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Stillhütchen abgewöhnen Wann ein guter Zeitpunkt ist und Tipps für die Abgewöhnung

ein Stillhütchen wird mit zwei Fingern hochgehalten
© InkheartX / Shutterstock
Stillhütchen abgewöhnen ist oft gar nicht so einfach. Denn hat sich dein Baby erst an das Hilfsmittel gewöhnt, lehnt es die Brust manchmal rigoros ab. Wir haben Tipps gesammelt, mit denen die Umstellung hoffentlich bald klappt.

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Der Stillstart ist für viele Frauen und ihre Babys nicht so einfach. Bei bestimmten Stillproblemen wie beispielsweise Schlupfwarzen (eingezogene Brustwarzen) empfehlen Hebammen und Stillberaterinnen daher, Stillhütchen zu verwenden. Diese sollten idealerweise aber eben nur den Stillstart erleichtern und nicht zur Dauerlösung werden. Ein Grund: Studienerkenntnissen zufolge bekommen Babys von Müttern, die mit Stillhütchen stillen, vergleichsweise weniger Milch im gleichen Stillzeitraum zu trinken als andere gestillte Babys. Und dennoch sind sie ein unglaublich tolles Hilfsmittel, damit das Stillen überhaupt klappen kann!

Ab wann lassen sich Stillhütchen abgewöhnen?

Das kommt auf die individuellen Umstände an. Wurden die Stillhütchen beispielsweise verwendet, um wunde oder blutende Brustwarzen zu schützen, aber gleichzeitig weiter stillen zu können, dann können die Stillhütchen, sobald die Nippel wieder verheilt sind, abgewöhnt werden. 

Ähnlich kann es für Babys mit einem verkürzten Zungenband (Ankyloglossie) laufen. Ihnen fällt es am Anfang oft schwer, die Brust richtig in den Mund zu bekommen. Hat es aber geklappt mit dem Anlegen, wird das Stillhütchen schnell überflüssig.

Hat eine Frau aber Schlupfwarzen, haben gerade neu- oder frühgeborene Babys oftmals Probleme beim Anlegen. Damit das Stillen dennoch klappen kann, helfen Stillhütchen. Sie formen einen nach außen gekehrten Nippel und erleichtern dem Baby das Trinken. Hier kann es länger dauern, bis die Umstellung klappt. Einen perfekten Zeitpunkt dafür gibt es aber nicht. Ist dein Baby größer und kräftiger und hat einen starken Saugreflex entwickelt, dann lohnt es sich, einfach mal zu probieren, ob es auch ohne Stillhütchen geht.

Stillhütchen abgewöhnen: Mit diesen Tipps klappt die Umstellung

Sobald du denkst, es könnte auch ohne Stillhütchen klappen, du die Hilfsmittel leid bist oder denkst, dein Baby bekommt durch sie nicht genug Milch zu trinken, kannst du die Abgewöhnung probieren.

Tipps, um Stillhütchen erfolgreich abzugewöhnen:

  • Lege dein Baby erst wie gewohnt mit dem Stillhütchen zum Trinken an und nimm es dann weg, sobald die Milch fließt. 
  • Probiere dein Baby ohne Stillhütchen anzulegen, bevor es richtig hungrig ist. Dann ist es entspannter und hat mehr Geduld, wenn es nicht gleich klappt.
  • Es gibt Stillhütchen, bei denen bewusst ein Teil des Materials fehlt. An dieser Stelle hat dein Baby dann direkten Hautkontakt. Dies hilft deinem Baby mit der Umstellung. Nach einer Weile kannst du dann versuchen, das Stillhütchen ganz wegzulassen. Die Umstellung ist ein Prozess und geht meist nicht von heute auf morgen.
  • Hautkontakt ist ohnehin gut und wichtig bei der Entwöhnung. Versuche viel zu Känguruhen – hier kann dein Baby auf deiner nackten Haut mit dir kuscheln. Hast du das Gefühl, dein Baby ist bald bereit für die nächste Stillmahlzeit, dann probier doch mal das Stillen in zurückgelehnter Haltung.

Die Umstellung ist nicht immer einfach. Am besten suchst du dir fachliche Unterstützung bei deiner Stillberaterin. Wenn du bisher ausschließlich mit Stillhütchen gestillt hast, achte bei der Umgewöhnung auf jeden Fall auf folgende Punkte:

  • Das Stillen sollte nicht schmerzhaft für dich sein. Ist es das doch, liegt dein Baby wahrscheinlich noch nicht richtig an. Sprich auch hierüber mit deiner Hebamme oder Stillberaterin.
  • Achte darauf, dass dein Baby nicht nur die Brustwarze im Mund hat, sondern auch den Warzenhof (Areola).
  • Wenn du zu irgendeinem Zeitpunkt das Gefühl hast, dass dein Baby nicht genug zu trinken bekommt, dann lass dich auf jeden Fall kinderärztlich beraten.

Und ein wichtiger Punkt zum Schluss: Wenn alles nicht klappt, dann achte auf dich. Stress belastet dich und dein Baby nur. Am wichtigsten ist, dass es dir mit der Stillsituation gut geht – egal, wie diese bei dir aussieht.

Quellen: 

ELTERN

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