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Durchblutungsstörung Raynaud-Syndrom als Ursache für kalte Hände

Frau wärmt Hände an Heizung
© Maryviolet / iStock
Das Raynaud-Syndrom sorgt für attackenartige Durchblutungsstörungen – und damit für kalte und blasse Finger. Wir erklären, was du darüber wissen solltest.

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Was ist das Raynaud-Syndrom?

Kalte Finger durch Reize wie eine kühle Flasche kennen wir wohl alle – wer am Raynaud-Syndrom (auch "Morbus Raynaud") leidet, muss aber mit deutlich stärkeren Reaktionen rechnen. Denn durch die Erkrankung ziehen sich die Fingerarterien ruckartig zusammen, wodurch eine starke Durchblutungsstörung entsteht: Die Finger (und manchmal auch die Zehen) werden quasi blutleer und schmerzen, die Haut verfärbt sich blass oder blau.

Oft spricht man in diesem Zusammenhang auch von einem Gefäßkrampf, der bis zu 30 Minuten anhalten kann. Dehnen sich die Arterien dann wieder aus, strömt das Blut zurück in die Finger – diese röten sich dadurch in vielen Fällen, die Schmerzen bleiben bestehen. Doch nicht nur Kälte kann die Beschwerden des Raynaud-Syndroms auslösen, sondern auch starke Emotionen oder Stress. Benannt wurde die Krankheit nach dem französischen Arzt Maurice Raynaud (1834 – 1881), der sie erstmals in seiner medizinischen Dissertation beschrieb.

Primäre und sekundäre Form

Es gibt laut dem Arzt zwei verschiedene Formen beim Raynaud-Syndrom:

  • Primär: Von der primären Form sind vor allem Frauen zwischen 20 und 40 betroffen, bei denen oft zusätzlich ein niedriger Blutdruck auftreten kann. Die genaue Ursache des Syndroms ist bisher nicht bekannt, oft nehmen die Beschwerden im Laufe des Lebens wieder ab.
  • Sekundär: Bei der sekundären Form tritt das Syndrom als Folge einer anderen Krankheit auf und kann auch ältere Menschen betreffen. Auslöser können beispielsweise Rheuma oder Multiple Sklerose sein. 

Kranke Gefäße: Weitere Ursachen für das sekundäre Raynaud-Syndrom

Nicht nur Krankheiten können das sekundäre Raynaud-Syndrom auslösen. Auch folgende Auslöser sind bekannt:

  • Vibrationssyndrom: Diese Erkrankung kann entstehen, wenn man viele Jahre mit stark vibrierenden Geräten arbeitet – beispielsweise einem Presslufthammer
  • Drogenkonsum
  • Medikamente (z. B. Bluthochdruck- oder Migränemittel)

Hilfe für Patienten: Die richtige Therapie gegen das Raynaud-Syndrom

Am besten ist es, die Symptome ganz zu verhindern, indem man Kälte vermeidet – und die Hände als Therapie warm einpackt. Gerade wenn es draußen kalt ist, schützen Handschuhe und Handtaschenwärmer vor den Beschwerden beim Raynaud-Syndrom. Patienten sollten für eine erfolgreiche Behandlung außerdem das Rauchen einstellen. Bewegung hilft außerdem, die Durchblutung anzuregen. Sind die Symptome stressbedingt, sorgen Meditation und autogenes Training für Entspannung.

Dieser Artikel ist zuerst erschienen bei BRIGITTE.de.


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