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Urlaub in der Schwangerschaft So wird es eine Traumreise

Schwangere Frau am Strand
© lunamarina / Shutterstock
Urlaub in der Schwangerschaft? Warum nicht! Hier geben wir Ihnen ein paar Tipps, damit Sie noch einmal traumhaft schöne Ferien genießen können, bevor das Baby kommt:

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Urlaub in der Schwangerschaft - so wird er perfekt:

Sie möchten noch einmal mit Ihrem Liebsten ein paar erholsame Tage genießen, bevor Ihr Kind zur Welt kommt? Oder mit den besten Freundinnen eine Reise unternehmen? Prima! So lange es Ihnen gut geht und Ihre Schwangerschaft normal verläuft, spricht absolut nichts gegen einen Urlaub in der Schwangerschaft.
Ein paar Dinge gilt es in Sachen Ferienort, Anreise oder Sonnenschutz jedoch zu beachten. Deshalb haben wir Ihnen hier Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Urlaub in der Schwangerschaft zusammengestellt.

Eltern Fallbackbild

Wann sollte ich während der Schwangerschaft in Urlaub fahren?

Grundsätzlich können Sie natürlich zu jedem Zeitpunkt Ihrer Schwangerschaft einen Urlaub planen. Da jedoch vielen Frauen zu Beginn der Schwangerschaft oft übel ist, besteht während des ersten Trimesters die Gefahr, dass Sie Ihren Urlaub nicht richtig werden genießen können. Manche Ärzte raten von Reisen im ersten Schwangerschaftsdrittel mit Blick auf das Fehlgeburtsrisiko sogar generell ab.

Im zweiten Trimester dagegen fühlen die meisten Schwangeren sich wieder besser. Und der Babybauch ist jetzt auch noch nicht so schwer, dass er eine Belastung darstellt. Deshalb empfehlen viele Frauenärzte, wenn möglich den Urlaub in diese Phase der Schwangerschaft zu legen.

In den letzten Wochen vor der Geburt ist der Bauch dann so schwer, dass viele werdende Mütter keine Lust mehr auf anstrengende Reisen haben. Außerdem möchten sie nicht Gefahr laufen, das Baby unter Umständen an ihrem Urlaubsort zur Welt bringen zu müssen.

Urlaub in der Schwangerschaft - wohin kann ich jetzt noch reisen?

Auf Urlaub in einem tropischen Klima, anstrengende Rundreisen und Abenteuerferien sollten Schwangere wegen der großen Belastung lieber verzichten. Gegen Fernreisen in exotische Länder spricht außerdem die erhöhte Infektionsgefahr. Denn: Viele vorbeugende Medikamente und Impfungen, etwa die Malaria-Prophylaxe, sind für Schwangere nicht geeignet.

Gegen einen Urlaub innerhalb Europas ist jedoch nichts einzuwenden. Ideal für einen Urlaub in der Schwangerschaft sind Reiseziele, an denen es nicht wärmer als 28 Grad Celsius wird. Deshalb sollten Sie sich zumindest im Hochsommer ein Reiseziel, das sehr weit im Süden liegt, gut überlegen.

Und was ist mit einem Urlaub in den Bergen? Grundsätzlich eine gute Entscheidung. Doch auch wenn Sie passionierte Bergsteigerin sind, sollten Sie dieses Mal auf jegliche Gipfeltouren verzichten - selbst wenn es vor Ort eine Seilbahn gibt. Denn: Je weiter Sie nach oben kommen, umso geringer wird der Luftdruck. Dann geraten nicht nur Sie leicht in Sauerstoffnot - sondern auch Ihr Baby!

Welche Unterlagen brauche ich für den Urlaub in der Schwangerschaft?

Folgende Dokumente sollten Sie in jedem Fall dabei haben:

  • Mutterpass
  • Versichertenkarte oder Auslandsreisekrankenschein
  • Außerdem ist der Abschluss einer Reisekrankenversicherung sinnvoll
  • Und: Bei einer Pauschalreise empfiehlt es sich, eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen

Wie reise ich in der Schwangerschaft am besten?

