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Wochenbett-Glossar Alles wissen über die ersten Wochen mit Baby

Wochenbett-Glossar
© Thinkstock - NadiaCruzova
Mit dem Baby zu Hause - und jetzt ist alles ganz neu und unglaublich aufwühlend. Mit unserem Wochenbett-Glossar begleiten wir Sie durch diese Zeit. Und beantworten Ihnen alle Fragen, die Sie jetzt haben.

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Baby Blues

Jede zweite Wöchnerin durchlebt innerhalb der ersten drei Tage nach der Geburt einen Stimmungswechsel. Schlagartig werden die Glücksgefühle von Niedergeschlagenheit, Unsicherheit und Angst abgelöst. Ein abrupter Hormonabfall direkt nach der Geburt ist der Auslöser für das seelische Tief: Die Schwangerschaftshormone Östrogen und HCG nehmen jetzt stark ab, die Stillhormone wie Prolaktin und Oxytocin werden hingegen vermehrt ausgeschüttet. Ziemlich anstrengend für Körper und Seele! So rasch die Heultage, auch Babyblues genannt, kommen, so schnell gehen sie meist wieder. Die Freude am Kind kehrt nach fünf bis zehn Tagen zurück. Doch leider ist dies nicht immer der Fall. Bei 15 Prozent aller Mütter kommt es nach der Geburt zu einem seelischen Absturz, der weit über den kurzzeitigen Babyblues hinausgeht. Hier können Sie sich über die Krankheit "Postpartale Depression" informieren.

Eine junge Mutter liegt neben ihrem neugeborenen Kind und streichelt es.

Beckenboden

Der Beckenboden ist die Muskelplatte, die das Becken nach unten hin abschließt, die Scheide umgibt und den inneren Organen Halt gibt. Schon während der Schwangerschaft hat diese Muskulatur Schwerstarbeit geleistet. Aufgelockert durch die Schwangerschaftshormone musste der Beckenboden ein Vielfaches des sonstigen Gewichtes tragen. Bei der Geburt wurde Ihr Beckenboden sehr gedehnt und vielleicht auch verletzt. Ihr Körper braucht nach der Geburt Ruhe und Schonung, aber auch angepasste Bewegung, um die Rückbildung der Gebärmutter zu fördern und den Beckenboden zu kräftigen. Die noch schwere und vergrößerte Gebärmutter "hängt" mit ihrem ganzen Gewicht auf Ihrem Beckenboden, der seine Funktion noch nicht wieder erfüllt. Lesen Sie weiter beim Stichwort "Rückbildung".
 

Brustentzündung

Wenn sich in der gestauten Milch Keime vermehren, entsteht eine Brustentzündung. Eine akute Brustentzündung äußert sich mit hohem Fieber (oft über 39 Grad Celsius) und starken Schmerzen und einem Spannungsgefühl in der Brust. Außerdem kann die Brust rot oder heiß sein. Es kommt oft zu starken Kopf- und Gliederschmerzen und Sie fühlen sich wahrscheinlich sehr matt und krank. Lesen Sie hier, wie Sie eine Brustentzündung

  lindern können.

Dammnaht

Ein Dammschnitt oder ein Dammriss gehören zu den häufigen, aber leider recht schmerzhaften Begleiterscheinungen einer Geburt. Deshalb haben wir Ihnen hier einige Tipps zusammengestellt, die bei einer schmerzenden Dammnaht helfen:

  • Liegen: Das entlastet den Damm - und damit auch die frische Dammnaht.
  • Eiswürfel: Füllen Sie einen Waschlappen oder ein Kondom mit Eiswürfeln und legen Sie das Ganze auf die Dammnaht. Das ist vor allem in den ersten 24 Stunden sinnvoll.
  • Frische Luft: Legen Sie sich so oft es geht ohne Höschen ins Bett, am besten auf ein dickes Handtuch (wegen des Wochenflusses). Stellen Sie die Füße auf die Matratze, so kommt Luft an die Dammnaht.
  • Homöopathie: Vor allem Arnika (D4) soll die Wundheilung fördern.
  • Sitzbäder: Etwa zehn Zentimeter Wasser in die Wanne einlassen, Kamillen- oder Eichenrindenextrakt aus der Apotheke dazugeben und die Wunde vorsichtig spülen. Hinterher trockenföhnen, damit die heilenden Substanzen auf der Dammnaht bleiben.
  • Von Sitzringen raten Hebammen inzwischen ab, weil sie die Blutzirkulation und dadurch auch die Heilung behindern.

