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Musik Singen macht glücklich

Wir stellen das schönste musikalische Hobby vor: Singen. Es macht glücklicher und ausgeglichener, intelligenter und gesünder. Unkompliziert ist es auch noch, denn die Stimme hat man immer dabei.

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"If you can talk, you can sing", sagt ein afrikanisches Sprichwort. Tatsächlich kann es jeder. Sogar die Kohlmeise und der Buckelwal. Singen macht glücklich, ganz egal, ob man allein oder im Chor singt, beim Spielen, Radfahren oder in der Badewanne. Und nicht nur das. Ergebnisse der Gehirnforschung zeigen, dass Singen die Konzentrationsfähigkeit, das Erinnerungsvermögen und das Improvisationstalent fördert, den Spracherwerb unterstützt und sich positiv bei Sprachstörungen auswirkt. Wer viel singt - der "Mozart-Effekt" -, kann besser Vokabeln lernen und begreift komplizierte Zusammenhänge schneller.
Ärzte und Psychologen bestätigen, dass Kinder, die regelmäßig singen, ein besseres Immunsystem haben und gesundheitlich und emotional stabiler sind als Kinder, die nicht singen. Dass Singen nur etwas für Mädchen sein soll, kann also nicht stimmen. Außerdem: Was machen dann Puff Daddy und Eminem auf der Bühne? Und jetzt geht’s schon los.

Lektion 1: Aufwärmen

Gerade stehen, Füße in Hüftbreite. Die Arme entweder locker hängen lassen oder die Hände entspannt auf die Hüften legen. Dreimal tief ein- und ausatmen. Beim Ausatmen die Luft hörbar ausströmen lassen: Fffffft! Bbrrrrr! Schschschsch! Das macht Lippen und Kiefer schön locker.

Lektion 2: Anstimmen

Mit Flöte oder Xylophon stimmt man die Tonhöhe an. Für Kinder lieber etwas höher. Dann mehrmals die Tonleiter in verschiedenen Tempi rauf und runter summen. Möglichst auf "Nnnnn", nicht "Mmmm". Dann geht's klassisch weiter mit der italienisch gesungenen Tonleiter "Do, Re, Mi, Fa, So, La, Si, Do". Den Mund gut öffnen, aber nicht aufreißen, und die einzelnen Töne mimisch deutlich unterstreichen. Das sieht ein bisschen komisch aus, fördert aber den Ausdruck. Auch Christina Aguilera hat diese klassische Belcanto- Stimmschulung hinter sich.

Lektion 3: Gesangstechniken

Bevor man das erste Lied anstimmt, singt man langsame Melodien ohne Text, sogenannte "Slow Airs". Oder "Scats", eine spezielle Form des improvisierten Singens. Dabei reiht man "Schabadabadu"-Silben rhythmisch und melodisch aneinander. Enrique Iglesias, Amy Winehouse und andere trainieren auch mit einem improvisierten Sprechgesang, der "Speech-Level- Singing"-Technik. Dafür eignen sich Nonsense- Lieder wie "Ein Mops kam in die Küche" und "Yankee Doodle". In spielerischer Form kann man auch bei Kindergartenkindern die Stimmbildung fördern, indem man sie zu "Der Kuckuck und der Esel" oder "Old McDonald" Tiergeräusche nachahmen lässt.

Lektion 4: Kein Mikrofon!

Nur so lernt man seine natürliche Stimme kennen, kann am Ausdruck arbeiten und das Stimmvolumen trainieren. Wer die eigene Stimme etwas genauer hören will, legt die Hände hinter die Ohren und drückt beide Ohrmuscheln leicht nach vorn.

Lektion 5: Singen ist Gefühl

Worauf es ankommt, ist, dass es in einem "vibriert und jubelt", sagt Amy Winehouse. Um seine Stilrichtung herauszufi nden, probiert man von "Greensleeves" bis zum "Anton aus Tirol" alles aus.

Lektion 6: Musikalische Effekte

Der bekannteste Effekt ist der Kanon, ein anderer das Ostinato. Dabei werden Töne oder Wörter als Begleitung stereotyp wiederholt. Zum Beispiel "Knusper, knusper" zum Kanon "Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?" Beim Quodlibet singt man mehrere passende Lieder gleichzeitig. Zum Beispiel "Oh, du lieber Augustin" und "Heut kommt der Hans zu mir, freut sich die Lies". Diese schon von Johann Sebastian Bach genutzte Form ist etwas für geübte Sänger. Sie wird heute oft im Jazz und in der Popmusik eingesetzt.

Lektion 7: Notenlesen

Lieder lernt man meistens nach Gehör, Musikpädagogen empfehlen allerdings, mit dem Schulalter auch Notenlesen zu lernen. Das ist gar nicht so schwer, wenn man mit Bildernoten anfängt. Für "Alle meine Entchen" wird pro Text-Silbe beispielsweise eine Ente gemalt, die je nach Höhe oder Tiefe der Note höher oder tiefer im Bild angeordnet ist. Falls das Notenlesen (noch) nicht klappt, kann man auch auf das sogenannte ABC-Format zurückgreifen. Dabei wird die Tonhöhe durch Buchstaben und die Länge durch Zahlen angegeben.

Lektion 8: Stille ist die Grundlage der Musik

Musikexperten wissen, dass Kinder umso weniger singen, je mehr Musik von Radio, CD oder MP3-Playern konsumiert wird. Geräte also hin und wieder ausmachen.

Lektion 9: Anspruchsvoller werden

Ein Erstklässler wird nicht durch "Hänschen klein" bei der Stange gehalten. Ab Vorschulalter sollte man Kinder auch an klassische Musik heranführen. Für den Einstieg in die Klassik eignen sich "Peter und der Wolf", "Hänsel und Gretel", "Brundibär", "Die Zauberflöte" und "Der Freischütz". Am besten natürlich live!

Mehr Melodien

Melodien und Texte der genannten Lieder findet man unter:
http://ingeb.org/Lieder/einkleip.html
www.musicanet.org/robokopp
www.zzzebra.de
www.lieder.biz

 


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