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Kinderbett Ein Platz zum Toben und Träumen

Kinderbetten
Kinderbetten
© Getty Images
Es gehört zur Grundausstattung jedes Kinderzimmers: das Kinderbett. Und das nicht nur zum Schlafen. In einem Moment ist das Kinderbett ein Sprungbrett für wilde Abenteuer, im nächsten Rückzugsort, an dem es sich das Kind gemütlich macht und sich Geschichten vorlesen lässt. Deshalb sind neben dem Design höchste Anforderungen an Stabilität und Sicherheit gestellt.

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Kinderbetten für die Kleinsten

Neugeborene liegen meist in einer Wiege einem Stubenwagen oder Beistellbettchen. Das wirkt behaglich und beruhigend. Spätestens nach sechs Monaten, wenn die Kleinen gewachsen sind, stellt sich die Frage: was nun? Als Alternative bieten sich Gitter- oder Beistellbetten an. Beide eignen sich ebenfalls bereits als nächtliche Schlafstatt für Säuglinge.

Gitterbett

Das klassische Gitterbett hat die Maße 70 x 140 cm und bietet genügend Platz für Kinder bis ungefähr zum Alter von drei bis vier Jahren. Es steht frei im Raum, wobei Gitter links und rechts ein Hinausrollen des Kindes während des Schlafens verhindern. Bei vielen Gitterbetten kann zudem die Bodenhöhe verstellt werden. In den ersten Monaten lässt sich das Baby leichter hineinlegen und herausnehmen, wenn der Boden möglichst hoch liegt. Zieht sich das Kind später aus eigener Kraft hoch, kann der Boden tiefergestellt werden. In der Regel lassen sich auf einer Seite zwei bis drei Gitterstäbe herausziehen. So kommt das Kind, wenn es krabbeln beziehungsweise laufen kann, auch allein hinein oder heraus.

Beistellbett

Das Beistellbett wird mittels Haken oder Winkeln direkt am Elternbett befestigt. Dadurch vergrößert sich die gemeinsame Schlaffläche, ohne dass das Baby direkt im elterlichen Bett liegt. Die Maße sind etwas geringer als beim Gitterbett: Üblich ist eine Größe von rund 95 x 55 cm. Während die eine Seite offen bleibt, verhindert ein Gitter auf der anderen Seite, dass das Baby aus seinem Bett rollt. Durch sein eigenes Séparée ist sichergestellt, dass das Baby auf einer eigenen Fläche liegt und beispielsweise nicht unter die Decke eines Elternteils zu rutschen droht.
Für stillende Mütter ist diese Form des Kinderbetts besonders praktisch, da sie nachts stillen können, ohne aufstehen zu müssen.

Sicherheitsvorkehrungen beim Aufstellen

Für Gitter- wie Beistellbett gilt: Der Abstand zwischen den Gitterstäben beträgt zwischen 4,5 und 6,5 cm. So kann das Kind nicht den Kopf durch die Stäbe stecken. Bei den meisten Familien steht im ersten Lebensjahr das Kinderbett im Eltern-Schlafzimmer. Nicht ohne Grund: Zum einen wissen die Eltern ihr Kind in der Nähe und können es beispielsweise nachts schneller trösten. Zum anderen nimmt das Baby während seines Schlafes bereits die Atemgeräusche der Eltern wahr. Allein das wirkt auf viele Kinder schon beruhigend. Sie finden es noch gemütlicher, wenn Ihr Kleines mit im großen Bett schlafen darf? Unsere Autorin Nora Imlau hat dazu viele Infos.
 
Beim Aufstellen des Bettes ist darauf zu achten, dass das Kind nicht an Lampen, Kabel, Steckdosen, Vasen, Bilderrahmen oder Ähnliches herankommt. Außerdem darf das Kinderbett nicht direkt an der Heizung stehen. Auch Zugluft ist zu vermeiden. Die Raumtemperatur liegt idealerweise bei 16 bis 18 °C, damit Baby und Eltern optimal schlafen können.  Zigarettenrauch ist in jedem Fall tabu.

Matratze

Die optimale Kinder- und Babymatratze ist nicht zu weich und passt dank ihrer Maße genau ins Kinderbett hinein, da schon ein kleiner Spalt zu Verletzungen führen kann. Zudem sollte die Matratze atmungsaktiv sein, sodass sich nachts keine Wärme oder Feuchtigkeit stauen. Dies wird durch ein Vlies zwischen Matratzenkern und Bezug ebenfalls unterstützt. Der Bezug ist möglichst aus Baumwolle und kann bei 60 °C regelmäßig  gewaschen werden. Auch anti-allergene Stoffe und Füllungen sind empfehlenswert. Ein regelmäßiges Auslüften der Matratze ist genauso wichtig wie ein Umdrehen von Ober- und Unterseite, um Durchliegen und einseitiges Abnutzen zu verhindern.

Größere Kinderbetten für größere Kinder

Zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr ist es für alle Kinder an der Zeit, ins nächstgrößere Kinderbett zu wechseln. Manchmal geht das sehr schnell, wenn die Kinder von allein nicht mehr im Babybett schlafen wollen. Manchmal erfolgt der Wechsel notgedrungen, weil ein jüngeres Geschwisterkind das kleine Kinderbett braucht. Nicht immer leicht für die Großen, denn die allermeisten sind eifersüchtig auf das Baby.
 Den optimalen Zeitpunkt muss jede Familie selbst finden. Oft bietet sich aber der Umzug genau dann an, wenn das Kind es schafft, allein aus dem Gitterbett zu klettern.