Dammriss

Das Gewebe in der Scheide und rund um den Damm (so heißt der Bereich zwischen Scheide und After) wird durch die extreme Dehnung beim Durchtritt des Köpfchens stark belastet. Es kann bei der Geburt reißen, dann spricht man von einem Dammriss. Häufig wird aber auch vorsorglich ein Dammschnitt durchgeführt. Dammriss und -schnitt werden nach der Geburt genäht - dazu wird ein selbstauflösender Faden verwendet, der nicht gezogen werden muss. Normalerweise sind nach ungefähr 14 Tagen keine Fäden mehr zu entdecken. Bis Ihr Körper auch die tiefer liegenden Fäden vollständig abgebaut hat, können noch 40 Tage und mehr vergehen. Deshalb brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn Sie ab und an noch etwas spüren. Unter dem Stichwort Dammnaht erfahren Sie, was bei Schmerzen hilft.

 

Dammschnitt

Die Dammschnitt-Rate liegt in Deutschland derzeit bei 60 Prozent. Weil es aber inzwischen viele Studien gibt, die belegen, dass ein Dammriss mitunter besser heilt als ein Dammschnitt, gibt es immer mehr Ärzte, die beim Schneiden zurückhaltend geworden sind. Wann ein Dammschnitt aber nötig ist, erfahren Sie hier.
Der Dammschnitt wird nach der Geburt genäht – dazu wird ein selbstauflösender Faden verwendet, der nicht gezogen werden muss. Normalerweise sind nach ungefähr 14 Tagen keine Fäden mehr zu entdecken. Bis Ihr Körper auch die tiefer liegenden Fäden vollständig abgebaut hat, können noch 40 Tage und mehr vergehen. Deshalb brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn Sie ab und an noch etwas spüren. Wieder heil? Wer sich traut, kann mit einem Taschenspiegel nachschauen. Unter dem Stichwort Dammnaht erfahren Sie, was bei Schmerzen hilft.

Darmträgheit

In den ersten drei Tagen nach der Geburt haben die meisten Frauen keinen Stuhlgang. Gott sei Dank - denn nach der großen Anstrengung der Entbindung hat man erst einmal auch gar keine Lust auf eine "Sitzung". Wenn es auch in den darauf folgenden Tagen nicht klappen sollte, essen Sie am besten ballaststoffreich oder helfen mit natürlichen Mitteln wie Leinsamen nach. Bei Abführmitteln bitte darauf achten, ob Sie auch in der Stillzeit geeignet sind.

Dreimonatskoliken

Wenn satte Säuglinge verzweifelt schreien, sind häufig "Dreimonatskoliken" schuld. Sie können viele Ursachen haben.

  • Der Magen-Darmtrakt ist bei fast allen Säuglingen noch nicht ausgereift, häufig bildet er zu wenige Verdauungsenzyme.
  • Das Kind schluckt beim Stillen oder Füttern zu viel Luft.
  • Manche Kinder reagieren allergisch auf Kuhmilch. Bei Flaschenmilch auf Kuhmilchbasis kann das zum Problem werden.
  • Blähende Speisen wie Zwiebeln, Kohl oder Hülsenfrüchte gehen bei Stillenden in die Muttermilch über.

Mehr Tipps haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Elterngeld

Jetzt, wo Ihr Kind auf der Welt ist, können Sie den Antrag auf Elterngeld stellen. Aber keine Eile: Elterngeld wird drei Monate rückwirkend gezahlt. Auf den letzten Drücker sollten Sie es trotzdem nicht beantragen. Bedenken Sie, dass Ihr Sachbearbeiter Zeit benötigt, um Ihren Antrag zu genehmigen - erst dann fließt das Elterngeld. Wo Sie Elterngeld beantragen können? Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Welche Elterngeldkasse für Sie zuständig ist, erfahren Sie zum Beispiel beim Familienministerium.
Alle wichtigen Antworten auf Ihre Fragen zum Elterngeld bekommen Sie in unserem Artikel.

