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Bauchnabel Das Wichtigste zur Nabelpflege bei Neugeborenen

Bauchnabel: Das Wichtigste zur Nabelpflege bei Neugeborenen
© Wacharaphong / iStock
Der Nabel ist für jede Mutter mit besonderen Gefühlen verbunden. Das sonst unversehrte Baby scheint an dieser Stelle besonders verletzlich zu sein. Damit der Heilungsprozess gut abläuft, ist es wichtig, den Nabel richtig zu pflegen. Doch keine Sorge, so viel kann man gar nicht falsch machen – die Devise lautet nämlich: weniger ist mehr!

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Warum wird der Nabelrest abgeklemmt?

Alle höher entwickelten Säugetiere haben eine Nabelschnur und demnach einen Bauchnabel. Im Tierreich wird die Nabelschnur von der Mutter häufig durchgebissen oder durchgerissen. Der Rest trocknet dann einfach ein und fällt ab. So ähnlich ist es bei uns auch, nur dass der Nabelschnurrest nach der Geburt meist mit einer Plastikklemme abgeklemmt oder mit einem Faden abgebunden wird, um ein Nachbluten zu verhindern.

Wann fällt der Nabelschnurstummel ab?

Bei den meisten Babys fällt er innerhalb der ersten zehn Lebenstage ab. Manche Babys verlieren den Rest ihrer Nabelschnur sogar schon nach zwei bis drei Tagen. Genauso normal ist es aber auch, wenn der Nabel erst nach zwölf oder 14 Tagen abgeheilt ist.

Kinderarzt Dr. Hilmar Uhlig

Was muss ich bei der Nabelpflege beachten?

Das Wichtigste: Der Nabel sollte trocken sein.
  • Weniger ist mehr!
  • Das Wichtigste: Den Nabel trocken und sauber halten. Wenn der Nabel über längere Zeit schmiert und Wundsekret austritt, kann es zu Entzündungen kommen.
  • Bevor Du mit der Reinigung beginnst, wasch Dir gründlich die Hände.
  • Zum Reinigen genügt 0,9 % Kochsalzlösung. Das ist im Prinzip Wasser und gleicht dem Salzgehalt im Blut. Deshalb brennt sie nicht.
  • Feuchte einen sterilen Gaze Lappen, oder ein steriles Wattestäbchen mit der Kochsalzlösung an und entferne vorsichtig trockenes Wundsekret, das sich um den Nabel gesammelt hat.
  • Manche Hebammen halten den Nabel trocken, indem sie ihn mit einer Nabelbinde oder einer Kompresse verbinden. (sog. geschlossene Variante)
  • Andere verbinden den Nabel überhaupt nicht, sondern lassen ihn offen abheilen, damit möglichst viel Luft dran kommt. (sog. offene Variante)
  • Hebammen-Tipp für die offene Variante: den Rand der Windel vorne umschlagen, damit mehr Luft an den Nabel kommt, der Windelrand nicht am Nabel scheuert und auch kein Urin an den abheilenden Nabel gelangen kann.
  • So wenig wie möglich mit den Fingern berühren.
  • Warte mit dem ersten Baby-Bad, bis der Nabel abgefallen ist. Denn die Schleimhäute und Augen Deines Babys sollten nicht mit den Bakterien des Nabelstummels in Berührung kommen.

Tut der Nabelschnurstummel dem Baby weh?

Nein, der Nabelschnurrest enthält keine Nerven, die dem Baby Schmerzen bereiten könnten. Von daher kann er dem Kind eigentlich nicht weh tun. Einige Babys weinen aber bei der Nabelpflege und beruhigen sich erst, wenn die Behandlung vorbei ist. Wahrscheinlich bereitet es ihnen ein unangenehmes Gefühl, wenn man dieses besondere Stückchen Haut berührt.

Wann muss ich mit dem Baby zum Arzt?

  • Bei Anzeichen für eine Nabelentzündung: gerötete Haut um den Nabel oder ein blutiger bzw. eitriger Nabel und wenn Fieber dazukommt.
  • Bei Anzeichen für einen Nabelbruch: wenn der Nabel vorgewölbt ist.
  • Bei komplizierten Nabelgranulomen.

Was mache ich, wenn der Nabelschnurrest abgefallen ist?

Der Nabel kann auch nach dem Abfallen immer noch etwas schmieren. Die austretende Flüssigkeit ist Wundsekret, das auch blutig sein kann. Verständlich, dass Du Dir Sorgen machst, aber in den meisten Fällen ist das harmlos. Informiere Deine Hebamme darüber. Sie wird den Nabel nochmals kontrollieren und wird eventuell mit homöopathischen Mitteln die Heilung positiv beeinflussen.

Was ist ein Nabelgranulom?

Im Volksmund wird ein Nabelgranulom auch "wildes Fleisch" genannt. Granulome bilden sich, wenn der Nabel entzündet ist. Dann kann es zu den knotenartigen Gewebeneubildungen kommen. Hebammen behandeln oft sehr erfolgreich diese Gewebewucherungen mit homöopathischen Mitteln. Sollte die Wucherung trotzdem nicht abheilen, kann der Arzt das Gewebe auch mit einem Silbernitratstift verätzen.

Wie pflege ich den verheilten Nabel?

Der Nabel ist und bleibt eine sensible Stelle, auf die man auch später in der Pflege ein Auge haben sollte. Nach dem Baden kann man den Nabel mit den Fingern ruhig etwas spreizen, um ihn gut abzutrocknen. Man sollte darauf achten, dass der Nabel möglichst trocken ist, damit sich dort keine Keime ansiedeln können.

Nabelbruch

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