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Babyentwicklung Spielerisch ins Leben finden

Babys können eine ganze Menge. Schnell lernen sie, die Welt zu begreifen. Lesen Sie, welches Spielzeug in welchem Stadium sinnvoll ist.

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Ouvertüre ins Leben

Welche Spielsachen ab wann fürs Baby?
© Thinkstock -Mike Watson Images

Welch ein gelungener Auftakt ins Leben. Mutter und Kind haben die Geburt überstanden, nun kann`s losgehen. Babys Lebenslauf beginnt.
Ihr Baby nimmt im ersten Monat zunächst die Welt im Liegen wahr. Der Tagesablauf ist geprägt durch den Wechsel von Füttern und Schlafen. Noch gibt es keinen Rhythmus für Tag und Nacht. Es beginnt die Welt zu ordnen, denn viele Reize gilt es zu verarbeiten. Riechen, schmecken, fühlen, hören, sehen muss erstmal geübt werden.

Der Säugling entdeckt in sich und der Welt Zusammenhänge, Regelmäßigkeiten und wiederkehrende Situationen, mit denen er sich ein Gefühl von Ordnung errichten kann. Dazu gehören Mamas Stimme, das Stillen, das Schlafen. Die Sinne bilden sich allmählich heraus. Babys Lieblingsfarben sind rot und orange, da sie beruhigend wirken. Im ersten Monat braucht es noch kein Spielzeug, sondern viel Behaglichkeit. Ein Kind, das selten Körperkontakt und Zärtlichkeit erfährt, verkümmert nicht nur seelisch, sondern auch geistig.

Erster Monat

Nach dem ersten Monat kann es die liegende Position noch nicht verändern. Den Kopf kann es gerade mal für wenige Sekunden heben. Die Hände sind fest zu Fäusten geschlossen und es umklammert alles.

Zweiter Monat

Mitte des zweiten Monats erleben die meisten Babys einen Entwicklungsschub. Die Händchen sind häufiger geöffnet. Eine Rassel oder andere gut greifbare Dinge hält es bis zu einer halben Minute schon relativ sicher in der Hand. Es lauscht interessiert den verschiedensten Geräuschen wie Glocke, Rassel, Klingel und Telefon.

Am ersten Spielzeug wird Ihr Baby nun seinen Spaß haben. Beißring und Rassel sind am besten. Wichtig ist, dass das Spielzeug leicht und ohne scharfe Ecken und Kanten ist. Da es alles in den Mund nimmt, was die Hände ertastet haben, muss man darauf achten, dass es sich nicht daran verschluckt oder verletzt. Das Spielzeug muss gut zu säubern sein.

Dritter Monat

Bis zum Ende des dritten Monats hat Ihr Baby im Durchschnitt 2300 bis 2600 Gramm zugenommen. Es ist sehr aktiv und aufgeweckt. Alles, was sich bewegt, wird mit den Augen verfolgt. Wenn Sie sich entfernen und wiederkommen, freut es sich. Viele Babys lieben das Spiel mit Geräuschen und Stimmen. Und als Eltern bieten Sie Ihrem Kind den besten Sprachunterricht, den man sich denken kann. Es lernt sehr schnell, welche Gefühle sich hinter Ihrer Stimme verbergen. Drückt sie Freude oder Ärger aus? Allmählich wird nun Spielzeug für Ihr Baby eine sehr interessante Sache. Es nimmt unterschiedliche Farben, Formen und Größen wahr.

Fünfter bis zehnter Monat

Zwischen dem fünften und zehnten Monat ist es dann soweit. Das erste Zähnchen ist da! Das Kind braucht etwas zu beißen. Etwas Kühles mindert die Durchblutung und lindert die Schmerzen. Geeignet ist ein mit Wasser oder Kühlmasse gefüllter Beißring.

Ihr Baby kann schon eine ganze Menge: Es hebt den Kopf sicher mit, wenn es aus der Rückenlage hochgezogen wird. Mit einer Hand kann es sich in der Bauchlage abstützen und mit der anderen gleichzeitig nach einem Gegenstand greifen. Beim freien Sitzen hält es das Gleichgewicht. Gegen Ende des siebten Monats kann es bereits krabbeln. Es will die Welt erkunden. Wichtig ist, dass nun die Wohnung richtig babytauglich gemacht wird, damit es sich nicht verletzen kann. Denn alle Alltagsgegenstände werden als Spielsachen interessant. Telefon, Computertastatur, Töpfe, Kochlöffel, Schüsseln und Bilderbücher, die man wie eine Ziehharmonika auseinanderklappen kann (Leporellos) sind besonders beliebt. Ihr Baby interessiert sich immer mehr für Gegenstände, die weiter entfernt sind. Es kann zwischen Spielzeug auswählen, will Dinge, die heruntergefallen sind, aufheben.

