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Winter auf der Haut So schützt du die Haut deines Babys im Winter

Baby im Winter
© SolStock / iStock
Wenn es draußen kälter wird, hilft eine Zusatzschicht Klamotten. Und die Haut? Wird auch verpackt. Was dabei wichtig ist, erklärt Dr. Barbara Kunz, leitende Hautärztin am Dermatologikum in Hamburg.

Wieso brauchen Kinder im Winter eine andere Hautpflege als im Sommer?

Würden wir sie im Sommerkleid in den Kindergarten schicken? Höchstens mit dicker Strumpfhose drunter und einer warmen Jacke drüber. Ähnliches gilt für die Haut: Weil die Luft wegen der kalten Temperaturen trockener ist und die Heizungsluft das verstärkt, fühlt sich unsere Haut im Winter ein bisschen rauer an, sie wird spröde, juckt und spannt. Deshalb wird die Handcreme in der Schreibtischschublade ab November auch deutlich häufiger frequentiert. Eincremen hilft also. Aber während wir im Sommer gut mit einer leichten Feuchtigkeitslotion auskommen, darf es im Winter gern reichhaltiger – sprich fetter – sein.

Für Kinderhaut gilt das ganz besonders – warum?

Weil sie noch nicht ausgereift ist. Die Haut von Kindern ist anders aufgebaut als unsere: Sie ist dünner und empfindlicher, die einzelnen Hautschichten sind noch nicht so fest verzahnt, die Collagenfasern von kleinen Menschen sind kürzer ... das macht die Haut empfänglicher für allerlei Unbill von außen. Gilt besonders für Babys und Kleinkinder, erst mit drei Jahren ähnelt der Hautaufbau von Kindern langsam dem von Erwachsenen. Mit einer Einschränkung: Die Talgdrüsen, die bei uns für die Fettproduktion mit verantwortlich sind, nehmen ihren Dienst erst in der Pubertät auf. Bis dahin wird der schützende Fettfilm der Kinderhaut nur von den Hautzellen selbst gebildet. Versagt dieser Mechanismus – wie bei der Neurodermitis –, trocknet die Haut zu stark aus und es kommt zu Juckreiz und Entzündungen.

Heißt im Klartext?

Wir wissen alle, wie sich gesunde Kinderhaut anfühlt: rosig, prall und weich. Solange sie das ist, kommt sie prima allein zurecht und reguliert ihren Fett- und Flüssigkeitsbedarf selbstständig. Dann reicht es völlig, die Kinder einzucremen, wenn die Haut besonders belastet wurde, z. B. nach einer längeren Badewannensitzung (über zehn Minuten) oder einem Tag im Schwimmbad. Trockene Haut braucht mehr Aufmerksamkeit. Wichtig ist, die Haut nicht zusätzlich zu entfetten, also lieber nur kurz baden (bei 35 bis 37 Grad) oder duschen, rückfettende Badezusätze für Kinder verwenden oder einen pH-neutralen Seifenersatz, ein sogenanntes Syndet. Und danach immer eincremen.

Eine Mutter füttert ihr Baby mit einem Brei.

Was darf rein in die Creme?

Weil Kinderhaut zarter ist, nimmt sie Inhaltsstoffe leichter auf, deshalb sollten Kindercremes weder Duft- noch allergieauslösende Konservierungsstoffe enthalten. Produkte mit Mandel- oder Nachtkerzenölen vertragen Kinder prima.

Und wenn’s richtig kalt ist?

Bei Frosttemperaturen sollten alle Hautpartien, die direkt mit der Luft in Kontakt kommen – also Gesicht und Hände – mit einer Fettcreme geschützt werden, die überhaupt kein Wasser enthält, weil das bei Minusgraden gefrieren kann. Die blau-violetten Knötchen, die sich dann in der Haut bilden können, verschwinden zwar meistens von ganz allein wieder, sind aber berührungsempfindlich und können bei Temperaturschwankungen jucken.

Und brauchen Kinder Sonnencreme im Winter?

Unbedingt, Sonnenschutz heißt aus gutem Grund nicht Sommerschutz. Wann immer die Sonne kräftig scheint, muss die Haut von Kindern (die von Erwachsenen auch) besonders geschützt werden. Kalt und sonnig heißt doppelt cremen: Wenn die Sonnencreme gut eingezogen ist, noch einen Klecks Wind- und Wetterbalsam draufgeben.

ELTERN

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