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Restaurantverbot Langeoog: In diesem Lokal haben Kinder unter 12 keinen Zutritt mehr

Zwei Kinder sitzen am Tisch und essen
© winnievinzence / Adobe Stock
Kinder sind im Restaurant "Bunte Kuh" auf Langeoog nicht mehr willkommen. Die ersten negativen Bewertungen trudeln bereits ein. Inhaber Gerald Hausmann hat in einem Interview mit RTL über seine Gründe gesprochen.

Schon auf der Website des Restaurants wird deutlich, dass Kinder unter zwölf Jahren das Restaurant nicht mehr besuchen dürfen: "Unser Restaurant befindet sich im Hotel mare Suiten & Apartmens Adult only 12 +", steht dort.

Restaurant auf Langeoog verbietet Kindern den Zutritt

Gerald Hausmann betreibt das Hotelrestaurant "Bunte Kuh" auf Langeoog seit zehn Jahren. Zunächst stellt er klar: "Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, meine Frau und ich lieben Kinder. Ich habe selbst zwei", erklärt er im Gespräch mit RTL. "Aber aus Sicherheitsgründen haben wir uns entschieden, Kinder unter zwölf Jahren nicht mehr in unser Restaurant zu lassen. Wir wollen nicht, dass sie sich bei uns verletzen."

Die Begründung: "Unser Restaurant ist sehr klein. Es gibt keine Abstellmöglichkeiten für Kinderwagen", und auch Fluchtmöglichkeiten seien "nicht gegeben." Einige Gerichte würden auf 400 Grad heißen Steinen serviert. Hinzu komme, dass manches direkt am Tisch flambiert würde. "Das passt mit kleinen Kindern nicht zusammen", erklärt er. Er habe Angst, dass sich ein Kind verletze.

Restaurantbetreiber wird im Netz als "Kinderhasser" beschimpft 

Des Weiteren hätten sich einige Hotelgäste weniger Kinderlärm gewünscht, das habe eine Umfrage unter Gästen ergeben. Im Netz wird der Gastronom für seine Entscheidung jetzt angefeindet und als "Kinderhasser" beschimpft. Andere boykottieren das Restaurant.

Bei "Tripadvisor" und den Google-Bewertungen tummeln sich bereits scharfe Kritiken an der Entscheidung. Da heißt es: "Keine Kinder mehr erlaubt. Kinderverbot! Kinder unter 12 sind nicht mehr willkommen. Schade. Das sollte gesetzlich verboten werden. Wir kommen nicht wieder." Ein:e andere:r User:in schreibt: "Da, wo Kinder ausgegrenzt werden, sollte man nicht mehr essen gehen. Leider vergessen Erwachsene leicht, das sie selber auch mal Kind waren" [sic]. Einige Kommentare gehen noch weiter: "Kinder ab 12. Wann kommt keine Ausländer? Diskriminierung" [sic].

Es gehe ihm nur um das Wohl der Kinder

"Uns als Kinderhasser zu bezeichnen, und womöglich als ausländerfeindlich, tut mir und meiner Familie sehr weh", sagt der Gastronom betroffen. "Auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich verunglimpft." Es gehe ihm lediglich um den Schutz der Kinder. In seinen anderen Restaurants auf Langeoog würden Kinder bewirtet: "Da gibt es Kindergerichte, Spielecken mit Spielsachen."

Rückenwind bekommt Hausmann von Birgit Kolb-Binder, der Vorsitzenden des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Ostfriesland (Dehoga). Sie verstehe die Aufregung nicht. "Jeder Kollege muss für sich selbst entscheiden, wie er sein Restaurant betreibt und welche Zielgruppe er hat. Gerichte mit heißen Steinen zu servieren, ist mit Gefahr verbunden", sagt sie. Es sei völlig legitim, Kinder lieber draußen zu lassen. Es gebe schließlich auch sogenannte Erwachsenenhotels, genauso wie es Kinderhotels gebe.

Manche Eltern zeigen Verständnis

Über einen anderen Fall, bei dem Kinder unter zwölf Jahren aus einem Restaurant in Dierhagen ausgeschlossen wurden, wurde in unserer Urbia-Community hitzig diskutiert. Die Entscheidung der Betreiber:innen wurde jedoch deutlich positiver angenommen. Knapp 60 Prozent der User:innen gaben ihre Zustimmung für die Entscheidung. Dort hieß es unter anderem: "Ich finde es absolut ok, ich muss meine Kinder nicht überall mit hinnehmen." Oder: "Ich finde das absolut in Ordnung. Es gibt nämlich wirklich Kinder, die benehmen sich wie die Axt im Wald und die Eltern unternehmen nichts."

Verwendete Quellen: rtl.de, urbia.de, tripadvisor.de 

slr ELTERN

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