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Sicherheit für Kinder Giftige Pflanzen im Garten

Mädchen schnuppert an Blume
© Igor Normann / Shutterstock
Endlich blüht es wieder in Gärten und Parks. Doch in mancher harmlos erscheinenden Pflanze stecken Giftstoffe, die vor allem für Babys und Kinder besonders gefährlich sind. Wachsen diese auch in deiner Nähe? Wie sehen die giftigen Pflanzen aus? Welche Auswirkungen kann ein Verschlucken haben? Und was tun, wenn man eine Giftpflanze gegessen hat? Hier findet ihr alle wichtigen Infos.

Vorsorge ist besser als Heilen

Wichtig ist vor allem: Behaltet euer Kind gut im Auge und beobachtet, ob es etwas in den Mund nimmt. In unserer Bilderstrecke erfährst du, welche Pflanzen giftig sind und welche Auswirkungen ein mögliches Verschlucken haben kann.

Ruhe bewahren

Befürchtest du, dass dein Kind eine giftige Pflanze oder Beere gegessen hat, gilt zunächst einmal: Ruhig bleiben. Nur jede 70. Pflanzenvergiftung endet mit einer schweren Vergiftung. Todesfälle durch Pflanzenvergiftungen sind glücklicherweise sehr selten.

Mädchen liegt auf der Couch und hält sich vor Schmerzen den Bauch.

Schnelle Hilfe bei einer befürchteten Pflanzenvergiftung

  • Zuerst sollten die Pflanzenteile schleunigst ausgespuckt werden. Kontrolliere den Mund deines Kindes genau!
  • Auf keinen Fall sollte man Erbrechen auslösen, indem man zum Beispiel dem Kind den Finger in den Hals steckt. Ein erneutes Passieren des Giftstoffes könnte nämlich weitere Schäden an der Speiseröhre verursachen.
  • Sprich auf jeden Fall mit den Fachkräften der Vergiftungszentralen (zum Beispiel: Uni Klinik Bonn: 0228/19240). Diese sind rund um die Uhr erreichbar und die Fachkräfte können dir schnell sagen, ob und wie giftig die verschluckte Pflanze ist. Speicher vorsorglich auf jeden Fall die Nummer der Vergiftungszentrale in deiner Nähe in deinem Handy ein! Da die Gefährlichkeit der Pflanze von mehreren Faktoren abhängt, ist es wichtig, möglichst genaue Angaben zu Größe und Gewicht des Kindes und zur Menge der verschluckten Pflanze machen zu können sowie die eventuellen Symptome, die dein Kind zeigt, zu schildern.
  • Auch vom alten Hausmittel Milch sollte man bei einer befürchteten Vergiftung die Finger lassen, entgegen der landläufigen Meinung wirkt die nämlich nicht als Gegengift sondern beschleunigt vielmehr die Giftaufnahme durch den Darm. Besonders gefährlich ist das Einflößen von Salzwasser, Babys und Kinder können dadurch eine tödliche Kochsalzvergiftung davontragen.
  • Besser ist: Das Kind in kleinen Schlucken Wasser (ohne Kohlensäure), Tee oder auch Saft trinken lassen. Dadurch wird das Gift verdünnt und die Aggressivität vermindert.
  • Ein altbewährtes Mittel ist medizinische Kohle, die das Gift bindet, indem sie sich auf die Oberfläche der giftigen Substanz legt. Allerdings sollte die Einnahme von Medizinalkohle nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.
  • Voraussetzung für eine optimale medizinische Beratung und Versorgung ist die Identifizierung der Pflanze, die dein Kind gegessen hat. Deshalb nimm nach Möglichkeit einen ganzen Zweig oder Blütenstand der Pflanze mit. Je genauer du die Pflanze beschreiben kannst und je mehr der behandelnde Arzt davon sieht, desto besser können die Auswirkungen abgeschätzt werden. Falls dein Kind doch erbrochen haben sollte, sollte auch das sichergestellt werden, da auch dies der Bestimmung der Pflanze dienen kann.
  • Bei starken Vergiftungserscheinungen, wie Bewusstseinsveränderungen, Bewusstlosigkeit, Muskelkrämpfen, Lähmungen, Krampfanfällen, Atmungsstörungen oder Herzrhythmusstörungen sollte möglichst schnell der Notarzt gerufen werden.
ELTERN

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