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Baby-Geschlecht Junge oder Mädchen - wollen Sie es wissen?

Etwa ab der 16. Woche der Schwangerschaft können Sie am Ultraschallbild Babys Geschlecht erkennen. Die Mehrheit der werdenden Eltern will es auch wissen - aber was verändert das eigentlich?

Mädchen oder Junge: Was ändert sich, wenn man es weiß?

Baby-Geschlecht: Junge oder Mädchen - wollen Sie es wissen?
© RTimages / Thinkstock

ELTERN sprach mit Dr. Mechthild Neises, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und Psychotherapeutin. Sie leitet den Bereich Psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Die meisten Eltern wollen heute schon lange vor der Geburt Babys Geschlecht erfahren. Macht dieses Wissen für die Schwangerschaft einen Unterschied?
Neises: Ja, natürlich. Das Geschlecht des Kindes ist eine zusätzliche Information, die die Vorstellung, die man von seinem Baby hat, konkreter macht. Als es am Ende der 70-er, Anfang der 80-er-Jahre richtig losging mit der pränatalen Diagnostik, gab es auch Kritik daran, dass man schon vor der Geburt so viel über das Baby weiß.

Was fürchteten die Kritiker?
Je mehr ich über mein Baby weiß, umso mehr Fantasieraum geht verloren. Doch diese Vorstellungen, die ich mir von meinem eigentlich noch unbekannten Baby mache, sind für den Aufbau der Beziehung zwischen Eltern und Kind sehr wichtig. Es ist ein bisschen so wie bei Erwachsenen, die sich gerade verlieben: In der ersten Zeit des Kennenlernens sind es nicht nur die realen Begebenheiten, die einen zusammenbringen. Es sind vor allem Träume und Ideen, die man mit dem anderen verbindet. Diese Vorstellungen erleichtern den Einstieg in eine glückliche Beziehung. Selbst wenn später doch vieles anders ist.

Trotzdem wollen 80 Prozent der Eltern heute das Geschlecht ihres Babys vorher wissen. Ist das ein Problem?
Nein, denn die Kritik gilt heute als überholt. Auch wenn ich weiß, ob ich ein Mädchen oder einen Jungen bekomme, bleibt noch viel Platz für meine Fantasie und meine Vorstellungen von meinem Baby. Es ist ja trotzdem noch etwas absolut Neues, etwas Unbekanntes, und keiner weiß genau, was auf einen zukommt.

Behandelt man ein Baby im Bauch anders, wenn man sein Geschlecht kennt?
Es ist nicht unüblich, bereits Babys im Bauch bestimmte Charaktereigenschaften zuzuschreiben. Das eine Kind wird als lebhaft, das andere als eigenwillig oder still wahrgenommen. Wenn ich zusätzlich das Geschlecht des Babys kenne, werden diese Charaktereigenschaften konkretisiert, und zwar meist nach den gängigen Rollenklischees. Mädchen wird Sanftheit zugeschrieben, Jungs fühlen sich vielleicht lebhafter an. Man richtet außerdem das Babyzimmer passend für einen kleinen Jungen ein oder kauft Klamotten in Rosa für ein kleines Mädchen. Auch die Stimmlage, mit der man mit dem Baby im Bauch spricht, orientiert sich daran, ob es eine "sie", ein "er" oder eben noch ein "es" ist.

Weshalb wollen die meisten Eltern heute wissen, ob sie ein Mädchen oder einen Jungen bekommen?
Ich glaube, das hat etwas mit unserem immer stärker werdenden Bedürfnis nach Kontrolle zu tun. Wer nimmt denn heute noch gern das Schicksal einfach so hin? Wir wollen wissen, was kommt, und uns darauf aktiv einstellen können. Etwas einfach geschehen lassen, das passt nach dem Gefühl vieler nicht richtig in die Zeit.

Das klingt jetzt aber doch ein bisschen kritisch.
Naja, ich kann dieses Kontrollbedürfnis natürlich verstehen. Andererseits wünschen wir uns doch alle mehr Gelassenheit und die Ruhe, Dinge auch einfach mal laufen zu lassen.

Gibt es Eltern, die enttäuscht sind, wenn sie das Geschlecht erfahren?
Sicher gibt es das. Wie stark so eine Enttäuschung ist, hängt natürlich von der Persönlichkeit der Eltern ab. Aber im Gegensatz zu Ländern wie Indien oder China, in denen Mädchen immer noch abgetrieben werden, geht es bei uns vor allem darum, dass das Baby gesund ist. Die Enttäuschung sitzt in der Regel nicht so tief, und das Baby macht so glücklich, dass gar keine Zeit zum langen Ärgern über das "falsche" Geschlecht bleibt, wenn das Kind erst mal da ist.

Mädchen oder Jungen zeugen

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Userin 06112005

"Also wir möchten auf jeden Fall wissen, was es wird. Schon allein deswegen, damit wir einen Namen festlegen können! Ich hoffe, dass sich unser Krümel zwischen die Beine schauen läss! ;-))"

User Lasse-Alexander

"Bei uns ist das dritte Kind unterwegs, und wir haben es uns bei keiner Untersuchung sagen lassen. Es sollte und soll auch diesmal wieder eine Überraschung werden. Man freut sich über ein gesundes Kind, egal welches Geschlecht es hat. Abgesehen davon kann man es doch sowieso nicht umtauschen!"

Userin Lyss

"Ich will es schon vorher wissen. Ich finde es schön, das Baby im Bauch mit seinem Namen ansprechen zu können..."

Userin Kerstin79

"Wir waren sehr lange unentschlossen. Jetzt haben wir uns entschieden, dass wir es uns sagen lassen wollen. Allerdings soll es für alle anderen ein Geheimnis bleiben. Ich stelle es mir einfach recht schwierig vor, Babysachen zu kaufen, wenn man das Geschlecht nicht weiß."

Userin Tinka76

"Da ich so ein neugieriger Mensch bin und Überraschungen ganz schlecht ab kann, werden wir uns wohl auch beim zweiten Kind nicht überraschen lassen. Ich finde auch, dass es plötzlich eine ganz andere Beziehung ist zu dem Kind im Bauch, wenn man weiß, was es wird."

Userin Kastanienbaum

"Mein Arzt hat sich damals geirrt und gesagt, es sei ein Mädchen!! Also hab ich "sie" immer mit Sophia angesprochen! Dann mussten wir mal zum Doppler CTG ins Krankenhaus und da hieß es dann: "Sie wissen, was es ist?" Wir: "Ja, ein Mädchen!" Arzt: "Nein! Ein Junge!"

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