Engelslächeln

Viele Eltern sind sich sicher, schon in den ersten Tagen nach der Geburt ein Lächeln im Gesicht ihres Babys entdeckt zu haben. Dieses erste Lächeln ist zwar zu süß, wird aber noch nicht bewusst gesteuert, sondern ist ein Reflex. Das sogenannte Engelslächeln wird meist im Schlaf beobachtet.

Familienbett

Ein neuer Name für eine uralte Idee: Die ganze Familie schläft zusammen in einem Bett. Einen Erfahrungsbericht dazu lesen Sie hier.

Fontanelle

Alle Babys kommen mit einem Grübchen oberhalb der Stirn auf die Welt - der sogenannten Fontanelle. Die rautenförmige Öffnung (durchschnittliche Größe: zwei mal zwei Zentimeter) lässt sich gut tasten; man kann sogar fühlen, wie das Blut pulsiert. Tatsächlich ist diese Grube nur eine von sechs Fontanellen: Es gibt noch eine kleine, dreieckige am Hinterkopf und vier winzige, kaum spürbare – je zwei seitlich in Höhe der Schläfe und an der Unterseite des Hinterkopfs. An diesen kleinen Lücken treffen die Knochenplatten aufeinander, die zusammen den Schädel bilden. Erst nach einigen Lebensjahren sind diese Platten richtig miteinander verwachsen. Mehr über die Fontanelle lesen Sie hier.

Geburtsurkunden

Melden Sie Ihr Baby in der ersten Woche nach der Geburt beim Standesamt an. Sie bekommen dann mehrere beglaubigte Geburtsurkunden. In einigen Kliniken kümmert sich das Sekretariat darum. Dabei haben sollten Sie:

  1. Eine ärztliche Bescheinigung oder Bescheinigung der Hebamme (bei Hausgeburt oder Geburt im Geburtshaus) über die Geburt.
  2. Einen gültigen Personalausweis oder Reisepass der Mutter und ggf. des Vaters.
  3. Wenn die Eltern verheiratet sind: das Familienbuch bzw. eine beglaubigte Abschrift des Familienbuches (Heiratsurkunde). Wenn die Eltern ledig sind: Abstammungs- bzw. Geburtsurkunde der Mutter und ggf. des Vaters, ggf. Nachweis über eine bereits abgegebene Vaterschaftsanerkennung und Sorgeerklärungen sowie Abstammungs- bzw. Geburtsurkunde des Vaters.

Hämorrhoiden

Junge Mütter leiden (zumindest vorübergehend) unter Problemen mit dem Enddarm. Das hilft: ballaststoffreiche Ernährung und mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit - das kurbelt die Verdauung an und beugt Verstopfung vor. Wenn zu wenig geht, können Sie es mit Leinsamen oder Kleietabletten ausprobieren, die sind auch in der Stillzeit erlaubt. Wichtig ist auch eine gute Analhygiene: Vermeiden Sie feuchtes Toilettenpapier, es kann Allergien und Reizungen auslösen. Besser sind Einmalwaschlappen oder das Bidet, falls Sie eines haben. Angenehm und heilsam sind außerdem Sitzbäder mit Eichenrinde, Kamille oder Hamamelis. Und bitte nicht verzweifeln: Bei den meisten Frauen kommt alles wieder in Ordnung!

Hexenmilch

Durch die hohe Hormonkonzentration im Körper der Mutter können bei Neugeborenen die Brustdrüsen anschwellen. Bei manchen Babys treten sogar ein paar Milchtropfen aus den Brustwarzen aus. Früher war das beängstigend, deshalb wohl auch der Name "Hexenmilch". Heute weiß man, dass das völlig normal ist und sich die Brüste des Babys innerhalb der ersten Lebenswochen wieder zurückbilden, sobald der Hormonspiegel gesunken ist. Nicht nur die Brust, auch die Genitalien können bei beiden Geschlechtern anschwellen. Mädchen haben manchmal sogar leichte Blutungen. Alles harmlos und nach einigen Tagen verschwunden.

