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25 Kinderdepots im Vergleich Geld für große Träume

25 Kinderdepots im Vergleich: Geld für große Träume
© svetikd / iStock
Top beim Preis, ausbaufähig im Service: die besten Kinder-Depots.

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Das vergangene Jahr war in vielerlei Hinsicht turbulent: Die Corona- Pandemie hat Hunderttausende zu Kurzarbeit verdammt. Restaurants, Geschäfte, Kultur – seit Monaten geschlossen. Und weil auch die Kitas zwischendurch zu waren, saßen viele berufstätige Eltern – vor allem Mütter – vormittags in der Sandkiste statt im Büro. Viele Familien spüren die finanziellen Einbußen. Gleichzeitig vermeldeten die Aktienmärkte in den vergangenen Monaten immer neue Rekorde. Staatliche Hilfen und die Hoffnung auf einen Nach-Corona-Boom ließen die Kurse steigen.

Noch vor einem Jahr steckte der Deutsche Aktienindex Dax im Tief, und die Sorge um die weitere Entwicklung war groß. So schnell kann sich die Lage ändern. Wer am Aktienmarkt investiert, wird immer wieder mit solchen Berg-und-Tal-Fahrten konfrontiert. Auf lange Sicht haben sich Anlagen am Aktienmarkt bisher aber gelohnt. Fondsparpläne brachten im Schnitt sieben Prozent Rendite pro Jahr. Ob das so bleibt, kann niemand vorhersagen. Doch gerade für Eltern und Großeltern, die über 16 oder 18 Jahre hinweg Geld für ein Kind ansparen wollen, bieten die Aktienmärkte gute Renditechancen. 

Ohne Depot kein Fonds

Wer Aktienfonds oder ETFs, Papiere, die einen Börsenindex wie den Dax nachbilden, kaufen will, braucht dafür ein Bankdepot. Eltern können ihr eigenes Depot verwenden und Papiere für das Kind hineinlegen. Oder sie eröffnen ein Depot im Namen des Kindes. Das Geld ist dann klar vom eigenen Vermögen getrennt, und die Erträge des Kindes bleiben bis zu einer jährlichen Obergrenze steuerfrei. 

Viele Banken bieten solche Kinderdepots an. Weil sich die Konditionen und Anlagemöglichkeiten deutlich unterscheiden, haben wir auch in diesem Jahr wieder das renommierte Analysehaus tetralog aus München beauftragt, Angebote von Direktbanken, Fondsbanken, Filialbanken und Robo-Advisors zu vergleichen. Erfreulich: Zehn der 25 untersuchten Produkte sind top und bekommen fünf Sterne, zwei mehr als im vergangenen Jahr. Vor allem die Robo-Advisors überzeugten. Diese digitalen Anlageberater stellen für ihre Kunden ein Portfolio aus Wertpapieren zusammen und verwalten es. Das ist praktisch, wenn man sich nicht selbst kümmern möchte, kann dafür aber auch mehr als die Anlage in einem klassischen Sparplan kosten. 

Schon ein Euro reicht

Sparplan heißt, dass man jeden Monat eine be- stimmte Summe in einen Fonds oder ETF ein- zahlt und so nach und nach ein Vermögen aufbaut. Die Banken geben sich sichtlich Mühe, ihren Kunden den Einstieg einfach zu machen. Nur zwei Institute erwarten eine Mindestanlage. ING und DWS Direct bieten Sparpläne schon ab 1 Euro monatlich an, bei zwei weiteren Anbietern kann man ab 10 Euro im Monat sparen. Damit kommt man zwar nicht weit, die niedrigen Mindestraten nehmen aber die Scheu, mit dem Sparen anzufangen. Ist mehr Geld zur Hand, kann die Rate jederzeit erhöht werden.

Fast alle Kinderdepots sind kostenlos. Bei Ausgabeaufschlägen auf Fonds und Transaktionsgebühren für ETFs unterscheiden sich die Anbieter hingegen deutlich: Ein Viertel der Banken im Test hat Fondssparpläne im Angebot, für die keine Ausgabeaufschläge anfallen. Alle anderen bieten zumindest Rabatte oder zeitlich befristete Sonderaktionen. ETFs sind von vornherein günstiger als Fonds. Drei Banken punkten mit ETF-Sparplänen, für die keinerlei Transaktionskosten berechnet werden, bei fünf weiteren gibt es Rabattaktionen. Weil wir nicht alle Angebote auflisten können, zeigen wir in unserer Tabelle, welche durchschnittlichen Kosten im ersten Jahr für einen Fonds- oder ETF-Sparplan über 50 Euro anfallen. Bei der Consors-Bank bekommen Anleger dank einer Prämien-Aktion und insgesamt günstiger Konditionen sogar Geld geschenkt, die Höchstkosten liegen bei knapp 40 Euro. 

