VG-Wort Pixel

Schwangerschaft Sonnenschutz für werdende Mütter

Schwangere bei Sonnenuntergang am Strand
© sondem / Shutterstock
Sonnenlicht ist ein Lebenselixier. Und nicht schädlich, wenn man ein paar Dinge beachtet. Antworten auf die häufigsten Fragen rund um Sonne, UV-Strahlung und Lichtschutzfaktor in der Schwangerschaft.

Schwanger in die Sonne - was muss ich beachten?

Durch die Hormonumstellung reagiert die Haut nicht nur empfindlicher auf Duft- und andere Inhaltsstoffe, sie neigt auch eher zu Pigmentflecken und rötet sich schneller. Deshalb sind hypoallergene Sonnenschutzmittel (gibt es zum Beispiel von Eucerin oder Vichy) mit hohem UV-Schutz während der Schwangerschaft am besten.

Ein Hut mit breiter Krempe schützt das Gesicht zusätzlich vor der so genannten Schwangerschaftsmaske, einer Pigmentstörung, die bei rund der Hälfte aller Schwangeren auftritt. Die scharf begrenzten, bräunlichen Verfärbungen breiten sich schmetterlingsförmig über Stirn, Wangen und Oberlippe aus und werden durch die Sonne noch verstärkt (nach der Geburt verschwinden sie meistens wieder).

Schwangere sollten sich möglichst nicht der direkten Sonne aussetzen, sondern lieber ein schattiges Plätzchen aufsuchen. Das belastet den Kreislauf weniger.

Eltern Fallbackbild

Wie kann ich feststellen, wie lange ich in der Sonne bleiben kann?

Die Eigenschutzzeit, also die Zeit, in der die Haut ungeschützt der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne dass sie mit einer Rötung reagiert, hängt von der Haut-, Augen- und Haarfarbe ab.

Dabei werden vier Typen unterschieden - vom hellen, keltischen Typ bis hin zum dunklen, südländischen Typ. Faustregel:

  • Hellhäutige Typen (rote oder blonde Haare, blaue Augen) können ohne Sonnenschutz fünf bis zehn Minuten in der Sonne bleiben,
  • mittlere Hauttypen (mittelblonde bis braune Haare, blaue, grüne oder graue Augen) zehn bis 15 Minuten,
  • dunkle Hauttypen 20 bis 30 Minuten.

Je intensiver und direkter die Sonnenbestrahlung, desto kürzer die Eigenschutzzeit.

Wie finde ich den richtigen Lichtschutzfaktor?

Eigenschutzzeit mal benutzter LSF = geschützte Zeit ohne Sonnenbrand

Die Höhe des Lichtschutzfaktors hängt vom Hauttyp und vom Reiseziel ab. Der auf der Sonnencreme angegebene Schutzfaktor (oft abgekürzt als LSF, SPF oder SSF) gibt an, um welchen Faktor der Eigenschutz der Haut maximal verlängert wird.

Die Formel lautet: Eigenschutzzeit mal benutzter LSF = geschützte Zeit ohne Sonnenbrand. Wer also zu den Hellhäutigen gehört und ohne Sonnenschutz nach etwa zehn Minuten mit einer Rötung der Haut rechnen muss, bekommt mit einem LSF 12 erst nach etwa 120 Minuten einen Sonnenbrand.

Ein Lichtschutzfaktor von 35 bedeutet allerdings nicht, dass Sie rund sechs Stunden in der Sonne bleiben können. Ab LSF 15 lässt sich die Zeit nicht mehr auf diese Weise hochrechnen. Dermatologen empfehlen, generell nicht mehr als 50 Sonnenbäder pro Jahr zu nehmen - dazu zählen auch die sonnigen Stunden auf der Parkbank oder dem Balkon.

Bei der Wahl des Lichtschutzfaktors gilt zudem: Je näher am Meer, je höher im Gebirge, je wolkenloser der Tag und je näher am Äquator, desto höher der Lichtschutzfaktor.

Wie viel Creme soll ich auftragen?

Pro Anwendung rechnet man fürs Gesicht etwa einen walnussgroßen Klecks und zwei bis drei Esslöffel für den Körper. Beim Cremen die extrem sonnenbrandgefährdeten Stellen ("Sonnenterassen") besonders berücksichtigen. Dazu zählen: Nasenrücken, Ohren, Unterlippe, Kinn, Schultern, und Fußrücken.

Und: Chemische Schutzmittel immer 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbaden auftragen, damit sich der Lichtschutzfaktor voll entwickeln kann.

Wie oft soll ich mich nachcremen?

Mindestens alle zwei Stunden und nach jedem Badegang, denn der Schutzfilm leidet, wenn man schwitzt, schwimmt, sich mit dem Handtuch abrubbelt oder im Sand liegt. Aber: Mehrmaliges Eincremen verlängert nicht die Schutzzeit!

Wie schütze ich den Babybauch vor übermäßiger UV-Strahlung?

Stellen Sie sich das einfach so vor: Die gespannte Haut über dem Babybauch ist jetzt so dünn wie die Haut eines Neugeborenen - nämlich nur ein Drittel so kräftig und widerstandsfähig wie sonst. Deshalb: Creme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 20) auftragen und nicht länger als eine Viertelstunde "braten". Noch besser: ein dünnes Tuch über den Babybauch legen. Denn Sonnenbrand juckt auf der gespannten Haut ganz fürchterlich.

Schützt Kleidung vor der Sonne?

Bedingt. Je dünner das Material, desto mehr Strahlung kommt durch. Je engmaschiger und dunkler der Stoff, desto sicherer. Und: Synthetische Fasern lassen mehr Strahlen durch als natürliche, wie etwa Baumwolle.

Wer eine empfindliche Haut hat und ganz sicher gehen möchte, cremt sich also drunter immer ein. In der Waschmaschine lässt sich ein zusätzlicher Lichtschutz mit einem speziellen Waschmittel ins Gewebe waschen (zum Beispiel "UV-Schutz Waschpulver" von Frosch). Alternative: Shirts, Shorts und Badekleidung mit textilem Sonnenschutz kaufen.

Kann ich auch im Schatten einen Sonnenbrand bekommen?

Auch im Schatten gilt: Eincremen nicht vergessen!

Ja, denn die UV-Strahlen werden von Sand, Wasser, Steinen, Gebäuden und sogar Gras reflektiert. Deshalb können empfindliche Menschen einen Sonnenbrand bekommen, ohne dass sie auch nur eine Minute in der direkten Sonne waren. Cremen Sie sich also ein, auch wenn Sie nur im Schatten liegen.

Übrigens: UV-Strahlen dringen sogar bis zu einen Meter tief ins Wasser ein. Dagegen hilft nur wasserfester Sonnenschutz.

Was bekommt mein Baby vom Sonnenbad mit?

Etwas richtig Schönes zur Sonne gibt es auch: Wenn Sie Ihren Bauch im Licht haben, wird es auch für das Baby hell. Etwa ein Zehntel des Tageslichts dringt zu ihm durch. In der Babyhöhle sieht es dann aus wie in einem Zimmer mit dicken roten Samtvorhängen.


Mehr zum Thema