 

Kaiserschnittnarbe

Frauen mit Kaiserschnitt sind oft überrascht, dass die Narbe ziemlich weh tun kann. Denn von Außen sieht die Wunde nicht sehr groß aus, der Schnitt ist aber tief.
Das hilft: Meist bekommen Frauen mit Kaiserschnitt noch Schmerzmittel vom Krankenhaus mit nach Hause. Oft ist darin der Wirkstoff Paracetamol enthalten, aber auch Ibuprofen oder ein Kombinationspräparat mit Kodein wird eingesetzt. Der Körper braucht jetzt vor allem Zeit, um mit seinen Selbstheilungskräften die Wunde zu heilen. Dieser Prozess wird durch Ruhe und Schonung sowie eine sorgfältige Hygiene unterstützt. Einige Studien zeigen auch, dass sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika, wie der Wirkstoff Diclofenac, die Schmerzen nach dem Kaiserschnitt lindern. Frauen, die diese Medikamente im Krankenhaus bekamen, brauchten weniger Schmerzmittel. Diclofenac geht zwar in die Muttermilch über, Ärzte gehen jedoch davon aus, dass die Menge dem Kind nicht schadet. Mehr zum Thema „Schmerzen nach der Geburt“ .

Kindspech

Der erste Stuhlgang eines neugeborenen Babys nennt sich Mekonium oder Kindspech: Eine zähe, grünlich-schwarze Masse, die an Teer erinnert und sich nur schwer vom kleinen Babypopo abwischen lässt. Kindspech besteht aus allem, was Ihr Baby im Mutterleib geschluckt und verdaut hat: Hautzellen, Gallenflüssigkeit, Darmzellen und Fruchtwasser. Das Kindspech ist völlig normal und das beruhigende Zeichen, das der kleine Darm normal arbeitet. Mehr Infos zum Babys Stuhlgang finden Sie hier.

 

Kindergeld

Zusätzlich 184 Euro im Monat - stimmt, das Kindergeld bekommen wir ja jetzt auch! Richtig, aber das kommt nicht automatisch auf Ihr Konto; Sie müssen es beantragen. Und damit sollten Sie nicht zu lange warten, denn es wird rückwirkend nur für ein halbes Jahr gezahlt. Das Formular zum Download und Kurzinfos gibt es hier.

Koffein, Teein, Alkohol

Koffein und Teein gehen auf die Muttermilch über. Babys bauen sie langsamer ab als Erwachsene, deshalbsollte man auch in der Stillzeit zurückhaltend sein. Sammelt sich das unabgebaute Koffein im Körper des Babys, kann es nervös und unruhig werden. Wer stillt, sollte auf Alkohol weiterhin verzichten. Die Leber des Babys ist mit dem Abbau überfordert. Die Konzentration in der Milch ist 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken am höchsten. Deshalb nur abends nach dem letzten Stillen trinken, wenn es doch einmal ein Gläschen sein soll. Hier mehr zum Thema Ernährung in der Stillzeit.

Medikamente in der Stillzeit

Grundsätzlich gilt: Genauso wie in der Schwangerschaft sollten Sie auf die meisten Medikamente verzichten. So eng wie über den Blutkreislauf ist Ihr Baby jetzt zwar nicht mehr mit Ihnen verbunden, aber viele Wirkstoffe von Medikamenten gehen in die Muttermilch über. Bitte auch bei vermeintlich harmlosen Medikamenten wie Nasensprays oder Augentropfen beim Arzt nachfragen, was jetzt okay ist. Oft gibt es stillfreundliche Alternativen. Medikamente gegen Schmerzen und Fieber werden grundsätzlich als unbedenklich eingestuft, wenn sie den Wirkstoff Paracetamol enthalten. Wie Sie mit Hausmitteln eine Erkältung bekämpfen können, erfahren Sie hier.

