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Kinderkrankheiten Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Ansteckung, Symptome und Dauer

Beine/ Knie mit Ausschlag
© Thinkstock - Mustafa Arican
Hand-Fuß-Mund-Krankheit? Der Name klingt wie erfunden, beschreibt aber ganz klar, wo die Symptome hauptsächlich auftreten: an Händen, Füßen und im Mund. Hier alles über die Erkrankung, wie man sie erkennt, wie ansteckend sie ist und wie lange sie dauert.

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Auf einen Blick

  • Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine Viruskrankheit und geht mit einem Ausschlag auf den Handflächen, den Fußsohlen sowie einem Ausschlag im Mund einher. Weiterhin können Ellenbogen, Knie, Genitalbereich und Po betroffen sein.
  • Weitere Symptome sind Fieber, Halsschmerzen, Gliederschmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit.
  • Die Ansteckung erfolgt über Schmier- oder Tröpfcheninfektion.
  • In der Regel dauert die Hand-Fuß-Mund-Krankeit sieben bis zehn Tagen und heilt folgenlos ab.

Was für eine Erkrankung ist das?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (auch Hand-Mund-Fuß-Krankheit genannt) ist eine Viruserkrankung, die in der Regel harmlos verläuft. Der Name leitet sich von den Symptomen ab: Es bilden sich Bläschen vor allem auf den Handflächen sowie an den Fußsohlen und schmerzhafte kleine Geschwüre (Aphthen) im Mund. Vor allem Kinder unter zehn Jahren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem infizieren sich mit den Viren aus der Gruppe der Enteroviren (Krankheitserreger des Magen-Darm-Traktes). Da eine ganze Gruppe von Viren die Krankheit auslösen kann, verläuft die Hand-Fuß-Mundkrankheit nicht immer gleich. Und: eine einmal durchgemachte Infektion hinterlässt keine Immunität, da man sich ja beim nächsten Mal mit einem anderen Virustyp aus der Gruppe anstecken kann.
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit kommt im übrigen zu jeder Jahreszeit vor, tritt jedoch im Spätsommer und Herbst besonders häufig auf.

Hand-Fuß-Mund

Wie passiert die Ansteckung?

Wie viele Viruskrankheiten wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit vor allem durch Schmierinfektion direkt von Kind zu Kind weitergegeben da die Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Speichel und das Sekret der Bläschen hoch infektiös sind. Die Viren können allerdings auch über gemeinsam genutzte Toiletten, Türklinken oder beispielsweise Spielzeug übertragen werden. Weit verbreitet ist auch die Tröpfcheninfektion, d.h. eine Übertragung durch Niesen oder Husten.
Tückisch: Bereits zwei bis drei Tage, bevor die ersten Symptome auftreten, ist der Betroffene für seine Umgebung ansteckend. Und: Das Robert-Koch-Institut in Berlin betont, dass Erkranke so lange ansteckend bleiben, bis alle Symptome abgeklungen sind - mindestens. Erwiesen ist nämlich, dass Betroffene die Viren noch für Wochen über den Stuhl ausscheiden können.

Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?

Eine Impfung gibt es leider nicht. Und auch der Rat, sich von Erkrankten fernzuhalten, bringt keine Sicherheit. Denn zum einen sind manche Betroffene ansteckend, ohne Symptome zu zeigen. Zum andern wird das Virus auch über gemeinsam benutzte Gegenstände verbreitet. Deshalb ist es für Kinder und Eltern wichtig, die Regeln für richtiges Händewaschen zu kennen und sich danach zu richten. Was ihr sonst noch tun könnt, um eurer Kind vor Ansteckung in der Kita zu schützen, findet ihr in der Bilderstrecke unten.

Was sind die typischen Symptome der Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Ausschlag an Fußsohle
© Thinkstock - Mustafa Arican

Die ersten Symptome treten meist ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung auf: Fieber, Halsschmerzen, Gliederschmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Ein, zwei Tage später entwickeln sich im Mundraum schmerzhafte rote Punkte, die sich nach kurzer Zeit in kleine Bläschen umwandeln. In der Regel sind Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut betroffen, die Bläschen können aber auch um den Mund herum auftreten. Kurze Zeit später entwickelt sich auch ein Ausschlag an Handflächen und Fußsohlen. Er kann jedoch auch am Po, im Genitalbereich, an den Knien oder Ellenbogen auftreten. Üblicherweise juckt der Ausschlag zu Anfang nicht – erst die Bläschen jucken oder schmerzen.  Die Flüssigkeit in den Bläschen ist so ansteckend, dass die Erkrankten den Ausschlag mit der Hand selbst am eigenen Körper weiterverteilen. Wenn ein Kind etwa die Bläschen an den Füßen aufkratzt und danach die Knie berührt, können dort die nächsten Bläschen sprießen. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Erkrankten selbst oft und gründlich die Hände waschen und nur eigene Handtücher benutzen.

Was tun, wenn das Kind wegen der schmerzhaften Stellen im Mund nichts essen mag?

Vielleicht mag es ja etwas trinken, etwa leicht gesüßten Tee? Das ist auch gut, wenn das Kind noch Fieber hat. Besser essen lassen sich in dieser Phase weiche Nahrungsmittel wie Pudding, Brei, zerdrückte Banane und Milcheis.

Wie lang ist die durchschnittliche Dauer?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit heilt in der Regel innerhalb von sieben bis etwa zehn Tagen folgenlos ab. Dennoch ist die Krankheit hochansteckend. Die ersten Symptome treten häufig erst nach ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung auf.

Wegen der Ansteckungsgefahr sollten erkrankte Kinder den Kindergarten oder die Schule solange nicht besuchen, bis alle Symptome abgeklungen sind. Meldepflichtig ist die Erkrankung nicht.

Verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Erwachsenen schwerer?

Nein. Anders als zum Beispiel Windpocken verläuft die Krankheit bei älteren Kindern und Erwachsenen häufig ohne Fieber und so leicht, dass sie die Ansteckung nicht mal bemerken und natürlich auch keinen Arzt aufsuchen. Trotzdem können sie aber das Virus weitergeben. Wer vermutet, sich angesteckt zu haben, sollte ganz besonders auf die Hygieneregeln (siehe oben) achten und sich von Schwangeren und neugeborenen Babys möglichst fernhalten.

Ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit in der Schwangerschaft gefährlich?

Zum Glück nicht. Wie bei anderen Erwachsenen auch verläuft die Erkrankung bei Schwangeren meist sehr leicht oder sogar ganz ohne Symptome. Erkrankt allerdings eine Frau gegen Ende der Schwangerschaft oder in den ersten Tagen nach der Entbindung, kann sich das Baby anstecken. Bei den meisten Neugeborenen ist der Verlauf ebenfalls meist mild. Aber natürlich möchte man keinem Kleinen zum Lebensstart eine Krankheit zumuten. In seltenen Fällen kann die Infektion bei einem Baby in den ersten Lebenswochen auch auf Organe übergreifen. Deshalb ist es wichtig, schon bei einem solchen Verdacht den Arzt einzuschalten.

Wird die Krankheit durch die gleichen Erreger ausgelöst wie die Maul- ud Klauenseuche bei Tieren?

Nein. Diese Vermutung ist weit verbreitet, aber die beiden Krankheiten werden von unterschiedlichen Erregern ausgelöst und haben nichts miteinander zu tun.


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