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Stillen Milch abpumpen: Muttermilch auf Vorrat

Muttermilchbeutel im Gefrierfach
© MonthiraYodtiwong / iStock
Du stillst noch – willst aber mal wieder einen Abend zu zweit verbringen? Für solche Fälle ist es gut, wenn du vorher Milch abpumpst. Ganz spontan sollte die Premiere "Ein Abend ohne Baby" allerdings nicht sein. Dein Baby braucht ein paar Tage, um sich an ein Fläschchen zu gewöhnen und auch das Abpumpen will geübt sein. Wir beantworten wichtige Fragen rund ums Milch abpumpen.

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Klar – Milch abpumpen verschafft stillenden Müttern kleine Freiräume. Sie können sich mal einen freien Abend gönnen oder vielleicht nachmittags zum Friseur gehen. Aber Milch abpumpen hilft auch, wenn zu wenig Milch fließt oder wenn du eine Stillpause einlegen musst. Durch das Abpumpen kann die Milchproduktion angeregt oder aufrecht erhalten werden.

Wie funktioniert das Milch abpumpen?

Milch abpumpen ist nicht ganz einfach. Anfangs dauert es fast eine halbe Stunde, bis du 20 ml Milch abgepumpt hast. Sei nicht frustriert – Übung macht den Meister. Grundsätzlich sorgt das Hormon Oxytocin dafür, dass die Milch fließt, sobald dein Baby an der Brust saugt. Handmilchpumpen und elektrische Milchpumpen haben eine Saugglocke oder Brusthaube, die du über deine Brust stülpst. Mit dieser Brusthaube wird das Saugen imitiert: Bei einer elektrischen Milchpumpe automatisch und bei einer mechanischen löst du selbst das Saugen durch einen Druck-Mechanismus mit der Hand aus. Du fühlst dich wie eine Milchkuh? Das geht den meisten Müttern so. Doch die kleinen Freiheiten sind die Mühe wert.

Wann und wie oft soll man die Milch abpumpen?

Pumpe am besten mehrmals am Tag jeweils nur 20 bis 30 ml ab. So gerät die Balance von Angebot und Nachfrage nicht durcheinander. Du kannst die Milch zwischen den Mahlzeiten deines Babys abpumpen oder gleich im Anschluss an das Stillen, wenn dein Baby nicht beide Brüste leer getrunken hat.

Handpumpe oder elektrische Milchpumpe – was ist besser?

Wenn du nur ab und zu Milch abpumpen willst, dann eignet sich eine Handpumpe am besten. Es dauert etwas länger als mit einer elektrischen Milchpumpe. Dafür ist eine Handpumpe billiger und du kannst den Rhythmus beim Abpumpen selbst bestimmen.
Du brauchst viel Milch für den ganzen Tag, weil du wieder voll in den Job einsteigen willst? Dann ist eine große elektrische Milchpumpe die bessere Wahl. Die sind nicht ganz billig. Du mussst sie aber nicht kaufen – in Apotheken gibt es Milchpumpen zu mieten. Dein Frauen- oder Kinderarzt kann dir ein Rezept dafür ausstellen, so dass auch die Miete nichts kostet.

Tipps zum Milch abpumpen

Das Wichtigste beim Abpumpen ist, dass du es schaffst, deinen Milchspendereflex auszulösen. So gelingt das einfacher:

  • Lass dir Zeit und Ruhe, wenn du Milch abpumpst. Zeitdruck und Stress behindern den Milchspendereflex.
  • Leg dir warme Kompressen auf die Brust, das kann deinen Milchfluss in Gang bringen.
  • Massiere deine Brüste vor und auch gelegentlich beim Abpumpen. Wenn du ein Stillöl mit Zusatz von Fenchel und Kümmel verwendest, regt das den Milchfluss zusätzlich an.
  • Versuche beim Milch abpumpen entspannt zu sitzen.
  • Bei vielen Müttern fließt die Milch beim Abpumpen besser, wenn sie dabei ihr Baby ansehen. Wenn du von deinem Baby getrennt bist, kannst du ein Foto deines Kleinen anschauen oder an einem getragenen Kleidungsstück von deinem Baby riechen.
  • Der Milchspendereflex kann auch leichter ausgelöst werden, wenn du beim Abpumpen einen Rhythmus hast.
  • Wenn es mit dem Milch abpumpen nicht klappt, versuche es mit einer anderen Milchpumpe. In unserem Forum siehst du, welche Milchpumpen andere Mütter empfehlen.

Wie lange kann man abgepumpte Milch aufbewahren?

Abgepumpte Milch kannst du drei bis fünf Tage bei 4C im Kühlschrank aufbewahren. Wenn die Milch nicht länger als 24 Stunden im Kühlschrank stand, darfst du sie auch mit frisch abgepumpter Milch auffüllen. In der Tiefkühltruhe ist abgepumpte Milch sogar 6 Monate haltbar. Achte aber darauf, dass du die Übergangsmilch nur wenige Tage verwenden kannst. Dein drei Monate altes Baby wird nämlich die Milch der ersten Tage nicht mögen, weil sie anders schmeckt. Aufbewahren kannst du die abgepumpte Milch in speziellen Muttermilch-Plastikbeutel oder – Behältern. Schreibe auf jeden Fall das Abpump-Datum darauf.

Wie wärmt man abgepumpte Milch auf?

Zum Auftauen stellst du die tiefgekühlte Milch am besten 24 Stunden in den Kühlschrank. Fülle dann die Milch in ein Fläschchen und erwärme es im Wasserbad oder unter fließendem warmem Wasser. Die Mikrowelle eignet sich nicht zum Erwärmen, da bei dieser Methode wichtige Bestandteile verloren gehen.

Ist es besser Mamas abgepumpte Milch mit dem Löffel zu geben?

Manche Hebammen und Stillberaterinnen raten ab, gestillten Babys zwischendurch ein Fläschchen zu geben, weil es zu einer Saugverwirrung kommen könnte. Das Trinken aus dem Fläschchen ist ganz anders, als das Saugen an der Brust: Es geht schneller und dein Baby muss sich beim Saugen weniger anstrengen. Ist dein Kleines erst einmal auf den Geschmack gekommen, kann es sein, dass es Mamas Brust ablehnt. Deswegen empfehlen manche Hebammen als Alternative zum Fläschchen, die Muttermilch von einem Löffel oder aus dem Becher zu geben.
Wenn das Stillen gut eingeführt ist und dein Babys erst nach sechs Wochen eine Flasche bekommt, ist die Gefahr einer Saugverwirrung geringer.


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