Milch abpumpen

Milch abpumpen ist nicht ganz einfach. Anfangs dauert es fast eine halbe Stunde, bis Sie 20 ml Milch abgepumpt haben. Seien Sie nicht frustriert - Übung macht den Meister. Grundsätzlich sorgt das Hormon Oxytocin dafür, dass die Milch fließt, sobald Ihr Baby an der Brust saugt. Handmilchpumpen und elektrische Milchpumpen haben eine Saugglocke oder Brusthaube, die Sie über Ihr Brust stülpen. Mit dieser Brusthaube wird das Saugen imitiert: Bei einer elektrischen Milchpumpe automatisch und bei einer mechanischen lösen Sie selbst das Saugen durch einen Druck-Mechanismus mit der Hand aus. Alles zum Thema Milch abpumpen erfahren Sie hier.

Milcheinschuss

Etwa zwei, drei Tage nach der Geburt ist es soweit: Meist über Nacht sind die Brüste prall und oft auch heiß - die Milch ist da. Der Milcheinschuss ist weniger überwältigend und tut weniger weh, wenn das Baby in den ersten Tagen oft an der Brust (an beiden Seiten etwa zehn Minuten) trinken durfte. Ein bisschen bang ist jeder Frau, wenn sie ihr Baby an die empfindliche, milchpralle Brust legt. Bewährte Hilfen, um die Milch zu locken, damit die ersten Saugzüge des Babys nicht so schmerzen:

  • Lauwarme Kompressen auflegen (ein kleines Handtuch in Wasser tauchen und auswringen).
  • Mit der Hand sanft von der Achselhöhle zur Brustwarze hin streichen.
  • Die Brust anföhnen - auf lauwarmer Stufe.

Lesen Sie weiter in unserem Top-Thema Stillen 

Milchstau

Bei einem Milchstau schmerzt die Brust, sie ist gespannt und übermäßig prall. Sie spüren harte Stellen oder Knoten in der Brust, die Haut ist leicht gerötet. Den gestauten Milchgang bekommen Sie am besten frei, wenn Sie Ihre Brust vor dem Stillen erwärmen (warm duschen, warmer Waschlappen, Wärmflasche) und die erwärmte Brust sanft kreisend massieren. Lassen Sie Ihr Baby den Milchstau wegtrinken, das bedeutet: mindestens alle zwei Stunden an die betroffene Brust anlegen, die Stillposition oft wechseln, das Baby auch mal andersherum anlegen. Lesen Sie hier weiter: Milchstau - was hilft?

Mutterschaftsgeld

Nach der Geburt Ihres Kindes bekommen Sie acht Wochen lang Mutterschaftsgeld. Dieser Beitrag wird mit dem Elterngeld verrechnet. Da Mütter mit diesem Mutterschaftsgeld in den ersten acht Wochen nach der Geburt fast immer auf die volle Höhe ihres zuvor erzielten Nettos kommen, erhalten Sie de facto nur zehn Monate Elterngeld, auch wenn Sie zwölf beantragt haben. Der Trick, die ersten beiden Lebensmonate als "Vätermonate" zu beantragen, funktioniert leider auch nicht: Monate, in denen Mutterschaftsgeld geflossen ist, werden immer der Mutter zugeschrieben. Was Sie beachten müssen, falls sich der Geburtstermin verschoben hat sowie viele weitere Infos zum Mutterschaftsgeld erfahren Sie in diesem Artikel: Das steht Ihnen vor und nach der Geburt zu.

Nachwehen

In den ersten zehn Tagen nach der Geburt zieht sich die Gebärmutter wieder auf ihre ursprüngliche Größe zurück. Ein Vorgang, den Sie als Nachwehen spüren. Durch Kontraktionen werden die extrem gedehnten Längsfasern im Gebärmuttermuskel wie ein Gummiband zusammengeschnurrt. Besonders beim Anlegen sind die Nachwehen zu spüren, weil durch das Saugen des Kindes verstärkt das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird, das die Wehentätigkeit anregt. Beim ersten Kind tun die Nachwehen noch nicht weh. Eher so ein Gefühl, dass sich alles richtet. Mit jedem weiteren Kind werden die Nachwehen deutlicher.

