VG-Wort Pixel

Baby Sitzen lernen: Beste Aussichten für kleine Sitzanfänger

Mutter setzt sich ihr Baby auf ihr Knie
© SolisImages / iStock
Klappt es mit dem Sitzen schon – oder noch nicht so richtig? Was, wenn dein Baby keine Lust mehr hat, immer nur aus der Horizontalen zu gucken? Und wie viel Sitzen ist eigentlich okay für dein Baby? Lies hier, warum Kinder so gern sitzen, auch wenn sie es noch gar nicht richtig können. Und: Wir stellen dir die schönsten, schicksten und praktischsten Hochstühle vor.

Artikelinhalt

Auf einen Blick

  • Babys sollten möglichst erst sitzen, wenn sie keine Stütze mehr benötigen.
  • Aus eigener Kraft können Kinder erst mit sieben oder acht Monaten sitzen.
  • Bauchlage und Beinfreiheit sind für Babys die besten Voraussetzungen, sitzen zu lernen.
  • Sobald ein Baby sitzen kann, ist es reif für ein Kinderstühlchen.

Bloß raus aus der Horizontalen!

Was Babys denken, steht ihnen meist ins Gesicht geschrieben. Sehnsüchtig schauen sie, was die Großen über ihnen so machen. Sie verfolgen fasziniert die Geräusche, die vom Küchentisch kommen, wenn Papa Gurke schneidet oder Mama die Einkäufe auspackt. Ich! Will! Was! Sehen!

Eigentlich sollen Babys erst sitzen, wenn sie es ohne Stütze können. Aber frage da mal die Kleinen, die keine Lust mehr haben, immer auf dem Rücken zu liegen. Unsere Bilderstrecke zeigt den Weg von kleinen Sitzanfängern auf ihrem Weg in die Vertikale.

Ab wann sitzen Babys aus eigener Kraft?

Leider können die meisten Kinder erst mit etwa sieben, acht Monaten aus eigener Kraft sicher sitzen. So lange braucht die Bauch- und Rückenmuskulatur, bis sie stark genug ist, den schweren Kopf und das Skelett aufrecht zu halten. In der Gebärmutter liegen die Babys aufgrund der natürlichen Enge neun Monate eingerollt mit gekrümmter Wirbelsäule. Sie haben daher bei der Geburt ein c-förmiges Rückgrat.

"Das streckt sich erst im Laufe des ersten Lebenshalbjahrs", erklärt Sean Nader, Chefarzt der Kinderorthopädie am Behandlungszentrum Vogtareuth. "Wenn man Kinder unnatürlich früh ins Sitzen bringt, kann das unter Umständen zu einer Schädigung der Gelenke und der Wirbelsäule führen."

Also nicht ins Hochstühlchen setzen? Nicht im Buggy transportieren, wenn das Baby noch nicht sitzen kann? "Alles, was ein Kind aus eigener Kraft machen kann, ist in Ordnung", sagt Nader.

Ein Kleinkind wird unter den Armen gehalten und so bei den ersten Schritten unterstützt.

Dein Baby will sich hochziehen?

Nur zu. Es kommt aus der Schräglage in den Sitz? Wunderbar. Auch gegen Kinderwagen mit schräger Rückenlehne ist nichts einzuwenden, allerdings sollte das Kind ausreichend Muskelspannung mitbringen, die meisten haben das mit fünf, sechs Monaten. Auch gelegentliches Füttern im Hochstuhl findet der Experte nicht tragisch. Das Sitzen darf eben nur kein Dauerzustand sein.

Worauf sollte ich bei meinem Baby achten?

Baby liegt bäuchlings auf dem Boden
© South_agency / iStock

Die überwiegende Zeit des Tages sollte ein Baby liegen, so oft wie möglich in Bauchlage, denn die fordert sie am meisten. Wichtig: Bewegungsfreiheit. Dies sei der beste Entwicklungsmotor. Babyhopser sind deshalb tabu, Lauflerngestelle ebenso, schon wegen der Unfallgefahr. Mit den Zeiten in Autositz oder Wippe sollte man ebenfalls sparsam sein und beides nicht als Parkmöglichkeit im Haus verwenden – auch wenn Chefarzt Nader Verständnis für Eltern aufbringt, die schnell noch Mittagessen kochen müssen oder das Bad endlich putzen wollen.

Die besten Hochstühle für dein Kind

Wenn dein Kind anfängt zu sitzen, wird es auch bald Zeit für das richtige Stühlchen! Welchen Hochstuhl du für den richtigen hältst, musst du selbst herausfinden. Damit dir die Entscheidung aber vielleicht etwas leichter fällt, haben wir für dich eine kleine Auswahl an Hochstühlen in unserer Bildershow zusammengestellt:
 

Das Sitzen deines Babys ist ein Entwicklungsprozess

"Die motorische Entwicklung ist ein Prozess, der in vielen Einzelschritten abläuft", erklärt der Kinderorthopäde, "die müssen einer nach dem anderen selbst getan werden." Köpfchen heben, drehen, rollen, aufsetzen, krabbeln, Laufen lernen. Dabei finden nicht nur die Körperteile zueinander, es werden auch rechte und linke Gehirnhälfte verknüpft.

"Fehlt da ein Schritt", so Nader, "fehlen Verknüpfungen, die später zu Bewegungsunruhe und Störungsmustern bei fein abgestimmten Bewegungsabläufen führen können." Auch Lesen- und Schreibenlernen ist vom Zusammenspiel der rechten und linken Gehirnhälfte abhängig.

Fazit:
Eltern dürfen ihren Kindern solche Erfahrungen nicht abnehmen. Sie müssen Unzufriedenheit und Frusterlebnisse ihrer Babys mittragen. Nur Zwerge, die umfallen können, lernen auch, wieder aufzustehen. Wenn man so will, ist das Zuschauen beim Sitzenlernen für alle Beteiligten Training: für eine Haltung, die man in der restlichen Erziehungszeit noch häufiger brauchen wird.


Mehr zum Thema