassen.
  • Hinzu kommt eine Ultraschalluntersuchung der Hüfte, um mögliche Fehlstellungen und Störungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • Erneut wird geprüft, ob eine Gelbsucht vorliegt.
  • Themen, die gemeinsam besprochen werden: Trink- und Schlafverhalten des Säuglings, mögliche Probleme bei der Verdauung, Unfallverhütung und Gefahrenvermeidung, eine ausführliche Impfberatung (die erste Impfung kann mit 6 Wochen stattfinden) sowie Tipps, wenn das Kind viel schreit, und Hilfe für die Eltern bei persönlicher Erschöpfung.

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U3 Untersuchung.
Und hier das U3-Video mit Dr. med. Axel von der Wense, Leitender Arzt Neonatologie & pädiatrische Intensivmedizin Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

U4-Untersuchung

  • Die erste Schutzimpfung kann bei der U4 gegeben werden.
  • Der Arzt achtet jetzt ganz besonders auf die altersgerechte geistige und körperliche Entwicklung des Kindes: Wie bewegt es sich? Kann es gut hören und sehen? Wie ausgeprägt sind seine Reflexe? Wie reagiert es in direktem Kontakt mit seinen Eltern?
  • Aber auch die Motorik wird geprüft: Setzt das Baby seine Arme in Bauchlage als Stütze ein? Kann es den Kopf im gestützten Sitzen schon selbst halten?
  • Die Kontrolle der Knochenlücke (Fontanelle) am Kopf des Kindes stellt sicher, dass der Schädel problemlos wachsen kann.
  • Ein weiteres Thema, über das eventuell noch nicht geredet wurde: Wie kann ich die Sprachentwicklung meines Kindes fördern?

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U4 Untersuchung.
Und hier das U4-Video mit Dr. med. Axel von der Wense, Leitender Arzt Neonatologie & pädiatrische Intensivmedizin Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

U5-Untersuchung

Baby beim Kinderarzt
© KatarzynaBialasiewicz / iStock
  • Der körperliche Entwicklungsstand steht bei dieser Vorsorgeuntersuchung im Mittelpunkt. Wie beweglich dein Baby ist und wie gut es schon seinen Körper beherrschen kann, darf es jetzt zeigen: Kann es sich auf den Bauch drehen, mit den Händen abstützen, nach Dingen greifen und sie weitergeben? Außerdem brabbeln und dabei verschiedene Laute und Geräusche bilden?
  • Auch Hör- und Sehvermögen werden bei der U5 erneut getestet. Mit einem Augenspiegel stellt der Arzt fest, ob das Kind schielt.
  • Außerdem interessiert es den Arzt, ob es fremdelt: Kann es unbekannt von vertraut unterscheiden? Gut so, das spricht für eine altersgemäße Entwicklung.
  • Bekommt dein Baby schon seinen ersten Brei und zahnt es schon? Hol dir Rat zur kindlichen Mundhygiene und der Einführung von Beikost bei Deinem Arzt. Wahrscheinlich steht auch schon bald der erste Termin beim Zahnarzt an.
  • Falls in der Familie gehäuft Allergien, Asthma oder Neurodermitis vorkommen, berät der Kinderarzt auch zum Thema hypoallergene Ernährung.
  • Außerdem gibt er Tipps, wie typische Verletzungen im Haushalt vermieden werden können und klärt über die weiteren Schutzimpfungen auf.

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U5 Untersuchung.
Und hier das U5-Video mit Dr. med. Axel von der Wense, Leitender Arzt Neonatologie & pädiatrische Intensivmedizin Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

U6-Untersuchung

  • Kurz vor dem ersten Geburtstag ist der Radius des Babys größer geworden, deshalb geht es bei der U6 um die neuen Fähigkeiten:
    Kann das Baby sich am Schrank hochziehen? Geht es die ersten Schritte an der Hand oder an Möbeln entlang? Kann es kurzzeitig selbstständig stehen? Feinmotorisch wird der Pinzettengriff geprüft (Krümelpicken), gemeinsam werden erste Türmchen gebaut (benutzt es beide Hände?)
  • Neben dem Check einzelner Organe rückt nun das Sprachvermögen weiter in den Vordergrund: Spricht das Kind zweisilbige Wörter wie Mama oder dada (meist ohne Sinnbezug), und imitiert es verschiedene Sprachlaute?
  • Während der U6 werden nach Absprache auch weitere Impfungen vorgenommen (u.a. die erste Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken).

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U6 Untersuchung.
Und hier das U6-Video mit Dr. med. Axel von der Wense, Leitender Arzt Neonatologie & pädiatrische Intensivmedizin Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

U7-Untersuchung

  • Ein Jahr ist seit der letzten Früherkennung vergangen. Dein Kind wird immer selbstständiger. Der Arzt wird es auf einige Fähigkeiten hin überprüfen, um die altersgerechte Entwicklung sicherzustellen: Kann dein Kind sicher laufen, sich bücken und wieder aufrichten? Kann es mit geringer Unterstützung oder einseitigem Festhalten Treppen steigen? Die Feinmotorik prüft der Arzt durch Schlüssel-Schloss- oder Steck-Spiele; dann überprüft er, ob das Kind einfache Gegenstände benennen und kleine Anweisungen ausführen kann.
  • Auch die sprachliche Entwicklung ist nun von Interesse: Der Wortschatz sollte jetzt 20 bis 50 Wörter umfassen; die Sprachfähigkeit variiert noch: Manche Kinder bilden Ein-Wort-Sätze, die sie mit Gesten unterstützen, andere Kinder formulieren Vier- bis Sechs-Wort-Sätze.
  • Bei der Zweijahresuntersuchung schaut der Kinderarzt auch in den Mund und überprüft den Status der Milchzähne.