 

Nabelpflege

Bei den meisten Babys fällt der Nabelschnurstummel innerhalb der ersten zehn Lebenstage ab. Manche Babys verlieren den Rest ihrer Nabelschnur sogar schon nach zwei bis drei Tagen. Genauso normal ist es aber auch, wenn der Nabel erst nach zwölf oder 14 Tagen abgeheilt ist. Das Wichtigste bei der Nabelpflege: Den Nabel trocken halten. Wenn er über längere Zeit schmiert und Wundsekret austritt, kann es zu Entzündungen kommen. Ebenfalls schlecht: Wenn Urin, z. B. durch eine randvolle Windel, den Nabel verunreinigt. Ein Hebammentrick hilft hier: Schlagen Sie den Rand der Windel vorne um, damit mehr Luft an den Nabel kommt, der Windelrand nicht am Nabel scheuert und auch kein Urin an den abheilenden Nabel gelangen kann. Mehr zum Thema Nabelpflege erfahren Sie hier.

Nestschutz

Nestschutz bedeutet, dass Ihr Baby durch die Nabelschnur Ihre Antikörper bekommen hat. Die schützen es die ersten Wochen vor vielen Krankheiten – aber nicht vor allen! Vor Erkältungen kann der Nestschutz Ihr Baby zum Beispiel nicht ganz bewahren. Die Gefahr, dass sich Ihr Baby ansteckt, können Sie etwas verringern, wenn Sie sich häufig die Hände waschen. Scheuen Sie sich nicht, auch Gäste immer erst einmal ins Bad zum Händewaschen zu schicken. Bei einem gefährlichen Infekt ist es zum Schutz Ihres Neugeborenen besser, wenn Sie den Besuch verschieben. Der Nestschutz nimmt von Woche zu Woche ab und ist nach ungefähr sechs Monaten ganz verschwunden. In dieser Zeit baut sich das Immunsystem Ihres Babys immer weiter auf, so dass es sich selbst gegen Krankheitserreger schützen kann.

 

Neugeborenen-Gelbsucht

Etwa die Hälfte aller Neugeborenen entwickelt diese Besonderheit wenige Tage nach der Geburt. Ursache ist eine hohe Bilirubin-Konzentration, wenn sich der kleine Organismus auf die neuen Lebensbedingungen umstellt. Die Werte werden meist noch im Krankenhaus gemessen. Grundsätzlich muss sich die Arbeit der Leber bei allen Neugeborenen einpendeln. So kann das Bilirubin, ein Abbauprodukt des Blutfarbstoffs, noch nicht perfekt in eine wasserlösliche Form umgewandelt und über die Nieren ausgeschieden werden. Am sechsten Tag hat Ihr Baby wahrscheinlich den Höhepunkt der Gelbsucht gerade hinter sich. Die gelbliche Verfärbung der Haut im Gesicht, im Weiß der Augen, und am Körper verschwindet wieder. Das Kleine wird vielleicht auch trink- und bewegungsfreudiger. Spätestens nach zehn Tagen hat sich bei den meisten Babys die Leberfunktion optimiert und die Bilirubin-Werte sind normal.

 

Plötzlicher Kindstod

Der plötzliche Kindstod ist die häufigste Todesart im ersten Lebensjahr eines Babys. Doch das individuelle Risiko ist für einen gesunden Säugling äußerst gering. Es sind einige Risikofaktoren bekannt, die den plötzlichen Kindstod provozieren können. Eltern können diese weitgehend minimieren, beziehungsweise sogar ausschalten. So sollten Säuglinge sowohl vor als auch nach ihrer Geburt in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind auf dem Rücken schläft. Ein Babyschlafsack ist besser als eine Decke. Auch Schmusefell, Stofftier oder Schmuset sollten im ersten Lebensjahr nicht im Kinderbett liegen. Die optimale Raumtemperatur in Babys Schlafzimmer liegt bei 16 bis 18 Grad Celsius. Studien deuten außerdem daraufhin, dass der Schlaf im eigenen Babybettchen bei Mama und Papa im Zimmer der sicherste Ort ist. Ausführliche Informationen zum sicheren Babyschlaf finden Sie hier.

