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Gesundheit Neue Studie: Stillen schützt die Herzen der Mütter

Mutter stillt ihr Neugeborenes im Sessel
© Nastyaofly / Shutterstock
Frauen, die irgendwann im Leben ein Kind gestillt haben, erleiden seltener Herzinfarkte und Schlaganfälle – so das Ergebnis einer großen internationalen Metastudie mit fast 1,2 Millionen Müttern. Hier alle Details.

Stillen ist gesund – der Satz fehlt nie, wenn die Vorteile der Ernährung mit Muttermilch aufgezählt werden. Gestillte Kinder sind optimal mit Nährstoffen und Antikörpern versorgt, sie haben weniger Infekte und leiden seltener an Verdauungsproblemen. Mehrere Studien der vergangenen Jahre belegten darüber hinaus, wie gesund es für die Mütter ist: Offenbar senkt Stillen das Risiko der Mütter für Typ-2-Diabetes, Brust- und Eierstockkrebs.

Internationale Studien mit Daten von fast 1,2 Millionen Frauen ausgewertet

Aber Stillen bewirkt noch mehr: Schon länger gab es Hinweise, dass es das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken könnte. Eine ganze Reihe von Studien auf der ganzen Welt hatte sich mit diesem Thema beschäftigt. Aber diese Studien waren sehr unterschiedlich aufgebaut. Deshalb machte sich ein Team um Lena Tschiderer von der Medizinischen Universität Innsbruck an eine große Metastudie. (Metastudien sind wissenschaftliche Untersuchungen, in denen die Ergebnisse verschiedener Studien gesichtet und zusammengefasst werden. So lassen sich oft mehr und neue Erkenntnisse gewinnen.)
Ziel dieser Metastudie: den Zusammenhang zwischen Stillen und dem Risiko von  Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei den Müttern zu untersuchen. Besonders interessierte die Forscher:innen, wie lange die untersuchten Frauen gestillt hatten und ob das einen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko hatte.
Insgesamt ging es um Studien aus Australien, China, Norwegen, Japan und den USA sowie eine multinationale Untersuchung. Es kamen Daten von fast 1,2 Millionen Müttern zusammen, 82 Prozent von ihnen hatten irgendwann im Leben mindestens ein Kind gestillt.

Stillen senkt das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich

Das Ergebnis war eindeutig: Frauen, die ein Kind bis zu zwölf Monate lang gestillt hatten, wiesen ein um insgesamt um elf Prozent geringeres Risiko auf, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen, als nicht-stillende Frauen. Dabei spielte es keine Rolle, wie alt sie bei der Geburt des ersten Kindes waren und wie viele Kinder sie bekommen hatten.
Das Risiko für Herzinfarkte war bei diesen Frauen um 14 Prozent geringer, das für Schlaganfälle um zwölf Prozent. Für diesen Effekt reichte es offenbar, überhaupt irgendwann gestillt zu haben.
Ob das Stillen über zwölf Monate hinaus noch einen größeren Schutzeffekt bringt, konnte nicht untersucht werden, da es zu wenige Frauen in der Metastudie gab, die so lange gestillt hatten.

Quellen:
Lena Tschiederer (Medizinische Universität Innsbruck) et al: „Breastfeeding Is Associated With a Reduced Maternal Cardiovascular Risk: Systematic Review and Meta‐Analysis Involving Data From 8 Studies and 1 192 700 Parous Women”. In: Journal of the American Heart Association
Elena Bernard: „Stillen fördert Herzgesundheit der Mütter“, In: www.wissenschaft.de

ELTERN

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