Egal, welches Verkehrsmittel Sie für Ihre Urlaubsreise wählen - in der Schwangerschaft gilt: Versuchen Sie, sich bereits während der Anreise zu schonen! Worauf Sie im Auto, im Zug oder im Flugzeug noch achten sollten, sagen wir Ihnen hier:
Mit dem Auto in den Urlaub: Auch wenn er unangenehm auf den Babybauch drückt: Der Sicherheitsgurt ist Pflicht! Nur er kann Sie und Ihr Baby im Falle eines Unfalls wirksam schützen! Als Schwangere sollten Sie den Schultergurt nicht quer über den Bauch führen, sondern zwischen Brust und Bauch legen. Der Beckengurt gehört während der Schwangerschaft zwischen Bauch und Oberschenkel: Bei einem Unfall verteilt sich so der Druck gleichmäßig über die Gebärmutter, der Babybauch wird geschont. Damit der Sicherheitsgurt während der Fahrt nicht hin- und herrutscht, können Sie zusätzlich ein kleines Kissen unterlegen. Daneben gibt es spezielle Gurtadapter, die das Drei-Punkt-System fixieren. Achten Sie auch darauf, dass die Rückenlehne möglichst steil angestellt ist. Die Kopfstütze hat dann die richtige Position, wenn ihre Oberkante auf Scheitelhöhe eingestellt wird. Wichtig für eine längere Urlaubsfahrt: Langes und in der Hüfte abgeknicktes Sitzen kann die Gefahr einer Thrombose erhöhen. Deshalb sollten Sie während der Fahrt viel trinken und viele Pausen einlegen. Durch das Aufstehen wird das Becken wieder besser durchblutet, die Sauerstoffversorgung des Babys gesichert.
Mit dem Flugzeug in den Urlaub: Idealerweise sollten Sie während der Schwangerschaft nicht mehr als vier Flugstunden einplanen. Soll es aber unbedingt noch eine Fernreise sein, etwa in die USA, so ist dies bei einer komplikationslosen Schwangerschaft völlig okay. Tipp: Geben Sie gleich bei der Buchung an, dass Sie schwanger sind und lassen Sie sich einen Sitz in der vordersten Reihe oder am Gang reservieren, wo Sie mehr Beinfreiheit haben. Tragen Sie im Flugzeug möglichst bequeme, lockere Kleidung, um die Blutzirkulation nicht zu behindern. Stehen Sie während des Flugs mindestens einmal pro Stunde auf und gehen Sie ein paar Schritte auf und ab, um die Venen zu entlasten und einer Thrombose vorzubeugen. Neigen Sie zu Krampfadern, sollten Sie zudem Stützstrümpfe tragen. Außerdem sollten Sie viel trinken. Anschnallen ist natürlich auch im Flugzeug Pflicht – am besten legen Sie den Sicherheitsgurt unter dem Bauch an. Beachten Sie: Die einzelnen Fluggesellschaften haben unterschiedliche Regeln, was die Mitnahme von Schwangeren angeht. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie ab der 28. Schwangerschaftswoche ein ärztliches Attest vorlegen können, dass Sie noch nicht kurz vor der Entbindung stehen. Nach Ablauf der 35. Woche gilt für Sie dann bei fast Fluggesellschaften ein "Flugverbot".
Mit dem Zug in den Urlaub: Wenn Sie mit dem Zug in Urlaub fahren wollen, sollten Sie Plätze reservieren - so laufen Sie nicht Gefahr, im schlimmsten Fall in einem überfüllten Zug stehen zu müssen. Ansonsten ist eine Zugreise für Schwangere ideal: Sie können zwischendurch aufstehen und durch den Zug laufen, müssen sich nicht anschnallen und kommen bequem an Ihr Urlaubsziel!

Ich bin eine Sonnenanbeterin - muss ich im Urlaub während der Schwangerschaft darauf verzichten?

Natürlich dürfen Sie auch als Schwangere einen Standurlaub unter südlicher Sonne genießen. Trotzdem sollten Sie das Thema Sonnenschutz jetzt noch ein wenig ernster nehmen, als es sowieso schon sinnvoll ist. Denn durch die Hormonumstellung während der Schwangerschaft neigt die Haut werdender Mütter eher zu Pigmentflecken. Die Folge: Sie rötet sich schneller.

Schwangere sollten sich deshalb möglichst nicht der direkten Sonne aussetzen, sondern lieber ein schattiges Plätzchen aufsuchen - dort wird der Kreislauf auch nicht so stark belastet. Ein Hut mit breiter Krempe schützt das Gesicht zusätzlich vor der so genannten Schwangerschaftsmaske, einer Pigmentstörung, die bei rund der Hälfte aller Schwangeren auftritt. Denn die scharf begrenzten, bräunlichen Verfärbungen, die sich schmetterlingsförmig über Stirn, Wangen und Oberlippe ausbreiten, werden durch die Sonne noch verstärkt.

Bei vielen Frauen reagiert die Haut in der Schwangerschaft besonders sensibel auf Duft- und andere Inhaltsstoffe. Eine gute Alternative sind dann hypoallergene Sonnenschutzmittel. Wichtig: Schwangere sollten immer eine Sonnencreme mit hohem UV-Schutz verwenden - auch wenn sie sich vornehmlich im Schatten aufhalten. Gönnen Sie Ihrem Babybauch dabei stets eine Extra-Portion Sonnenschutz. Am besten setzen sie ihn gar nicht der prallen Sonne aus, sondern bedecken ihn lieber mit einem dünnen Tuch.

Brauche ich für den Urlaub in der Schwangerschaft einen höheren Lichtschutzfaktor?

Grundsätzlich hängt die Höhe des Lichtschutzfaktors vom Hauttyp und vom Reiseziel ab. Je näher am Meer, je höher im Gebirge, je wolkenloser der Tag und je näher am Äquator, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein. Dieser Schutzfaktor (oft abgekürzt als LSF, SPF oder SSF) gibt an, um welchen Faktor der Eigenschutz der Haut maximal verlängert wird.

Die Formel lautet: Eigenschutzzeit mal benutzter LSF = geschützte Zeit ohne Sonnenbrand. Wer also zu den Hellhäutigen gehört und ohne Sonnenschutz nach etwa zehn Minuten mit einer Rötung der Haut rechnen muss, bekommt mit einem LSF 12 erst nach etwa 120 Minuten einen Sonnenbrand.

Egal, welcher Haut-Typ Sie sind - während Ihrer Schwangerschaft sollten Sie stets eine Sonnencreme mit einem LSF von mindestens 20 verwenden. Bitte immer daran denken: Selbst ein Lichtschutzfaktor von 35 bedeutet nicht, dass Sie sechs Stunden in der Sonne bleiben können. Und: mehrmals eincremen nicht vergessen! Mindestens alle zwei Stunden sollten Sie neuen Sonnenschutz auftragen. Denn der Schutzfilm leidet, wenn man schwitzt, schwimmt, sich mit dem Handtuch abrubbelt oder im Sand liegt. Leider gilt auch: Mehrmaliges Eincremen verlängert nicht die Schutzzeit!


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