 

Postpartale Depression

Die postpartale Depression ist eine schwere psychische Krankheit, die aus den Heultagen entstehen, aber auch unabhängig davon innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt auftreten kann. Oft bleibt die Krankheit lange Zeit unentdeckt, da die Symptome von Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Hilflosigkeit auf eine einfache Überforderung im Alltag zurückgeführt werden. Viele Betroffene können während der Krankheit keine Beziehung zu ihrem Kind aufbauen und ziehen sich zurück. Sie verpflegen zwar ihr Kind, empfinden dabei aber keine Freude. In seltenen Fällen, kommt es auch zu aggressivem Verhalten gegenüber dem Partner oder sogar gegenüber dem Kind. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Pucken

Gerade Neugeborene haben keinen Drang zum ungehinderten Strampeln, sondern bevorzugen eine begrenzte Umgebung, wie sie es aus dem Mutterleib gewohnt sind. Pucken vermittelt dem Baby genau dieses Gefühl. Es spürt sich selbst, es kann sich bewegen, befindet sich aber dennoch in einer warmen und begrenzenden Hülle, die ihm Sicherheit und Ruhe gibt. Wegen der angenehmen Wärme schlafen gepuckte Babys meist besser ein und haben weniger Blähungen. Pucken verhindert auch unkontrollierte Bewegungen der Arme, mit denen sich Babys häufig selbst erschrecken und aufwecken. Hier finden Sie eine Anleitung fürs Pucken.
 

Rückbildung

Durch sein Gewicht hat das Baby während der Schwangerschaft Bänder und Muskeln im Mutterleib gedehnt. Nun gilt es, gerade den Beckenboden wieder zu kräftigen. Das geht mit der sogenannten Kneif-Übung, bei der es darauf ankommt, den Beckenboden anzuspannen und anschließend zu entspannen. Versuchen Sie diese Übung mehrmals am Tag zu wiederholen, egal ob im Sitzen, Liegen oder Stehen. Noch ein Tipp: Machen Sie keinen krummen Rücken, denn dann beugt sich ihr Oberkörper nach vorne und drückt das Gewicht auf den Bauch! Wenn Sie niesen müssen, drehen Sie den Kopf über die Schulter, möchten Sie Ihr Baby ins Bettchen legen, schieben Sie ein Bein nach vorne, das andere nach hinten. Dasselbe gilt, wenn Sie sich setzen wollen oder etwas aufheben möchten.
Hier finden Sie weitere Infos rund um das Thema Beckenboden.

Säuglingsakne

Pickel sind nicht nur Teenagern vorbehalten - auch jedes fünfte Baby bekommt in den ersten sechs Wochen nach seiner Geburt unschöne Pusteln, Mitesser und Pickelchen. Dabei neigen kleine Jungs viermal häufiger zu Hautunreinheiten als kleine Mädchen. Der Grund: Babys machen nach der Geburt eine Hormonumstellung durch, die sich auch auf die Haut auswirken kann. Behandeln muss man die Babyakne normalerweise nicht. Häufig verschwinden die Pickelchen nach zwei bis vier Wochen genauso schnell, wie sie gekommen sind.

 

Schreibaby

Jungs sind öfter Schreibabys, doch auch Mädchen weinen oft, bis sich ihr Körper versteift. Nach drei Monaten ist der Spuk fast immer vorbei. Schreit ein Baby an mehr als drei Tagen in der Woche länger als drei Stunden und das über einen Zeitraum von drei Wochen, spricht man in der Regel von einem Schreibaby - wenn daneben noch mindestens zwei der fünf folgenden Merkmale zutreffen:

  • Das Schreien ist anhaltend und endet in Erschöpfung.
  • Der kleine Körper versteift sich.
  • Die Äuglein von Schreibabys wirken starr, ängstlich oder wütend.
  • Das Baby ist durch nichts zufrieden zu stellen: Schreibabys nehmen keine Entspannungshilfen an (z.B. Schnuller, Herumtragen, Nahrung).
  • Schreibabys haben eine geringe Reizschwelle: Fährt ein Lastwagen vorbei oder verlässt Mama kurz das Zimmer, fangen Schreibabys bereits an zu weinen und sind nur schwer zu beruhigen.

Weitere Informationen und Hilfe finden Sie hier.