Große Auswahl

Allerdings sollten die nur ein Kriterium von mehreren für die Auswahl sein. Genauso wichtig ist, dass Anleger zwischen vielen verschiedenen Sparplänen wählen können. Entwickelt sich ein ETF oder Fonds gut, fallen die Kosten am Ende nicht mehr stark ins Gewicht. Wir bewerten die Auswahlmöglichkeiten in der Kategorie Investment & Universum, wobei wir für die Robo-Advisors und die Direkt-, Fonds- und Filialbanken unterschiedliche Kriterien heranziehen. Die Robos beschränken sich grundsätzlich auf eine kleinere Anzahl von Angeboten, wählen dafür aber aktiv Papiere für ihre Kunden aus und schichten regelmäßig um.

Die Banken überzeugen fast alle beim Fondsangebot. 18 von 19 Instituten bieten mehr als 500 sparplanfähige Fonds an. Bei den ETFs sind die Auswahlmöglichkeiten insgesamt geringer und die Unterschiede zwischen den Instituten größer. Aber immerhin zwölf Banken haben mehr als 200 ETF-Sparpläne im Angebot. Zum ersten Mal haben wir geprüft, ob die Banken nachhaltige Fonds und ETFs anbieten. Denn immer mehr Anleger interessiert, wofür ihr Geld eingesetzt wird. Sie möchten nachhaltig wirtschaftende Unternehmen unterstützen und sichergehen, dass ihr Investment nicht in Kinderarbeit, Waffen oder die Kohleförderung fließt. Das erfreuliche Ergebnis: 20 der 25 Institute stellen nachhaltige Produkte bereit. 

Kinder werden nicht angesprochen

Enttäuscht hat uns dagegen der Service. Mit ihm waren wir schon in der Vergangenheit nicht ganz zufrieden, jetzt hat sich das Ergebnis weiter verschlechtert. Nur zwei Drittel der Banken stellen einen Sparplanrechner bereit, mit dem sich ermitteln lässt, wie viel Geld in 16 oder 18 Jahren zusammenkommt. Nur zwei Anbieter berücksichtigen dabei die Inflation. Ein schwaches Ergebnis.

Während die Robos bei der Auswahl der Papiere viel Arbeit abnehmen, lassen die meisten anderen Anbieter ihre Kunden damit allein. Hilfe bei der Ermittlung des eigenen Risikoprofils oder der Portfoliozusammenstellung – Fehlanzeige. Nur fünf Banken ermöglichen, ein Depot digital zu eröffnen, und auch hier hakt es manchmal, wenn die Eltern keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. Was aber wirklich fehlt, ist, dass die Banken ihre jungen Kunden ernst nehmen. Kein Anbieter bereitet seine Informationen zur Geldanlage kindgerecht auf. Dabei werden aus kleinen Kindern schnell große, die mit dem angesparten Geld irgendwann vernünftig  umgehen können müssen. 

25 Kinderdepots im Vergleich

ELTERN und das Analysehaus tetralog haben 25 Kinderdepots (PDF) getestet und zeigen, welche Angebote besonders gut eignet sind. Zehn Anbieter erreichen die Bestbewertung.

Wie wurde getestet?
Das Analysehaus tetralog hat sich die wichtigsten überregionalen Angebote genauer angesehen. In den vier Untersuchungsbereichen Kosten, Voraussetzungen, Investment & Universum und Services wurden insgesamt 23 Kriterien definiert und mit unterschiedlicher Gewichtung bewertet. Bei den Kosten etwa zählte eine kostenlose Depotführung weniger als die Höhe der Ausgabeaufschläge und Transaktionskosten. In jeder Kategorie waren 25 Punkte möglich. Alle Banken mit 75 Punkten und mehr bekamen das Top-Ergebnis fünf Sterne. 


Ausgezeichnete Anbieter haben die Möglichkeit, für ihre Außendarstelleung ein ELTERN-Siegel zu erwerben. Weitere Infos unter eltern.de/siegel.

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