VG-Wort Pixel

Nach der Schule Hilfe bei der Berufswahl

Die meisten Schüler stecken mehr Zeit in die Suche nach einem hochwertigen Elektrogerät als in ihre Berufswahl. Die Folge: übereilt getroffene Fehlentscheidungen. Warum Ihr Kind Ihre Unterstützung braucht, um einen passenden Ausbildungsplatz zu finden, der zu ihm passt.
Nach der Schule : Hilfe bei der Berufswahl
© Pixland

Ab Klasse 9 stellt sich Ihr Kind garantiert hin und wieder die Frage "Was will ich werden?" Super, falls es zu den wenigen Jugendlichen gehört, die ihre Ziele genau kenn und wissen, wie sie dorthin kommen. Die Wahscheinlich ist jedoch groß, dass es sich bei der Mehrheit einreiht, die zwischen diffusen Vorstellungen wie "Irgendwas mit Medien" und "Keine Idee" schwimmt. Diese Kinder müssen jetzt zwei Dinge wissen:

1. Eine gute Berufswahl ist das Ergebnis harter Arbeit, in die ich mindestens anderthalb Jahre investieren muss.
2. Wenn ich möchte, unterstützen mich meine Eltern dabei.

So können Sie helfen:

Vorausgesetzt Ihr Kind akzeptiert Sie als Berater, hilft es sehr, sich diese Funktion bewusst zu machen. Coachen heißt vor allem: gut zuzuhören, zu helfen, die vielen Möglichkeiten zu sortieren und sich als Trainingspartner anzubieten. Sehr gut für den Prozess der Berufsfindung ist die Plakat-Methode:

Schritt 1: Besorgen Sie große Bogen Papier in Plakatgröße. Darauf sollte Ihr Kind alle seine Stärken und Schwächen aufschreiben. Diese Fragen können seine Gedanken in Fluss bringen: In welchen Bereichen weiß und kann ich ganz besonders viel. Wie komme ich bei anderen an? Welche Eigenschaften kennzeichnen mich? Was war mir als jüngeres Kind wichtig? Habe ich lieber drinnen oder draußen gespielt? War ich lieber mit einem oder vielen Freunden zusammen? Hatte ich Spaß an kreativen, technischen, handwerklichen Spielen? Welche dieser Vorlieben ist geblieben? Welche möchte ich mit in den Beruf nehmen? Gibt es im Moment ein intensiv betriebenes Hobby, das sich eventuell zum Beruf machen lässt? Wichtig: Informationen so oft bündeln, bis Ihr Kind weiß: "Das sind meine zwei oder drei größten Stärken oder Schwächen."

Schritt 2: Jetzt werden auf einem zweiten Plakat Wünsche für die Zukunft benannt. Dabei helfen Überlegungen wie: Bin ich gegenüber häufigen Ortswechseln aufgeschlossen? Ist mir ein intensives Familienleben wichtig? Passt Schichtdienst zu meinen Zukunftsplänen? Komme ich mit Hierarchien zurecht? Kann ich gut im Team arbeiten? Wie lange darf die Ausbildung dauern?

Schritt 3: Sobald Ihr Kind seine persönliche Analyse abgeschlossen hat, lohnt sich ein Termin bei der Berufsberatung, Plakate unbedingt mitnehmen! Nur mir Hilfe dieser Informationen kann ein
Berufsberater in seiner knapp bemessenen Zeit Berufsfelder einkreisen, die Ihr Kind interessieren könnten.

Schritt 4: Um mehr über diese Berufsfelder zu erfahren, heißt es jetzt dranbleiben: Informationsveranstaltungen besuchen, Praktika organisieren, im Internet recherchieren, Tageszeitung lesen. Auch dabei sind Sie gefragt, denn vier Augen sehen mehr Termine und Chancen als zwei.

Schritt 5: Wenn Ihr Kind Berufe gefunden hat, müssen alle Informationen gefiltert werden. Folgende Fragen helfen dabei: Wo lässt sich die gewünschte Ausbildung machen? Wie viele freie Ausbildungsplätze gibt es? Mit wie vielen Mitbewerben muss Ihr Kind rechnen? Welche Bewerbungstermine müssen beachtet werden? Welcher Abschluss wird geboten? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, direkt nach der Ausbildung einen Job zu bekommen? Welche Fortbildungsmöglichkeiten gibt es nach der Ausbildung? Besteht die Chance auf Selbstständigkeit?

Die Entwarnung:

Jugendliche, die zu spät mit ihrer Bewerbung dran sind oder keinen Ausbildungsplatz erhalten haben, können ein Jahr mit einem Berufsvorbereitungsjahr an einer Berufsschule überbrücken, um dann auf Ausbildungsplatzsuche zu gehen. Berufsschulen bieten Berufsvorbereitungsjahre in unterschiedlichen Berufsfeldern an. Diese Möglichkeit sollte allerdings nur als Notlösung gewählt werden.


Neu in Schulkind