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Stottern bei Kindern Stottern im Vorschulalter - gibt sich das wieder?

Mädchen im Gespräch mit Sprachtherapeutin
© fizkes / Shutterstock
Nicht selten fangen Kinder zwischen drei und fünf Jahren plötzlich an zu stottern. Warum das so ist und wann Eltern reagieren sollten.

Verschwindet das Stottern von allein?

Erst einmal eine Entwarnung: Bei den meisten Kindern geht diese Phase wieder vorbei. Experten sprechen vom entwicklungsbedingten Stottern, das vier bis sechs Monate anhalten kann. Der Hintergrund: In diesem Alter suchen Kinder noch nach der richtigen Satzstruktur. Wenn sie einen Satz unterbrechen oder Pausen machen, dient das der Satzplanung. Stottert ein Kind allerdings länger als sechs Monate, ist es sinnvoll mit einem Logopäden zu sprechen.

Worauf sollten Eltern achten?

Sie sollten zunächst genau hinhören, ob das Kind wirklich stottert. Gerät es beim Erzählen mal ins Stocken, etwa weil es "und dann … und dann … und dann" sagt? Macht es Sprechpausen von ein paar Sekunden? "Dann spricht er nur unflüssig`, stottert aber nicht", erklärt Dr. Nicole Christina Stuhrmann, Fachärztin für Stimm- und Sprachtherapie. Experten wie Stuhrmann sprechen erst dann vom "richtigen" Stottern, wenn Kinder sich enorm anstrengen, um ganze Sätze herauszupressen, etwa indem sie dabei Grimassen schneiden oder unterstützende Kopf- und Armbewegungen machen. Typische Symptome für Stottern sind auch Blockaden, Dehnungen und Wiederholungen von Buchstaben oder Silben – z. B.: "D - - - - - - - der mag mich nicht!" oder "Wo-wo-wo-wohin gehen wir?".

Beim Stottern besser nicht tun:

Damit das Entwicklungsstottern nicht zum Stottern wird, rät Dr. Stuhrmann von übereilten Aktionen ab: Am besten das Kind ruhig aussprechen lassen und keinen Druck machen, damit es nicht das Gefühl bekommt, ein Problem zu haben. Auch Hinweise, doch bitte langsam zu sprechen, helfen nicht. Ebenso sollte man nicht die fehlenden Wörter ergänzen.

Wann zum Logopäden?

Die meisten Kinder, die im Vorschulalter zum entwicklungsbedingten Stottern neigen, werden dieses Problem wieder los. Aber circa 25 Prozent dieser Kinder entwickeln ein dauerhaftes Stottern. Da sich bisher nicht vorhersagen lasse, bei welchem Kind dies der Fall sein wird, rät die Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe e.V. Eltern, möglichst früh zum Logopäden zu gehen. Denn je früher eine Therapie beginnt, desto besser.

Weiterführende Infos zum Stottern

Alle wichtigen Infos zum Thema und Hinweise zu Therapiemöglichkeiten bietet die Homepage der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe e.V.


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