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Kaiserschnittnarbe Wie du die Narbe vom Kaiserschnitt nach der Geburt am besten behandelst

Kaiserschnittnarbe: Wie du die Narbe vom Kaiserschnitt nach der Geburt am besten behandelst
© Cara-Foto / Thinkstock
Kurz nach dem Kaiserschnitt ist es kaum vorstellbar: Die rote und gereizte Narbe wird in wenigen Wochen nur noch als dezenter Strich am unteren Bauch zu sehen sein. Hier erfährst du, wie du die Wundheilung unterstützen kannst.

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Auf einen Blick

  • Jedes dritte Kind in Deutschland kommt im OP zur Welt.
  • Durchschnittlich bleiben Frauen nach einem Kaiserschnitt vier bis sechs Tage im Krankenhaus.
  • Eine Kaiserschnitt-Narbe ist zwischen 10 und 20 Zentimeter lang.
  • Damit die Narbe gut verheilt, solltest du zunächst nichts Schweres heben und dich schonen. Später helfen spezielle Narben-Salben bei der Heilung.

In Deutschland kommt heute etwa jedes dritte Kind im OP zur Welt. Für Mediziner ist der Kaiserschnitt ein Routineeingriff. Für die Mütter ist er ein operativer Eingriff, und zwar kein kleiner. Bei einem Kaiserschnitt wird das Baby nicht vaginal geboren, sondern mit einer Operation aus dem Bauch seiner Mutter geholt. Dementsprechend ist eine Geburt per Kaiserschnitt für Mütter immer mit einer inneren und einer äußeren Narbe am unteren Bauch verbunden. Wie gut die äußere Kaiserschnittnarbe wieder verheilt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Du kannst einiges tun, um deine Wundheilung zu fördern.

Wie kommt es bei einem Kaiserschnitt zu einer Narbe?

Um das Baby aus dem Bauch der Mutter zu holen, werden bei einem Kaiserschnitt Hautschichten durchtrennt. Der Körper kann das zerstörte Gewebe nicht genauso erneuern, wie es vorher war und bildet stattdessen neues. Das neue Gewebe ist dann oft nicht so elastisch. Es unterscheidet sich auch im Aussehen von der übrigen Haut. Auf der Narbe werden zum Beispiel keine Haare wachsen.

Wie lange ist die Heilungsdauer nach einem Kaiserschnitt?

Kaiserschnittnarbe: Wie du die Narbe vom Kaiserschnitt nach der Geburt am besten behandelst
© Brian Carpenter / Thinkstock

Wie schnell Mütter sich nach einem Kaiserschnitt wieder erholen, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Einige Frauen gehen schon einen Tag nach der Operation auf dem Krankenhausflur spazieren, andere brauchen ein wenig länger dafür. In jedem Fall musst du damit rechnen, dass du Schmerzen haben wirst, besonders wenn du dich bewegst oder du lachen, nießen oder husten musst. Schließlich ist ein Kaiserschnitt eine große Bauch-OP, bei der viele Nerven durchtrennt werden. Aber keine Sorge, das Krankenhauspersonal wird dir bestimmt Schmerzmedikamente anbieten, damit die Zeit der Heilung für dich erträglicher wird. Oft ist darin der Wirkstoff Paracetamol enthalten, aber auch Ibuprofen oder ein Kombinationspräparat mit Kodein wird eingesetzt. Je nachdem, ob du stillst oder nicht, wird dein Arzt das entsprechende Medikament für dich aussuchen.
Normalerweise bleiben Mütter nach einem Kaiserschnitt ein wenig länger im Krankenhaus als nach einer normalen Geburt. Die Narbe und der Wundheilungsprozess werden in dieser Zeit regelmäßig kontrolliert. Im Durchschnitt musst du mit ca. vier bis sechs Tagen rechnen. Aber auch wenn du nach Hause entlassen wirst, ist es gut, wenn du dort Unterstützung hast. Denn: Um die Selbstheilungskräfte des Körpers nach einem Kaiserschnitt zu unterstützen, brauchst du jetzt vor allem Zeit, Ruhe und Schonung.

Wie sieht eine Kaiserschnittnarbe aus?

Auch wenn Ärzte bei einem Kaiserschnitt heute sehr auf die Optik achten, eine Narbe bleibt. Der Schnitt in den Bauch wird von Ärzten meist direkt am Ansatz des Schamhaares angesetzt. Je nachdem, ob du eher schlank oder ein bisschen fülliger bist, wird die Narbe zwischen 10 und 20 cm lang sein. Mit etwas Glück wird sie später von deinen Schamhaaren oder deiner Unterwäsche verdeckt. Wie jede andere Narbe, braucht auch die Kaiserschnittnarbe Pflege. Deine Hebamme, die dich und dein Baby im Wochenbett besucht, wird den Wundheilungsprozess regelmäßig überprüfen und schauen, dass sich nichts entzündet. Falls nötig, wird sie dir zeigen, mit welcher Behandlung du die Heilung unterstützen kannst.

