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Die Gebärmutter Ein Airbag fürs Baby

Die Gebärmutter ist ein faszinierendes Organ: Ursprünglich gerade mal so groß wie eine Birne, dehnt sie sich im Laufe der Schwangerschaft enorm aus - und schützt das Baby dabei ganz wunderbar. Hier alles Wichtige!
Drs. M.Schälike, H. Nelle und Kollegen – Pränatal

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Drs. M. Schälike, H. Nelle und Kollegen geprüft.

Wo sitzt die Gebärmutter eigentlich?

Zu Beginn der Schwangerschaft sitzt die Gebärmutter noch tief: etwa an der Stelle, wo das Schamhaar wächst. Um die zwölfte Schwangerschaftswoche herum fühlt es sich dort irgendwie wärmer und praller an. Und von einem Tag auf den anderen zwickt der Reißverschluss der Jeans – in der Taille würde der Knopf dagegen noch zugehen.

Wie groß ist die Gebärmutter?

Zu Beginn der Schwangerschaft ist die Gebärmutter (der Uterus) etwa so groß wie eine Birne und wiegt um die 70 Gramm. Kurz vor der Geburt hat sich die Gebärmutter dann auf die Größe von fast zwei Fußbällen gedehnt. Die reine Muskelmasse beträgt zu diesem Zeitpunkt etwa 500 Gramm – ein Zuwachs, wie ihn kein anderer menschlicher Muskel erreichen kann! Die Bauchdecke über der Gebärmutter wird dabei von innen her ziemlich gedehnt – die Ursache der Schwangerschaftsstreifen!

Wie nistet sich der Keim in der Gebärmutter ein?

Bereits zu Beginn des Zyklus baut die Gebärmutter eine fruchtbare Schleimhaut auf, um den Keim nach der Einnistung gut versorgen zu können. Klappt es mit der Befruchtung, kommt der Keim ungefähr vier Tage später am Eingang der Gebärmutter an. Sobald der Keim seinen Platz gefunden hat, bildet sich in der Gebärmutterwand eine Mulde, in die der Keim einsinkt. Sobald der Keim vollständig von der Gebärmutter-Schleimhaut bedeckt ist, wird er als Embryo bezeichnet. Die Einnistung in die Gebärmutter ist etwa am 24. Tag des Zyklus abgeschlossen.

Was sagt der "Fundusstand" über die Gebärmutter aus?

Bei jeder Vorsorgeuntersuchung trägt der Arzt den "Fundusstand" im Mutterpass ein. Damit ist der Abstand vom Schambein bis zum oberen Rand der sich ausdehnenden Gebärmutter gemeint. Notiert er zum Beispiel "N-1", dann bedeutet das: Die Gebärmutter hat sich bis einen Fingerbreit unter den Nabel ausgedehnt. Aus diesem Befund können Ärzte und Hebammen erkennen, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist.

Wie gut ist das Baby in der Gebärmutter geschützt?

Die stramme Muskulatur der Gebärmutter schützt das Baby sehr gut – wie ein Airbag. Außerdem polstert das Fruchtwasser noch zusätzlich Druck von außen ab. Deshalb kann dem Ungeborenen so gut wie nichts passieren – sogar bei einem Sturz der werdenden Mutter.

Trotzdem sollten Schwangere so bald wie möglich zu ihrem Frauenarzt gehen, wenn sie zum Beispiel auf der Treppe hingefallen oder vom Fahrrad gestürzt sind – selbst dann, wenn sie sich gut fühlen und keine äußeren Verletzungen zu erkennen sind! Denn es besteht die, wenn auch geringe, Gefahr, dass die Plazenta Schaden genommen hat und das Baby im schlimmsten Fall nicht mehr richtig versorgen kann.

Was passiert während der Wehen mit der Gebärmutter?

Eine ganze Menge! Eine Wehe ist im Grunde nichts anderes als eine heftige Kontraktion der Gebärmutter. Denn die Gebärmutter ist ein Muskel. Wenn sie sich zusammenzieht, wird sie hart, genau wie etwa der Bizeps, wenn man ihn anspannt.

Rückbildung für die Gebärmutter: Ist sie wichtig?

Beim Stichwort Rückbildung denken die meisten Frauen vor allem daran, dass der Babybauch nach der Geburt möglichst bald wieder flach ist. Dabei ist, rein medizinisch gesehen, die Rückbildung von Gebärmutter und Beckenboden wichtiger.
Hier eine detaillierte Anleitung fürs Beckenbodentraining.


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