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Stillen im Liegen Zwei Positionen, ihre Vorteile und was noch wichtig ist

Mutter stillt ihr Kind auf der Seite liegend im Bett
© Natalia Lebedinskaia / Shutterstock
Das Stillen im Liegen ist eine gute Möglichkeit, dein Baby zu versorgen und dich dabei gleichzeitig ein wenig zu entspannen. Gerade nach einem Kaiserschnitt bietet sich beispielsweise das Stillen in Seitenlage an. Welche Vorteile das haben kann und was sonst noch wichtig ist, liest du hier.

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Stillen ist eine Herausforderung – und gerade der Stillstart ist für viele Neu-Mamas oft nicht leicht. Das Stillen in Seitenlage und das Stillen in zurückgelehnter Haltung, auch laid-back nursing genannt, sind zwei Stillpositionen, die für eine entspanntere Ausgangslage sorgen können.   

Wann bietet sich das Stillen im Liegen an?

Das Stillen im Liegen bietet sich vor allem bei Müttern an, die eine Kaiserschnittgeburt hatten. Denn dadurch, dass das Gewicht des Babys nicht gehalten werden muss, wird die Narbe entlastet und so werden mögliche Schmerzen bei der Frau vermieden. Bei Frauen, die einen sehr starken Milchfluss haben, bietet sich das Stillen im Liegen ebenfalls an. Denn in dieser Position fließt die Milch durch die Lage der Brust mit weniger Druck ab – was auch dem Baby das Trinken erleichtert. Aber auch Mamas, die nachts regelmäßig alle zwei bis drei Stunden zum Stillen geweckt werden, können durch diese Positionen ein bisschen Entlastung finden. 

So funktioniert das Stillen in Seitenlage

  • Sorge zunächst dafür, dass Decken und Kissen außerhalb der Reichweite deines Babys liegen. 
  • Leg dein Baby in die Mitte des Bettes und dich dann seitlich daneben, sodass sich dein Bauch auf der Höhe des Kopfes deines Babys befindet. Für eine stabilere und bequemere Position kannst du ein Stillkissen verwenden. 
  • Dann kannst du dein Baby ein Stück nach oben bewegen, so dass sich die Nase deines Babys ungefähr auf gleicher Höhe mit der Brustwarze deiner unteren Brust befindet. Dein Arm liegt dann oberhalb vom Kopf deines Babys. Achte darauf, dass der Kopf deines Babys nicht auf deinem Arm liegt, sondern darunter. 
  • Als nächsten Schritt kannst du dein Baby nun vorsichtig auf die Seite rollen. Gerade wenn dein Nachwuchs noch wenige Tage oder Wochen alt ist, kannst du seinen Rücken in der Seitenlage stabilisieren, sodass er nicht wieder auf den Rücken rollt. 
  • Dein Baby kann nun mit seiner Nase Kontakt zu deiner Brustwarze suchen, was dann hoffentlich dazu führt, dass das Andocken funktioniert. Mit deiner freien Hand kannst du, falls nötig, deine Brust entsprechend in Position bringen, um deinem Baby das Trinken zu erleichtern.

Du stillst dein Baby also zunächst mit der unteren Brust, bis diese keine Milch mehr hat. Du kannst dann, um dein Baby mit der anderen Brust zu stillen, entweder die Position spiegeln oder deine obere Brust ein bisschen weiter nach vorne schieben und dein Baby so stillen – was immer bequemer für euch ist.

Falls du den Eindruck hast, dass sich deine Brüste beim Stillen in Seitenlage nicht vollständig leeren, versuche das Stillen in einer aufrechteren Position zu beenden. Denn wenn Milch in den Drüsen zurückbleibt, kann dies zu Problemen wie beispielsweise Mastitis führen. 

So funktioniert das Stillen in zurückgelehnter Haltung

Diese Stillposition soll gerade Neugeborenen das Andocken an die Brustwarzen der Mutter erleichtern. Zentral ist hierbei, dass eher auf Instinkte gesetzt wird, als das Baby “künstlich“ in Position zu bringen. Es gibt Videos, die zeigen, wie sich selbst Neugeborene intuitiv Richtung Brust bewegen – auch wenn das Ganze natürlich noch recht unbeholfen wirkt. Studien haben gezeigt, dass das laid-back nursing oder Stillen in zurückgelehnter Haltung Stillproblemen entgegenwirken kann.

Mutter stillt ihr Neugeborenes im Liegen in der laid-back Position
© Jose Luis Carrascosa / Shutterstock

Und so funktioniert es:

  • Die Mutter lehnt sich in einer halb-liegenden, halb-sitzenden Position zurück. Sie kann sich mit einem Stillkissen entsprechend stützen. 
  • Idealerweise ist bei dieser Stillposition sowohl der Oberkörper der Mutter als auch vom Baby frei von Kleidung. Der Hautkontakt und der Geruch der Milch helfen dem Baby, das bäuchlings auf dem Bauch der Mutter liegt, seinen Weg zu finden.
  • Babys bewegen sich dann mit einem sogenannten breast crawl weitestgehend eigenständig Richtung Brustwarze. Auch das Andocken funktioniert hier meist ohne weiteres Einwirken der Mutter. Sie kann ihren Nachwuchs hauptsächlich unterstützen, indem sie ihm Halt gibt (zum Beispiel an Rücken, Po oder Füßen). 

Für diese Stillposition lohnt es sich, etwas Geduld mitzubringen. Denn jedes Babys reagiert unterschiedlich schnell. Wenn es dann aber funktioniert, ist es umso schöner.

Welche Gefahren birgt das Stillen im Liegen?

Die größte Gefahr birgt wohl die Müdigkeit, die zum Leben mit einem Neugeborenen einfach dazugehört. Dadurch, dass das Stillen im Liegen aber häufig nachts stattfindet oder wenn die stillende Mutter mal eine Pause braucht, ist es umso wichtiger, hier auf sein Gefühl zu hören und seine:n Partner:in einzubinden, damit er oder sie reagieren kann, falls du doch mal einschläfst. Lege dein Baby nach dem Stillen wieder in sein eigenes (Beistell-) Bettchen. 

Auch Tücher und Decken können eine Gefahr darstellen. Um dem Plötzlichen Kindstod vorzubeugen, wird daher empfohlen, Babys in altersgerechten Schlafsäcken auf dem Rücken hinzulegen. 

Fazit: Das Stillen im Liegen bietet Mutter und Kind die Möglichkeit, ihre Bindung in einer entspannten Position zu stärken und sich ein wenig zu erholen. Es kann außerdem dabei helfen, den Milchfluss zu regulieren und die Mutter zu entlasten, wenn sie das Baby sonst über lange Strecken hinweg hält oder trägt.  

Quellen:

ELTERN

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