So unterschiedlich sehen Kaiserschnittnarben aus

Manche Narben sind kaum erkennbar, andere zeichnen sich deutlich oberhalb der Schamhaare ab und zeigen: Hier wurde ein Kind durch einen Kaiserschnitt geboren. Neugierig? Dann schau in unsere Bildergalerie.

Wie entwickelt sich die Kaiserschnittnarbe nach der OP und worauf muss ich achten?

Nach der Operation wird deine Narbe zunächst noch rot und ein wenig geschwollen sein. Behalte sie gut im Auge und melde der Hebamme oder deiner Gynäkologin, wenn du Schmerzen hast, Rötungen oder Wundflüssigkeit siehst. Der Schmerz an der Narbe kann einige Tage, manchmal sogar Wochen anhalten. In der ersten Zeit solltest du auf eine gute Hygiene achten. Nach dem Duschen kannst du die Narbe vorsichtig mit einem Handtuch trocken tupfen. In den ersten Wochen ist die Haut um die Narbe noch besonders empfindlich. Um auf die Narbe keinen Druck auszuüben, ist es besser, wenn deine Kleidung ein wenig weiter ist, als sonst. Ein weit verbreitetes Phänomen, für das es bisher noch keine wissenschaftliche Erklärung gibt: Die Narbe zwickt oder juckt aus unerfindlichen Gründen, wenn sich die Wetterlage ändert. Wenn sich der Druck in der Atmosphäre ändert, verursacht dies bei wetterfühligen Menschen oft körperliche Beschwerden, also auch bei einer Kaiserschnittnarbe. Schuld an juckenden Narben haben manchmal auch Nervenfasern in der Haut, die durch das nachwachsende Bindegewebe beeinträchtigt werden oder anders verlaufen als bisher und dann Schmerzsignale auslösen. Hier hilft oft ein wenig Kühlung.

Ein Kind wird per Kaiserschnitt geboren.

Wie lange bleibt die Gegend um die Kaiserschnittnarbe taub?

Schmerzen hast du keine mehr, aber die Hautpartien rund um die Kaiserschnittnarbe sind noch taub? Das ist leider eine normale Begleiterscheinung des Kaiserschnitts. Bei der Operation wurden einige Nerven durchtrennt. Dies verursacht dann ein taubes Gefühl rund um die Narbe. Die Nerven wachsen mit der Zeit zum Teil wieder zusammen. Das Taubheitsgefühl lässt dann meist nach einem Jahr wieder nach. Was von Beginn an hilft: tägliche Massagen mit Narbencremes oder –ölen. Oder aber du bearbeitest deine Narbe regelmäßig mit einer weichen Babybürste. Das regt die Durchblutung an und fördert die Wundheilung.

Wie kann ich meine Kaiserschnittnarbe am besten behandeln und pflegen?

Narbencreme
Narbencreme
© simarik / Thinkstock

Damit deine Kaiserschnittnarbe gut verheilt, kannst du selbst einiges unternehmen. Oberste Priorität sollte zunächst eine saubere Versorgung der Wunde haben, denn so kannst du mögliche postoperative Infektionen verhindern. Unmittelbar nach dem Kaiserschnitt bitte zunächst schweres Heben und ruckartige Bewegungen vermeiden. Leichte Bewegungen, die die Durchblutung anregen, fördern hingegen die Wundheilung. Wenn die Narbe äußerlich abgeheilt, also die Kruste abgefallen und die Schnittstelle nicht mehr so stark gerötet ist, kannst du mit der Narbenpflege beginnen. Hierzu eignen sich zum Beispiel leichte Massagen. Am besten, du verwendest eine spezielle Creme für Narben und trägst sie mit dem Zeigefinger auf. Fahre mit dem Finger von der einen Seite der Narbe zur anderen. Verschiebe den oberen und unteren Rand gegeneinander, wie bei einem Reißverschluss. Das kannst du so oft wiederholen, wie es dir angenehm ist.

Komplikationen mit der Kaiserschnittnarbe: Verwachsungen, Entzündungen und Schmerzen

Eine Kaiserschnittnarbe ist zunächst leicht wulstig und rot gefärbt. Erst mit der Zeit wird sie flacher und verblasst. Schmerzen bzw. Jucken sind in den ersten Tagen nach dem Kaiserschnitt völlig normal. Das lässt meist einige Monate später nach. Ernsthafte Komplikationen an der Narbe sind zum Glück sehr selten. Bei einer Operation wie dem Kaiserschnitt besteht leider immer ein gewisses Risiko, dass sich die Wunde mit Bakterien infiziert und entzündet. Dies kann dann zu Fieber im Wochenbett führen und sollte unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Bei Schmerzen oder Verwachsungen an der Kaiserschnittnarbe kann auch der Gang in eine Physiotherapie-Praxis helfen. Physiotherapeuten können dir Übungen zeigen, mit denen du die Wundheilung unterstützen und Verwachsungen und Verklebungen lösen kannst.

20 Dinge, die keine Kaiserschnitt-Mutter gerne hört (16117)


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