Zehnter Monat

Mit viel Freude macht Ihr Kind jetzt Lärm

Um den zehnten Monat herum bildet Ihr Kind eine wichtige Fähigkeit heraus, die "Objekt-Permanenz": Das Wissen darüber, dass ein Gegenstand noch vorhanden ist, auch wenn er gerade nicht gesehen wird. Deshalb liebt das Baby jetzt Versteckspiele so sehr. Das gilt auch für Personen. Wenn Papa beim "Guck-Guck" – Spiel sich hinter dem Rücken von Mama versteckt, sich mit "guck-guck" meldet, ist er also noch vorhanden, auch wenn man ihn nicht sieht. Die Erwartung, ihn wieder zu finden, kommentiert das Baby mit einem freudigen "Da!".

Mit der Fähigkeit zum Greifen fängt das Baby an, zum Beispiel Klötzchen aus Holz aufeinander zu stellen. Es hat begriffen, dass man eins ins andere stecken kann. Weiche Bälle aus Stoff lassen sich hervorragend herumwerfen oder mit dem Papa hin und her rollen.
Mit viel Freude macht Ihr Kind jetzt Lärm. Es schaut interessiert Dingen nach, die es vom Tisch schubst und mimt einfache Handgriffe der Erwachsenen nach. Es versteht den Sinn bestimmter Redewendungen wie "Gleich bring ich die Flasche".

Das zweite Jahr

Um den 18. Monat erreicht ihr Baby die magische 50-Wörter-Marke

Das Baby weiß sich nun bereits zu helfen, ein entfernt liegendes Spielzeug zu erlangen. Denn alles Mögliche muss untersucht werden, ob Treppenstufen, Klingelknöpfchen, Steinchen, es ist sehr stark an Neuem interessiert. Ein neues Auto, eine neue Puppe oder ein neues Bilderbuch regen den Geist an.
Ein wichtiger Entwicklungsschub setzt nun ein: die ersten Gehversuche stehen an. Zum Spielen eignet sich deshalb alles, was man schieben oder ziehen kann. Ein Holztier auf Rädern lässt sich ziehen oder ein großer Spiellastwagen vor sich her schieben. Mit einer Kugelbahn kann das Kind allmählich ein Gefühl für Geschwindkeit entwickeln, Puzzles mit wenigen Teilen fördern die geistige Entwicklung.

Ein Spiegel ist in dieser Phase der Entwicklung besonders wichtig, denn das Entdecken des eigenen selbst will geübt sein. Zu begreifen, dass Gesicht und Spiegelbild identisch sind, ist ein wichtiger Schritt für die spätere soziale Identität, dass der Mitmensch von der gleichen Art ist. Experimente in der Forschung haben ergeben, dass die Fähigkeit zum Selbsterkennen im Spiegel eine Voraussetzung für Mitgefühl Menschen gegenüber im späteren Leben ist.

Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschub steht an: die Sprache. Es benutzt bereits zwischen 15 und 20 Schlüsselwörter (Ober- und Sammelbegriffe). Am besten unterstützen Sie die sprachliche Entwicklung, wenn sie auf dem Spielplatz oder beim Einkaufen so viele Dinge wie möglich benennen. Und Ihrem Kind Bücher schenken und ihm viel Vorlesen. Um den 18. Monat erreicht ihr Baby die magische 50-Wörter-Marke. Wenige Monate später umfasst der Wortschatz 200 Wörter. Die Sätze, die Baby spricht, beschränken sich auf Zwei-bis Dreiwort-Äußerungen wie "Auge zu", "Mama Arm" oder "Papa Hut". Ab dem zweiten Lebensjahr nimmt die Länge der Sätze entscheidend zu, so daß 30 Monate alte Kinder in der Lage sind, um die 20 zusammenhängende Äußerungen zu produzieren.


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