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U7 Untersuchung.
Und hier das U7-Video mit Dr. med. Philippe Stock, Leitender Arzt Pädiatrie & Pneumologie Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

U7a-Untersuchung

  • Diese U-Untersuchung wurde vor einigen Jahren neu eingeführt, da Kinder in diesem Zeitraum wichtige Entwicklungen durchlaufen und viele spätestens jetzt in die Kita kommen. Die Lücke zwischen der U7 und U8 soll damit geschlossen werden und erklärtes Ziel ist darüber hinaus, Vernachlässigungs- oder gar Misshandlungsspuren frühzeitig zu erkennen. Deshalb ist der Arzt auch gehalten, auf entsprechende Indizien zu achten, beispielsweise auf auffällige Flecken am Körper des Kindes. 
  • Neben Seh- und Hörtests und weiteren körperlichen Untersuchungen werden die Zähne und der gesamte Kiefer kontrolliert.
  • Der Fokus liegt auch auf der sprachlichen Entwicklung des Kindes und auf Fördermöglichkeiten.
  • Welche Rolle spielen Medien (TV, Computer, Smartphone etc.) im Alltag eures Kindes? Das könnte eine Frage sein, die im Rahmen dieser Vorsorgeuntersuchung besprochen wird.
  • Der aktuelle Impfstatus wird überprüft, ausstehende Impfungen ggf. nachgeholt.

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U7a Untersuchung.
Und hier das U7a-Video mit Dr. med. Philippe Stock, Leitender Arzt Pädiatrie & Pneumologie Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

U8-Untersuchung

Kleinkind beim Arzt
© SerrNovik / iStock
  • Ein Hör- und Sehtest sowie eine gründliche körperliche Untersuchung sind wieder Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung. In diesem Alter sollen dabei besonders Harnwegsinfektionen, Diabetes, Herzfehler, Schilddrüsen- und Nierenfunktionsstörungen ausgeschlossen werden.
  • Der Arzt wird sich besonders für die soziale Entwicklung des Kindes interessieren: Nimmt es leicht Kontakt auf? Kann es sich gut konzentrieren? Kann es sich allein beschäftigen?
  • Jetzt klärt der Arzt die Eltern auch über Hyperaktivität auf und beschreibt, woran sie erkennen können, ob ein Kind Aufmerksamkeitsstörungen hat.
  • Auch von Interesse ist sein sprachliches Ausdrucksvermögen.
  • Zum Testen der Feinmotorik darf das Kind Kleidungsstücke auf- und zuknöpfen. Häufig fordern die Ärzte die Kinder auch dazu auf, bestimmte Formen oder einen Menschen zu malen. Ein gutes Gleichgewicht zeigt sich am sicheren Einbeinstand und am weichen Abfedern beim Sprung vom Stuhl.
  • Zur U8 muss eine Urin-Probe mitgebracht werden. Außerdem wird der Blutdruck gemessen.
  • Der Impfstatus wird kontrolliert.

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U8 Untersuchung.
Und hier das U8-Video mit Dr. med. Philippe Stock, Leitender Arzt Pädiatrie & Pneumologie Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

Eltern Fallbackbild

U9-Untersuchung

  • Im Jahr vor der Einschulung achtet der Arzt besonders auf die Sehfähigkeit, das Gehör, die Feinabstimmung der Bewegungen und die Fortentwicklung der Sprache. Wie ausdauernd kann das Kind spielen? Wie steht es um sein Sozialverhalten, um die psychische und emotionale Entwicklung? Was macht ihm besonders Freude, was bereitet ihm möglicherweise Angst?
  • Sind Darm- und Blasenkontrolle in Ordnung? Kann sich das Kind allein an- und ausziehen? Besondere Beachtung gilt Größe und Gewicht, aber auch Fußstellung und Körperhaltung.
  • Im Zuge der U9 werden auch Blut und Urin analysiert.
  • Die Schulreife wird im Gespräch mit den Eltern beurteilt. Fallen Entwicklungsverzögerungen auf, berät der Kinderarzt über therapeutische Maßnahmen, um dem Kind den Schulstart zu erleichtern.

Hier noch mehr ausführliche Infos zur U9 Untersuchung.
Und hier das U9-Video mit Dr. med. Philippe Stock, Leitender Arzt Pädiatrie & Pneumologie Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.
 

Vorsorgetermine für ältere Kinder und Jugendliche

Nach der U9 folgt ein weiterer wichtiger Vorsorgetermin: die J1 (zwischen 12. und 14. Lebensjahr). Seit 2006 gibt es zusätzlich
die U10 (zwischen 7. und 8. Lebensjahr),
die U11 (zwischen 9. und 10. Lebensjahr) und
die J2 (zwischen 16. und 17. Lebensjahr).

Bitte frag deine Krankenkasse, ob sie die Kosten für diese Untersuchungen übernimmt.

Verwendete Quellen:

www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/kindergesundheit/frueherkennungsuntersuchung-bei-kindern.html
www.g-ba.de/themen/methodenbewertung/ambulant/frueherkennung-krankheiten/kinder
www.g-ba.de/downloads/62-492-1967/Kinder-RL_2019-08-15_iK-2019-11-16.pdf
www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/frueherkennung-u1-u9-und-j1/das-gelbe-heft
www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/frueherkennung-u1-u9-und-j1/untersuchungen-u1-bis-u9
www.kinderaerzte-im-netz.de/vorsorge


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