Storchenbiss

Manche Babys kommen mit einem roten Hautfleck am Hinterkopf zur Welt - dem sogenannten Storchenbiss. Der etwas ungewöhnliche Name geht auf die unverfänglichen Aufklärungsgeschichten früherer Tage zurück: Damals, als die Babys noch vom Klapperstorch gebracht wurden, hatten die Kinder ein rotes Mal, weil sie der Storch angeblich dort im Schnabel gehalten hatte. Mit dem Klapperstorch hat das Hautmal natürlich nichts zu tun, vielmehr treten an den betroffenen Stellen, die auch an der Stirn oder den Augenlider zu finden sind, vermehrt erweiterte Kapilargefäße auf. Da diese kleinen Äderchen gut durchblutet sind, ergibt sich auch die rote Färbung.
 

Vitamin K und D

Zwei Vitamine brauchen auch ganz gesunde Babys: Vitamin K und Vitamin D. Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung. Es stoppt sofort minimale Blutungen. Da Ihr Neugeborenes noch nicht genug Vitamin K hat, bekommt es in den ersten drei U-Untersuchungen eine Vitamin-K-Lösung in den Mund geträufelt. Später wird der Vitamin-K-Speicher aus der Nahrung aufgefüllt. Ab der vierten Woche bekommt Ihr Baby ein Jahr lang täglich eine Vitamin-D-Tablette zum Schutz vor Knochenverformungen (Rachitis). Die Tablette können Sie auf einen Kaffeelöffel mit Wasser auflösen und dann Ihrem Baby in den Mund träufeln. Vitamin D kann unser Körper mit Hilfe von UV-Strahlen auch selbst bilden. Wenn Sie jeden Tag mit Ihrem Baby an der frischen Luft spazieren gehen - auch wenn die Sonne nicht scheint -, unterstützen Sie die Vitamin-D-Bildung.

 

Vormilch

Am ersten Tag bildet der Körper die Neugeborenenmilch oder Vormilch. Sie ist gelblich oder wässrig und kommt meist nur tröpfchenweise. Genau die richtige Menge für das Kleine. Durch das häufige Anlegen wird die Milchproduktion ab dem zweiten bis vierten Tag richtig in Gang gesetzt. Die Brust füllt sich mit sahing-gelblicher Übergangsmilch (bis Ende der zweiten Woche). Das geht nur selten sanft und allmählich - der Ausdruck "Milcheinschuss" stimmt schon! Weil Schwangerschaftshormone wie Östrogen und HCG nach der Geburt stark abnehmen und durch das Stillen gleichzeitig mehr Prolaktin und Oxytocin ins Blut kommen, kann es in der ersten Woche zu einem Hormon-Chaos kommen.

 

Wochenfluss

Ist das Baby auf der Welt und hat sich die Plazenta abgelöst, bleibt in der Gebärmutter eine große Wunde (circa zwölf Zenitmeter Durchmesser) zurück. Aus ihr fließen etwa sechs Wochen lang die so genannten Lochien, zu Deutsch Wochenfluss. Der Wochenfluss ist Teil eines ausgeklügelten Heilprogramms. Zunächst muss die Blutung an der Wunde gestillt werden. Eine lang anhaltende Kontraktion der Gebärmutter klemmt die Blutgefäße ab, es bilden sich Thromben, die die Blutbahnen verstopfen. Ebenfalls in den ersten Stunden nach der Geburt setzen ziehende, manchmal auch stark schmerzende Nachwehen ein. Sie treten über Wochen auf, zum Beispiel immer dann, wenn das Baby an der Brust saugt. Diese Nachwehen sorgen dafür, dass sich die Muskelfasern der Gebärmutter weiter zusammenziehen - und sie forcieren den Wochenfluss. Der Wochenfluss hält so lange an, bis die Wunde vollständig verheilt ist. Das kann bis zu sechs Wochen dauern, wobei sich Farbe und Beschaffenheit mit dem Fortgang der Heilung verändern: In den ersten Tagen ist das Sekret blutig rot, fast wie bei einer frisch blutenden Wunde. Mehr zum Thema lesen Sie: hier.


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