VG-Wort Pixel

Stillen und Arbeiten Mütter dürfen Stillpausen einlegen

Frau mit Baby am Laptop
© LightField Studios / Shutterstock
Stillen im Job - wie das geht, sagt das Gesetz. Aber funktioniert es auch im Alltag? Wir sagen Ihnen, welche Rechte Sie als berufstätige Mütter haben - und wie Sie diese im Job-Alltag auch durchsetzen können.

Artikelinhalt

Stillen und arbeiten - das sagt das Gesetz:

Das Mutterschutzgesetz ist eindeutig: Stillenden Müttern steht ein ähnlicher Schutz zu wie Schwangeren: keine schwere körperliche Arbeit, keine Nacht- und Wochenendarbeit und so weiter. Außerdem haben sie Anspruch auf Stillzeiten: Zweimal täglich mindestens eine halbe Stunde. Wie die Zeiten eingesetzt werden (zweimal eine halbe Stunde, gemeinsam mit der Mittagspause 90 Minuten, früherer Feierabend), ist Verhandlungssache. Stillzeiten sind bezahlte Arbeitszeiten und müssen nicht nachgearbeitet werden! Wer in der Arbeit nicht stillen kann, darf die Pausen zum Abpumpen nutzen. Achtung: Seit 2018 besteht für Mütter nur noch in den ersten zwölf Monaten ein Anspruch auf bezahlte Stillpausen durch ihren Arbeitgeber. Danach muss das Stillen selbst außerhalb der Arbeitszeit organisiert werden.

Stillen und arbeiten - die Planung:

Im Job: Besprechen Sie mit Ihrem Chef mindestens vier Wochen bevor Sie wieder einsteigen, dass Sie weiter stillen möchten. Und punkten Sie mit eigenen Vorschlägen: In welchem Raum sind Sie ungestört? Wer könnte Sie in dieser Zeit vertreten?
Zu Hause: Dass Sie sich im Vorfeld um eine zuverlässige Betreuungsperson gekümmert haben, versteht sich von selbst. Außerdem wichtig, wenn Sie abpumpen wollen: Stillen Sie bis zum ersten Arbeitstag voll. Etwa vier Wochen vor Arbeitsbeginn sollten Sie zusätzlich mit dem Abpumpen anfangen und die gewonnene Milch als Vorrat einfrieren.

Stillpause

Stillen und arbeiten - die Umsetzung:

Wenn Sie stillen: Ob Sie sich Ihr Baby ins Büro bringen lassen oder nach Hause oder in die Krippe fahren, können Sie frei entscheiden. Für den Notfall (plötzliches Meeting, Dienstreise) sollten Sie trotzdem abgepumpte Milch im Gefrierfach haben und der Betreuungsperson erklären, wie man sie auftaut und füttert.
Wenn Sie abpumpen:

  • Abpumpen geht leichter, wenn Sie ein Foto Ihres Babys oder einen Strampler, der nach ihm riecht, dabeihaben: Das unterstützt den Milchspendereflex.
  • Die abgepumpte Milch gehört in den Kühlschrank. Oder in eine Kühlbox mit täglich frischen Akkus.
  • Shirts und aufknöpfbare Blusen sind praktischer als Kleider mit Reißverschluss (Tipps: Hier zeigen wir Ihnen schöne Stillmode).
  • Milchflecken lassen sich kaschieren mit gemusterter Kleidung, Strickjacke, Schal.
  • Fließt die Milch in einem besonders unpassenden Moment: Arme verschränken und mit dem Handballen unauffällig auf die Brust drücken. Wer am Tisch sitzt, kann die Ellenbogen aufstützen und die Unterarme gegen die Brust drücken.

Feierabend

Am besten, Sie legen das Baby gleich an, wenn Sie nach Hause kommen beziehungsweise kurz bevor Sie das Haus verlassen - so halten Sie die stillfreie Zeit so kurz wie möglich! Ansonsten gilt für die freie Zeit mit Baby: Stillen nach Bedarf!
Fachliche Beratung: Denise Both, Stillberaterin (IBCLC und LLL), Mitglied Nationale Stillkommission


Mehr zum Thema