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Babyernährung Stillen und Flaschennahrung: Zwiemilch für Babys

Babyernährung: Stillen und Flaschennahrung: Zwiemilch für Babys
© kupicoo / iStock
Für viele Mütter und ihre Babys ist Zwiemilch, das heißt die Kombination aus Stillen und Fläschchen geben, eine wunderbare Lösung. Wir sagen dir, was dafür spricht und worauf zu achten ist.

Doppelte Milchquelle: Zwiemilch für Babys

Stillmütter und Fläschchenmütter vertragen sich nicht immer gut. Kuh-Mamis gegen Fütter-Egoistinnen. Oft geht's bei den Diskussionen hoch her. Was ist aber mit Müttern, die in keines der Klischees passen? Weil sie beides tun, stillen und Fläschchen geben? Öfter anlegen, Milchfluss um jeden Preis in Gang bringen, raten die einen. Klare Entscheidung fürs Fläschchen, meinen die anderen. Vor allem ist aber eins wichtig: Ruhe bewahren. Und sich vielleicht für einen dritten Weg entscheiden. Für viele Mamas ist Zwiemilch-Ernährung der Königsweg, denn hier können sie weiterhin stillen UND ihrem Baby das Fläschchen geben. Meistens funktioniert die Zwiemilch-Ernährung völlig problemlos und stellt Mutter und Baby völlig zufrieden. Wir haben viele Infos und Tipps für dich:

Das solltet ihr bei der Flaschennahrung beachten

Eine Mutter füttert ihr Neugeborenes mit dem Fläschchen

Es gibt viele gute Gründe für Zwiemilch

Der kleine Robin hat schon am ersten Tag nach seiner Geburt im Krankenhaus das erste Fläschchen mit Anfangsnahrung bekommen – weil er schwach war und nicht so viel Muttermilch getrunken hat wie er sollte. Parallel dazu hat ihn seine Mutter mehrmals täglich gestillt. Nach einer kurzen Phase des Zweifels hat Robins Mama Gefallen gefunden an dieser pragmatischen Art der Babyernährung: "So kann nachts auch mal der Papa aufstehen – und ich bin nicht allein für Robins Ernährung verantwortlich". Für die drei ist die Zwiemilch-Ernährung eine Kombination, die problemlos funktioniert und alle glücklich macht.

Auch Sonja, Mama des vier Wochen alten Benedikt, ernährt ihr Baby mit Zwiemilch. Sie musste schnell wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Ihr Plan ging auf: Abends und nachts stillt sie Benedikt weiterhin, tagsüber pumpt sie zwei Mal Muttermilch ab. Da die abgepumpte Milch nicht ganz ausreicht, füttert Benedikts Tagesmutter mit Pre-Milch zu. "So bekommt mein Sohn weiterhin meine gute Muttermilch und ich kann die Intimität des Stillens genießen. Auf der anderen Seite bin ich aber flexibel, wenn ich bei der Arbeit bin."

Die Gründe für die Kombi Stillen und Fläschchen sind ganz unterschiedlich: Manche Mütter möchten in der Öffentlichkeit nicht stillen und füttern daher, wenn sie unterwegs sind, lieber mit dem Fläschchen. Bei anderen Müttern reicht die Milch einfach nicht, damit das Baby satt wird. Und unter Druck ist es erwiesenermaßen schwer, die Milchmenge zu steigern.

Zufüttern

Wann ist Zwiemilch-Ernährung eine gute Idee?

  • Wenn Babys trotz häufigen Anlegens nicht genug Muttermilch trinken, ist es ratsam, zuzufüttern. Das heißt aber nicht, dass du nicht parallel dazu weiter stillen kannst.
  • Wenn du einen schnellen Wiedereinstieg in den Beruf planst.
  • Wenn der Vater mehr ins Füttern eingebunden werden soll.
  • Wenn du dir mehr Flexibilität wünschst.
  • Wenn du selbst "still-gefrustet" bist, ist Zwiemilch eine gute Alternative zum vollständigen Abstillen.
  • Wenn ihr Zwillinge habt.

Was bei der Zwiemilch-Ernährung zu beachten ist

Der Beginn einer Zwiemilchernährung klappt am besten, wenn das Baby NICHT unzufrieden und nervös ist, weil zu wenig Milch kommt. Wenn Babys für eine geringe Milchmenge viel saugen müssen, besteht die Gefahr, dass die Freude über das Milchfläschchen so groß ist, dass sie von da an die Brust der Mutter ablehnen. Hier spricht man von einer Saugverwirrung. Wenn ein Baby aber zufrieden an der Brust trinkt, wird es auch nach einem Milchfläschchen bei der nächsten Mahlzeit gerne wieder Muttermilch trinken. Halte am besten Rücksprache mit deiner Hebamme, wie du deine eigene Form der Zwiemilchernährung gestalten möchtest. Welche Säuglingsnahrung es gibt und wie sie verabreicht wird, erfährst du hier.

Tipps, damit dein Baby mit der Brust-Flaschen-Kombi glücklich wird:

  • Verwende immer einen Einlochsauger fürs Milchfläschchen, damit sich dein Baby auch beim Trinken aus der Flasche ein bisschen anstrengen muss.
  • Achte darauf, dass du häufiger stillst, als Fläschchen zu geben. Die Gefahr bei Zwiemilch-Ernährung ist, dass die Muttermilch immer weniger wird.
  • Überlege dir, wann das Baby gestillt werden soll und wann du zufütterst – und behalte dieses Schema dann bei. So lernt deine Brust, die richtige Menge Milch zu produzieren.
  • Bei den Stillmahlzeiten bitte darauf achten, dass das Kind die Brust leer trinkt. Wenn du nur kurz stillst, bekommt es nur die fettärmere Vordermilch. Nur wenn du länger stillst, trinkt dein Kleines auch die fettreiche Hintermilch. So funktioniert auch die Nachbildung der Milch am besten.
  • Achte außerdem darauf, dass dein Baby beide Brüste leer trinkt.
  • Vielleicht hat ja der Vater Lust, das Fläschchengeben zu übernehmen! Dann ist eurem Baby auch schnell klar, wann es Milch aus Mamas Brust und wann es Milch aus Papas Flasche gibt.
  • Verwendet zum Zufüttern am besten Pre-Milch. Sie ist der Muttermilch am ähnlichsten.

Welche Art der Babyernährung ist für mich die richtige?

Schau einfach selbst, welche Art der Ernährung dich und dein Baby glücklich und zufrieden macht. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Und die Meinung deiner Umgebung ist hier völlig nebensächlich!

Ein Baby schläft in Bettchen mit dem Fläschchen im Arm

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