Diverse Modelle von Kinderbetten

Welches Folgebett sich für das größere Kind anbietet, hängt von vielen Faktoren ab: Die Größe des Kinderzimmers ist beispielsweise genauso entscheidend wie die Anzahl der Geschwister, die sich ein Zimmer teilen. Auch das Budget der Familienkasse spielt natürlich eine gewichtige Rolle, und nicht zuletzt zählen die Vorlieben von Eltern und Kind, was Farbe, Form und Design anbelangt. Die wichtigsten Modell-Unterscheidungen sind:

  • Einzelbett: Klassisches Bett mit kindgerechten Proportionen. Manchmal ist ein Bettkasten vorhanden, der entweder zusätzlichen Stauraum oder Platz für eine Gästematratze bietet. Es gibt auch Kinderbetten, die mitwachsen; bei ihnen lässt sich die Liegefläche durch bestimmte Mechanismen verlängern.
  • Hochbett: Oben befindet sich ein Bett, unten ist Platz für einen Schreibtisch oder die Spielsachen. Dies ist in kleinen Kinderzimmern von Vorteil. Mit einer Höhe von rund 150 cm  eignet sich dieses Kinderbett auch für Zimmer mit niedriger Decke. Das Kind kommt über eine Leiter hoch und runter, bei einigen Modellen kann auch eine  Rutsche angebaut werden.
  • Stockbett: Bietet Platz für zwei, manchmal auch für drei Kinder übereinander. Dieses Kinderbett kombiniert dann eine entsprechende Anzahl von Einzelbetten, die übereinander stehen. Zu den höheren Etagen kommt man über eine Leiter. Gelegentlich lassen sich die Elemente auch nebeneinander anordnen, dann besitzen die Einzelbetten aber unterschiedliche Höhen.
  • Themenbett: Keine eigene Bettform, sondern ein Sammelbegriff für die Gestaltungsmöglichkeiten des Kinderbettes. In der Regel handelt es sich um ein Einzelbett, das einem bestimmten Thema entsprechend gestaltet wurde. Ob Feuerwehr, Piratenschiff oder Ritterburg – es gibt kaum eine Spielwelt, die nicht zur Vorlage für ein Themenbett werden kann. Design, Farbe und Ausstattung sind dann auf die Spielwelt abgestimmt und werden durch Zubehör-Elemente wie Leitern, Rutschen oder Türme ergänzt.

Materialien von Holz über Metall bis Kunststoff

Viele Eltern bevorzugen Kinderbetten aus Holz. Die Eigenschaften sprechen auch dafür: Das Material ist besonders stabil und bruchsicher, zudem strahlt es behagliche Wärme und unverfälschte Natürlichkeit aus. Verschiedenste Holzarten wie Birke, Buche oder Kiefer sind im Handel erhältlich, allerdings sind Echtholz-Kinderbetten auch teurer als solche, die beispielsweise aus Sperr- oder Furnierholz beziehungsweise aus MDF-Platten gefertigt sind.
Ebenfalls verfügbar sind Kinderbetten aus Metall, bei denen ein Stahlkern beschichtet wurde. Sie sind dadurch leichter als Holzbetten zu reinigen. Wer einen exotischen Akzent im Kinderzimmer setzen will, kann auch Kinderbetten aus Bambus kaufen. Kunststoff hat bei Eltern einen schlechten Ruf, doch für farbenfrohe Kinderbetten kommt man kaum um das Material herum. Oft besteht auch nicht das ganze Bett aus Kunststoff, sondern nur die Partien, die aufgrund des Designs oder der Farbauswahl hervorgehoben werden.

Dezente oder farbenfrohe Gestaltung

Die Gestaltung lässt dann kaum Wünsche offen: Ob knallige Basis-Farben oder dezente Abtönung, alles ist möglich. Wer allerdings nicht mit jeder Mode – und jeder Phase, die der Nachwuchs durchlebt – das Kinderzimmer neu gestalten möchte, nimmt neutrale Farben. Um etwas Pep hineinzubringen, kann man immer noch bunte Kissen, farbenfrohe Bettwäsche oder eine knallige Tagesdecke verwenden.

Größtmögliche Sicherheit bei Kinderbetten ausschlaggebend

Für welches Kinderbett sich Eltern auch entscheiden, besonders wichtig ist eine möglichst hohe Sicherheit. Das betrifft nicht nur neue, sondern auch gebraucht gekaufte Kinderbetten. Dazu gehört zum einen, dass weder scharfe Kanten noch Spitzen eine Gefahrenquelle darstellen dürfen. Zum anderen ist maßgeblich, dass in den Lacken und Kunststoffen, die für das Gestell des Kinderbetts verwendet werden, aber auch in allen Textilienkeine Schadstoffe vorkommen. Holzlacke müssen sowohl speichel- wie schweißfest sein. Für Babys ist es empfehlenswert, dass das Kinderbett aus unbehandeltem Holz besteht.
Beim Aufstellen ist darauf zu achten, dass das Kinderbett fest steht und nicht kippen kann, die Leiter nicht wackelt, die Sprossen trittsicher und rutschfest sind. Bei kleineren Kindern empfiehlt es sich, tagsüber die Leiter abzunehmen, damit das Kind nicht ohne Aufsicht hinauf- und herunterklettern kann. Vorsicht lässt man besser auch bei Zubehör wie Rutschen, Turmaufbauten  und dergleichen walten. Damit Kinderköpfe nicht hindurchrutschen können, entsprechen neue Gitter- und Beistellbetten im Handel auf jeden Fall der Sicherheitsnorm DIN EN 716, die den Abstand zwischen den Gitterstäben festlegt. Besitzt das Kinderbett ein GS-Prüfsiegel, erfüllt es zudem die Anforderungen des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes.


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